Samstag, 30. März 2024

Spielbericht Moorreger SV II - Glashütter SV III

Scheibenschießen mit Starthilfe
Umstrittener Strafstoß bringt Aufstiegsanwärter Glashütte III in Fahrt

Schafft die dritte Mannschaft des Glashütter SV die Rückkehr in die Kreisklasse A? Das nachgeholte Gastspiel in Moorrege schaffte am Ostersamstag jedenfalls weitere Argumente dafür.
Vor allem der Name Philipp Pröhl eignet sich als vortreffliche Evidenz für A-Klassentauglichkeit, war es vor allem der 30-Tore-Plus-Mann, der mit seinen Strafraumqualitäten den Unterschied am Himmelsbarg markierte.
Hauptdarsteller der Begegnung des Viertletzten gegen den Viertersten war jedoch zunächst eher unfreiwillig Schiedsrichter Manfred Neuber (TuS Appen), der mit kuriosen Abseitspfiffen und schräger Zweikampfbewertung nicht nur den früh hoch gelb-rot gefährdeten Paul Stender aus der Fassung brachte.
So auch seinen Kollegen Niklas Ziegenhagen, dessen riskante Strafraumgrätsche im Wesentlichen das Spielgerät erwischte. Pröhl fiel und Neuber erkannte auf Strafstoß, den der „31er“ standesgemäß zum 0:1 versenkte (33.).
Ärgerlich für die Gastgeber, denn viel hatten sie bis dahin nicht zugelassen.
Im Gegenteil, hatte man mit Jonas Kaufmanns beherztem Sololauf durch die überraschend passive GSV-Defensive gar die bis dato beste Szene auf der Habenseite (29.).
So aber gestaltete es sich äußerst schwierig gegen die Norderstedter, für die Alpha Diallos unvollendeter Drehschuss eine gute Möglichkeit zur Verdopplung darstellte (43.).
Ebenso scheiterte auch Pröhl am 0:2, das diesmal Schlussmann Deniz Hinrichsens Eingreifen verhinderte, ehe Diego Molinas Borjas den zweiten Anlauf per Kopf versemmelte (50.).
Nicht so Außenverteidiger Jannes Sturm, dem sein schönes Hochschusstor nach kurz ausgeführter Ecke das Hochgefühl der Genugtuung gegenüber der immer wieder von draußen hineinrufenden MSV-Ligatruppe bescherte (51.). „Vierer, du bist Kacke!“, hieß es beispielsweise kurz vor Wiederabpfiff aus der Zuschauerschaft, die im Folgenden wenig erbauliches ihrer Vereinskollegen serviert bekam.
Pröhl trotzte auf Zuspiel Krsic-Biberovic dem Gegnerdruck in Form des 0:3 (59.), das per Direktschuss nur knapp kein Folge-Hurra erhielt (66.).
Im luftig verteidigten Eckballdschungel (Krsic-Biberovic brachte den Standard von rechts herein) war das mittlerweile leistungsgerechte 0:4 schließlich nachgeholt (70.).
Doch Pröhl wollte den lupenreinen Hattrick, den ihm Molinas Barjas´ Ablage in Minute 77 ideal bereitete.
Noch mehr wäre mit etwas mehr Konsequenz im Abschluss möglich gewesen, nur setzte den Schlusspunkt ausgerechnet ein Moorreger. Pascal Samoray war es, der eine vorzügliche Freistoßposition, zentral vor Simon Schmieders Gehäuse, mit dem 1:5-Trostpflaster nicht ungenutzt ließ (90.).
Die Torfabrik der Kreisklasse B1 (108 Treffer auf dem Konto) eroberte damit dennoch Platz drei vor dem 1. FC Quickborn II, der mit zwei Spielen weniger nun um zwei Zähler dahinter steht. Für den Aufstieg würde es aufgrund diverser Rückzüge in höheren Klassen sicher für beide reichen.

Tore: 0:1 Pröhl (33., Strafstoßtor, Ziegenhagen an Pröhl), 0:2 Sturm (51.), 0:3 Pröhl (59. Krsic-Biberovic), 0:4 Pröhl (70. Krsic-Biberovic), 0:5 Pröhl (77. Molinas Borjas), 1:5 Samoray (90., direkter Freistoß)

gelbe Karten: Stender – Pröhl

Schiedsrichter: Manfred Neuber (TuS Appen, Note 5, bestätigte mit zahlreichen kuriosen Entscheidungen einmal mehr, dass der Herrenfußball nach über 50 Jahren Schiedsrichtertätigkeit mittlerweile einen Tick zu schnell für ihn ist)

Zuschauer: 30



Spielbericht Moorreger SV - Tangstedter SV

Fast wie die Frauen
Abstiegskampf am Himmelsbarg: MSV verpasst den Sechs-Punkte-Sieg

Die ersten Frauen haben es vorgemacht – nun wollte auch die Ligamannschaft des Moorreger SV einen entscheidenden Schritt im Tabellen-Untergeschoss der Kreisliga 1 und sich vorzeitig von Abstiegsplatz 15 absetzen.
Im direkten Duell mit dem Tabellennachbarn und Mitaufsteiger aus Tangstedt gelang dies nur…naja…semi-gut.
Wie die MSV-Damen zuvor, lief man(n) erstmal einem frühen Rückstand hinterher, nachdem Max Kapelke die Kugel von der Grundlinie zu Keven Bostelmann in den Rückraum legte, letzterer – wie Kollege Yousef Karmash im Nachschuss – an Daniel Rosenzweig scheiterte, doch für den schließlich flach einschiebenden Marc Schmidt waren aller guten Dinge tatsächlich drei (5.).
Mit Körperlichkeit versuchten die Gastgeber, der Situation Herr zu werden, wobei sie im Falle von Lasse Hatjes Notbremse großes Glück hatten, dass Herr Szymczak aus Egenbüttel nicht in der Stimmung für einen Feldverweis in Spielminute eins war.
Auch Anakin Rohlfs langte einmal ordentlich hin und erhielt den diesmal angemessenen gelben Karton (18.).
In sportlicher Hinsicht bestachen die Hausherren derweil durch eine beachtliche Effizienz. Moritz Fiedlers ungeschicktes Luftloch nutzten sie postwendend zum Ausgleich, den David Virde im ersten Anlauf noch gegen Onno Uterhark blockierte. Weil Jan Krah danach aber alle Zeit der Welt bekam, sich das Leder passend zum Torerfolg zurechtzulegen (22.).
Und es kam noch besser, für die Roten, die durch Henning Jensens robusten Ballgewinn gegen TSV-Kapitän Kapelke zu jenem offensiven Ballbesitz kam, den diesmal Christopher Haase mit rechts ins rechte obere Eck verwandelte (28.).
Übrigens wieder eine Analogie zum vorigen Frauenspiel, das ebenfalls exakt in Minute 2:1 die Wende nach Rückstand pro Moorrege erfuhr (2:1 am Ende).
Nach dem Gesetz der heutigen Serie also nichts mehr zu holen, für den Tabellenvierzehnten, den Schmidts Kopfballchance (30.) und Klengels guter Freistoß (39.) konstruktiv auf den Plan brachten.
Drüben rotierte Krahs Versuch von halbrechts über das Ziel (40.), das der soeben eingewechselte Marten Eckstein ohne das Eingreifen Virdes wohl getroffen hätte (60.).
Gänzlich in den Hintergrund traten all diese fußballerischen Befindlichkeiten wenig später, als der Tangstedter Christopher Klengel nach der Verarbeitung eines hohen Balls aufschreiend am Boden blieb. Das Knie war so sehr in Mitleidenschaft gezogen worden, dass die Ambulanz zur Versorgung des 34-Jährigen anzurücken hatte. Eine viertelstündige Spielunterbrechung war da unabdingbar.
Nicht viel mehr geschah daraufhin auf dem grünen Rasen, bis Virde die Blauen per Fußtat gegen Eckstein weiter in der Partie hielt (90.+4).
So war es auch ein Verdienst des 18-jährigen Goalies aus der Jugend des Niendorfer TSV, dass die Elf von Patrick Bethke nicht ohne Zählbares heimfuhr.
Indrit Behramis Flugball nahm der links laufengelassene Fiedler mit, um flach vor Rosenzweig zum 2:2-Endstand einzuschieben (90.+10). Immerhin noch ein Punkt, um den bislang zweimal weniger aktiven TSV Sparrieshoop unter dem Strich auf vorerst deren fünf u distanzieren. Beim zuletzt formverbesserten TuS Appen geht der Abstiegskampf am Ostermontag in die nächste Runde

Tore: 0:1 Schmidt (5. Karmash), 1:1 Krah (22. Uterhark), 2:1 Haase (28. Jensen), 2:2 Fiedler (90.+4, Behrami)

gelbe Karten: Hatje, Rohlfs, Haase – Karow, Kapelke

Schiedsrichter: Marc Szymczak (SC Egenbüttel)

Zuschauer: 50



Spielbericht Moorreger SV 1. Frauen - HEBC 1. Frauen

Mit Distanzkönnen und Abstauberglück
MSV-Frauen hieven sich gegen HEBC aus dem Tabellenkeller

Befreiungsschlag im Abstiegskampf! Part eins der österlichen Sechs-Punkte-Mission zum Verbleib in der Frauen Bezirksliga West hat der Moorreger SV am Ostersamstag erfolgreich über die Bühne gebracht.
Vor dem eigenen, stimmungsvollen Fanclub am Himmelsbarg gefiel man früh mit vertikalem Spiel, das Helen Vogt frei vor der Kiste beinahe zum Traumstart vollendet hätte (3.).
Stattdessen setzte es auf der Gegenseite die kalte Dusche, die der Querbalken in erster Instanz noch gegen Lilly Plumeyer abwendete, doch während sich die Schützin noch ärgerte, blieb Carolin Bragula hellwach und erstaubte mustergültig vor Michelle Böhm das 0:1 (7.).
Wieder in den Fokus rückten die Protagonistinnen Plumeyer und Böhm etwas später. Die laufstarke Plumeyer setzte ihren Geschwindigkeitsvorteil gegenüber der MSV-Kette clever ein, platzierte ihren Abschluss jedoch zu zentral auf die Torfrau, deren Einsatz wegen einer unglücklichen Warmmachaktion (Schulter) gar etwas fraglich erschien (20.).
Zweifellos dagegen lässt sich die Schusstechnik von Kollegin Isabelle Schönstedt als vorzüglich bezeichnen. 30 Meter Tordistanz hielten die 22-Jährige nicht davon ab, aus dem linken Halbfeld rechtsoben für den umjubelten Ausgleich zu sorgen – ein Sahne-Treffer (23.)!
Die Heim-Elf nun wieder voll im Modus, den Jessica Seffers gegen Vogt nur noch per Foul in Strafraumnähe zu stoppen wusste. Glück für das HEBC-Urgestein, dass ihr Schiedsrichter Robert Friedhelm Karus den zweiten Saisonplatzverweis ersparte. Es gab nur „Gelb“ für ihre Notbremse (27.)…
Aber da war ja noch der fällige Freistoß, den Schönstedt erstmal in die Mauer setzte. Versuch Nummer zwei konnte Lila-Torfrau Kristina Kleber nur kurz abwehren, sodass auch Danielle Lehnig mit vollem Körpereinsatz zum Abstaubertor im 5er kam (28.).
Eine höchst diffizile Aufgabe nun für die heuer durch Jugendkoordinator Ata Anat betreute Reinmüller-Equipe. Lange passierte dann erstmal nichts auf dem kräfteraubenden Naturrasen, nahe der Bundesstraße 431.
Eine Viertelstunde vor dem Ende war es schließlich wieder an der flinken Plumeyer, Viola Torgefahr einzuhauchen, als die eingewechselte Jennifer Brandis mit Auge tief spielte, Plumeyer aber mit rechts nur den Außenpfosten touchierte (75.).
Nicht weiter hoffnungsfroh stimmte HEBC das verletzungsbedingte Ausscheiden von Schlussfrau Kleber, die eine heranrauschende Stürmerin schmerzhaft zu spüren bekam. Da keine weiteren Wechsel mehr möglich waren, rückte Brandis auf ihre altbekannte Position zwischen den Pfosten, wohingegen im Feld nun eine Person fehlte.
In Unterzahl bemühte man sich bis zum Ablauf der üppigen Nachspielzeit um den Auswärtspunkt, der bei Anna Trimkowskis 20-Meter-Schuss ein letztes Mal in realistische Sphären rückte. Der Ball flog jedoch rechts vorbei (90.+4) und die Punkte blieben in der Provinz!

Tore: 0:1 Bragula (7. Plumeyer), 1:1 Schönstedt (23.), 2:1 Lehnig (28. Schönstedt)

gelbe Karten: keine – J. Seffers

Schiedsrichter: Robert Friedhelm Karus

Zuschauer: 18



Freitag, 29. März 2024

Spielbericht Eimsbütteler TV IV - SV Blau-weiß 96 Schenefeld II

Studtmann belohnt die Aufholjagt
Wie die Wikinger: Stimmgewaltiges ETV IV egalisiert 0:3-Rückstand

Wer das Studium der Auf- und Abstiegsregelungen des Hamburger Fußballverbands nicht in Gänze vollbracht hat, dürfte beim Blick auf die Tabelle der Kreisliga 5 von einem echten Abstiegskracher zwischen der Vierten des Eimsbütteler TV und der Reserve aus Schenefeld ausgegangen sein. So wohl auch die Beteiligten selbst, deren Einsatz und Emotionalität nicht danach aussah, als seien die beiden Abstiegsplätze (Rückzieher SV Osdorfer Born und sportliches Schlusslicht Groß-Flottbeker Spielvereinigung) der 16er-Staffel längst vergeben. Und so mutete das Duell des Zwölften gegen den 13. wie purer Existenzkampf an.
Denkbar schlecht hatte dieser am Karfreitagabend für die Rothosen begonnen, als David Heffele ohne jeden Gegnerdruck halblinks zum Abzug in Richtung 0:1 kam (2.).
Weiter ging der Horror-Start des ETV mit Schlussmann Manuel Burmester und dessen schlechtem Timing, mit dem er durch seinen Strafraum grätschte und damit einen Strafstoß verursachte. Blau-weiß dennoch sauer, da der überstürzte Pfiff ein perfektes Vorteilstor um seine Gültigkeit brachte…
Dann musste es also vom an der Bundesstraße nicht eingezeichneten Punkt her, das 0:2, doch Burmester angelte sich Oscar Rehders ruhenden Ball. Dr. Stello an der Pfeife hatte aber wieder etwas einzuwenden: Nicht jeder hatte einen erlaubten Standort während der Ausführung eingenommen – also Wiederholung! Nun aber machte nicht nur Schütze Rehder alles richtig und der Spielstand war verdoppelt (5.).
Was war da bloß los, mit den Eimsbüttelern, die noch mit wikingerartigem Gebrüll in die Schlacht zogen? Nach Ecke von links sendete Johann Stadtmanns Chance immerhin mal ein Lebenszeichen (10.).
Konkreter wurde es eine Viertelstunde später, als der Kapitän aus der zweiten Reihe den Querbalken traf, ehe Jakob Schneider den freien Kopfballabstauber etwas zu hoch ansetzte (25.). Der Anschlusstreffer lag in der Luft, doch in der Schlussphase des ersten Durchgangs schlug Blau-weiß erneut eiskalt zu. Diesmal bediente Mittelfeldorganisator Jendrik Ahrtz per Steckpass den wiederum Heffele gewinnbringend verarbeitete (39.). Eine schöne Zusammenarbeit der beiden Eigengewächse aus dem 2005er-Jahrgang!
Eine fast andere Spielergeneration ist da ETVs David Wagner (26), der nach knapp einer Stunde wieder ergebnistechnische Spannung in die Angelegenheit brachte – natürlich nicht ohne eine weitere Kuriosität. 96-Schlussmann Marcel Hengse war in der Entstehung mit Gegenspieler Schneider zusammengerasselt, was Timo Fischer mit der behänden Ablage auf den Torschützen ausnutzte. Sehr zum Ärger der Gäste-Bank, die engagiert die Diskussion mit dem Schiedsrichtergespann aus Egenbüttel suchte (59.).
Völlig indiskutabel dagegen der immer dezentere Auftritt der juvenilen Blauen, denen vor allem die Herunternahme des angeschlagenen Ahrtz jedwede Stabilität im Zentrum nahm. Rot dagegen spürte das Momentum und verkürzte per Standard nicht unverdient auf 2:3. Hengse hatte sich beim Herauskommen verschätzt, sodass Studtmann nun endlich einen Tor-Eintrag auf die Spielnotizkarte des Referees fand (67.).
Ein solcher zum Zweiten blieb seinem Kollegen Wagner auf Zuspiel Hoin wenig später verweigert – Abseits (67.)!
Nachdem in der Folge auch Chancen für Schneider (77.) und Studtmann (86.) nicht den längst überfälligen Gleichstand bedeuteten, rückte das Zählbare mehr und mehr in weite Ferne. Fünf Minuten Nachspielzeit, die wegen einer Ampelkarte für Ahrtz-Vertreter Farouk Afoda (90.) auch noch mit einem Mann mehr bestritten wurden, blieben also noch zur Rettung, die der emsige Leon Quentmeier über links von der Grundlinie für den einfach mal abziehenden Studtmann zurücklegend auf dem Silbertablett servierte. Ein unhaltbar abfälschender Schenefelder rundete das 3:3 aus 18 Metern perfekt ab (90.+4).
Wenigstens diesen einen Punkt nahmen die Mentalmonster von der Bundesstraße aus diesem Nachholabend mit.  

Tore: 0:1 Heffele (2.), 0:2 Rehder (5., Strafstoßtor), 0:3 Heffele (39. Ahrtz), 1:3 Wagner (59. Fischer), 2:3 Studtmann (67. Knaak), 3:3 Studtmann (90.+4, Quentmeier)

gelbe Karten: Burmester, Quentmeier – keine

gelb-rote Karte: Afoda (BW 96 II, 90.)

Schiedsrichter: Dr. Benjamin Stello (SC Egenbüttel)

Zuschauer: 45

Spielbericht Dersimspor Hamburg - FC Süderelbe II

Überragend effizient
Im Spitzenspiel: Dersimspors Tempo-Trio zwingt Süderelbe II in die Knie

Fast 200 Schaulustige freuten sich am Ostersamstag am Ehestorfer Weg auf das heiße Topspiel der Bezirksliga Süd und zumindest diejenigen, die es mit der Elf von Dersimspor hielten, konnten am Ende mit der Frühlingssonne um die Wette strahlen.
Keinen Fehler wollten der Tabellendritte und der Zweite im direkten Duell machen und so entwickelte sich ein konzentriertes Abwarten mit viel Ballbesitz aber kaum Torchancen für den FC Süderelbe. Erst, als Lamarana Bah eine Turay-Flanke direkt ans Quer-Alu lenkte, roch es einmal nach dem ersten Treffer (33.).
Der torlose Pausenstand schien gebucht, doch da luden die Gäste plötzlich brav per Fehlpass zum Gegenangriff ein, der einen tiefen Ball und Abdulgani Kanats Querlegen für David Ions cooles Einschieben ermöglichte (43.). Stark gemacht, vom jungen Sommerneuzugang, der in der Vorsaison noch erfolgreich mit Ligakonkurrent Harburg Türksport gegen den Abstieg kämpfte!
Dersimspor, bislang auswärts erfolgreicher unterwegs, als in heimischen Gefilden, machte direkt nach dem Wiederbeginn im Stile einer effizienten Gast-Elf weiter. Weil durch die kompakte Defensive in Hellblau kaum ein Durchkommen war, hämmerte Timo Schubert den Ball aus 40 Metern vorbei (48.), ehe Berkan Okur mit viel Gefühl von drei Metern hinter der Mittellinie aus im hohen Bogen zum 2:0 hineinzauberte (49.).
Endgültig zusammengestürzt schien das Kartenhaus des keineswegs schlechteren FCS, als ihnen ein Konter über Okur, Ion und den schließlich vollendenden Kanat bitter um die Ohren flog (56.). Wohl dem, der so ein schnelles, spiel- und abschlussstarkes Trio hat!
Die Jungs vom Kiesbarg haben immerhin Timo Pfaffenroth, der, von Daniel Thomspon geschickt, Hajdar Shehu am kurzen Pfosten per Flanke zum Eigentor zwang – nur noch 3:1 (65.)!
Was also ging da noch, für die zuletzt siebenmal in Serie siegreiche Oberliga-Reserve?!
Wiederum auf Zuspiel Thompson erhielt der eingewechselte Marc Biedermann die Schusschance, die der allzeit sichere Hajrudin Hajrovic jedoch entschärfte (75.).
Am Engagement mangelte es den Mannen von Trainer Muharrem Tan nicht, doch die mangelnde Durchschlagskraft rächte sich in der Nachspielzeit, als Schlussmann Murat Bakir die Kugel als letzter Mann im Mittelfeld an Aboubacar Kante verlor und der Joker Kanats zweiten Streich zum entscheidenden 4:1 vorlegte (90.+3). Obendrauf schickte der Schiedsrichter Bakir noch berechtigterweise mit der „Arschkarte“ vom Feld, weil der Torsteher nach seinem Ballverlust wild mit offener Sohle durch seinen Sechzehner grätschte und dann auch noch Stress mit Gegenspieler Ulas Dogan suchte. Ebenfalls ein Rendezvous mit dem roten Karton erhielt im Zuge dessen Dersimspors Ammir Salem, der sich als (bereits verwarnter) Auswechselspieler an der folgenden Rudelbildung beteiligte. Ärgerlich, da Salem dem neuen Tabellenzweiten somit im kommenden Spitzenspiel gegen Primus Klub Kosova nächstes Wochenende gesperrt fehlen wird…

Tore: 1:0 Ion (43. Kanat), 2:0 Okur (49.), 3:0 Kanat (56. Ion), 3:1 Shehu (65., Eigentor, Pfaffenroth), 4:1 Kanat (90.+3, Kante)

gelbe Karten: Amini, Kanat – Gerhardt

gelb-rote Karte: Salem (Dersimspor, 90.+3, Foulspiel + Rudelbildung)

rote Karte: Bakir (FC Süderelbe II, 90.+3, Nachtreten)

Schiedsrichter: Hasan Öcalan (Note 3)

Zuschauer: 190




Spielbericht Sporting Clube Hamburg 1. Alte Herren - Hamburger Gehörlosen SV 1. Alte Herren

Der elfte Mann macht´s in 5 Minuten
Hattricker Anssuncao Monteira dreht die Partie im Alleingang

Manchmal bedarf es nur eines Unterschiedspielers und verzwickte Spiele enden doch noch mit Siegesfreuden. Einen solchen „Gamechanger“ zauberte am Karfreitag Sporting Clubes Alte Herren beim Stand von 0:2 aus dem Hut.
Nur zu zehnt begonnen, konnte man sich für die gefälligere Spielanlage und einen Pfostenluper von Ricardo Antunes Carvalho (11.) nichts kaufen – im Gegenteil, vertendelte Dennis Springer die Kugel im eigenen Aufbau, sodass die wachen Gäste im Doppelpass ex abrupto durch Geoffrey Zobries flach in Front gingen (17.) und kurz darauf gar auf 0:2 nachlegten. Wieder ging es über links, ehe diesmal Ivan Chornoshtan für den sechstplatzierten Gehörlosen SV einlochte (21.).
SO wird das sicher nichts, mit der Verfolgung von Spitzenreiter Veddel United und dem Sprung in die Landesliga, der nach dem Rundum-Rückzug sämtlicher Teams vom hoch verschuldeten FTSV Lorbeer plötzlich in realistische Sphären geriet!
Doch Hilfe war bereits unterwegs. In Spielminute 23 komplettierte Antonio Assuncao Monteira die Elf vom Kesslau-Platz, der der Hineingekommene mit einem 18-Meter-Versuch just Torgefahr verlieh (25.).
Die besseren Gelegenheiten gehörten aber zunächst noch dem HGSV, dessen 0:3-Halbzeitführung (Kevin Purcz) ein Abseitspfiff eliminierte (34.).
Damit blieben die Gastgeber im Rennen, das sie mit dem Wiederanstoß in Expressgeschwindigkeit aufnahmen. Lediglich 49 Sekunden lagen zwischen dem Wiederanstoß und dem verkürzenden 1:2, das Assuncao Monteira auf Zuspiel Ricardo Antunes Carvalho zentral vor dem Torwart besorgte (36.).
Ähnliches wiederum nur knappe zwei Zeigerumdrehungen später: Tiago Ramalho Rodrigues Monteiro leitete ein, Antunes Carvalho mit dem Zuspiel auf den langen Pfosten und Assuncao Monteira stellte auf Gleichstand (38.).
Und wer machte die Blitzwende nach handgestoppten 4:50 Minuten komplett? Na klar, der 41-jährige Assuncao Monteira, der diesmal grätschend Ramalho Rodrigues Monteiros Ball von der Grundlinie ins Eckige schaufelte (40.).
Führung verspielt, doch der HGSV reagierte goldrichtig, indem ein langer Schlag genau beim einstartenden Chornoshtan landete, damit dieser cool im Duell mit Sporting-Goalie Jose Carlos Guimaraes das höchst abseitsverdächtige 3:3 herstellte (45.).
Vor allem über ruhende Bälle, die der schussgewaltige Purcz stets gefährlich ausführte (u.a. lenkte Guimaraes einen Halbfeld-Freistoß sehenswert über die Querstange, 49.), blieben die Gäste bedrohlich.
In der Disziplin des langen Balles auf langem Hartplatz waren es aber die Grün-weißen, denen sechs Minuten vor dem Ende das vierte Tor gelang, als Antunes Carvalho zwar in erster Instanz nach starker Mitnahme an Sergii Geiko scheiterte, Assuncao Monteira aber perfekt für den 4:3-Abstauber bereit stand – Treffer Nummer vier des Kurzarbeiters, der seinen Farben damit drei wichtige Punkte für die Wiedereroberung des zweiten Tabellenplatzes bescherte.
Einmal wackelte die Vize-Platz-Eroberung jedoch noch, musste Guimaraes gegen den aufgerückten Stefan Rösler vollen Einsatz zeigen, um nicht nur das Spielgerät, sondern auch den Dreier zu sichern (70.).

Tore: 0:1 Zobries (17. Catanzaro), 0:2 Chornoshtan (21. Catanzaro), 1:2 Assuncao Monteira (36. Antunes Carvalho), 2:2 Assuncao Monteira (38. Antunes Carvalho), 3:2 Assuncao Monteira (40. Ramalho Rodrigues Monteiro), 3:3 Chornoshtan (45.), 4:3 Assuncao Monteira (54. Antunes Carvalho)

Schiedsrichter: Sven Eickemeyer (SV Friedrichsgabe)

Zuschauer: 8




Dienstag, 26. März 2024

Spielbericht Tus Appen 1. Frauen - Hamburger SV 3. Frauen

Keine Bewegung im Abstiegskampf
Trotz Zweitligaroutine: HSV-Frauen treten im Sechs-Punkte-Spiel auf der Stelle

Keinen Schritt weg von der Abstiegszone der Frauen Landesliga mochte zum Nachholabend TuS Appen und der Drittvertretung des HSV gelingen. 1:1-Remis trennten sich die Kontrahentinnen am Almtweg, wo die Gastgeberinnen besser mit ihrem hügeligen und versandeten Geläuf zurechtkamen. Erste Abschlüsse, bei denen Kapitänin Lara Casper das Außennetz traf (16.) und Hanna Gehlhaar aus 18 Metern für eine Abwehrtat Luna Brands sorgte (19.), taugten da als passende Untermalungen.
Ansonsten aber scheuten beide Parteien das Risiko, durch unnötige Fehler einzuladen. Kurz vor der Pause leistete sich der HSV jedoch genau dies, als man im Spielaufbau patzte und Sarah Büscher halbrechts die knapp verpasste Pausenführung auf dem Fuß hatte. Der Abschluss der umtriebigen Nummer 6 zischte links vorbei (44.).
Umso schmeichelhafter gingen die Rothosen vier Minuten nach dem Wiederanpfiff in Führung, als nun sie einen schwach ausgeführten Abseitsfreistoß abfingen, Laura Müller für Debora Vinci auflegte und die 26-Jährige mit all ihrer 70-fachen Zweitligaroutine aus Mainz und Bad Neuenahr direkt in die offene Ecke versenkte (49.).
Vergessen war nun ihr kleines Privatscharmützel mit Schiedsrichter Jörn Jacobsen, von dem es nach wiederholten Entscheidungskommentierungen mit den Worten „Ich erzähle Ihnen auch nicht, wie Sie Fußball spielen sollen!“ den gelben Karton gesetzt hatte (43.).
Vorne richtete es also Vinci, während das eigene Tor fachkundig von der sicher gegen Lopes De Magalhaes´ Rechtsschuss zupackenden Brand sauber gehalten wurde (58.) – bis aus einem Einwurf heraus die eingewechselte Denise Gepp im hohen Bogen aus gut 30 Metern den sehenswerten Ausgleichstreffer für die seit knapp sechs Jahren fünftklassigen Almtweglerinnen kredenzte (75.).
Dass es auch im siebten Jahr in Serie ein Landesligateam im 6.000-Seelen-Örtchen geben wird, hätte Büscher per Kopf womöglich vorentscheiden können (84.). Nach von außen getretenem Cav-Freistoß fehlte allerdings ein Stück zum Neun-Punkte-Vorsprung-Glück (84.).
Weil auf der anderen Seite die Fingerspitzen von Torsteherin Anne Beddies im Zusammenspiel mit der Latte das 1:2 durch Saskia Albers verhinderten (77.), blieb es bei der Punkteteilung, die unter den Augen der am Ostermontag zum erneuten Nachholer in Appen aufschlagenden Abstiegskonkurrenz aus Berne (Vorletzter) eher Büscher und Co schmeckte. Sechs Zähler Vorsprung auf Abstiegsplatz zehn und eben noch das Berne-Spiel in der Hinterhand sollten eine solide Grundlage für das große Durchatmen am letzten Spieltag – beim aktuell nur einen Punkt über dem Strich stehenden HSV – bedeuten.

Tore: 0:1 Vinci (49. Müller), 1:1 Gepp (75. Martens)

gelbe Karten: Casper, Cav – Vinci

Schiedsrichter: Jörn Jacobsen (FC Union Tornesch, Note 4: teilweise kurios im Stellungsspiel (bei Eckstößen auf der Grundlinie anzutreffen) und überpenibel bei Einwurf-Orten, nannte TuS Appen mehrfach im Spiel „Tornesch“)

Zuschauer: 45

Sonntag, 24. März 2024

Spielbericht SC Victoria Hamburg VI - SV Friedrichsgabe

Zu wenig Ertrag für den Anschluss
Remis bei Vicky: SV Friedrichsgabe verschenkt den verdienten Auswärtssieg

Zu gerne würde der SV Friedrichsgabe im Endspurt der Kreisklasse 2 noch einmal ein Wörtchen um den womöglich aufstiegsbringenden dritten Platz mitreden, doch nach dem letztlich enttäuschenden 1:1 bei der Sechstvertretung des SC Victoria scheint dieses Thema wohl vorzeitig durch.
Engagiert kam der Auftritt am Lokstedter Steindamm freilich daher, doch zunächst kam man über Halbchancen nicht hinaus.
Anders der effiziente Gegner, dem der erste strukturierte Beitrag prompt die Führung einbrachte. Zackig ging es über links, wo Filipe Mendes da Silva nicht nur abseitslinientreu in Miro Pykos Steilpass hineinstartete, sondern halblinks vor dem Quader keine Nerven zeigte – „bumm“ machte es im kurzen Eck (26.)!
Der SVF auch in der Folge insgesamt mit mehr Spielanteilen, doch erst nach dem Seitenwechsel wurde es durch Omran Ali Shamos freie Schusschance aus 14 Metern so richtig gefährlich. Rechts daneben ging der Abschluss (50.). Zeit zum Durchpusten für den SCV, der zu selten einmal Entlastung schaffte, wie bei einer Offensivszene, die im letzten Drittel ein präziseres Anspiel des eingewechselten Alfred Oludare auf Sturmtank Hans-Jürgen Schwarte benötigt hätte (53.).
Stattdessen fing man sich auf der anderen Seite den verdienten wie unnötig zugelassenen Ausgleich. Dilettantisch spielte Vicky bei Rico Haases hohem Freistoß von rechts auf Abseits, was am zweiten Pfosten gleich drei gegnerlose Gäste hervorbrachte. Einer von ihnen, Christian Marquardt, netzte dankend aus kürzester Distanz zum Gleichstand ein (57.).
Insbesondere über den agilen Haase wäre die gerechtfertigte Auswärtsführung drin gewesen. Eine schöne Bewegung resultierte aber beispielsweise nur in einem Rechtsschuss, den sich Vicky-Fänger Fabian Wolff routiniert sicherte (80.).
Auch Marquardt gelang es nicht, den großen Jubel-Moment herbeizuführen (90.+1). Vielleicht wäre hier das Abspiel auch die bessere Variante gewesen…
Verrückterweise erhielten die Gelb-blauen gar noch die große Chance zum überraschenden Heimsieg. Der landesligaerfahrene Sandro Almeida traf jedoch nur den Außenpfosten.
So blieben schlussendlich beide Lager betrübt zurück. Vor allem aber der SV Friedrichsgabe, der sich zuletzt mit voller Punkteausbeute aus drei Spieltagen wieder ein wenig empor robbte, konnte damit nicht wirklich etwas anfangen. Rang sechs bei sechs Zählern Rückstand auf den Drittplatzierten lautet die nüchterne Ausgangslage für sieben verblieben Punktspiele.

Tore: 1:0 Mendes da Silva (26. Pyko), 1:1 Marquardt (57. Haase)

gelbe Karten: Nadjibi, Blendel, Glock, Vogt Garcia De Carvalho – keine

Schiedsrichter: Arthur Erik Schreiber (SC Sternschanze, Note 3: machte es sich mit seinem verpassten Einstieg in die persönlichen Strafen (hartes Einsteigen von Gäste-Spieler Streeck, 16.) selber unnötig schwierig, fing die Partie aber kommunikativ und mit klarer Kante wieder ein)

Zuschauer: 20



Sonntag, 17. März 2024

Spielbericht SV Blankenese II - Hamburg Hurricanes III

Sommerfußball im März
SVB-Reserve marschiert trotz kreativer Offensivpause weiter vorne weg

Trägt der Meister der Kreisklasse B5 Hellblau oder Gelb-blau? Während die zweitplatzierte Elf des SV Eidelstedt V für ihren 5:1-Erfolg gegen das ohne Wertung antretende SVNA III keine Punkte erhielt, machte Spitzenreiter und quasi-Aufsteiger SV Blankenese II seine Hausaufgaben in solider Manier.
Einen sorglosen Schreckensmoment, als Luca Martinello bei einem hohen Freistoß plötzlich ganz allein im Strafraum das unerwartete 0:1 für den Tabellenzehnten, Hamburg Hurricanes III, versiebte, mit etwas Glück überstanden (3.), fuchsten sich die Gastgeber zunehmend in eine überlegen geführte Partie hinein. Lediglich die letzte zwingende Strafraumaktion ging ihnen bis fast zu 30-Minuten-Marke ab.
Im Gegenangriff nutzte der bewegliche Mouad Anazarhe schließlich seinen üppigen Raum halbrechts in der Gefahrenzone konsequent aus. Mit rechts schlug es linksunten zur Führung ein (27.).
Diese zu verdoppeln war nur kurz darauf seine Mission im Rahmen eines Eckstoßes, dessen zweiten Ball Anazarhe wieder mit der rechten Klebe nahm, um dabei aber an einer Robertson-Faustabwehr zu scheitern (28.).
Unsachte am Ball ausgebremst, ergab sich vom Punkt die erneute Chance zum 2:0, die Anazarhe diesmal mit einem verladenen Schlussmann cool verwandelte (38.).
Würde es der Sieg-Hattrickschütze der Vorwoche vom irren 5:4 beim DSC Hanseat III wieder schaffen? Nein, sprengte Kollege Ole Bliemeister Anazarhes Tor-Serie gezielt aus 23 Metern (39.).
Technisch noch raffinierte gelang es Pascal Konrad, das Leder nach Bliemeisters Ablage linksoben hinein zu fräsen (50.).
Alles klar für die SVB bei strahlender März-Sonne, sodass Konrads rüdes Einsteigen im Mittelfeld doch etwas verwunderte. Mit einer von insgesamt fünf verteilten Verwarnungen kam der 20-jährige Ur-Blankeneser da durchaus milde davon…
Ebenso – allerdings aus sportlicher Sicht – die Hurricanes, denen außer dem perfekt eingestarteten Ole Schiller (links vorbei) keiner mehr so recht gefährlich werden wollte (69.). Ein Hauch von Sommerfußball stellte sich ein – bis sich Schiller im Duett der Joker mit Simon Rückert fein per Doppelpass zum 5:0 kombinierte (90.).
Als Dessert tischte der Primus dann noch das halbe Dutzend auf, das Deniz Yenigün aus klassischer Mittelstürmerposition vollmachte (90.+2).
Im Vergleich zum 3:1 im Hinspiel gingen die heute vom freiwilligen Heimrechttausch profitierenden West-Hamburger also mit doppelter Torausbeute hinaus.

Tore: 1:0 Anazarhe (27.), 2:0 Anazarhe (38., Strafstoßtor, Taylor an Anazarhe), 3:0 Bliemeister (39. Hense), 4:0 Konrad (50. Bliemeister), 5:0 Schiller (90. Rückert), 6:0 Yenigün (90.+2, Schiller)

gelbe Karten: Kerlin, Konrad – Taylor, Aminbarkosaraie, Martinello

Schiedsrichter: Arthur Erik Schreiber (SC Sternschanze, Note 2)

Zuschauer: 12





Spielbericht SC Victoria Hamburg 2.B - Harburger SC 1.B

Papa und die U14-Aushilfen richten´s
4:3 nach 0:3! Lässiger Tabellenführer lädt Victoria zur Aufholjagt ein

Führt der unangefochtene Spitzenreiter im zweiten Durchgang mit 3:0, ohne dabei wirklich etwas zuzulassen, scheint die Idee vom Punktgewinn für den unterlegenen Gegner mehr als beerdigt – dachten wohl auch (fast) alle Anwesenden am Sonntagmorgen im Stadion Hoheluft, wo Elf Victorianer jedoch das komplette Gegenteil bewiesen.
Nichts hatte an diesem nachgeholten U16-Landesligaspieltag zunächst darauf hingewiesen, dass der SC Victoria seine mäßige Heimbilanz (sieben Zähler aus sechs Spielen) etwas aufpolieren kann.
Fehlerhaft im Spielaufbau und stümperhaft im Strafraumzweikampf verursachte man binnen 150 Sekunden zwei Strafstöße, die Tormaschine Nathan Luyengi dankend für den HSC verwandelte (10. & 12.).
Weiter ging´s mit Luyengis Schusschance, die Vicky-Torhüter Alexander Protsenko mit der Kralle vereitelte (14.) und einer guten Kopfballmöglichkeit für Orges Zymeri (19.), sowie einer wunderbar durchs Zentrum wegbereiteten Einschusssituation Luyengis, die nur knapp nicht das 0:3 bedeutete (33.).
Die Gastgeber, die auch noch Glück hatten, dass Luyengis Treffer wegen einer vorangegangenen Abseitsstellung eines Kollegen nicht zählte (47.), kamen dagegen kaum einmal so gefährlich vors Tor, wie bei Ben Zessins Freistoß (drüber, 24.).
Stattdessen setzte es den vermeintlichen K.O., als Maxim von Krenski clever in den Lauf von Luyengi lupfte und die „Nummer 21“ den Torsteher umkurvt und geschlagen auf dem Hosenboden zurückließ (48.).
Ein wenig aus dem Nichts holte eine 2010er-Co-Produktion der Herren J. Masli und Selbuz dann Ben Reinholz´ 1:3 vom Punkt heraus (51.). Gelb-blau plötzlich obenauf, während den Harburgern Kraft und Inspiration im Minutentakt schwanden. So musste beispielsweise Samwel Ugbebor länger wegen eines Krampfes behandelt werden (63.).
Die Hausherren mit Hausdame Eva Hell, die ihre Sache auf der rechten Abwehrseite tadellos erledigte, machten nun richtig Radau, liefen früher an und zwangen den trägen Primus zu schrägen Slapstick-Einlagen, wie Luis Kellers Abschießen des eigenen Mannes (von Krenski), woraufhin der eingewechselte Jimmy Masli kurzerhand zum Anschlusstreffer abstaubte (67.). Und auch der wieder töricht „verteidigte“ Ausgleich ging auf das Konto der U14-Aushilfe, die einen unfreiwillig per HSC-Kopf verlängerten Flankenball von links am zweiten Pfosten ins Eckige setzte (70.).
Was war bloß los, mit den Jungs vom Rabenstein, denen nach Steckpass des ansonsten wirkungslosen Parush Dhir Luyengis vierter Streich den Tag hätte retten können, wäre der Versuch mit rechts nicht etwas zu weit links geendet (77.).
Dafür klappte das Geschenkeverteilen im eigenen Strafraum weiter prächtig. Zögerlich vertändelte Dawid Wiorko das Leder gegen Mika Selbuz (wieder ein Akteur aus der C2) und Muadianvita Kiula Papa, der vor der Kiste einfaches Spiel hatte, flach das 4:3 zu markieren (78.). Was für eine irre Wendung an der Hoheluft, wo Victoria aber noch eine quälend lange Nachspielzeit vom großen Triumph im Kampf um die Aufstiegsrestchance trennte. Zittern bis zum Schluss lautete daher die Parole, die besonders bei Philipp Grzesiks abgefälschten Rechtsschuss relevant wurde (80.+10). Letztlich aber machte der größere Wille heute den Unterschied, was den SCV trotz diverser Ferien- und Verletzungsausfälle mittendrin im Kampf um die vom Harburger SC längst gebuchte Oberliga hält.

Tore: 0:1 Luyengi (10., Strafstoßtor, Ünlütepe an Grzesik), 0:2 Luyengi (12., Strafstoßtor), 0:3 Luyengi (48. von Krenski), 1:3 Reinholz (51., Strafstoßtor, Wiorko an M. Selbuz), 2:3 J. Masli (67.), 3:3 J. Masli (70.), 4:3 Kiula Papa (78. M. Selbuz)

gelbe Karten: Paulick, Zessin, Reinholz – Baicu, Dhir

Schiedsrichter: Marco Kopp (SC Sternschanze, Note 1,5)

Zuschauer: 45


Doppeltorschütze im Vorwärtsgang