Samstag, 2. Oktober 2010

Spielbericht FC St. Pauli 2.D - FC Teutonia 05 1.D

Gelbsucht am Brummerskamp!
Schiri-Schelte und 4:0-Sieg für St. Paulis D2

Um eines vorweg zu nehmen: Diese Paarung zwischen der 2.D-Jugend des FC St. Pauli und der 1.D des FC Teutonia 05 war alles andere als gewöhnlich.
Dabei begann die Partie wenig besonders. St. Pauli, sofort feldüberlegen, kam nach sechs Minuten durch einen Distanzschuss von Martin Schauer, abgewehrt vom Schlussmann der Teutonen, zu der ersten Gelegenheit des Spiels. Kurze Zeit später belohnte sich die Oertel / Olde-Elf mit dem 1:0 für das bis dahin gute Spiel. Eine herrlich geschlagene Flanke von Robin Kehr auf der linken Seite, in die Mitte zu Nikola Kosanic, ermöglichte diesem einen sicheren Abschluss aus kürzester Distanz.
Keine 180 Sekunden vergingen danach und die Jungs vom Brummerskamp erhöhten durch Dogukan Evlicoglu verdientermaßen auf 2:0. Kosanic hatte ihm zuvor mustergültig aufgelegt.
2:0 nach nicht einmal einer Viertelstunde: Alles stellte sich auf Seiten der Gastgeber auf einen Kantersieg ein, doch auch die Gäste traten hier zum Fußballspielen an, kamen in Minute 18 durch einen abgefälschten Freistoß aus zentraler Position zu ihrer ersten Torchance (16.).
Ein erster Warnschuss, den das Team in den braunen Trikots sofort ernst nahm. Kehr tankte sich auf Links durch, spielte kurz ab zu Evlicoglu, der mit seinem Versuch aus spitzem Winkel aber seinen Meister im gegnerischen Schlussmann fand (21.). Genau wie Kosanic bei seinem Freistoß aus 25 Metern, der seinen Farben letztlich nur einen Eckball einbrachte (22.).
Dann begannen kuriose Minuten für alle Beteiligten:
Es begann mit einem Foulspiel im Strafraum der Gastgeber: John Bebensee legte seinen, in den Strafraum eingedrungenen Gegenspieler, der dagegen keinen großen Widerstand leistete und sich danach auf dem Hosenboden wieder fand – Strafstoß für die Gäste!
Selbstsicher lief Teutonias Kapitän an, zielte nach halblinks und scheiterte an Joris Wittkugel im lilanen Sweater. „Das hat er klasse gemacht!“, lobte Patrick Williams, Trainer der C1 des FC St. Pauli, die in der C-Jugend-Regionalliga um Punkte kämpft, den Torhüter, der den Ball in dieser Situation sogar festhielt.
Das Team in den weißen Trikots ließ sich von diesem Negativerlebnis aber nicht entmutigen und kam nach einem Aussetzer von Erik Lüth im Spielaufbau zu einer 100-Prozentigen Chance, bei der sich der Stürmer ganz allein vor dem Tor wieder fand, aber erneut der starke Wittkugel Sieger blieb. Die 2:0-Führung des FC zur Pause war mittlerweile lediglich dem guten Start und dem formstarken Torhüter zu verdanken.
Nach einer zehnminütigen Halbzeitpause, wie es das Reglement vorsieht, versammelten sich die Gästespieler und der Schiedsrichter zur zweiten Hälfte auf dem grünen Kunstrasen, während die Kiezkicker noch einiges an Gesprächsbedarf in der Kabine hatten.
Hierbei wurden zwei Schiedsrichterpfiffe zur Fortsetzung des Spiels ignoriert, während der Gegner bereits draußen in der Kälte stand. Dies veranlasste den Schiedsrichter dazu, der gesamten Mannschaft des FC St. Pauli die gelbe Karte zu zeigen, was in der D-Jugend eigentlich nicht rechtens ist, da es in diesem Altersbereich eigentlich keine gelben Karten gibt.
Was den Herrn in Schwarz dazu bewegte, das zu tun, konnte auch der Vorsitzende des Jugendrechtsausschusses im Hamburger Fußball Verband (HFV), Herr Lutz Krohn, in einem direkten Telefonat nicht beantworten:
„Dass eine gesamte Mannschaft wegen zu spät aus der Kabine Kommens die gelbe Karte sieht, ist mir noch nicht untergekommen. Er kann das als Unsportlichkeit gewertet haben, aber das ist mir wirklich noch nicht untergekommen. Natürlich ist es nicht die feine englische Art, wenn der Gegner schon auf dem Acker steht, aber es ist nirgendwo in den Regeln festgeschrieben, pünktlich aus der Kabine kommen zu müssen.“.
„Wenn er den Eindruck hatte, dass die Heimmannschaft das aus Absicht gemacht hat und das als Unsportlichkeit sah, dann ist das korrekt. Logischerweise sollte man in so einem Fall anders reagieren. Normal ist das jedenfalls nicht!“, erklärte Hans-Georg Köster, Obmann des BSA Unterelbe in einem weiteren Telefonat und kündigte eine Untersuchung dieses Vorfalls an. In den Durchführungsbestimmungen des HFV gibt es indes keine klaren Statuten für solche Vorfälle:

 4.2. Mannschaftsgröße / Anzahl Spieler / -innen
Es wird gespielt bei den
Herren 11er Mannschaften,
alte Herren, Senioren 11er- oder 7er-Mannschaften,
Frauen 11er- oder 7er-Mannschaften,
A- bis D-Junioren 11er- oder 7er-Mannschaften, (…)

5.20. Verspätetes Antreten
Tritt bei Spielbeginn eine Mannschaft mit weniger als unter Punkt 4.2. DBest Spielern / Spielerinnen
an, hat der Schiedsrichter eine Wartezeit von 15 Minuten einzuhalten. Soweit nach Ablauf der
Wartezeit nicht die Mindestanzahl der Spieler /-innen, wie unter Punkt 4.2. DBest, antreten, wird das
Spiel nicht aufgenommen. Diese Wartezeit ist zwingend vorgeschrieben.

So heißt es in dem 57-Seitigen Dokument.

Während das sichtlich irritierte Publikum noch über diese sonderbare Aktion diskutierte, ging es sportlich munter weiter. Vier Minuten nach der Pause degradierte Kosanic seine Gegenspieler im Teutonia-Strafraum zu Slalomstangen und hob das Leder mit der nötigen Ruhe zum 3:0 über den herauslaufenden Torhüter in den Kasten.
Doch wer jetzt an ein einseitiges Spiel glaubte, sollte wieder enttäuscht werden.
In der 39. Minute vereitelte der famose Wittkugel erneut eine Großchance der Gäste, nachdem wieder ein Angreifer der Kicker von der Kreuzkirche allein aufs Tor zulief.
Fünf Minuten später bekam er seinen verdienten Applaus, als er durch Leon Schmidt ersetzt wurde, der in der Folge wiederum keine Möglichkeit bekam, sein Können zu beweisen.
In der Zwischenzeit geschah genau das, was nach den Geschehnissen in der (zu langen) Halbzeitpause zu erwarten war: Nikola Kosanic musste, durch das Kollektiv-gelb vorbelastet, nach seinem ersten Foulspiel mit einer Zeitstrafe für fünf Minuten ersatzlos vom Feld.
Die Gäste aus Hamburg-West konnten diesen Vorteil jedoch nicht nutzen und fingen sich acht Minuten vor Ultimo sogar noch Gegentreffer Nummer vier an diesem denkwürdigen 02.10.2010. Ausgangspunkt war hier ein langer Ball von Ardian Aslani auf die linke Seite, geschlagen zu Robin Kehr, nach dessen Querpass in die Mitte Julian zu Klampen zu einer unwiderstehlichen Torchance kam, die er sich natürlich nicht entgehen ließ und situationsgerecht zum 4:0 einnetzte.
Es war die letzte Aktion von Belangen in einem Match, das seine Dramatik mehr aus dem Verhalten des Schiedsrichters nahm, als aus der sportlichen Spannung.
Am Ende siegte St. Paulis D2 verdient, aber vom Ergebnis zu hoch gegen einen, in den Zweikämpfen couragierten Gegner, was die St. Pauli-Akteure ihren Gegenspielern allerdings absprachen. „Teutonia hat ein schwaches Spiel gemacht!“, redete Tom Zähringer den Gegner klein, während Stürmer Kosanic frei nach seiner Position auf dem Feld in die Offensive ging: „Die waren alle langsam, haben sich gar nicht bewegt“.
Auch Erik Lüth hatte einen Brief für den Kummerkasten parat: „Der Schiedsrichter war total parteiisch. Er hat wirklich jede Kleinigkeit abgepfiffen!“, lamentierte der Mittelfeldspieler.
Julian zu Klampen befasste sich derweil mit dem Sportlichen: „Wir waren heute hoch motiviert, weil wir im letzten Spiel gegen Altona 93 kein gutes Spiel gemacht haben und unbedingt unter die besten drei kommen wollen. Heute haben wir ein wirklich gutes Spiel gemacht und verdient gewonnen. Wir haben mehr gekämpft und sind eh die bessere Mannschaft. Das haben wir deutlich gezeigt!“, präsentierte sich der Torschütze zum 4:0 zufrieden, ohne dabei den Leistungsabfall nach dem 2:0 zu vergessen. „Das war wie schon in Altona. Heute haben wir dann aber trotzdem gewonnen“.
Dem ist nichts Weiteres hinzuzufügen.

FC St. Pauli 2.D: Wittkugel (44. Schmidt) – Bebensee, Aslani, Bendowski (48. Lüth), Erdal – Kehr (55. Evlicoglu), Schauer, Lüth (40. Stanjevic), Evlicoglu (28. Kovacic) – Kosanic, zu Klampen, Trainergespann: Oliver Olde & Tobias Oertel

Tore: 1:0 Kosanic (8. Kehr), 2:0 Evlicoglu (11. Kosanic), 3:0 Kosanic (34.), 4:0 zu Klampen (52. Kehr)

Gelbe Karten: Wittkugel, Schmidt, Bebensee, Aslani, Bendowski, Lüth, Erdal, Kehr, Evlicoglu, Schauer, Stanjevic, Kovacic, Kosanic, zu Klampen – keine

Zeitstrafe: Kosanic (42. Unsportlichkeit / Foulspiel)

Besondere Vorkommnisse:
- Wittkugel hält Foulstrafstoß (25. Foulspiel Bebensee).
- Da das Team des FC St. Pauli trotz Aufforderung mit einer Verspätung von fünf Minuten 
  aus der Kabine kam, sahen alle Spieler des FC die gelbe Karte (Halbzeitpause).

Zuschauer: 27


Die Tabelle der D-Jugend-Bezirksliga 01 Herbst:
Platz
Mannschaft
Sp
S
U
N
Tore
Pkt
   1.
   6
   6
   0
   0
 32:3
  18
   2.
   6
   4
   0
   2
 19:5
  12
   3.
   6
   3
   1
   2
  9:10
  10
   4.
   6
   3
   1
   2
13:20
  10
   5.
   6
   2
   0
   4
  7:12
    6
   6.
   6
   2
   0
   4
12:20
    6
   7.
   6
   1
   2
   3
11:9
    5
   8.
   6
   1
   0
   5
  4:28
    3

Spielbericht FC St. Pauli 1.D - SV Lurup 2.D

Dominik Mahnke 8:0 SV Lurup 2.D
Mahnkes One-man-show bestätigt St. Paulis verdiente Staffelmeisterschaft

Die U13 des FC St. Pauli hat nach dem Derby-Sieg gegen den Hamburger (2:1) und die dadurch vorzeitig erreichte Staffelmeisterschaft in der D-Bezirksliga 03 Herbst noch einmal einen Kantersieg zum Abschluss der Halbserie hingelegt.
Gegen eine überforderte Vertretung des SV Lurup auch keine große Kunst.
Eine knappe Viertelstunde sondierte der Profinachwuchs zunächst die Lage, um sich dann konzentriert ans Werk zu machen. Der Deutsch-Brasilianer Thiago Ludwig stocherte die Kugel unbrasilianisch nach einem Fehlversuch, vorbereitet durch Dominik Mahnke, zum 1:0 in die Maschen. Ein Tiefschlag für den SVL, von dem er sich nie erholen sollte. Plötzlich stellten sie das Führen von Zweikämpfen weitgehend ein, sodass St. Pauli einfaches Spiel hatte, binnen weniger Minuten auf 4:0. Besonders hervor tat sich dabei der doppelt für Thomas da Silva und Karim Derouiche vorbereitende und selbst treffende Dominik Mahnke hervor. Bei allen Treffern hatte er bislang seine Füße im Spiel.
Mit dem zweiten Abschnitt setzten sich die Mahnke-Festspiele nahtlos fort. Keine drei Minuten ließ der Angreifer verstreichen, ehe er es wieder an der Torbeschwerung scheppern ließ. Diesmal nutzte er da Silvas schönes Hereingabe zum 5:0, dem wenig später gleich der dritte Streich des Tages zur Komplettierung des halben Dutzend folgen sollte (39.).
Elf Minuten atmeten die gebeutelten Luruper in der Folge einmal durch, woraufhin der kurz gewachsene Ludwig ausgerechnet per Wucht-Kopfball auf 7:0 stellte (50.). Das ganze selbstredend genauso durch Mahnke vorbereitet, wie das abschließende 8:0, bei dem da Silva einen fein strukturierten Spielzug über vier Stationen in der Mitte komplettierte (52.).
Bei bereits winterlichen Temperaturen heizte Braun-weiß somit noch einmal richtig ein. Einzig die auch für eine Halbzeit im Feld eingesetzten Torhüter dürften kräftig gefroren haben. Keinen einzigen Ball hatten Niklas Grünitz und Jannik Burkhardt, der die zweite Hälfte beschäftigungslos in der „Windschneise Brummerskamp“ herumstand, zu parieren, während sich die Offensiven um den letztlich an allen Toren beteiligten Dominik Mahnke vor dem Beginn der Hallensaison ein letztes Mal draußen verwirklichen konnten.

Tore: 1:0 Ludwig (14. da Silva), 2:0 da Silva (17. Mahnke), 3:0 Derouiche (19. Mahnke), 4:0 Mahnke (21. Palo), 5:0 Mahnke (33. da Silva), 6:0 Mahnke (39. Palo), 7:0 Ludwig (50. Mahnke), 8:0 da Silva (52. Mahnke)

beste Spieler: Mahnke, da Silva, Ludwig – keiner

Zuschauer: 32

Die Tabelle der D-Bezirksliga 03 Herbst nach sechs Spieltagen:

Pl

Mannschaft

Sp

S

U

N

Tore

Pkt

01

FC St. Pauli 1.D

6

6

0

0

56:1

18

02

Hamburger SV 1.D

5

3

1

1

35:4

10

03

Eimsbütteler TV 3.D

5

3

1

1

16:14

10

04

SV Lurup 2.D

5

3

0

2

15:13

  9

05

Blau-weiß 96 Schenefeld 1.D

5

1

0

4

  4:23

  3

06

SC Alstertal / Langenhorn 4.D

5

1

0

4

  4:27

  3

07

FC Teutonia 05 2.D

5

0

0

5

  3:51

  0

Freitag, 1. Oktober 2010

Spielbericht GW Eimsbüttel - Glashütter SV

GSV: Mit Linksdruck zum Auswärtssieg!
GSV rehabilitiert sich nach 2:4-Schlappe – GWE im freien Fall!

„Das war eine verdiente Niederlage. Wir haben nach dem 1:2 einige Schwächen des Gegners offenbart, aber wenn man zum Beispiel Glashüttes Nummer 7 sieht – das ist kein Kreisligaspieler, der gehört auf jeden Fall in die Landesliga!“, fasste GWE-Kicker Robert Brennecke enttäuscht, aber beherrscht das Wesentliche der Partie seines Teams gegen den Glashütter SV zusammen. Mit der „Nummer 7“ war übrigens GSV-Akteur Dominic Thormählen gemeint, der durch eine äußerst starke Leistung an diesem Freitag-Abend maßgeblich zum Glashütter Auswärtssieg beitrug.
Die Begegnung des Tabellen-siebten gegen den Spitzenreiter begann so, wie man es sich dem Tableau nach vorstellte: Die Gäste machten das Spiel, während GWE erst einmal versuchte, hinten sicher zu stehen. Nach zwei Glashütter Fehlversuchen aus den Minuten 12 und 18 (Timo Wismann jagte die Kugel auf den Parkplatz und Tobias Hinnrichs gegen den Zaun davor) der erste Treffer der Partie: GSV-Angreifer Tom Medrow versenkte das Spielgerät nach einer messerscharfen Hereingabe von Dominic Thormählen mit der Fussspitze im Tor von GWE-Schlussmann, Patrick Witte doch der Unparteiische hatte etwas dagegen und gab dem Treffer aufgrund einer Abseitsposition Wismanns keine Anerkennung.
Glashütte, klar Spiel bestimmend, verpasste nach 23 Spielminuten erneut den (verdienten) Führungstreffer. Diesmal setzte Dominic Thormählen einen Schuss aus 18 Metern Torentfernung ans Außennetz. Das 0:1 lag in der Luft!
Nach einer Standardsituation, einem, von GWE-Mann Immanuel Comtesse, unnötig verursachten Freistoß, war es dann geschehen: Timo Wismanns Freistoß landete genau bei Medrow, der von allen guten Gegenspielern verlassen, für die leistungsgerechte Führung für den GSV sorgte.
0:1 nach 28 Minuten – ein erneuter Schock für die Grün-weißen, denen nach zuletzt zwei Niederlagen in folge sichtlich die Sicherheit fehlte.
Erneut sichtbar in der 31. Minute: Wieder Comtesse mit einem Foulspiel auf Glashüttes linker Offensivseite und wieder landete ein Wismann-Freistoss direkt bei Tom Medrow, der nun aber das Nachsehen gegen den aufmerksamen Patrick Witte hatte.
Dennoch war auch hier das Abwehrverhalten der Gastgeber nicht akzeptabel.
Das sah auch Cheftrainer Nico Grabarczyk so, der sieben Minuten vor dem Pausentee reagierte und mit Robert Brennecke einen robusten Spieler für die offensive brachte, während er den hoch gelb-rot gefährdeten Immanuel Comtesse vom Feld nahm.
Und tatsächlich: die Eimsbütteler kamen nach geschlagenen 42 Spielminuten zu ihrer ersten erwähnenswerten Torgelegenheit durch den aufgerückten Stefan Ostertag, der allerdings im letzten Moment vom wachsamen Sebastian Kaaß gestellt werden konnte.
Somit ging es mit einem Zwischenstand von 0:1 in die Kabinen.
Auch in der neuen Hälfte erlebten die Gastgeber alte Probleme: Ein Ballverlust in der eigenen Spielhälfte lud die Gäste wiederholt zu einem Angriff über die linke Seite ein.
Dominic Thormählen schaffte es einmal mehr, die GWE-Defensive mit einem Steilpass schlecht aussehen zu lassen, was Jan Schuhmann mit einem Linksschuss aus 10 Metern Entfernung zum leistungsgerechten 0:2 ausnutzte (50.).
Zwölf Minuten vergingen nach dem zweiten Gegentreffer, ehe die Gastgeber, bei denen in der Zwischenzeit Angreifer Vincent Dahms mit Leistenproblemen verletzt ausschied, eine ernsthafte Antwort präsentierten. Eine gute Einzelleistung von Maximilian Garbe und ein Schuss ans Außennetz vom eingewechselten Sebastian Ernst markierten die bis dato beste Torchance der Eimsbütteler.
Zwei Minuten später brannte es durch einen Schuss von Jan Schuhmann, der zwar freundlich flankiert, aber nicht wirklich angegriffen, zum Schuss kam. Patrick Witte aber tauchte ab und lenkte das Leder zum Eckball ins Tor-Aus. Wieder keine 120 Sekunden später mussten die etwa 40 Zuschauer ihren Fokus wieder auf die andere Spielhälfte verlagern. Ein langer Ball von GWE-Kapitän Simon Schirrmacher erreichte genau das Haupt des aufgerückten Joachim Görsch, der seinen Arbeitsraum mit zunehmender Spieldauer immer mehr nach vorne versetzte, womit er die Kugel unbedrängt in die obere Ecke zum 1:2 ins Tor köpfte.
Grün-weiß witterte nun wieder Morgenluft und wäre in der 74. Minute fast zum Ausgleich gekommen, doch Joachim Görsch, Torschütze des 1:2, setzte seinen erneuten Kopfball im Strafraum des Gegners nicht INS, sondern AUF das Tornetz.
Quasi im Gegenzug machte der GSV dann alles klar:
Ein langer Diagonalball auf die linke Seite reichte erneut, um die Gastgeber defensiv zu zerreißen, was sich der überragende Dominic Thormählen zu seinem Vorteil machte und das Spielgerät herrlich aus 18 Metern in die rechte obere Ecke des GWE-Gehäuses zirkelte.
Die Partie war nun entschieden, was auch die Ampelkarte für Glashüttes Timo Wismann (78.) und eine sehr gute Kopfballchance für Stefan Ostertag nach einem Freistoß vom ehemaligen Landesliga-Spieler Nick Burke nicht mehr abwenden konnten.
Am Ende stand dann ein Leistungsgerechter 3:1-Auswärtssieg für den Glashütter SV zu Buche, was auch Nico Grabarczyk, Trainer des unterlegenen Teams so sah: „Im Endeffekt geht die Niederlage in Ordnung. Wir haben heute viel Pech gehabt und sehr unglückliche Gegentore bekommen. Was wir jetzt brauchen, ist einen echten Befreiungsschlag. Wir haben momentan wirklich Kacke am Fuß!“, konstatierte der Übungsleiter nach der Partie.
Auch Stefan Ostertag, Mittelfeldspieler der Eimsbütteler, zeigte sich enttäuscht: „In der ersten Halbzeit hat unsere Taktik überhaupt nicht funktioniert. Im Mittelfeld hatten wir überhaupt keine Bälle, da wir nur hohe Bälle aus der Abwehr geschlagen haben.
In der zweiten Halbzeit haben wir taktisch umgestellt und hatten das Spiel dann auch besser im Griff, aber Glashütte hat das ganz stark gemacht. Das ist eine Mannschaft, die mehr als Kreisliganiveau hat“
GSV-Keeper Boris Thormählen sah das genauso. „Für uns zählt nur der Aufstieg!“, stellte er nach dem Spiel klar. „Es war sehr gut für uns, nach der Niederlage gegen den SC Pinneberg, das heutige Spiel zu gewinnen. Wir haben heute wieder die Zweikämpfe angenommen und nicht viel zugelassen. Das war eine kämpferisch ganz starke Leistung von uns!“, hatte der Schlussmann noch ein Paar lobende Worte für sein Team übrig.
Für den Spitzenreiter gilt es nun am kommenden Wochenende die nächsten drei Punkte für das „Unternehmen Aufstieg“ zu holen, wenn die Reserve der SV Lieth an der Poppenbütteler Straße aufschlägt. Das Ziel der Eimsbütteler muss es nun sein, den freien Fall in der Tabelle zu stoppen, denn nach drei Niederlagen in Folge ist der Abstand zu den besten dreien der Tabelle, wo Stefan Ostertag sein Team vom Leistungsvermögen aus betrachtet, sieht, nicht geringer geworden. Die nächste Chance, den eigenen Anhang wieder positiver zu stimmen, bietet das kommende Auswärtsspiel bei der zweiten Mannschaft von Holsatia Elmshorn. „Wir müssen dort einfach mal schmutzig die drei Punkte erkämpfen!“, setzte Nico Grabarczyk seinem Team eine klare Marschroute.     


GW Eimsbüttel: Witte – Przybylski, Kassube, Schirrmacher – Görsch (86. C. Pleus), Ostertag – Garbe, Comtesse (38. Brennecke), Burke, M. Güldener, Dahms (53. Ernst), Trainer: Nico Grabarczyk

Glashütter SV: B. Thormählen – Fuss, Claaßen, Kaaß – Hinnrichs (90+1. Müller) – D. Thormählen, Kastropetsch, Schuhmann, Al Jouman (68. Strominski) – Timo Wismann, Medrow (90+3. Lugiewicz), Trainer: Peter Roggensack

Tore: 0:1 Medrow (28. Ti. Wismann), 0:2 Schuhmann (50. D. Thormählen), 1:2 Görsch (66. Schirrmacher), 1:3 D.Thormählen (75. Schuhmann)

Gelbe Karten: Kassube Comtesse Ernst – Schuhmann, Fuss

Gelb-Rot: Timo Wismann (78. wiederholtes Foulspiel)

Schiedsrichter: Carlos Medina

Zuschauer: 40