Freitag, 12. August 2011

Spielbericht FC St. Pauli III - SC Hansa 11

Hansa hat trägt den Feldstraßen-Hut
Klarer Erfolg für Hansa 11 im Derby gegen St. Pauli III

Der SC Hansa 11 hat mit einem überzeugenden 4:1-Heimerfolg gegen die Drittvertretung des FC St. Pauli nicht nur deutlich gemacht, wer an der Feldstraße den Hut auf hat, sondern auch, wer im Rennen um den Bezirksligaaufstieg ganz vorn dabei sein wird.
Von Beginn an kontrollierte die Bichel-Elf das Geschehen. Somit kam es nicht überraschend, dass Mike Pegel freistehend in der Mitte das frühe 1:0 nach schöner Hereingabe von Murat Topal markierte. St.Pauli blieb aber nicht komplett chancenlos. So sorge zum Beispiel Sebastian Plum nach gut zehn Minuten für Gefahr, als er sich gut im Strafraum durchsetzte und die Hanseaten mit einem Schuss an den Außenpfosten in Atem hielt.
Die bessere Spielanlage bewiesen jedoch weiter die Herren in den roten Trikots.
Mit sicheren Kombinationen überbrückten sie zügig das Mittelfeld und kamen vorne zu Abschlüssen, genau wie beim Tor zum 2:0, bei dem Manuel Henkel schlussendlich für Nils Friedrich auflegte, der das Spielgerät sicher zum Halbzeitstand in die lange Ecke beförderte.
Auch in Durchgang Nummer zwei sollte sich daran herzlich wenig ändern. Keine 120 Sekunden nach dem Wiederanstoß erhöhte Hansa auf 3:0. Das Muster war genau dasselbe, wie beim 2:0. Einziger Unterschied: Die Scorerpunkte gingen diesmal an Nils Friedrich als Vorlagengeber und Mike Pegel als Torschützen. Der Drops war nun schon zu Beginn der zweiten Halbzeit endgültig gelutscht, doch der SCH machte weiter. Um ein Haar hätte Mike Pegel nach 51 Spielminuten seinen persönlichen Dreierpack gesetzt, doch Thorbjörn Stäcker, der trotz der Gegentore eine gute Leistung aufs grüne Parkett legte, konnte im Nachfassen verhindern, was zehn Minuten später doch passierte – Der SC Hansa 11 erhöhte auf 4:0.
Kamptmann legte den, in Richtung Tor stürmenden Pegel im Strafraum, was Neuzugang Özgür Baytar die große Chance zum Tor vom Punkt gab, die er, wenn auch knapp, nutzte, denn Stäcker bekam noch die Fingerspitzen an diesen Strafstoß.
Zum Ende nahmen die Gäste auf der eigenen Anlage das Tempo etwas raus, Chancen gab es aber trotzdem noch. So hätten Manuel Henkel und Hendrik Bödecker per Kopf erhöhen können, gar müssen. Stattdessen gab es kurz vor dem Ende noch den Ehrentreffer für die Kiezkicker durch den, trotz des Spieltands agilen Rogerio Ferreira, der technisch stark mit dem linken Fuß vollendete. Zuvor hatte David Schwenck sehr produktiv von Rechts geflankt.
Es war der Schlusspunkt in einem Spiel, das die Mannschaften natürlich mit unterschiedlichen Stimmungslagen zurück ließ. Auf der einen Seite waren die enttäuschten St. Paulianer, bei denen Torschütze Rogerio Ferreira kritische Worte fand: „War haben heute nicht Fußball gespielt, sondern den Ball immer nur nach vorne gebolzt. In der zweiten Hälfte haben wir das dann besser gemacht, aber das war zu wenig“. Beim SC Hansa konnte man dagegen vergnügt die Tabelle ansehen, denn mit neun Zählern aus drei Spielen steht man gemütlich an der Tabellenspitze. Grund zur Freude für Defensivakteur Andre Kordts: „So stellt man sich das vor. Das war ein absolut verdienter Sieg, da wir über die gesamte Spielzeit besser waren, obwohl wir in der zweiten Hälfte doch abgebaut haben“. Einen Selbstgänger in Sachen Aufstieg erwartet der einstige Kicker des SC Pinneberg allerdings nicht: „Das Team ist im Moment gut in Fahrt, aber wir müssen von Spiel zu Spiel denken“, so Kordts.
Während Hansa 11 in genau sieben Tagen gegen Teutonia 10 II wieder die Heimkabine an der Feldstraße nutzen und den Tabellenvorsprung ausbauen kann, bekommt es St. Pauli III mit den anderen Teutonen zu tun. An der Kreuzkirche reist man zu der Reserve von Teutonia 05.

FC St. Pauli III: Stäcker – Heinemann (48. Naos), Prüfer, Walter, Kamptmann – Plum, Schwenck – Stuber, Bode (58. Bues) – Wartenberger (74. Avcioglu), Ferreira Trainer: Horst Fröhlich

SC Hansa 11: Völtzke – Loether, Kordts (76. Wegner), Spiller (54. Malik), Arslan (72. Niknam) – Bödecker, Baytar – Topal, Friedrich, Henkel – Pegel Trainer Holger Bichel

Tore: 0:1 Pegel (7. Topal), 0:2 Friedrich (30. Henkel), 0:3 Pegel (47. Friedrich), 0:4 Baytar (62. Strafstoßtor, Kamptmann an Pegel), 1:4 Ferreira (89. Schwenck)

Schiedsrichter: Claus-Dieter Köhler (SV Rugenbergen. Note 2)

Zuschauer: 40

Dienstag, 9. August 2011

Spielbericht GW Eimsbüttel - Kickers Halstenbek

Weiter geschwommen
GW Eimsbüttel zieht in matschigem Pokalfight den Längeren

„Auf so einem Platz zu spielen ist einfach nur geil“, frohlockte Ramon Lahme, Torhüter von GW Eimsbüttel, nach dem Viertrundeneinzug seiner Farben auf morastigem Geläuf an der Wolfgang-Meyer-Sportanlage.
Den besseren Start in den Pokalfight legten jedoch die Gäste hin. Die Halstenbeker rannten GWE fast überfallartig an, was für gute Schusschancen von Kevin Hagemann und Michael Kupka sorgte; der Torerfolg musste dennoch warten.
Auf der Gegenseite bekam Alexander Eick nach einem schönen Zusammenspiel mit Angreifer Michael Ströer die große Chance zum 1:0, der Rechtsschuss aus vollem Lauf fiel ihm aber doch ein wenig zu diffizil.
Die Halstenbeker hatten das Tempo nach dem aggressiven Beginn deutlich zurückgeschraubt und Grün-weiß übernahm langsam die Spielkontrolle. Nach knapp weniger als einer halben Stunde dann der erste Treffer der Partie. Torschütze Nicholas Burke erklärt: „Ich habe gesehen, dass der Torhüter nicht gut stand und den Ball dann auch perfekt getroffen.“. In der Tat platzierte Burke das Ei aus etwa 30 Metern direkt neben den linken Pfosten zum 1:0, das durchaus haltbar für den Torhüter schien (27.). Umso besser reagierte der gescholtene Klaus Scheel, als Ströer allein auf ihn zulief und Scheel genau im richtigen Zeitpunkt die Pranke dazwischen bringen konnte.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts drehte sich das Geschehen wieder, denn die Kickers schraubten das Tempo wieder auf Vollgas, wobei aber auch diesmal die wirklich guten Gelegenheiten ausblieben. Vielleicht konnte da ja ein Eckball Abhilfe schaffen: Der eingewechselte Levin Strauß mit der Ecke, Przybylski ist da – 1:1! Im Stile eines Spitzenstürmers köpfte der Innenverteidiger zum Ausgleichstor ein – ins falsche Tor (66.)!
Dieses Gegentor sollte GWE nun aber wieder aufwecken. Die Mannschaft um den formstarken Kapitän Simon Schirrmacher tut jetzt wieder mehr für das eigene Spiel. So in der 69. Minute, als der eingewechselte Finn Schaper die Qualitäten Scheels mit einem guten Schuss aus halblinker Position prüfte.
Inzwischen hatte ein erneuter Starkregenschauer für äußerst widrige Bedingungen gesorgt. Eine Ausrede für Claas Kruses Ballverlust am eigenen Sechzehner waren diese jedoch nicht. In höchster Not klärte Lahme die Angelegenheit vor Strauß.
Ein echter Pokalkracher mit viel Schlamm, einigen Zweikämpfen und zwei Mannschaften, die den Siegtreffer wollten, hatte sich entwickelt!
Erzielen konnte ihn aber nur eine Mannschaft und das waren die Gastgeber. Burke mit der starken Vorarbeit auf der rechten Seite, Schirrmacher völlig blank in der Mitte nur an den Pfosten, aber Ströer behielt im Nachschuss von der Strafraumgrenze die Nerven und lochte zum 2:1 für Grün-weiß ein (84.). Für Ströer das vierte Pflichtspieltor binnen acht Tagen und für sein Team der entscheidende Treffer, denn auch eine halstenbeker Schlussoffensive inklusive mitstürmendem Torhüter blieb erfolglos. Um ein Haar hätte man sogar noch das 1:3 kassiert. Im Anschluss an einen geklärten Standard lief Ströer auf Einladung von Robert Brennecke allein aufs Kickers-Tor zu, doch Schiedsrichter Malcolm Ruhnau pfiff die Begegnung in genau diesem Moment ab.
Somit steht die Elf von Michael Schirmer zum ersten Mal seit sieben Jahren in der vierten Runde des ODDSET-Pokals, die mit Görsch und Burke bislang nur zwei Akteure aus dem aktuellen Kader jemals erreichten. „Es war echt ein geiles Kampfspiel, heute! Gewonnen haben wir, weil wir trotz der Drangphase des Gegners die Ruhe behalten haben, hinten gut gestanden haben und vorne eiskalt vor dem Tor waren“, analysierte ein sichtlich glücklicher Grün-weiß-Keeper im Anschluss an dieses Pokalmatch.

GW Eimsbüttel: Lahme – D. Becker (86. Kassube), Przybylski, Görsch, Kruse – Schirrmacher, Brennecke – Seidenberg (55. Schaper), Burke, Eicke (87. Salam) – Ströer, Trainer: Michael Schirmer

Kickers Halstenbek: Scheel – Lehmann (85. Czaja), Grebner, Hagemann – Fitzner, Adamczyk – M. Kupka (55. Strauß), A. Kupka, Müller – Scheh, Simon (65. Rohde), Trainer Björn Heins

Tore: 1:0 Burke (27.), 1:1 Przybylski (66. Eigentor, Strauß), 2:1 Ströer (84. Schirrmacher)

Schiedsrichter: Malcolm Ruhnau (TSV 08 Eppendorf-Großborstel)

Zuschauer: 40

besonderes Vorkommnis: Die Partie wurde wegen der verspäteten Ankunft eines Schiedsrichterassistenten mit einer Verspätung von 20 Minuten angestoßen.

Sonntag, 7. August 2011

Spielbericht HEBC - TuS Germania Schnelsen II

Ephorie Adé
Germania Schnelsen II bringt HEBC eine empfindsame Schlappe bei

Nach dem Rausch der Kater. Der HEBC hat nach dem fulminanten Sieg unter der Woche über Landesligist Barmbek-Uhlenhorst einen herben Dämpfer erlitten. Gegen die Reserve von Germania Schnelsen setzte es im grauen Alltag der Bezirksliga Nord eine verdiente Heimniederlage.
Ohne zündende Idee im spielerischen Bereich und mit unkonzentrierten Momenten hier und da lag man bereits zur Pause mit zwei Toren hinten.
Zunächst war es Germanias Benjamin Koch, der mit seinem Freistoß seinen Mitspieler Rene Möller fand. Jener markierte schließlich per Kopf die Gäste-Führung (26.). Und abermals zehn Minuten später legte die Lesse-Elf nach. Weil Thorsten Wolgast Schnelsens Pascal Böhmer gelegt hatte, entschied der Unparteiische Florian Pötter (Voran Ohe) kurzerhand auf den Punkt. In unmittelbarer Folge trag der Gefoulte selbst an und besorgte die Vorentscheidung.
In Durchgang zwei zeigten sich die Veilchen leicht formverbessert. Mehr als der Anschlusstreffer von Jan Schönwandt, den Enno Martini per Kopf und Germanias Torsteher Farooz Khan – Letzterer wohl gemerkt auf unfreiwilliger Basis – wegbereiteten, sprang aber letztlich nicht mehr heraus. Und auch ein erhoffter Strafstoß blieb den Eimsbüttelern verwehrt, als der eingewechselte Petros Papadopoulos mit Khan aneinander gerasselt war (84.).

Autoren: Dirk Becker & Björn Meyer

Tore: 0:1 Möller (26. Koch), 0:2 Böhmer (36. Strafstoßtor, T. Wolgast an Böhmer), 1:2 Schönwandt (57. Martini)

Schiedsrichter: Florian Pötter (FC Voran Ohe)

Zuschauer: 75

Spielbericht GW Eimsbüttel - VfL 93 Hamburg II

Ströer bringt die Erlösung
Treffsicherer Stürmer verhindert GWE-Fehlstart

Nach dem missglückten Saisonauftakt (0:3-Schlappe bei der Zweiten Mannschaft des SC Sperber) konnte der selbsternannte Aufstiegskandidat, GW Eimsbüttel den ersten Dreier der Saison für sich verbuchen.
Der VfL, im Gegensatz zum 2:2 gegen den BSV 19 auf fünf Positionen verändert, sah sich sofort in die eigene Hälfte gedrängt. GWE diktierte das Geschehen mit einer drückenden Überlegenheit, doch ernsthaft gefährlich wurde es nur selten.
Mit der ersten dicken Chance setzte GWE dann auch das verdiente Führungstor. Neuzugang Michael Ströer vollendete nach einer technisch schönen Einlage im gegnerischen Sechzehner in die lange Ecke zum 1:0. Die Eimsbütteler blieben daraufhin weiter klar überlegen, was für gute Stimmung bei den Gastgebern sorgte. Aus genau dieser heraus versuchte Robert Brennecke einen Heber aus schier aussichtsloser Position, von wo aus die Kugel dem Tor überraschend nahe kam. Auf fast dieselbe Art und Weise probierte es auch Kapitän Simon Schirrmacher, der selbst einst beim VfL kickte, mit demselben Erfolg.
Fünf Minuten zuvor waren die Gäste zu ihrer ersten Torchance gekommen, die es gleich in sich hatte. Ein Freistoß von Henner Lehmann landete genau auf dem Kopf von Angreifer Clemens Kanthak, der das Ei knapp am Tor vorbei beförderte. Kurz vor der Pause dann die zweite Torchance der Gäste. Marcel Mundhenk mit der Hereingabe, die GWE nicht klären konnte, Gröhn mit dem Abschluss und schon stand es 1:1. Ein durchaus überraschender Ausgleich für den VfL, denn Grün-weiß hatte klar mehr Spielanteile.
In der zweiten Halbzeit sollte sich daran auch nicht viel ändern. Der VfL verteidigte aber weiter gut und verhinderte größere Torchancen für die Schirmer-Elf. Ab der 56. Minute mussten sie dies allerdings mit einem Mann weniger tun, denn Vorlagengeber Marcel Mundhenk flog nach einem angedeuteten Kopfstoß gegen Claas Kruse mit der roten Karte vom Feld. Kurz darauf hätte GWE-Kapitän Simon Schirrmacher fast die Entscheidung herbeigeführt, als er Dennis Schütt und Andreas Böttger stehen ließ, dann im Abschluss aus spitzem Winkel jedoch knapp verzog. Auch Alexander Eick bekam seine Chance zum 2:1 durch einen guten Spielzug über Michael Ströer und Nicholas Burke. Die Eimsbütteler zeigten sich aber auch insgesamt zu wenig kreativ, um den Abwehrriegel des Gegners zu knacken.
Zwölf Minuten vor Ultimo dann die Erlösung für das Team in den weißen Trikots: Simon Schirrmacher mit der Ablage für Michael Ströer, der sich erneut im Strafraum durchsetzte und zum 2:1 vollstreckte. Es sollte der Endpunkt an diesem Sonntagnachmittag sein. GW Eimsbüttel schlug die Reserve des VfL 93 letztlich verdient mit 2:1. Enttäuschung bei VfL-Co-Trainer Christian Paulsen: „Wir waren heute nah dran, aber der Platzverweis hat uns wirklich sehr geschadet. Sonst wäre mindestens ein Unentschieden drin gewesen“, so Paulsen.
Auf der anderen Seite war man glücklich über den hart erkämpften Heimsieg: „Wir haben uns nach dem 1:0 zu dumm angestellt und es verpasst, das 2:0 nachzulegen, aber am Ende unsere körperliche Überlegenheit zum Sieg genutzt“, analysierte Doppelsiegtorschütze Michael Ströer.
Für GW Eimsbüttel steht vor dem nächsten Ligaspiel gegen die zweite Mannschaft des Willinghusener SC nun erst das Pokaldrittrundenmatch gegen die Kickers Halstenbek auf dem Programm. Die Jungs vom Stadtpark können sich indes komplett auf den kommenden Heimkick gegen den Aufstiegskandidaten SC Persia fokussieren.

Tore: 1:0 Ströer (13.), 1:1 Gröhn (44. Mundhenk), 2:1 Ströer (78. Schirrmacher)

Rote Karte: Mundhenk (VfL 93 II, Tätlichkeit an Kruse 56.)

Gelbe Karten: keiner – Maurer

Schiedsrichter: Marius Adamczewski (Harburger TB)

Zuschauer: 30

Samstag, 6. August 2011

Spielbericht Vatan Gücü - TuS Hamburg 1880 II

Pokalkater
Vatan Gücü verliert mit müden Beinen gegen TuS Hamburg II

Das Team der Stunde in Hamburgs Amateurgefilden musste im vierten Pflichtspiel der noch jungen Saison einen Dämpfer einstecken.
Mit 1:2 unterlag Vatan Gücü der Reserve des Bezirksligisten TuS Hamburg an der heimischen Slomanstraße.
Zunächst deutete nicht viel darauf hin. Vatan Gücü mit einem leichten Übergewicht in den Anfangsminuten und einer guten Freistoßchance für Ufuk Ayvaz, die jedoch nicht den gewünschten Erfolg einbrachte. Genau wie eine schöne Szene aus der 27. Minute, in der die Arslan-Elf durch messerscharfes Direktspiel Spielstärke bewies. Schnell landete die Kugel über die Stationen Mustafaoglu und Ar bei Arif Dokur, doch sein kräftiges Geschoss schnellte über das Gehäuse.
Nach einer halben Stunde das erste ernst zu nehmende Lebenszeichen der Gäste: Benjamin Touahir, der den früh verletzten Luca Sommer ersetzte, fasste sich ein Herz aus der Distanz – am Tor vorbei! Auch an der nächsten Chance konnte sich ein TuS-Akteur einen Hauptdarsteller nennen, denn ein haarsträubender Lapsus von Leroy Delmar vor dem eigenen Strafraum überreichte Arif Dokur den Kugelschreiber für einen Eintrag in die Torschützenliste, doch die Tinte schien verbraucht zu sein, rutschte Dokur allein vor dem gegnerischen Tor aus – Chance vertan!
Kurz darauf machten sie es dann besser. Ein gut strukturierter Angriff endete mit einem feinen Pässchen von Kadir Ar in den freien Raum, wo Şafak Ucaner ungehindert zum verdienten 1:0 vollstreckte.
Im zweiten Abschnitt änderte sich das Bild grundlegend. Vatan Gücü waren die harten 120 Pokalminuten gegen die Panteras Negras deutlich anzusehen. Die Gäste vom Gesundbrunnen übernahmen immer mehr das Kommando. Keine fünf Minuten nach dem Wiederbeginn lag der Madejski-Elf der Torschrei auf den Lippen, doch Christian Dormeiers Wembleytor aus 27 Metern zog jene Entscheidung nach sich, die wohl auch 1966 hätte gefällt werden sollen: Kein Tor! Auf der anderen Seite verpasste es das Team in den lilanen Trikots, das beruhigende zweite Tor nachzulegen. Wieder Arif Dokur scheiterte aus fünf Metern an einem famosen Reflex von TuS-Torhüter Yannick Nies.
Nach genau einer Stunde sorgte Vatans Tahsin Basar, wie Kollege Delmar im ersten Durchgang, für Aufregung, denn einen eigenen groben Abwehrfehler vor dem eigenen Sechzehner konnte er nur noch mit einem Handspiel im Strafraum klären. Da blieb Schiedsrichter Michael Schulz keine andere Wahl, als auf den Punkt zu zeigen. Arne Pätzold, im ersten Abschnitt als einzige Spitze oft alleingelassen, versenkte sicher zum 1:1, das mit zunehmender Spieldauer immer mehr das Prädikat „verdient“ bekam. So hätte Pätzold keine 180 Sekunden später fast das 1:2 nachgelegt. Sein guter Linksschuss flog jedoch knapp drüber.
Vatan Gücü fiel derweil kaum noch etwas ein. Das nun mittlerweile verdiente 1:2 erzielten die Gäste jedoch durch eine Einzelaktion. Touahir war es, der mit einem wunderbaren Solo nicht nur mehrere Gegenspieler stehen ließ, sondern eben auch zum 1:2 in die lange Ecke einnetzte.
Mit dieser Aktion bewies er auf sehr schöne Art und Weise, dass er normalerweise zum Inventar der ersten Mannschaft gehört.
Vatan war nun angeschlagen, versuchte aber noch eine Schlussoffensive, in der der eingewechselte Erdal Kaya DIE Riesengelegenheit zum Ausgleich bekam, doch frei vor Nies, der sich gut breit machte, zielte Kaya am Tor vorbei.
Auf der anderen Seite gab es indes um ein Haar die Entscheidung. Ar verlor als letzter Mann den Ball am eigenen Strafraum, doch die Herren vom Gesundbrunnen spielten diese 3 gegen 1 Situation schlecht aus, sodass lediglich ein kümmerliches Schüsschen in die Hände des Torhüters von Funda Garcia bei rum kam.
Der TuS versuchte in den Schlussminuten durch Konter für Entlastung zu sorgen, was das Schiedsrichtergespann häufig vor schwierige Abseitsentscheidungen stellte. Genau, wie in der 90. Minute, als sich die Gastgeber um einen Abseitspfiff für einen TuS-Angriff betrogen fühlten. Kadir Ar rief dem erst 15-jährigen Assistenten Ole Baumeister, der seinen Job, wie seine beiden Kollegen gut machte, etwas zu, was dieser als Beleidigung empfand. Somit war das Spiel für Ar beendet. „Wir waren bislang so erfolgreich, weil wir leise waren und jetzt fängt dieses Gelaber schon wieder an! Ich kann es nicht verstehen! Wenn der Schiedsrichter pfeift, ist das so!“, polterte Defensivspieler Hamit Erdogrul ob dieses unnötigen Platzverweises.
Es war ein unschöner Schlusspunkt in einem intensiven Spiel, das die Reserve von TuS Hamburg aufgrund der mehr vorhandenen Energie und der individuellen Klasse eines Benjamin Touahir gewann. Der Fehlstart nach dem 1:4 gegen Rot-Weiß Wilhelmsburg ist damit abgewendet.
Bei Aufstiegskandidat Vatan Gücü sieht es ein wenig anders aus, denn ein Punkt aus zwei Spielen ist wahrlich nicht genug für die Spitzengruppe. Da hilft ihnen auch der überraschende Einzug in die dritte Pokalrunde nichts. In genau dieser empfängt die Arslan-Elf jetzt den Bezirksligisten BSV Buxtehude. Danach geht es am Wochenende zum formstarken TuS-Bezwinger aus Wilhelmsburg.

Tore: 1:0 Ucaner (37. Ar), 1:1 Pätzold (60. Strafstoßtor, Handspiel Basar), 1:2 Touahir (76.)

beste Spieler: geschlossene Mannschaftsleistung –  Nies, Abebrese, Touahir 

rote Karte: Ar (90.+1, Beleidigung des SR-Assistenten)

Schiedsrichter: Michael Schulz (SV Nettelnburg/Allermöhe, Note 2)

Zuschauer:  65

Dienstag, 2. August 2011

Spielbericht FC Eintracht Rellingen - GW Eimsbüttel

Erinnerungen an 2004
GWE siegt im Duell der letzten Aufgebote bei Eintracht Rellingen

Der Begriff „Notelf“ hat seit dem Pokalspiel unter Kreisligisten zwischen Eintracht Rellingen und GW Eimsbüttel neue Dimensionen erreicht. Während die Rellinger mit einem echten Himmelfahrtkommando vertreten waren, kickte GWE mit Hilfe aus der zweiten Mannschaft und einem Torhüter im Feld.
Zwar begannen die Gäste auf dem ungeliebten Ausweichgeläuf zu Tangstedt feldüberlegen, doch mit Flügelspieler Frank Fröhlich (aus 20 Metern vorbei) meldete sich ein Heim-Akteur als erstes zu Wort. Den ersten „Kracher“ gab es dann auf der Gegenseite, als Michael Ströer im Strafraum allein vor dem Ziel zum Schuss kam, jedoch am Torsteher scheiterte. Kurz darauf war für den guten Jan Dierks nichts mehr zu machen. Nick Burke hatte nämlich einen Freistoß flach und kontrolliert zum 0:1 in die lange Ecke gebrezelt (32.). Ein unnötiger Ballverlust gefährdete die Halbzeitführung, die Neuzugang Ramon Lahme bei seiner Pflichtspielpremiere zwischen den GWE-Pfosten vor Matthias Gerke rettete (36.).
Grund genau, nach dem Seitenwechsel direkt auf 0:2 stellen, was über ein Zuspiel Dirk Beckers in den Lauf des Dierks umkurvenden und einschiebenden Ströer prompt gelang (48.).
Eine sichere Ausgangsposition für die „All Whites“, doch der FCE, dessen Aufbauspiel häufig aus nach vorne gedroschenen Bällen bestand, schaffte es immer mal wieder, mit Aktionen, wie Gehrkes pariertem Freistoß aufzuwarten.
Die Eimsbütteler machten unterdessen alles klar, indem Ströer und Burke die Auflösungserscheinungen der gegnerischen Defensive eiskalt ausnutzten (78.). Der von seinen Vorderleuten alleingelassene Dierks konnte einem da schon leidtun, rettete er zuvor noch glänzend im Eins-gegen-Eins mit Ströer.
Ein herrlicher Volleyschuss der Marke „Tor des Monats“ von Bastian Knapp verkürzte die Angelegenheit wenigstens noch auf 1:3 (80.), wobei man indirekt auch durch eine zuvor zu Unrecht wegen Abseits unterbundene GWE-Chance und gleich zwei ungeahndete Stürmerfouls profitierte. Am Ende kein großes Thema mehr, blieb die Schlussoffensive der Schwardt-Elf außer einem weiteren Gehrke-Versuch, der knapp am Außenpfosten vorbei rotierte, ohne zwingende Szenen.
Gut für Grün-weiß Eimsbüttel, das somit erstmalig nach 2004 wieder einmal die dritte Pokalrunde geschafft hat. Damals erreichte man als Bezirksligist gar das Achtelfinale, in dem der Bramfelder SV dann zum Endgegner avancierte. Von den damaligen Helden steht übrigens keiner mehr in Diensten des Clubs vom Tiefenstaaken, der sich der davon auch ein wenig Rückenwind für die Aufgaben in der Kreisliga 5 erhofft.

FC Eintracht Rellingen: Dierks – Zerbel, Möding, Strack – Evangelidis, Thönnissen (50. Hatje), Fröhlich – Hiller, Knapp, Osberghaus – Gehrke, Trainer: Jens Schwardt

GW Eimsbüttel: Lahme – D. Becker, Görsch, Kruse, Przybylski – Seidenberg, Brennecke – Dahms, Burke, Tralau (46. Eick) – Ströer (79. Meiners), Trainer: Michael Schirmer

Tore: 0:1 Burke (32. direkter Freistoß), 0:2 Ströer (48. D. Becker), 0:3 Burke (78. Ströer), 1:3 Knapp (80.)

Schiedsrichter: Claus-Dieter Köhler (SV Rugenbergen, Note 4,5)

Zuschauer: 25 (in Tangstedt)