Sonntag, 30. Juli 2017

Spielbericht SC Sternschanze III - TSV Stellingen 88

Zu neunt: Stellingen 88 punktet beim Kreisliga-Comeback
Sternschanze III verschenkt Sieg im Aufsteigerduell in Handballmanier

Fünf Jahre und zwei Monate nach dem traurigen Abstieg in die Kreisklasse betrat der TSV Stellingen 88 erstmals wieder Kreisliga-Terrain. – Und das nicht ganz erfolglos, sicherten sich die Jungs von der Vogt-Kölln-Straße trotz doppelter Unterzahl einen hart erkämpften Zähler.
Im von Beginn an zähen Aufsteigerduell beim spielstarken aber personell unterbesetzten „Schanze III“ erwischte man zwar den besseren Start, musste jedoch über eine halbe Stunde auf die erste Gefahrensituation warten.
Dafür hatte diese es aber gleich in sich, als Romano Steinbach die Kugel auf rechts gewann und die Kugel nach kurzem Dribbling mit links in die ihm angebotene kurze Ecke schon – das 0:1 nach 1904 Tagen Kreisligaabstinenz!
Einen Schritt schneller bei Levent Özkececis Hereingabe, wäre Routinier Ismail Coskun gar die Verdopplung des Vorsprungs gelungen; doch wer diese Rechnung aufmacht,  darf auf der Gegenseite aber auch Hendrik Mahns knapp verzogenen Linksschuss (43.) und einen Lattentreffer (52.) von Philipp Rohde, der zusammen mit Innenverteidigungspartner Marius Zürker und Cornelis Osterloo aus der Seniorenmannschaft das Trainergespann für den weiter im Urlaub weilenden Hasan Aydogan bildete, nicht unerwähnt lassen.
Ansonsten grüßte unter der heißen Juli-Sonne jede Menge Hitze im Match, die Romano Steinbach nach einem heiklen Zweikampf und keinem Pfiff für seine Person nicht kanalisiert bekam. Ein verbaler Ausrutscher des Torschützen kostete ihm die weitere Teilnahme am Punktspielauftakt (54.)…
Schon bald sollte der ehemalige Akteur des AS Altona Gesellschaft abseits des Spielfeldes bekommen, schickte der erst 15-jährige, aber bereits jetzt äußerst abgeklärt auftretende Miles Tardieu an der Pfeife auch Christian Cacoilo De Almeida vorzeitig von der künstlichen Koppel.
Der bereits wegen Meckerns verwarnte Kapitän machte sich bei seinem zweiten Ticket des Ballwegschlagens strafbar.
Eine souveräne Führungsverwaltung sieht freilich anders aus!
Doch damit nicht genug des stellinger Schiri-Frusts, zeigte der junge Mann in Gelb kurz darauf auf den Punkt, legte er einen Strafraumzweikampf gegen Krischan Stein aus.
Dass mit Daniel Salvador Henning auch noch ein Ex-TSVer (sorgte einst zu starken Bezirksligazeiten für reichlich Torgefahr) sicher zum 1:1 versenkte, rundete das Bild der Blauen passend ab.
Und was machten die Schanzer daraus, mit zwei Mann mehr auf dem Platz zu stehen?
Extrem wenig, kreisten sie wie die Handballer um den gegnerischen Strafraum, ohne aber mit einer zündenden Idee den Siegtreffer zu erzwingen.
Auch das Stilmittel des Distanzschusses, wie es Ahmad Alaouis kurz vor Beginn der siebenminütigen Nachspielzeit wählte (knapp vorbei), blieb dabei zu oft ungenutzt.
Zudem erwies sich auch Schlussmann Emil Ivanov keineswegs als Fliegenfänger.
Damit machten sie es den zwischendurch immer mal wieder Entlastung schaffenden Gästen mit ihren beiden Viererketten recht einfach, den am Ende gar ein wenig bejubelten Zähler über die Ziellinie zu bringen.

SC Sternschanze III: F. El Ouali – Bergerhoff, Zürker, Rohde (67. Justo Appelt), Mahns (67. Orth) – Hansel, Hmaidan, Özdemir – Salvador Henning, Kutun (46. Arnold), Alaouis, Trainer: Cornelis Osterloo (i.V.)

TSV Stellingen 88: Ivanov – Cacoilo De Almeida, Wegner, Tatides, Velten (82. D´Agosta) – Stein, Stotter (55. Alster), Nowack, Coskun – Steinbach, Özkececi, Trainer: Christian Voegt (i.V.)

Tore: 0:1 Steinbach (33.), 1:1 Salvador Henning (66. Foulstrafstoß)

Gelbe Karten: Rohde, Kutun, Alaouis, Hansel – Nowack

Gelb-rote Karte: Cacoilo De Almeida (58. Meckern + Ballwegschlagen)

Rote Karte: Steinbach (52. Beleidigung)

Schiedsrichter: Miles Tardieu (Niendorfer TSV, Note 2,5)

Zuschauer: 60


Schiedsrichter Miles Tardieu (r.) beim Versuch die Gemüter zu beruhigen.
Stellingen Marcel Alster (am Ball) in einem wichtigen Entlastungsangriff
Mit viel Leidenschaft erkämpften sich Tanyel Tatides und seine Stellinger den verdienten Auswärtspunkt.

Spielbericht VfL Hammonia III - KS Polonia Hamburg II


Hammonia III verpasst die Entscheidung
Elfer-Geschenk nicht angenommen: Aufsteiger verschenkt den Auftaktsieg

Hat da wieder wer sein Mittagessen nicht ganz verputzt?
Der Wettergott und die dritte Mannschaft des VfL Hammonia scheinen diese Saison wohl keine besten Freunde zu sein, wurde nach dem Pokal-Aus der Vorwoche im Dauerregen auch das erste Punktspiel zu einer nassen Angelegenheit, die gegen KS Polonia II vielversprechend begann, nutzte Jonas Hartig einen unnötigen Ballverlust der Gäste zum gefühlvollen Heber aus der dritten Reihe.
Polonia-Schlussmann Pascal Dehus war düpiert und der Aufsteiger Sekunden vor einer etwas spät erst angesetzten Gewitterunterbrechung (14 Minuten) mit 1:0 in der Vorhand.
Dieser Zustand überdauerte auch einen Galaske-Kopfball, den der starke Pascal Popel noch an die Latte zu lenken wusste (27.), während sich sein Gegenüber bei einer Doppelchance für Jonas Hartig gleich zweimal reflexstark auszeichnete (42.) und somit jenes verhinderte, was auch nach dem Seitenwechsel durchaus möglich war, rettete der 25-Jährige vor dem über Pascal Popel und Romano De Mas in Szene gesetzten Lennard Nordhausen (54.).
Auch auf emotionaler Ebene ließ sich dieses Match nicht lumpen.
Neun einzelne gelbe Karten standen unterm Strich zu Buche.
Von einer neuen Zurückhaltung durch eine drohende Sperre nach dem fünften Ticket der Saison war da keine Spur.
Auch nicht bei Romano De Mas, der vom streckenweise überforderten Abdullah Damar bereits in Hälfte eins streng verwarnt wurde und sich in Minute 56 für ein übermotiviertes Einsteigen die Ampelkarte abholte.
Ärgerlich für den jungen Aktivposten, denn es waren seine beiden einzigen Regelverstöße im Spiel.
Doch auch in Unterzahl blieben die Gastgeber trotz einiger Halbchancen für die „Pinken Panther“ das gefährlichere Team.
Aber was kann man sich dafür kaufen, wenn man noch nicht einmal ein Strafstoßgeschenk (Pascal Dehus fischte das Leder vom Fuß des eingewechselten Marco Andunce Colonia, noch BEVOR es zum Körperkontakt kam.) anzunehmen weiß (77.)?
Den Verfechtern von Gerechtigkeit auf Erden dürfte Dehus´ Rettungsaktion gegen Jonas Hartigs Penalty sicher gefallen haben...
Ob es gerecht war, dass kurz darauf auf der anderen Seite ein Freistoß von Bruder Pierre Dehus immer länger wurde und schließlich zum Ausgleichstreffer im langen Eck endete, ist derweil eine andere Frage, agierte die Elf vom unabkömmlichen Stefan Meyer im vorderen Spielfelddrittel bis dahin nicht zwingend genug.
Die vielen langen Bällen stellten für Abwehrchef Florian Ocker und seine Defensivkollegen jedenfalls keine große Schwierigkeit dar.
Am Ende lag das Happyend auf dem Fuß von Andunce Colonia, dem es gegen den Polonia-Fänger aber auch nicht besser erging als seinen Kollegen zuvor.
Die erst durch den Regionalligaaufstieg von Altona 93 (nach oben hin wurde bis runter in die Kreisklasse A stets ein weiterer Aufstiegsplatz frei) aufgestiegenen Hammonen mussten letztlich mit nur einem Zähler zum Start begnügen.
Immerhin reisen sie am kommenden Wochenende als Besserplatzierter zum Nachbarschaftsderby bei Hansa 11 II.

VfL Hammonia III: Popel – Guerrero Malave, Ocker, Borek, Peters – Nordhausen (73. Andunce Colonia), Ngo, Dobbratz, De Mas – Barenthin (79. Bahaish), Hartig, Trainer: Nils Fellenberg

KS Polonia Hamburg II: Pa. Dehus – Rohde, Wegner, Reichardt, Pi. Dehus – Orellana, Geis Tapia (68. Hosseini Nourbin), Schmidt, Krug – Galaske, Darad (65. Osik), Trainer: Stefan Meyer

Tore: 1:0 Hartig (11.), 1:1 Pi. Dehus (79. direkter Freistoß)

Gelbe Karten: Dobbratz, Barenthin, Nordhausen – Pa. Dehus, Schmidt, Darad, Krug

Gelb-rote Karte: De Mas (56. Wiederholtes Foulspiel)

Schiedsrichter: Abdullah Damar (Niendorfer TSV, Note 5)

Zuschauer: 23

Besonderes Vorkommnis: Hartig scheitert mit Foulstrafstoß an Pa. Dehus (Pa. Dehus an Andunce Colonia, 77.).

Pascal Dehus macht sich gegen Marco Andunce Colonia lang - und bekommt einen Strafstoßpfiff gegen sich...


...pariert aber Jonas Hartigs Penalty.

Samstag, 29. Juli 2017

Spielbericht SC Sternschanze IV - SC Urania

„Müssen das Spiel als Lektion gelernt verbuchen“
0:5! Kreisliga-Debut kostet Schanze IV ordentlich Lehrgeld

Erstmalig in der Kreisliga im Einsatz, mussten die neuen vierten Herren (vormals Fünfte) des SC Sternschanze bei ihrer Premiere in der achthöchsten Spielklasse Nehmerqualitäten beweisen, machte der SC Urania kurzen Prozess mit dem Aufsteiger.
Was mit Jan Pustals Weitschusstor begann (11.), setzte Daniel Lingner nicht weniger ästhetisch mit dem 0:2 aus 26 Metern fort (17.).
„In den ersten Minuten mussten wir uns erstmal an das höhere Tempo und die größere Körperlichkeit gewöhnen. Das frühe Anlaufen waren wir so aus der Kreisklasse nicht gewohnt“, beschrieb Schanzes Thorsten Ernst die ersten Kreisliga-Eindrücke mit seinem Team, das vor gar nicht allzu langer Zeit zur Elite des unteren Herrenbereichs gehörte.
Immerhin kamen sie durch eine schöne Einzelaktion von Robert Templin mitsamt Schussversuch am Tor vorbei einmal zu einer eigenen Tormöglichkeit (33.).
Der SCU wusste seine Offensivaktion dagegen umso konkreter zu gestalten, machte gleich die erste ernsthafte Angriffsszene alle Hoffnungen auf Seiten der etwas umgebauten Schanzer zunichte.
Zwar konnte David Mundstock gerade noch per Grätsche an seinem Kontertor gehindert werden, doch der mitgeeilte Edin Ljubijanac schaltete schnell und netzte stellvertretend für seinen daraufhin verletzt ausgewechselten Kollegen zum 0:3 ein.
Auf das Konto des bereits erwähnten Pressings ging nach einer knappen Stunde das 0:4, bei dem Kapitän Simon Navarro Fayos die Kugel im gegnerischen Spielaufbau abfing und fußfein für den in die lange Ecke einschiebenden Lingner servieren konnte.
Auf heiße Zweikämpfe und scharfsinnige Dialoge brachten die etwa 35 Zuschauer derweil trotz des deutlichen Spielstandes nicht verzichten, kam der SCS keineswegs auf die Idee, die weiße Fahne zu hissen.
Nebenbei sammelte der freilich nicht konfliktscheue Oliver Malmgren mit einer peinlichen Schauspieleinlage abseits des Spielgeschehens reichlich Haltungspunkte – und die gelbe Karte von Schiedsrichter Mark Nahrstedt, der mit seiner liberalen Linie ganz klar auf Spielfluss setzte.
In diesen kamen in der Schussphase auch endlich einmal die Gastgeber, die durch einen Pora-Kopfball zumindest den Ehrentreffer hätten beisteuern können, wäre das Spielgerät auch artig in Richtung Torlinie gekommen.
Stattdessen demonstrierte Daniel Lingner noch einmal seine Torjägerqualitäten, nachdem ihn Jacob Szcuplinski longline bediente (81.).
Ein schönes Übergreifen von SCU-Schlussmann Frank Hertwig gegen eine Torschussflanke Daniel Thiels später, war die Lehrveranstaltung für Blau-rot mit einer 0:5-Klatsche beendet.
Gegen einen „super eingespielten Gegner“ „ein, zwei Tore zu hoch“, wie der zur Pause ausgewechselte „Toto“ Ernst nach dem Match befand.
Vielleicht lässt sich ja im kommenden Pokalderby gegen die Drittvertretung des Eimsbütteler TV der nächste Schritt in der „Findungsphase“ des mannschaftsratsgeführten Teams machen.

SC Sternschanze IV: Schulz – Ernst (46. Thiel), Brandtner, Pawlinski, Templin – Schlünzen (46. Geib), Fischer, Doormann, Thomson – Pora, Bussang, Trainer: Felix Kurtz

Tore: 0:1 Pustal (11.), 0:2 Lingner (17. Navarro Fayos), 0:3 Ljubijanac (51. Mundstock), 0:4 Lingner (57. Navarro Fayos), 0:5 Lingner (81. Szczuplinski)

Gelbe Karten: Brandtner – O. Malmgren, Lingner

Schiedsrichter: Mark Nahrstedt (SC Poppenbüttel, Note 2,5)

Zuschauer: 35
Hatten sich einiges zu sagen: Schanzes "Toto" Ernst und Uranias Oliver Malmgren