Sonntag, 4. März 2018

Spielbericht SV Werder Bremen 2. Frauen - Walddörfer SV 1. Frauen


Vier Minuten fehlen zum Auswärtscoup
Trotz spätem Ausgleich: Walddörfer SV leistet hamburger Schützenhilfe

Überraschung an der Weser! Der Walddörfer SV (übrigens nicht „Waldörfer“ oder auch „Walldorf“ wie immer mal wieder zu lesen und zu hören ist!) hat den anderen hamburger Vertretern aus Bramfeld und St. Pauli in der Frauen Regionalliga Nord einen kleinen Gefallen getan, trotzte er dem Ligaprimus Werder Bremen II auswärts einen Zähler ab.
Insbesondere eine herausragende Defensivleistung der Gäste sollte an diesem freundlichen aber weiterhin knackig kalten Sonntagmittag zum Stolperstein für den Favoriten werden.
Als hoch disziplinierte Raumverdichtungsmaschine stellte der WSV die Grün-weißen vor eine Aufgabe, zu der ihnen lange Zeit kein passendes Mittel außer viel Geduld im massigen Ballbesitz einfiel.
Bei Werders zwingendster Aktion der ersten halben Stunde über die gerne gewählte rechte Seite kam es durch die gerade noch rechtzeitig vor Olivia Kulla zuschnappende Antonia Posdziech noch nicht einmal zu einem konkreten Torabschluss.
Fünf Minuten vor der Pause dann der unerwartete Höhepunkt des weiß-roten Schaffens, als eine schnelle Umschaltsituation plötzlich für eine Paula Harder allein vor dem Tor sorgte und diese die Kugel trotz der herausstürzenden Lena Pauels über die Torhüterin hinter die Linie gespielt bekam – 0:1!
Da staunten die 40 Zuschauer, die kurz vor dem Halbzeitpfiff der liberal leitenden Imke Hinrichs noch Zeugen einer starken Fußabwehr Posdziechs gegen Kulla am zweiten Pfosten wurden.
Wirklich besser wurde es für die Elf von Alexander Kluge auch nach der Pause nicht: Viel Ballbesitz bei wenig offensivem Ertrag.
Immerhin, mag man aus Werders Sicht gedacht haben, konnte der Aufsteiger seine wenigen Entlastungsangriffe auch nicht zum wohl entscheidenden 0:2 in den Zielhafen steuern. Vivien Güses halblinke Schusschance (Fußabwehr Pauels) hätte jenes unmöglich machen können, was den Hamburgerinnen die dicke Belohnung für ihre geduldige Vorstellung schließlich doch noch verhageln sollte.
Die bundesligaerfahrene Alicia Kersten war es schließlich, die ihren Farben nach nicht effektiv geklärter Ecke mit links wenigstens einen Zähler bescherte.
Schnell wollten die 19-jährige Cuxhavenerin und ihre Kolleginnen noch den Siegtreffer nachlegen, doch den Auswärtspunkt ließ sich der Tabellensechste mit bewährter Abwehrarbeit nicht mehr entreißen.
Wo die Beteiligten am Osterdeich mit dem Remis letztlich doch enttäuscht zurückblieben, freute sich auf der anderen Weserseite der beim ATS Buntentor siegreiche Bramfelder SV (Sara Schäfer-Hansen (5. 55. & 76.) und Catharina Schimpf (61.) trafen zum souveränen 4:0-Auswärtssieg) über den Sprung an die Tabellenspitze, die wiederum mit einem Sieg im Nachholspiel gegen die abstiegsbedrohte TSG 07 Burg Gretesch vom FC St. Pauli übernommen werden könnte.
Der Mehrkampf um den großen Aufstieg in Liga zwei, für den natürlich auch das Abschneiden Werders Bundesligateams nicht unwichtig ist, verspricht also weiter jede Menge Spannung für die verbliebenen neun Spieltage (plus Nachholspiele).

SV Werder Bremen 2. Frauen: Pauels – Kersten, Böttjer, Oberhoff, Schnäckel (66. Bultmann) – Heinschel, Gieseke, Schlüter, Kulla – Rohmeyer (46. Endemann), Tegtmeier, Trainer: Alexander Kluge

Walddörfer SV 1. Frauen: Posdziech – Claasen, Fischbach, Dittrich, Heck – Authenrieth, Kristen (87. Schmook), Fröhlich, Hartmann (62. Böhm) – Güse, Harder (82. Kleinwort), Trainergespann: Niels Quante & Niklas Wilkowski

Tore: 0:1 Harder (40. Güse), 1:1 Kersten (86. Tegtmeier)

Gelbe Karten: Gieseke – keine

Schiedsrichterin: Imke Hinrichs (TSV Holvede-Halvesbostel, Note 3)

Zuschauer: 40

Spielbericht SV Werder Bremen 3.C - Fuschl am See / Außenstelle Leipzig U13

Knackpunkt Chancenverwertung
Werder-U13 unterliegt Leipzigern auch im zweiten Bundesliganachwuchsduell

Wie bereits im Leistungsvergleich am Vortag musste sich die U13 Werder Bremens im Testspiel dem Bundesliga-Nachwuchsleistungsteam aus Leipzig geschlagen geben.
Wo am Sonnabend nach 2 x 20 Minuten eine 1:3-Niederlage gegen den Tagessieger (sieben Punkte aus drei Spielen) stand, blieb die Elf von Markus Werle diesmal sogar ohne einen eigenen Treffer.
Warum, wissen die Gastgeber ob der zahlreichen vergebenen Chancen wohl selber nicht.
Gerade in der zweiten Halbzeit trieben die Grünen ihren Coach mit ihrer offensiven Fahrlässigkeit so manches Mal zur Verzweiflung.
Benjamin Mashollaj zum Beispiel verfehlte auf schöne Diagonaleinladung Joshua Dudocks knapp von halbrechts (42.), Paulo Krause Barrufet versemmelte freistehend mit dem Außenrist (54.).
Hinzu kam, dass die Werderaner zu diesem Zeitpunkt bereits einen 0:2-Rückstand als Hypothek auf sich geladen hatten.
Die Gegentore gegen die lautstark bis ins kleinste Detail von draußen gecoachten Gäste waren freilich vermeidbar. Tim Köhlers direkt verwandelter Eckball in die unbewachte lange Ecke (zuvor klärte Fabio Chiarodia in aller höchster Not vor dem aus dem Abseits gestarteten Justin Puphal, 8.) weckte Erinnerungen an das Punktspiel vor kurzem in Schwachhausen, während die Verdopplung durch ein schwaches Rückspiel Maxim Beitlers eingeleitet wurde.
Zwar rettete Torsteher Marvin Alpert zunächst noch grätschend gegen Kerim Sarikaya, doch was bringt das, wenn die Kugel hierbei genau vor den Füßen eines einschussbereiten Angreifers, in diesem Fall Kurt Pestel, landet?
Mitten in die Phase, wo die Bremer dem Anschlusstreffer gefährlich nahe kamen, ließen sie Pestel bei seinem Solo durch das passive Zentrum freundlich gewähren, sodass der Voigtländer mit der Nummer zehn auf dem Rücken erneut einnetzen konnte (55.).
Zum Vergleich dazu drückte Joshua Dudock eine gute Kämmer-Ecke nur unwesentlich am Leipziger Tor vorbei (60.).
In den Schlusswehen der Begegnung drohte den Hansestädtern sogar noch weiteres Unheil, das Alpert aber zentral gegen Oliver Bryks zur Ecke abwehrte.
Ein Treffer des Doppeltorschützen vom Sonnabend zum 0:4 wäre dem Spielverlauf auch nicht gerecht geworden.
Im kommenden Ligaspiel gegen den BSC Hastedt soll dem SVW neben einigen verletzten und erkrankten Akteuren wie Fionn O´Donnell auch das Glück im Abschluss wieder dabei zu haben.

Tore: 0:1 Köhler (8. direkter Eckball), 0:2 Pestel (35. Sarikaya), 0:3 Pestel (55.)

Schiedsrichter: Yannick Wittwer (Note 3,5)

Zuschauer: 37