Vier Minuten fehlen zum
Auswärtscoup
Trotz
spätem Ausgleich: Walddörfer SV leistet hamburger Schützenhilfe
Überraschung
an der Weser! Der Walddörfer SV (übrigens nicht „Waldörfer“ oder auch „Walldorf“
wie immer mal wieder zu lesen und zu hören ist!) hat den anderen hamburger
Vertretern aus Bramfeld und St. Pauli in der Frauen Regionalliga Nord einen
kleinen Gefallen getan, trotzte er dem Ligaprimus Werder Bremen II auswärts
einen Zähler ab.
Insbesondere
eine herausragende Defensivleistung der Gäste sollte an diesem freundlichen aber
weiterhin knackig kalten Sonntagmittag zum Stolperstein für den Favoriten
werden.
Als
hoch disziplinierte Raumverdichtungsmaschine stellte der WSV die Grün-weißen vor
eine Aufgabe, zu der ihnen lange Zeit kein passendes Mittel außer viel Geduld im
massigen Ballbesitz einfiel.
Bei
Werders zwingendster Aktion der ersten halben Stunde über die gerne gewählte
rechte Seite kam es durch die gerade noch rechtzeitig vor Olivia Kulla
zuschnappende Antonia Posdziech noch nicht einmal zu einem konkreten Torabschluss.
Fünf
Minuten vor der Pause dann der unerwartete Höhepunkt des weiß-roten Schaffens,
als eine schnelle Umschaltsituation plötzlich für eine Paula Harder allein vor
dem Tor sorgte und diese die Kugel trotz der herausstürzenden Lena Pauels über
die Torhüterin hinter die Linie gespielt bekam – 0:1!
Da
staunten die 40 Zuschauer, die kurz vor dem Halbzeitpfiff der liberal leitenden
Imke Hinrichs noch Zeugen einer starken Fußabwehr Posdziechs gegen Kulla am
zweiten Pfosten wurden.
Wirklich
besser wurde es für die Elf von Alexander Kluge auch nach der Pause nicht: Viel
Ballbesitz bei wenig offensivem Ertrag.
Immerhin,
mag man aus Werders Sicht gedacht haben, konnte der Aufsteiger seine wenigen
Entlastungsangriffe auch nicht zum wohl entscheidenden 0:2 in den Zielhafen
steuern. Vivien Güses halblinke Schusschance (Fußabwehr Pauels) hätte jenes
unmöglich machen können, was den Hamburgerinnen die dicke Belohnung für ihre
geduldige Vorstellung schließlich doch noch verhageln sollte.
Die
bundesligaerfahrene Alicia Kersten war es schließlich, die ihren Farben nach
nicht effektiv geklärter Ecke mit links wenigstens einen Zähler bescherte.
Schnell
wollten die 19-jährige Cuxhavenerin und ihre Kolleginnen noch den Siegtreffer
nachlegen, doch den Auswärtspunkt ließ sich der Tabellensechste mit bewährter
Abwehrarbeit nicht mehr entreißen.
Wo
die Beteiligten am Osterdeich mit dem Remis letztlich doch enttäuscht
zurückblieben, freute sich auf der anderen Weserseite der beim ATS Buntentor
siegreiche Bramfelder SV (Sara Schäfer-Hansen (5. 55. & 76.) und Catharina
Schimpf (61.) trafen zum souveränen 4:0-Auswärtssieg) über den Sprung an die
Tabellenspitze, die wiederum mit einem Sieg im Nachholspiel gegen die
abstiegsbedrohte TSG 07 Burg Gretesch vom FC St. Pauli übernommen werden
könnte.
Der Mehrkampf um den großen Aufstieg in Liga zwei, für den natürlich auch das
Abschneiden Werders Bundesligateams nicht unwichtig ist, verspricht also weiter
jede Menge Spannung für die verbliebenen neun Spieltage (plus Nachholspiele).
SV Werder Bremen 2.
Frauen: Pauels – Kersten, Böttjer, Oberhoff,
Schnäckel (66. Bultmann) – Heinschel, Gieseke, Schlüter, Kulla – Rohmeyer (46.
Endemann), Tegtmeier, Trainer: Alexander Kluge
Walddörfer SV 1. Frauen:
Posdziech – Claasen, Fischbach, Dittrich, Heck – Authenrieth, Kristen (87.
Schmook), Fröhlich, Hartmann (62. Böhm) – Güse, Harder (82. Kleinwort),
Trainergespann: Niels Quante & Niklas Wilkowski
Tore:
0:1 Harder (40. Güse), 1:1 Kersten (86. Tegtmeier)
Gelbe Karten:
Gieseke – keine
Schiedsrichterin:
Imke Hinrichs (TSV Holvede-Halvesbostel, Note 3)
Zuschauer:
40
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