Sonntag, 11. März 2018

Spielbericht Eimsbütteler TV III - FC St. Pauli VI

Mit der Sonne im Rücken
In der Nachspielzeit: St. Pauli VI dreht umkämpftes Aufsteigerduell!

Eigentlich sollte es gleich im ersten Spiel für St. Paulis „Sechste“ nach der langen aber durchaus fleißig genutzten Winterpause genauso erfolgreich weitergehen wie man vor über vier Monaten abgeschlossen hatte (zwei Siege vor Weihnachten verschafften den Kiezkickern vorerst ein wenig Luft im Abstiegskampf), doch die Vorstellung in der ersten Halbzeit im Sechs-Punkte-Duell bei ETV III taugte nur wenig als Mutmacher.
Vorne ohne die letzte Dynamik und hinten in den entscheidenden Szenen nicht mit dem nötigen Zugriff, geriet man nach 36 Minuten bereits mit 0:2 ins Hintertreffen.
Erst köpfte Gudmundur Jónsson die Roten ganz allein im Strafraum nach einer Glasmeyer-Ecke in Führung (20.), ehe der FC gleich zweimal in tödliche Konter lief.
Wo Schlussmann „Toni“ Seibt gegen den Überragend vom umtriebigen Junior Garcia Anccas in Szene gesetzten Frederic Crasemann noch zur rettenden Instanz wurde, gab es im zweiten Anlauf gegen David Haßler überlegten Abschluss nichts zu halten (36.).
Nichts deutete zu diesem Zeitpunkt darauf hin, dass die wachen und gut organisierten Eimsbütteler die Punkte am Ende noch gänzlich aus der Hand geben sollten, bis die Gäste kurz vor der Pause  einmal vorne leidenschaftlich nachsetzten und Habibullah Sediqi zum flachen Anschlusstreffer in die lange Ecke traf.
Daran änderten auch die Proteste der Gastgeber gegen die intensive Zweikampfserie bei der Entstehung nichts.
Jetzt waren auch die Feldstraßenkicker endlich aktiver Teil dieses selbstdeklarierten Derbys, das sie halbzeitübergreifend sogar binnen sechs Zeigerumdrehungen wieder auf null setzten, segelte ein Freistoß als Hereingabe herrenlos durch den Strafraum, wo nicht nur Kai Simons im Ringkampf zu Boden ging, sondern mit Bastian Fein auch ein torgefährlicher Außenverteidiger zur Stelle war – 2:2!
Die Folge: Abstiegskampf wie er im Buche steht. Viele Zweikämpfe, wenig Spielfluss und ein Schiedsrichter, der es, egal was er (nicht) pfiff, niemandem recht machen konnte.
Eine passende Szene dazu lieferten die Beteiligten, als der Unparteiische gerade Oliver Wolffs „Comeback-Ticket“ (der von einem Bänderriss Wiedergenesene holte sich prompt eine berechtigte Gelbe für ein unsanftes Foul ab) notierte und der ETV den fälligen Freistoß bereits ohne Freigabe ausführte und die Kugel rasch wieder verlor. Der entstandene kritische Strafraumzweikampf sorgte wiederum für strafstoßfordernde St. Paulianer. Da blutet dem Regelfuchs das Herz…
Sportlich brachte Wolff seine Farben mit einem knapp verzogenen Distanzschuss auf Tuchfühlung mit den drei Punkten, die auf der anderen Seite auch für Rot in greifbare Nähe rückten. Nur machte der aufgerückte Carlo Schulz allerdings Bekanntschaft mit Pfosten (84.) und Torwart (86.).
Das niemandem helfende Remis schien also das verdiente Schicksal der Kontrahenten zu sein, doch die tief stehende März-Sonne hatte in der Nachspielzeit einen anderen Plan parat.
Geradezu hinterlistig nahm sie dem zu weit vor seinem Tor stehenden Denis Honisch die Sicht, wodurch Tim Rosenthal, übrigens ein Mann mit Bundesstraßenvergangenheit, mit seinem ewig langen Freistoß, dem letzten Ballkontakt der Partie, aus über 40 Metern zum gefeierten Siegtorschützen wurde.
Ob verdient oder nicht, war unter dem Jubel natürlich nicht mehr das Thema, wohingegen dem ETV der späte Punktverlust im Aufsteigerduell mit dem Blick auf das Tableau mächtig weh tut.

Eimsbütteler TV III: Honisch – Dinh, Rohrbach, Schulz, Kunick (79. Ohse) – Glasmeyer, Guerrero Rojas (88. Pamperien), Jónsson, Crasemann – Haßler (62. Chavez Torrillo), Garcia Anccas, Trainer: Norbert Voigt

FC St. Pauli VI: Seibt – Niebelschütz, Pierini (53. Rosenthal), Fein, Bandelin – Zech (77. Hävecker), Wehrmann – L. Michielsen, Eckelt, Sediqi – Simons (62. Wolff), Trainer: Tim Wilhelm

Tore: 1:0 Jónsson (20. Glasmeyer) 2:0 Haßler (36. Crasemann), 2:1 Sediqi (43. Bandelin), 2:2 Fein (52. Niebelschütz), 2:3 Rosenthal (90.+1 direkter Freistoß)

Gelbe Karten: Honisch, Garcia Anccas – Wolff, Niebelschütz, Eckelt

Schiedsrichter: Andreas Jansen (SC Condor, Note 4)

Zuschauer: 35

Samstag, 10. März 2018

Spielbericht Niendorfer TSV VII - TuS Hemdingen-Bilsen II

Top-Joker Gerdau macht alles klar
Achter Heimsieg und ein neuer Mitspieler für NTSV VII

Eigentlich wollen sie, und das werden sie nicht müde zu betonen, einfach nur „eine gute Saison spielen“, nach dem nunmehr elften Saisonsieg und jetzt Rang drei in der Kreisklasse B5, sollte man sich bei der neuen siebten Herren des Niendorfer TSV (letztes Jahr noch 4.A) aber ernsthaft mit der nächsthöchsten Spielklasse beschäftigen.
Im Duell mit dem direkten Verfolger aus Hemdingen-Bilsen knackten die am Sachsenweg noch ungeschlagenen Gastgeber eine durchaus widerstandsfähige Nuss, die sich in ihrem 4-1-4-1-System als effektive Raumverdichtungsmaschine verstand.
Eine Variante waren da die Eins-gegen-eins-Situationen, von denen Ioannis Goussis früh eine zur Führung hätte nutzen können, wäre TuS-Fänger Patrick Kinastowski, der mit seinen 43 Lenzen locker Vater jedes der jungen NTSV-Spieler sein könnte, nicht zur Stelle gewesen (8.).
Ein sich rechtzeitig senkender Kunstschuss Johannes Brockmöllers holte das Verpasste kurz darauf jedoch nach – 1:0!
Da kann man aus Sicht der Roten schon mal ein wenig giftig werden. Zwei überharte Aktionen von Sebastian Frank und Björn Lohse binnen drei Sekunden ließen Erinnerungen an das feurige Hinspiel (2:2) aufkommen.
Schiedsrichter Roland Köbe (Eimsbütteler TV) sollte mit seiner entspannten Spielleitung am Ende allerdings sehr gut fahren.
Da blieb sogar die Zeit, sich in die Tiefen der Regelkunde zu begeben, musste der Schiedsrichterobmann von der Bundesstraße einen von Lionel Kleu quasi als Rückpass aufgefangenen Jürgens-Einwurf natürlich mit einem indirekten Freistoß im NTSV-Strafraum sanktionieren.
Die Ausführung vom Hinspieltorschützen Tobias Wesner, direkt in die Neun-Mann-Mauer. kam jedoch ebenso unglücklich daher wie sein Abschluss wenig später, nachdem er durch einen Abwehrlapsus ganz allein auf das gegnerische Tor zulaufend, kläglich am sich breit machenden Kleu scheiterte.
In einer kurzweiligen ersten Hälfte durfte sich auch Kinastowski, übrigens auch Cheftrainer der eigenen „Ersten“, noch einmal auszeichnen, indem er einem noch von Goussis abgefälschten Jürgensen-Versuch sauber hinterher flog (33.).
In der Folge ebbte die offensive Schlagzahl halbzeitübergreifend etwas ab.
Wer die kleinen Fehlerchen des Gegners besser nutzen könnte, würde jetzt die Nase vorn haben. Und das waren die Niendorfer. Einmal passte bei den Gästen die Zuordnung nicht und schon stand der nur von der Bank gekommene Jannis Gerdau auf Einladung von Brockmöller halbrechts mit seiner bereits zweistellig gezeigten Qualität im Rampenlicht. Das coole 2:0 in die lange Ecke!
Sehr zur Freude des 17-jährigen Vincent, der die Blau-weißen von draußen fleißig anfeuerte und sich in Minute 77 sogar aktiv am Spielgeschehen beteiligte. Einen Aus-Ball schnappte sich der am Down-Syndrom erkrankte Jugendliche, um ihn fachgerecht zum „Mitspieler“ zu werfen. „Ach komm, weiter!“, forderte selbst Hemdingens Sebastian Frank nach dem Wurf. Weiter ging es auch und der Junge freute sich wie ein Schneekönig, seinen Helden auf dem Platz tatsächlich geholfen zu haben.
Eine noch größere Hilfe lieferte acht Minuten vor Ultimo wieder Gerdau, der bei einem langen Schlag aus der eigenen Hälfte, auch aus jener gestartet, gekonnt an Kinastowski vorbei zog und aus spitzem Winkel Glück hatte, dass Hendrik Fischer als Retter vor der Linie einen Tick zu spät kam.
Vier Minuten vor Ultimo belohnte sich auch Außenverteidiger Jordi  Lütcke Martínez im Anschluss an eine Ecke Max Jürgensens am zweiten Pfosten mit dem 4:0 für seine sauber gehaltene rechte Seite. Nur am sportsmännischen Umgang mit seinen Gegenspielern darf der 18-Jährige noch arbeiten…
„Das ist schon eine gute Truppe und dann sind die im Schnitt noch zehn Jahre jünger als wir. Das kann man nur mit Cleverness nicht ausgleichen“, stellte Frank nach dem Abpfiff fest. „Es hat trotzdem Spaß gemacht!“.

Niendorfer TSV VII: Kleu – Lütcke Martínez, Jürgens (71. Micheel), Micheel (56. Gerdau), L. Kolbe – Balfanz, Koring – Sens, Jürgensen, Brockmöller – Goussis (85. Jürgens), Trainer: Julius Kolbe

TuS Hemdingen-Bilsen II: Kinastowski – T. Lohse, Fischer, Langhinrichs, Wolf – Kahlcke – B. Lohse (62. Wilson), Reimann (80. B. Lohse), Frank, Kröger – Wesner, Trainer: Thomas Ziemke

Tore: 1:0 Brockmöller (12.), 2:0 Gerdau (66. Brockmöller), 3:0 Gerdau (82.), 4:0 Lütcke Martínez (86. Jürgensen)

Gelbe Karten: keine – Wilson

Schiedsrichter: Roland Köbe (Eimsbütteler TV, Note 2)

Zuschauer: 8
Spielmacher Max Jürgensen und Co sind dem überraschenden Aufstieg wieder ein Stück näher gekommen.

Freitag, 9. März 2018

Spielbericht SV West-Eimsbüttel III - SV Hörnerkirchen III

Wespe III erwacht torreich aus dem Winterschlaf
Eigentor leitet Hörnerkirchens Abschuss ein

Ganz im Stile eines Spitzenteams legte die Drittvertretung des SV West-Eimsbüttel zum verspäteten Start ins neue Pflichtspieljahr einen schallenden 9:0-Erfolg gegen die klar unterlegenen Gäste aus Hörnerkirchen aufs heimische Parkett.
Schnell machten es die Blauen dabei konkret, beziehungsweise ließen es konkret machen, begann der Torreigen mit einem klassischen Eigentor Dennis Köllns, nachdem Yanick Meyer schön von links geflankt hatte (8.).
Rasch wollten die Gastgeber vor heimischer Kulisse nachlegen, doch die Chancenverwertung ließ wie bei Jan Meseckes schön von Paul Köller pariertem Fernschuss (14.) noch Luft nach oben.
Wer aber weiter beharrlich nach vorne spielt, muss sich nun mal zwangsläufig belohnen.
Per Konter über rechts schenkte Patrick Müller seinen Kollegen dann doch, wenn auch erst im Nachschuss, das 2:0 (24.), dem Martin Lahs mit links in die rechte untere Ecke das 3:0 hinterher jagte. Nur der flinke Maurizio Süßmilch tat sich in seinen Strafraumszenen noch ein wenig schwierig mit dem Toreschießen.
Doch auch dafür gab es eine einfache Lösung: Ecke Meyer, Kopfball Süßmilch und schon war der eher weniger für seine Kopfballstärke bekannte Offensivmann mit etwas Unterstützung des Querbalkens in der Torschützenliste zu finden, ehe seinen Eintrag, von links nach innen gezogen, sogar noch vor der Pause verdoppelte.
Eigentlich Grund für beste Stimmung, doch eine unwürdige Kindergarten-Fehde mit dem ebenfalls nicht gerade reif agierenden Dennis Kölln brachte ihn durch Selbstauswechslung um die Teilnahme am Beginn der zweiten Halbzeit, die untypischerweise Benjamin Freimann für den SVH mit einem Außenpfostentreffer eröffnete (52.). Überhaupt war es stets der „11er“, der die wenige torgefährliche Entlastung der Pinneberger ermöglichte.
Ganz anders verwirklichte sich die Elf um Spielertrainer Andre Schadwell, der sich erst über Andre Werners 6:0 (62.) freute, ehe er den siebten Wespe-Streich durch den ehemaligen Eidelstedter Dennis Petreck selbst per Freistoß vorbereitete (65.).
Doch das war noch lange nicht alles!
Vincenzo Lo Piparo erhöhte dank Martin Lahs´ Eckstoß auf 8:0 (76.), Andre Werner erneut auf 9:0 (82.).
Nur mit dem zweistelligen Erfolg sollte es an diesem Abend nichts werden, setzte der doch noch wieder wiedereingewechselte Süßmilch quasi mit dem Schlusspfiff einen vertretbaren Strafstoß neben das Ziel.
Gerüchte, Dennis Kölln würde vor Schadenfreude Lambada tanzen, stellten sich indes (leider) als Ente heraus…
Vielleicht bedauerte er auch noch, dass sein Kollege Jannes Sötje sein krummes Flugobjekt zuvor nicht hinter den sauber über die Latte lenkenden Özgür Akdag setzen konnte, um Höki immerhin den Ehrentreffer zu schenken.
An der Tatsache, dass der SV West-Eimsbüttel bei der vorherrschenden Aufstiegsregelung nächstes Jahr womöglich in allen drei der untersten Klassen vertreten sein könnte, hätte auch ein Tor für den Tabellenzwölften nichts geändert.
Stellt sich nur die Frage, ob das doch recht betagte „Just-for-fun-Team“ von der Vogt-Kölln-Straße überhaupt den Anspruch hat, im kommenden Jahr eine Liga höher zu spielen…

Tore: 1:0 D. Kölln (8. Eigentor, Meyer), 2:0 Müller (24. Lo Piparo), 3:0 Ma. Lahs (27. Wilksch), 4:0 Süßmilch (37. Meyer), 5:0 Süßmilch (39. Meyer), 6:0  André Werner (62. Müller), 7:0 Petreck (65. Schadwell), 8:0 Lo Piparo (76. Ma. Lahs), 9:0 André Werner (82. Meyer)

Gelbe Karten: Süßmilch – keine

Schiedsrichter: Horst Kiesewetter (Glashütter SV, Note 4,5)

Zuschauer: 12