Sonntag, 6. Mai 2018

Spielbericht SC Alstertal / Langenhorn 1. Frauen - SC Sternschanze 1. Frauen

Teurer Auswärtssieg?
SCS siegt bei SCALA, verliert aber wohl 500€

Seit der deftigen 0:7-Klatsche vom letzten Wochenende waren auch die letzten Rest-Hoffnungen beerdigt – das Landesliga-Urgestein Alstertal / Langenhorn das als einziges bereits eine zweistellige Anzahl an Jahren der Liga angehört, ist abgestiegen.
Offensives Torwartspiel: Bei Grit Lenz (l.) verlaufen die Grenzen
zwischen Torfrau und Libera fließend.
Gegen den SC Sternschanze, der sich gegen die Blau-weißen traditionell schwer tut, warf sich die Brackelmann-Elf aber noch einmal mit voller Kraft in ein tabellarisch bedeutungsloses Match.
Dieses begannen die Gäste mit der durchdachteren Spielanlage und Laura Prills Führungstor von halblinks (11.), ehe der SCS in der Folge arg ins Schwimmen geriet.
Immer wieder schoben sich die umtriebigen blauen Zentrumsspielerinnen zwischen die roten Ketten und stifteten so Gefahr.
Kein Wunder, dass Chancen wie Nora El Khoutari spitzwinkliger Rechtsschuss (12.) und Rabea Metz´ Kopfball nach passender Holstein-Ecke resultierten.
Umso brutaler erwischte sie da das 0:2, bei dem Lea Schwabenbauer und Co ein eigener Eckball um die Ohren flog. In bester Grit Lenz-Manier schlug die wiedergenesene Lisa Wiedemann (Adduktoren) weit auf Kapitänin Katharina Giese ab, woraufhin diese frei vor der Veteranin im SCALA-Tor cool die Verdopplung besorgte (42.).
Ausgerechnet jetzt aber platzte der Knoten: Irgendwie rutschte ein langer Schlag von Lenz zu Schwabenbauer durch, was diesmal endlich nicht folgenlos blieb, hob sie die Kugel sicher zum Anschlusstreffer, quasi mit dem Pausenpfiff, in die Maschen.
Und weiter ging´s mit Schanzerinnen in Geberlaune. Eine dynamische Hereingabe Nora El Khoutaris verpasste Jule von Freier in der Mitte knapp (57.) und allein vor der Tor vermasselte ihr Lisa Wiedemann die Tour (61.), doch im dritten Anlauf traf die 17-Jährige schließlich doch zum definitiv verdienten Ausgleich (77.).
Sollte sich von Freier, die gemeinsam mit El Khoutari und Lina Lehmitz einst schon beim TSV Sasel in der Jugend unter dem lautstark von der Seitenlinie einwirkenden Brackelmann spielte, tatsächlich die Torschützin zum Punktgewinn sein?
Nein, brach am anderen Pol des Spielfeldes auch Nuray Hill ihren Tor-Fluch, indem sie das Leder zur raschen Antwort Richtung lange Ecke schickte.
Da konnte auch Marisa Loleys Rettungsversuch nichts mehr ausrichten.
Erbittert kämpfte der Absteiger auch in den Schlussminuten noch einmal gegen die drohende 15. Saisonniederlage, doch weil ein starker Freistoß von der rechten Seite zu Wiedemanns Beute wurde (87.), während der Tabellensechste seine Gegenzüge auch nicht zu nutzen wusste, blieb es letztlich beim 2:3.
Für das siegreiche Team aber nur eine Randnotiz, überwog nach dem Spiel fast die Verärgerung über Emelie Klattes gelbe Karte (83.), die den alleinigen Gewinn des mit 1.000€ dotierten Freundlich und Fair Preises für das aktuelle Halbjahr gefährdet.
Vor dem letzten Spieltag steht es gegen den feststehenden Meister aus Wellingsbüttel nun 1:1 nach „Tickets“ in der Rückrunde…

SC Alstertal / Langenhorn 1. Frauen: Lenz – Schultze, Holm (68. Schedlbauer), Loley, Metz – von Freier, Lehmitz – Schwabenbauer, Jamie Holstein, Ohls – El Khoutari, Trainer: Frank Brackelmann

SC Sternschanze 1. Frauen: Wiedemann – Busmann, Klatte, Rzadtki, Mattern –  Prill (59. Overbeck), Schröder, Reiß, Giese (71. Krause) – Hill, Schüller (62. Sternsdorff), Trainer: Heiko Nagel

Tore: 0:1 Prill (11. Schüller), 0:2 Giese (42. Wiedemann), 1:2 Schwabenbauer (45. Lenz), 2:2 von Freier (77. El Khoutari), 2:3 Hill (79.)

Gelbe Karten: El Khoutari – Klatte

Schiedsrichter: Abdullah Damar (Niendorfer TSV, Note 3,5)

Zuschauer: 20

Freitag, 4. Mai 2018

Spielbericht SV West-Eimsbüttel III - Norderstedter SV


Wespe III bleibt Chef auf dem Schulhof
Später Strafstoß besiegelt Heimsieg gegen mutige Norderstedter

Auf den letzten Metern der Saison 2017/2018 hätte sich das Aufstiegsteam von Wespe III fast zu Hause ein wenig blamiert, erwies sich der weit unten im Klassement angesiedelte Norderstedter SV als zäher Gegner an der Vogt-Kölln-Straße.
Dort war der Favorit zwar nach einer Viertelstunde im Gegenzug durch Topp-Torjäger Maurizio Süßmilch in Führung gegangen (Florian Holz verfehlte zuvor auf der anderen Seite nur knapp), doch der rasche Ausgleich offenbarte Wespes Problem: die mangelnde Schnelligkeit, die sich Holz als Abstauber eines parierten Wallraf-Versuchs aus der Distanz frech zu Nutze machte.
Weiter ging es unter der Mai-Sonne munter hin und her.
Der eingewechselte Andre Werner verzog quasi mit dem ersten Ballkontakt knapp von halbrechts (29.), während man drüben zum wiederholten Male durch einen langen Ball in folgenschwere Probleme geriet, als Dominik Rieck entschlossen durchlief und das Spiel mit rechts zu Gunsten seiner Farben drehte (31.).
Kurz vor der Pause aber die Korrektur per Standard, konnte Hans Blaschkes Kopfball nicht mehr entscheidend von Kapitän Jakob Bahnsen geklärt werden – 2:2!
Gailan Albazis schön gezwirbelter und von Schlussmann Özgür Akdag abgewehrter Linksschuss erinnerte Wespe jedoch daran, wie widerspenstig dieser Tabelllendrittletzte aus Norderstedt hier am Freitagabend auftrat (48.).
Mit dem flüssig herausgespielten Führungstreffer, bei dem Hannes Lahs lehrbuchartig für den besser platzierten Süßmilch querlegte, müsste die Sache doch nach einer guten Stunde erledigt gewesen sein, doch während die Konter vorne oftmals nicht konsequent ausgespielt wurden (Süßmilch, 63.), wäre Dominik Rieck um ein Haar das abgestaubte 3:3 gelungen (82.). Dennis Petreck konnte den etwas zu lasch geratenen Lupfer aber noch entschärfen.
Vier Minuten vor Ultimo brachte sich das junge Team mit einem Altersschnitt von 19 Jahren schließlich selbst um die Chance auf einen nicht unverdienten Punktgewinn, als Albazi ungeschickt gegen Andre Werner, von einem Gegenspieler auf 50 Jahre geschätzt, im Strafraum grätschte und Schiedsrichter Mark Janssen berechtigterweise auf den Punkt zeigte. Der diskussionsfreudige Simon Einfeldt sah das allerdings ganz anders und holte sich für seine ungebetene Missfallensbekundung die Ampelkarte ab.
Den Strafstoß versenkte Petreck unterdessen zum 4:2-Endstand, an dem auch zahlreiche schulhofartige Trash-Talk-Situationen und der personelle Gleichstand (gelb-rot Martin Lahs für wiederholtes Foulspiel, 90.+2) nichts mehr änderten.

Mittwoch, 2. Mai 2018

Spielbericht Eimsbütteler TV 2.C - VfL Lohbrügge 2.C

Iman Azimi: Erst Matchwinner, dann Ampelkarte
Dreifachtorschütze führt VfL Lohbrügges 2004er ins Semifinale – und fliegt!

Ein wenig Seelenmassage betreiben, das Ego nach vier (davon drei torlosen) Liga-Niederlagen in Serie wieder aufrichten und dabei dem Endspieltraum von Jenfeld wieder ein Stück näher kommen.
So die Hoffnung der ersten 2004er des Eimsbütteler TV, die nach den 70 Viertelfinalminuten gegen den VfL Lohbrügge aber leistungsgerecht mit leeren Händen dastanden.
Der Hauptschuldige daran ist schon beim Blick auf die Statistik schnell gefunden, war es Angreifer Iman Azimi, der dem VfL alle drei Buden zum Weiterkommen schenkte.
20 überlegene aber noch nicht recht zwingende Minuten der Gäste ließ er sich hierbei Zeit, ehe er einmal aus 18 Metern Maß nahm und seine Farben präzise in die rechte untere Ecke in Front brachte.
Da hätte ihm ein schnelles Nachlegen aus spitzem Winkel sicher gut in den Kram gepasst, das Aluminium stemmte sich jedoch gegen das, was quasi mit dem Halbzeitpfiff schließlich doch passieren sollte: das 0:2, bei dem Offensivpartner Mohammad Kashefi clever zum jetzt Doppeltorschützen durchsteckte und dieser alleine vor Iker Rieger Y Borrell cool einschob.
Schon zur Pause hingen da die Köpfe bei den verletzungsgeplagten Gastgebern weit unten.
Wenig Erbauliches geschah aus ihrer Sicht auch nach dem Seitenwechsel, kauften ihnen die Bergedorfer mit körperlich präsenter Defensivarbeit immer wieder den Schneid ab, während sie in die andere Richtung auf schnelles Umschalten setzten – und Azimi, der in Minute 52 vom Punkt alles klar machte.
Hier hatte der sonst teilweise mit abenteuerlichen Pfiffen auf den Plan tretende Saadi Omer (Glashütter SV) Mansour Bambas Handspiel korrekt als Strafstoßrelevant eingestuft.
Mit der (durch zwei taktische Fouls in der Entstehung korrekt beurteilten) Hinausstellung Azimis via Gelb-rot begab sich der Spielleiter jedoch ins regeltechnische Nirvana, da die Ampelkarte ausschließlich im Erwachsenenbereich zur Anwendung kommt und in der Jugend durch die Zeitstrafe ersetzt wird. Immerhin ließ sich der erfahrene Mann, der pro Saison über 150 Spiele pfeift, in diesem Fall  durch Zuruf korrigieren.
Nicht so bei Nico Oliveira Kisilowskis fünfminütigen Ausstand, der mit einer gelben Karte für ein Foulspiel begann, das nicht einmal vom ETV-Kapitän selber ausgeübt wurde…
Sportlich schaukelten die Gäste das ungefährdete Weiterkommen derweil routiniert nach Hause, sodass sich Ezra Ampofo und Co im Viertelfinale auf ein Kräftemessen auf eigenem Gelände mit dem FC St. Pauli freuen dürfen.
Dem ETV bleibt dagegen zu wünschen, dass die mittlerweile zehn verletzten Akteure, zu denen heuer auch noch Erik Vollmers stieß, bald wieder zur Verfügung stehen.
In der Liga dürften dann aber zumindest die beiden bereits für ihre Ex-Vereine im Pokal aktiv gewesenen Kingsley Akindele und Nene Goncalves de Matos wieder zur Verfügung stehen.

Eimsbütteler TV 2.C: Rieger Y Borrell – Bamba, Behr, Oliveira Kisilowski, Dörholt – Butter – Henrichs, Lyons, Dim Obi, Ceesay – Katthöfer, eingewechselt: Vollmers, Lerida Reinhold, Trainer: Lennart Ohnesorge & Jasper Hölscher

Tore: 0:1 Azimi (20.), 0:2 Azimi (35. Kashefi), 0:3 Azimi (52. Strafstoßtor, Handspiel Bamba)

Gelbe Karten: Vollmers, Oilveira Kisilowski – Azimi

Zeitstrafen: Oliveira Kisilowski (70.+1, Reklamieren) – Azimi (68. Wiederholtes Foulspiel)

Schiedsrichter: Saadi Omer (Glashütter SV, Note 5: verlor mit zunehmender Spieldauer jeglichen Zugriff auf die Partie. Krönte seine zuweilen diffuse zweite Halbzeit mit Gelb-rot für Azimi, was im Jugendfußball nicht zulässig ist.)

Zuschauer: 48