Iman
Azimi: Erst Matchwinner, dann Ampelkarte
Dreifachtorschütze führt VfL Lohbrügges
2004er ins Semifinale – und fliegt!
Ein wenig Seelenmassage betreiben, das Ego nach vier
(davon drei torlosen) Liga-Niederlagen in Serie wieder aufrichten und dabei dem
Endspieltraum von Jenfeld wieder ein Stück näher kommen.
So die Hoffnung der ersten 2004er des Eimsbütteler TV,
die nach den 70 Viertelfinalminuten gegen den VfL Lohbrügge aber leistungsgerecht
mit leeren Händen dastanden.
Der Hauptschuldige daran ist schon beim Blick auf die
Statistik schnell gefunden, war es Angreifer Iman Azimi, der dem VfL alle drei
Buden zum Weiterkommen schenkte.
20 überlegene aber noch nicht recht zwingende Minuten
der Gäste ließ er sich hierbei Zeit, ehe er einmal aus 18 Metern Maß nahm und
seine Farben präzise in die rechte untere Ecke in Front brachte.
Da hätte ihm ein schnelles Nachlegen aus spitzem
Winkel sicher gut in den Kram gepasst, das Aluminium stemmte sich jedoch gegen
das, was quasi mit dem Halbzeitpfiff schließlich doch passieren sollte: das
0:2, bei dem Offensivpartner Mohammad Kashefi clever zum jetzt
Doppeltorschützen durchsteckte und dieser alleine vor Iker Rieger Y Borrell
cool einschob.
Schon zur Pause hingen da die Köpfe bei den
verletzungsgeplagten Gastgebern weit unten.
Wenig Erbauliches geschah aus ihrer Sicht auch nach
dem Seitenwechsel, kauften ihnen die Bergedorfer mit körperlich präsenter
Defensivarbeit immer wieder den Schneid ab, während sie in die andere Richtung
auf schnelles Umschalten setzten – und Azimi, der in Minute 52 vom Punkt alles
klar machte.
Hier hatte der sonst teilweise mit abenteuerlichen
Pfiffen auf den Plan tretende Saadi Omer (Glashütter SV) Mansour Bambas
Handspiel korrekt als Strafstoßrelevant eingestuft.
Mit der (durch zwei taktische Fouls in der Entstehung
korrekt beurteilten) Hinausstellung Azimis via Gelb-rot begab sich der
Spielleiter jedoch ins regeltechnische Nirvana, da die Ampelkarte
ausschließlich im Erwachsenenbereich zur Anwendung kommt und in der Jugend
durch die Zeitstrafe ersetzt wird. Immerhin ließ sich der erfahrene Mann, der
pro Saison über 150 Spiele pfeift, in diesem Fall durch Zuruf korrigieren.
Nicht so bei Nico Oliveira Kisilowskis fünfminütigen
Ausstand, der mit einer gelben Karte für ein Foulspiel begann, das nicht einmal
vom ETV-Kapitän selber ausgeübt wurde…
Sportlich schaukelten die Gäste das ungefährdete
Weiterkommen derweil routiniert nach Hause, sodass sich Ezra Ampofo und Co im
Viertelfinale auf ein Kräftemessen auf eigenem Gelände mit dem FC St. Pauli
freuen dürfen.
Dem ETV bleibt dagegen zu wünschen, dass die
mittlerweile zehn verletzten Akteure, zu denen heuer auch noch Erik Vollmers
stieß, bald wieder zur Verfügung stehen.
In der Liga dürften dann aber zumindest die beiden
bereits für ihre Ex-Vereine im Pokal aktiv gewesenen Kingsley Akindele und Nene
Goncalves de Matos wieder zur Verfügung stehen.
Eimsbütteler
TV 2.C: Rieger Y Borrell – Bamba, Behr, Oliveira
Kisilowski, Dörholt – Butter – Henrichs, Lyons, Dim Obi, Ceesay – Katthöfer, eingewechselt: Vollmers, Lerida
Reinhold, Trainer: Lennart Ohnesorge
& Jasper Hölscher
Tore:
0:1 Azimi (20.), 0:2 Azimi (35. Kashefi), 0:3 Azimi (52. Strafstoßtor,
Handspiel Bamba)
Gelbe
Karten: Vollmers, Oilveira Kisilowski – Azimi
Zeitstrafen:
Oliveira Kisilowski (70.+1, Reklamieren) – Azimi (68. Wiederholtes Foulspiel)
Schiedsrichter:
Saadi Omer (Glashütter SV, Note 5: verlor mit
zunehmender Spieldauer jeglichen Zugriff auf die Partie. Krönte seine zuweilen diffuse
zweite Halbzeit mit Gelb-rot für Azimi, was im Jugendfußball nicht zulässig
ist.)
Zuschauer:
48
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