Freitag, 20. Juli 2018

Spielbericht GW Eimsbüttel II - TuS Berne II


TuS Berne II stürmt den Tiefenstaaken
7:2 bei GWE II! Kreisliga-Vize-Meister nimmt eine Stunde lang Fahrt auf

Gemäß ihrer Favoritenrolle hat die Reserve des TuS Berne souverän den Einzug in die zweite Runde des Holstenpokals klar gemacht.
Gegen die Zweitvertretung GW Eimsbüttels langte dafür eine gute Stunde, in der die Blau-weißen bereits vorzeitig das Weiterkommen buchten.
Ruckzuck, wenn auch im Falle des 0:1 nicht ohne Abseitsverdacht, legte die Freitag-Equipe am Wochentag ihres Trainers auch gleich los, indem es gerade über die rechte Seite mit Tempo den Rücken der hoch stehenden GWE-Viererkette suchte.
Erster Profiteur eines Flankenlaufs von Kapitän Felix Voges: Daniel Dwelk, der mittig vor der Kiste keine Mühe hatte, einzulochen.
Die Eimsbütteler, die ihren Kreisligaverbleib in der Staffel 2 auf der Zielgeraden der vergangenen Rückrunde erkämpften, probierten es auch in diesem Match gegen den amtierenden Vize-Meister der Parallelgruppe 6 mit alten Tugenden wie leidenschaftlichen Zweikämpfen und alt-britischem Spielaufbau. Nur lauerte vorne kein konkreter Abnehmer für die langen Bälle, die somit meist zum Fanggut für TuS-Torsteher Patrick Dopatka wurden.
Im eigenen Gehäuse hingegen konnte sich Lukas Herbst, eigentlich im Feld auf der Außenbahn zu Hause, auf lange nicht mehr betretenem Terrain beweisen.
Mit Geschick (Übergreifen gegen Flemming Hansens Kopfball, 21.) und etwas Glück (Pfostenschuss Daniel Dwelk, 23.), zögerte der Handschuhträger das 0:2 immerhin bis zur 30-Minuten-Marke hinaus, bis der ansonsten leicht glücklose Kilian Migge die Kugel flach vor das Tor brachte und Torjäger Helge von Borstel ebenso zum Ball ging wie Verteidiger Klemens Fehrs. Kaum hatte Schiedsrichter Gerhardt Schulz Greco (Eintracht Norderstedt) von Borstels Rückennummer 2 als Torschützen notiert, netzte der 19-Tore-Mann der Vorsaison wieder, diesmal im Nachsetzen gegen den Torsteher, zum 0:3 ein.
Vier Tore zum Weiterkommen: Helge von Borstel.
Das geschickte berner Spiel mit dem passiven Abseits und einem mustergültig hinterlaufenden Außenverteidiger (Benjamin Püttner) deutete an, welche Bereicherung dieses Team als möglicher Nachrücker für den nächsten Rückzieher oberhalb der Kreisliga wäre. Dem diesmal zu Unrecht reklamierenden GWE ging dies alles einen Tick zu schnell…
Ebenso wie Flemming Hansens kleines Solo mitsamt Abschluss zum 0:4-Pausenstand, den von Borstel 77 Sekunden nach dem Wiederbeginn flugs egalisierte.
Per Abstauber auf 0:6 erhöht (52.), freute sich von Borstel zehn Minuten später mit Nick Bretschneider über dessen 0:7 (wieder stellte sich die Frage, ob die naive Abseitsfalle des Gegners vielleicht doch um ihre verdiente Anerkennung gebracht wurde).
Ein paar Umstellungen und eine etwas gemächlichere Herangehensweise TuS Bernes verschonten die Tiefenstaaken-Kicker nicht nur vor weiteren Gegentreffern, sondern ließen sie auch selber am Scheibenschießen mitwirken.
So bildete Patrick Hintzes Doppelpack binnen 60 Sekunden immerhin ein kleines Trostpflaster, an das sich der 29-Jährige im Falle seines 1:7-Kunstschusses quasi von der linken Seitenlinie aus (65.) auch mit einem lachenden Auge erinnern wird.
Ebenfalls eine Erinnerung bleibt für ihn und sein Team somit die Teilnahme am Holsten-Pokal, die durch diese Niederlage bereits in Runde eins Geschichte ist.
Die junge TuS-Elf darf dagegen der Zweitrunden-Auslosung am kommenden Montag entgegenfiebern.

GW Eimsbüttel II: Herbst – Kl. Fehrs, Schwabl, Klimm, Huppe (77. Ka. Fehrs) – Hintze, Schröder, Selzam, Barkley (54. Remorino) – Hicken (67. Akimkin), Ehlert, Trainer: Stefan Schleif

TuS Berne II: Dopatka – Zbandut, Schweinfurth, Allert, Püttner – Hansen, Ihns (58. Melzer), Voges, Migge (46. Bretschneider) – Da. Dwelk (58. Grossmann), von Borstel, Trainer: Sönke Freitag

Tore: 0:1 D. Dwelk (4. Voges), 0:2 von Borstel (30. Migge), 0:3 von Borstel (34. Püttner), 0:4 Hansen (38.), 0:5 von Borstel (47. Zbandut), 0:6 von Borstel (52. Allert), 0:7 Bretschneider (63. Hansen), 1:7 Hintze (65.), 2:7 Hintze (66. Ehlert)

Gelbe Karten: Schwabl, Remorino – von Borstel

Schiedsrichter: Gerhardt Schulz Greco (Eintracht Norderstedt)

Zuschauer: 25

Sonntag, 15. Juli 2018

Spielbericht Niendorfer TSV VII - TSV Sasel III


Achtungserfolg zum Neubeginn
Neu aufgestelltes Niendorf VII überrascht gegen Sasel III

Nach und nach kamen sie alle zu ihm und holten sich lernbegierig ihre Individualkritiken ab. Gar nicht so einfach, kurz nach dem höchst emotionalen Einstand.  Und wer Konstantin „Konny“ Scholz kennt, der weiß, wie sehr die Synapsen nach dem überraschenden wie verdienten 3:2-Testspielsieg gegen das zwei Klassen höhere TSV Sasel III in ihm noch Lambada tanzten.
„Hammer!“, „mega!“ „der Wahnsinn!“,  – drückte die „zum perfekten Zeitpunkt“ in den Herrenbereich eingestiegene Koryphäe des Jugendfußballs seine Lobpreisungen in nahezu 15 Einzelgesprächen immer wieder aus.
Kein Wunder, hatte das neu aufgestellte Niendorf VII, vormals VI, im ersten Test vor dem nahenden Punktspielstart gegen das stark eingeschätzte West-Eimsbüttel III alles Geforderte geliefert: Ich habe eine Schwäche für Leute, die kämpfen; dann kämpfe ich mit!“, so Scholz.
Aber auch spielerisch wussten Hassan Fallah und Co trotz erst dreiwöchiger Vorbereitung zu verzücken. Vor allem, wenn der Kapitän, einst schon zu Jugendzeiten bei Altona 93 unter Coach Scholz am Ball, das Spiel mit gekonnten Dribblings und Sahnepässen wie vor den ersten beiden Treffern nach dem „Ende der Unstrukturiertheit“ an sich riss.
In der siebten Minute freute sich der sicher in die lange abschließende Steffen Telke am Ende eines stilisierten Angriffs über den finalen Pass im letzten Drittel, während Fallahs langer Ball in den Lauf des gestarteten Jakob Moecke ein Fall für Diskussionen über die Wichtigkeit der „Packing-Rate“ im ZDF-Sportstudio gewesen wäre (34.).
Zwar glich der Favorit vom Parkweg durch Pascal Houillons Freistoß ins offene Torwart-Eck (29.) und Omar Salems cooles Stürmertor auf Einladung von Markus Schuster jeweils wieder aus, doch technische Unzulänglichkeiten und ein zu behäbiges Umschaltspiel luden den wachen Gegner immer wieder zu Chancen ein. Nur wollte der NTSV diese nicht so recht nutzen. Besonders der eifrige Daniel Götze führte sein Privatduell mit dem Tor-Aus an den Rand der Verzweiflung, bis er eine unwiderstehliche Ecke Karim Hamadouches mit all seiner Wucht schließlich doch ins Eckige schädelte – 3:2!
Diesmal aber fehlte den Nord-Ost-Hamburgern die passende Antwort, die sie auch nicht im Schlagen von langen Bällen fanden. Kein Wunder, räumte das starke Abwehrzentrum um Matthias Cohn sämtliche Gefahren humorlos aus dem Weg.
Auf der anderen Seite sei allerdings der fahrlässige Umgang mit der möglichen Entscheidung zu bemängeln. So lag das 4:2 nicht nur bei Karim Hashems schönem Solo mitsamt Abschluss, den einzig TSV-Schlussmann Benjamin Hoppe zu vereiteln wusste (71.), in der Luft.
Vielleicht wäre die Ablage auf den mitgeeilten Christoph Eßel hier die bessere Variante gewesen…
Am Ende spielte das aber keine Rolle mehr, überstanden die Niendorfer mit Hendrik Gehrmanns vergeigter Großchance (86.) noch einmal den letzten Höhepunkt, sodass schlussendlich ein verdienter Premierenerfolg auf der Habenseite stand.

Tore: 1:0 Telke (17. Fallah), 1:1 Houillon (29. Direkter Freistoß), 2:1 Moecke (34. Fallah), 2:2 Salem (51. Schuster), 3:2 Götze (61. Hamadouche)

Schiedsrichter: Volkan Özkan (Niendorfer TSV, ersatzweise)

Zuschauer: 15

Sonntag, 1. Juli 2018

Spielbericht SG SV Börnsen / SC Wentorf 1.C - FC Voran Ohe 1.C

Schlusslicht macht SCVM zum Staffelmeister
Pomadige zweite Halbzeit bringt Voran Ohes 2003er um den Titel

Hätten Matti Artz und seine Voran-Kollegen auch in Abschnitt
zwei so viel Leidenschaft an den Tag gelegt...
Nur eine kleine Delegation des SC Vier- und Marschlande verschlug es als gespannte Zuschauer zum verspäteten Saisonfinale, in dem sie der FC Voran Ohe aus eigener Kraft noch vom Thron der U15-Bezirksliga 18 ohne Aufstieg stoßen konnte.
Ein Sieg mit sechs Treffern Unterschied beim Schlusslicht in Wentorf musste dafür her.
Keine unrealistische Aufgabe, der sich das Team von Carsten Tautz auch sofort gegen tief stehende Jungs aus Börnsen und Wentorf auch sofort offensiv annahm.
Wo Torjäger Ben Ohl im Drehschuss noch knapp scheiterte (6.), stellten Henry Kühl (11.) und Florian da Conceicao Bernado, nach schwach geklärter Ecke, (13.) jeweils per Heber über den nicht ideal postierten SG-Fänger, die Weichen früh auf Meisterkurs.
Mit einem möglichen Doppelpack hätte sich auch der technisch versierte Maximilian Tautz mit in die Riege der möglichen Meistertorschützen einreihen können, doch sein Heber (ein gern gewähltes Mittel) verfehlte das Ziel genauso wie sein spitzwinkliger Linksschuss (24.).
Sollte sich dies, genauso wie diverse andere vergebene Chancen über das Halbjahr, noch einmal rächen? Es schien nicht so, schien das Knacken der benötigten Sechs-Tore-Marke nach Ben Ohls Doppelack binnen vier Minuten und „Floppi“ da Conceicao Bernados zweitem Bogenlampentreffer aus 19 Metern (31.) nur noch reine Formsache zu sein.
Mit genau dieser Einstellung gingen die Reinbeker nach dem Seitenwechsel plötzlich fahrig und pomadig zu Werke. Einfache Konzentrationsfehler und konsequente Zweikampfvermeidung schraubten die Anzahl der zu erzielenden Treffer schlagartig wieder auf deren drei hoch.
Beide Male fanden sie hierbei keinen Zugriff auf Felix Loose, der von rechts jeweils clever querlegte und die einschussbereiten Meiko Franke (38.) und Nikita Leinweber (43.) bediente – nur noch 2:5!
Hätte da Conceicao Bernado doch auch im Zweikampf zuvor so viel Leidenschaft gezeigt wie beim vor sich hin Meckern, dass der dem 2:5 vorausgegangenen Einwurf regelwidrig ausgeführt wurde…
Der Tabellenletzte hatte dagegen sichtlich Spaß, den nicht unbedingt innig geliebten Gegner um den Titel zu bringen. So verteidigten sie die weitgehend überhasteten Angriffsversuche Voran Ohes mit Leidenschaft, während nach vorne immer wieder Konterräume entstanden. So hätte Luka Krohn den Tabellenkrimi wohl schon vorzeitig beenden können, verfehlte aber knapp mit rechts (52.).
Mit seinem Team nut Vize-Meister: Tim Sagliocco
Stattdessen weckte der über links zu oft allein gelassene Ohl die Hoffnungen auf ein rotes Happyend, indem er einen Tautz-Service auch dank eines Torwartstellungsfehlers mit seinem zehnten Halbjahrestor zum 2:6 quittierte.
Wegen der mehr geschossenen Tore würde jetzt nur noch ein einziger Treffer langen, doch nachdem  Luka Krohn auf der Linie gegen Ohl rettete (57.) und auch eine hundertprozentige Ohl / Varchmin-Mehrfachchance nicht zum siebten Voran-Tor führte (59.), machte sich mehr und mehr Verzweiflung breit. Verwunderlich, dass sie dabei nicht All-in, zum Beispiel in Form einer dritten Spitze gingen…
In Gegenstöße liefen sie jedoch auch im bewährten 4-4-2-System, sodass sich die Gelb-roten in der Schlussminute endgültig als Spielverderber feiern konnten.
Einen Drei-gegen-einen-Konter über Felix Loose grätschte Jasper König in erster Instanz zwar noch ab, doch als Tobias Paul das Leder nicht nur aufgriff, sondern als Gewaltroller am hoch stehenden Schlussmann vorbeizirkelte, war der Oher Meistertraum endgültig ausgeträumt.
Die 2003er des SC Vier- und Marschlande verteidigte die Tabellenspitze unter freundlicher Mithilfe der SG Börnsen / Wentorf also tatsächlich auf dem spielfreien Sofa!
Die wenigen angereisten Vertreter der Deichkicker nahmen es aber gelassen. Mit der Coolness des (Staffel-)Siegers eben.

Tore: 0:1 Kühl (11. König), 0:2 da Conceicao Bernado (13. M. Tautz), 0:3 Ohl (25.), 0:4 Ohl (29.), 0:5 da Conceicao (31. Djavid), 1:5 Loose (38.), 2:5 Leinweber (43. Loose), 2:6 Ohl (53. M. Tautz), 3:6 Paul (70. Loose)

Gelbe Karten: Leinweber – Varchmin

Schiedsrichter: Marjan Krieger (SC Wentorf, Note 3,5)

Zuschauer: 30