Achtungserfolg
zum Neubeginn
Neu aufgestelltes Niendorf VII überrascht
gegen Sasel III
Nach und nach kamen sie alle zu ihm und holten sich
lernbegierig ihre Individualkritiken ab. Gar nicht so einfach, kurz nach dem
höchst emotionalen Einstand. Und wer
Konstantin „Konny“ Scholz kennt, der weiß, wie sehr die Synapsen nach dem
überraschenden wie verdienten 3:2-Testspielsieg gegen das zwei Klassen höhere
TSV Sasel III in ihm noch Lambada tanzten.
„Hammer!“, „mega!“ „der Wahnsinn!“, – drückte die „zum perfekten Zeitpunkt“ in
den Herrenbereich eingestiegene Koryphäe des Jugendfußballs seine Lobpreisungen
in nahezu 15 Einzelgesprächen immer wieder aus.
Kein Wunder, hatte das neu aufgestellte Niendorf VII,
vormals VI, im ersten Test vor dem nahenden Punktspielstart gegen das stark
eingeschätzte West-Eimsbüttel III alles Geforderte geliefert: Ich habe eine
Schwäche für Leute, die kämpfen; dann kämpfe ich mit!“, so Scholz.
Aber auch spielerisch wussten Hassan Fallah und Co trotz
erst dreiwöchiger Vorbereitung zu verzücken. Vor allem, wenn der Kapitän, einst
schon zu Jugendzeiten bei Altona 93 unter Coach Scholz am Ball, das Spiel mit
gekonnten Dribblings und Sahnepässen wie vor den ersten beiden Treffern nach
dem „Ende der Unstrukturiertheit“ an sich riss.
In der siebten Minute freute sich der sicher in die
lange abschließende Steffen Telke am Ende eines stilisierten Angriffs über den
finalen Pass im letzten Drittel, während Fallahs langer Ball in den Lauf des
gestarteten Jakob Moecke ein Fall für Diskussionen über die Wichtigkeit der
„Packing-Rate“ im ZDF-Sportstudio gewesen wäre (34.).
Zwar glich der Favorit vom Parkweg durch Pascal Houillons
Freistoß ins offene Torwart-Eck (29.) und Omar Salems cooles Stürmertor auf
Einladung von Markus Schuster jeweils wieder aus, doch technische
Unzulänglichkeiten und ein zu behäbiges Umschaltspiel luden den wachen Gegner
immer wieder zu Chancen ein. Nur wollte der NTSV diese nicht so recht nutzen.
Besonders der eifrige Daniel Götze führte sein Privatduell mit dem Tor-Aus an
den Rand der Verzweiflung, bis er eine unwiderstehliche Ecke Karim Hamadouches
mit all seiner Wucht schließlich doch ins Eckige schädelte – 3:2!
Diesmal aber fehlte den Nord-Ost-Hamburgern die
passende Antwort, die sie auch nicht im Schlagen von langen Bällen fanden. Kein
Wunder, räumte das starke Abwehrzentrum um Matthias Cohn sämtliche Gefahren
humorlos aus dem Weg.
Auf der anderen Seite sei allerdings der fahrlässige
Umgang mit der möglichen Entscheidung zu bemängeln. So lag das 4:2 nicht nur
bei Karim Hashems schönem Solo mitsamt Abschluss, den einzig TSV-Schlussmann Benjamin
Hoppe zu vereiteln wusste (71.), in der Luft.
Vielleicht wäre die Ablage auf den mitgeeilten
Christoph Eßel hier die bessere Variante gewesen…
Am Ende spielte das aber keine Rolle mehr, überstanden
die Niendorfer mit Hendrik Gehrmanns vergeigter Großchance (86.) noch einmal
den letzten Höhepunkt, sodass schlussendlich ein verdienter Premierenerfolg auf
der Habenseite stand.
Tore:
1:0 Telke (17. Fallah), 1:1 Houillon (29. Direkter Freistoß), 2:1 Moecke (34.
Fallah), 2:2 Salem (51. Schuster), 3:2 Götze (61. Hamadouche)
Schiedsrichter:
Volkan Özkan (Niendorfer TSV, ersatzweise)
Zuschauer:
15
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