Sonntag, 3. Februar 2019

Spielbericht SC Victoria Hamburg 1.D - SV Eidelstedt 1.D

„Papa-Bonus“? Vicky hält die Meisterschaft offen
Glücklicher Heimsieg bringt SV Eidelstedt auf die Palme

Bittere Pille für die 2006er des SV Eidelstedt: In der Vorwoche noch mit einem späten Punktgewinn beim SC Sternschanze (2:2) im Glück, zog man im zweiten Auswärtsspiel in Serie knapp den Kürzeren beim SC Victoria.
Dort war zunächst vor allem auf die gut funktionierende Defensive Verlass, sodass vereinzelt auch der Vorwärtsgang angeschmissen werden konnte. Und das im Fall von Noe Boms Pfostenschuss auch durchaus gefährlich (6.).
Nur wehe wenn man einmal selber hinterherlaufen musste, konterte der SC Victoria nach 18 Minuten in Windeseile messerscharf über Camron Singh und Damian van der Vaart, doch den gut getimten Querpass konnte der etwas zu hektisch agierende Mätthi Meyer nicht nach Wunsch verwerten (drüber).
Dafür richtete es van der Vaart kurz darauf selber für sein Team, das ihn in Person von Jim-Lou Harries per Steckpass in den Rücken der Abwehr passend in Szene setzte. Dass ihm ein zu zögerlich herauskommender Schlussmann und der ferne Innenpfosten aus spitzem Winkel behilflich waren, nahm der Spross von Ex-HSV-Profi Rafael und einer Moderatorin aus dem Privatfernsehen natürlich gerne mit.
Zweifellos fernsehreif antwortete der SVE jedoch noch vor der Halbzeit, indem er die Kugel schön über Jiom Rais aktive linke Seite laufen ließ, ehe Noe Bom seinen üppigen Platz sofort als Linksschütze mit dem Gleichstand bestrafte.
Der Zug, sich noch unter die ersten Drei der Winter-Bezirksliga 01 zu schieben, war für die West-Hamburger zwar bereits nahezu abgefahren, doch ein Punktgewinn beim in diesem ominösen Trio platzierten SC Victoria sollte und konnte natürlich dennoch erreicht werden.
Nur kam der Gegner mit reichlich Dampf und zwei guten Chancen für Damian van der Vaart (knapp mit links vorbei, 34.) und Noah Gruber-Kudjawu (Pfosten, 42.) aus der Kabine.
Im eigenen Spiel dagegen schlichen sich langsam mehr und mehr kleine Fehler ein. Fehlte ihnen nach einem intensiven Leistungsvergleich in der Halle am Vortag ein wenig die Frische?
Gegen Victorianer, die selber nach dem entscheidenden Mittel suchten, schien man aber zumindest ein ordentliches Remis mit nach Hause zu nehmen.
…bis Abdoul-Rahim Bamba von der rechten Seite flankte und damit eine Szene vorbereitete, an der sich die Geister schieden. Fakt ist zunächst, dass der robuste Noah Gruber-Kudjawu das Ei gegen den sich erneut etwas unentschlossen zum Ball bewegenden Willy Gehlhaar zum späten 2:1 im Luftduell über die Linie drückte. Objektiv betrachtet, ein Torwartfehler – aus Sicht des fuchsteufelswilden SV Eidelstedt ein klares Stürmerfoul, das wohl durch den „Papa-Bonus“ (o-Ton einer Spielermutter am Rand) nicht geahndet wurde. Irgendwie musste die offizielle Ansetzung von Schiedsrichter Volkan Özkan beim Spiel seines Sohnes Timur ja geradezu für einen faden Beigeschmack sorgen…
Für die verbliebenen 90 Sekunden und die verhängte Nachspielzeit von knapp drei Zeigerumdrehungen mobilisierte das Latza-Nonett noch einmal alle Kräfte, mit denen man Vicky tatsächlich noch einmal kräftig unter Druck setzte. Die letzte gute Schusschance zum Ausgleich konnte Mika Wessinghage aus günstiger Zentralposition aber nicht nutzen, sodass alle drei Punkte am Lokstedter Steindamm blieben.
Der Dreikampf um die Staffelmeisterschaft gegen den HEBC und dem VfL Pinneberg könnte somit weiter bis zum Schluss bestehen, zumal an selber Stelle noch der nur drei Punkte voranstehende HEBC im Nachholer zu gastieren hat.

Tore: 1:0 van der Vaart  (19. Harries), 1:1 Bom (25.), 2:1 Gruber-Kudjawu (58. Abdoul-Rahim Bamba)

Schiedsrichter: Volkan Özkan (SC Victoria Hamburg, Note 3: solider Auftritt, kaum zu beurteilen, ob beim 2:1 ein Stürmerfoul vorlag. Van der Vaart wäre indes für seine harte Grätsche zwingend zu verwarnen gewesen (8.). )

Zuschauer: 35

Samstag, 26. Januar 2019

Spielbericht SC Sternschanze 1.D - SV Eidelstedt 1.D

Abschied vom Spitzentrio
Nach Remis im S21-Derby: SCS und SVE stagnieren im Mittelmaß

Tief im Mittelfeld der D-Winterbezirksliga 01 hatten die 2006er des SC Sternschanze und des SV Eidelstedt als einzige nicht von Spielausfällen Betroffene die Chance, den Anschluss an das Spitzentrio der Staffel herzustellen.
Ein Unterfangen, das letztlich aber keinem der beiden Kontrahenten gelang. Sehr zulasten des SCS, der dabei eine komfortable 2:0-Führung aus der Hand gab.
Vorher musste aber erst ein kleiner Wachmacher her, den Schlussmann Luis Altrock per Fehlpass ideal für Justin Raabes Distanzversuch servierte. Das ganze blieb jedoch durch ein paar fehlende Zentimeter zum eidelstedter Glück ohne Folgen (17.).
Ebenso auch drüben ein cleveres Einlaufen Kamau Swais in einen gepfefferten Balde-Einwurf mit nicht mehr ausreichend gedrehtem Rechtsschuss.
Dann machte es Saico Balde halt einfach selber, indem er die Kugel fulminant und mit viel Gefühl, im Mittelkreis postiert, kurzerhand über den geschlagen Willy Gehlhaar hinweg, zum 1:0 ins Schwarze versenkte. Schade, dass an diesem nass-kalten Sonnabend-Morgen niemand mitfilmte…
Denn das Filmen hätte sich auch direkt davor gelohnt, als die Gelben wunderbar über die Stationen Siegfried und Lutz über links konterten und Mika Wessinghage am ersten Pfosten vergeigte. Den darf der vor kurzem 13 Gewordene, der kurz vor dem Kabinengang aus 14 Metern das Aluminium traf, gerne machen.
Gleich mit der ersten Szene von Belangen in Abschnitt zwei schien dies dann auch brutal gerächt, setzte Jeremy Kaleveld eine dynamische Einzelleistung von Jalo Bogdanovic bei freiem Geleit sofort in Zählbares um – 2:0!
Den Jungs vom Westend der Linie S21 drohte nun eine ähnliche Schlappe wie im Vorjahr (0:3), doch das beherzte Vorpreschen des eingewechselten Abdul Alassani, mitsamt Abschluss aus leicht verwinkelter Position, führte das Latza-Nonett wieder in Richtung Punktgewinn.
Nur spielerisch vermochte man das fortan weitgehend zerfahrene Match nicht wirklich in den Griff zu bekommen.
Stattdessen musste Alassani gar vor der eigenen Linie gegen Balde retten (40.).
Mehr passierte erstmal nicht, sodass jede verstrichene Minute einen blau-roten Heimsieg realistischer werden ließ.
Doch als nur noch deren drei zu spielen waren, tankte sich der höher gewachsene Justin Raabe entschlossen durch, um nicht nur den jetzt doch endlich erfolgreichen Mika Wessinghage ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk zum 13. (vor fünf Tagen) mit dem Fuß zu überreichen, sondern somit auch den umjubelten Ausgleichstreffer aus halblinker Position vorzubereiten.
Der Lohn dafür: Rang vier, der ob der anstehenden Nachholspiele und die Punktstände der Konkurrenz nur noch das Maximum des noch zu Erreichenden darstellt. Ebenso wie für den SCS, der eigentlich alle Zügel in der Hand hielt, einstweilen bis auf zwei Zähler an den SC Victoria und den VfL Pinneberg (das kommende Reiseziel) heranzurücken.

SC Sternschanze 1.D: Altrock – Fuchs, Schiffer, Busch – Wölbern, Rödiger, Kaleveld, Bogdanovic – Swai, eingewechselt: Balde, Altenbuchner, Bigdeli Pouya, Trainer: Louis Zupanic

SV Eidelstedt 1.D: Gehlhaar – Gerhard, Mangat, Rai – Raabe, Lo Piparo, Wessinghage, Siegfried – Lutz, eingewechselt: Alassani, Dahle, Haase, Stolt, Trainer: Sven Latza

Tore: 1:0 Balde (24.), 2:0 Kaleveld (34. Bogdanovic), 2:1 Alassani (37.), 2:2 Wessinghage (57. Raabe)

Schiedsrichter: Deniz Karli (SC Sternschanze)

Zuschauer: 32

Samstag, 19. Januar 2019

Spielbericht FC St. Pauli 1.C - Eintracht Norderstedt 1.C

Baafi bricht das Eis
Nach 35 Minuten Anlauf: St. Pauli-2004er starten siegreich ins neue Jahr

Vielerorts machten Schnee und vor allem die gefrierende Kälte bei Nacht diverse geplante Vorbereitungsspiele zunichte. Am Brummerskamp hingegen konnte dank vorbildlicher Räumung des modernen Kunstrasens dennoch unter besten Bedingung getestet werden.
Für die C-Regionalligamannschaft des FC St. Pauli eine gute Sache, wollte man sich im ersten Duell 2019 und eine Woche vor dem Pokalauftritt beim SV Rugenbergen (Landesliga) gegen das eine Klasse niedrigere Team von Eintracht Norderstedt zurück in den Spielrhythmus schießen.
Nach halbzeitlanger Anlaufphase und jeweils durch den gut aufgelegten Louis Kortegast vereitelten Chancen für Felix Blechschmidt (8.) und Maximilian Baafi (35.) läutete Letztgenannter kurz nach der Pause den ertragsreicheren zweiten Abschnitt ein, indem er das Heft auf halblinks einmal selbst in die Hand nahm und die Kugel frech ins Torwart-Eck schleuste (37.). Sehr zum Schreck der ansonsten disziplinierten Norderstedter, denen plötzlich der Zugriff auf die Gegenspieler abhandenkam.
Ex-Eintrachtler Jannis Vörtmann, der aber kaum noch einen einstigen Mitstreiter auf der Gegenseite wiedertraf, nutzte seine Freiheit kurzerhand zum feinen Lupfer im Arjen Robben-Stil – 2:0!
Wie gut für das Team von Ricardo Leu, dass der Regionalliga-Dritte (dort mit dem Spitzenwert von durchschnittlich 3,2 Treffern pro Spiel) zwischenzeitlich ein wenig zu kompliziert vor dem Tor agierte und nebenbei eine Schusschance für den in Pflichtspielen derzeit rotgesperrten Berat Parlak zuließ. Allerdings fehlte auch ein gutes Stück zum Tor gegen den „Ex“, von dem er im Sommer 2017 gemeinsam mit Mika Wulf an die Ochsenzoller Straße wechselte.
Apropos Ex-Verein, letztes Jahr machte Jordan Dammann noch häufig den Unterschied für Eintracht Norderstedt, wohingegen er heuer im Trikot des FC St. Pauli erst unwiderstehlich für den einköpfbereiten Niklas Gerland flankte (60.), um zwei Minuten vor Ultimo selbst im Konter (Hereingabe Dorra) auf 4:0 zu erhöhen.
Doch das war´s noch nicht für mittlerweile überforderte Gäste, denen eine Mischung aus Torschuss und Pass von Don Richert wieder einen einsamen wie erfolgreichen Niklas Gerland am zweiten Pfosten bescherte.
Der Profinachwuchs scheint also bereit zu sein für das Pokalmatch in Bönningstedt (sofern der Rasenplatz dort bespielbar ist), während auch Eintracht Norderstedt zumindest auf der sicheren Abwehrleistung der ersten Hälfte aufbauen kann. Bis zum ersten Pflichtspiel (02.02. beim VfL Lohbrügge) ist es durch das Pokal-Aus bei genau diesem Gegner noch zwei Wochen hin.

Tore: 1:0 Baafi (37.), 2:0 Vörtmann (39. Richert), 3:0 Gerland (60. Dammann), 4:0 Dammann (68. Dorra), 5:0 Gerland (70. Richert)

Schiedsrichter: Ibrahim Yavuz (SC Teutonia 10, Note 2: kam mit seiner liberalen Zweikampfbewertung problemlos durch die unaufgeregte Partie)

Zuschauer: 45