Sonntag, 28. Juli 2019

Spielbericht Hamburger Gehörlosen SV - Moorreger SV II

Ansage umgesetzt
Spiel über die Außen knackt den Gehörlosen SV

Lediglich ein einziges Törchen hatte letzte Woche im starken Holsten-Pokalauftritt gegen den SV Rugenbergen (1:2) den Ausschlag für den Favoriten aus der Kreisliga gegeben, - nun durfte die Reserve des Moorreger SV zum Kreisklasse B-Auftakt in Altona-Nord jubeln.
Dabei hätte der ungewisse Auswärtsritt beim wieder gemeldeten Gehörlosen SV auch ordentlich nach hinten losgehen können. Deutlich geschmeidiger ließ sich das Spiel der Gastgeber nämlich zu Beginn an. Besonders dann, wenn der abschlussfreudige Ilhan Citak mit seiner feinen Technik am Werk war.
Nur der erfolgreiche Torschuss wollte nicht einkehren, sodass die nur langsam auf Betriebstemperatur kommenden Rot-weißen ihrerseits die Halbzeitführung hätten markieren können. Ole Kosmol scheiterte im Strafraum am geschwind abtauchenden Nils Rohwedder (36.), ehe Björn Hinz per Kopf knapp drüber zielte (38.).
Mit dem Fuß rettete derweil Schlussmann Pascal Brand das soeben noch bedauerte 0:0 in die Pause (Ahmet Sejdovic nach Zuspiel Christopher Jegminat allein vor der Kiste, 41.).
Mit dem Wiederbeginn verlor der HGSV jedoch den Faden, während die Himmelsbarg-Kicker weiter hauptsächlich lange Spieleröffnungen auf dem kurzen Hartplatz wählten.
Der Moment, bevor es knallte
zwischen Dominique Emmer (l.)
und Yaw Nittschalk
Als Marvin Hoffmann einmal die Ansage von draußen Beherzigte und über links den Turbo zündete, sollte es sofort klappen. Scharf brachte der 11er die Kugel flach hinein, wo Siar Hassanpour den Querbalken hals Helfer zum 0:1 einspannte (62.).
Wenig später ging es wiedererfolgreich über die Außen. Dominique Emmers Seitenwechsel verwertete der von links eingestartete Hoffmann diesmal selbst ganz cool in die lange Ecke – 0:2!
Spielerisch vermochten die Gastgeber da nicht mehr so recht gegenzuhalten, in einem Spiel, dem zunehmend mehr Zweikampfintensität und überflüssige Wortbeiträge bewohnten. Einer dieser Wortakrobaten machte zwölf Minuten vor Ultimo alles vorzeitig klar, flog das Spielgerät per Fehlpass zwar eher zufällig vor die Füße Vincent Uihleins, doch dem geschenkten Gaul schaute der Zentrumsspieler vor dem noch an den Ball kommenden Rohwedder nicht ins Maul.
Mit dem entstandenen Raum gegen geschlagene Gastgeber ging man indes in der Folge oft zu fahrig um, sodass Yaw Nittschalks Versuch aus 20 Metern (Pfosten, 84.) der Sache sogar noch wieder ein bisschen Spannung hätte verleihen können.
Stattdessen herrschte beim jungen Außenbahnakteur des HGSV der Frust vor, den Gegenspieler Emmer in den Schlusswehen der Partie zu spüren bekam. Der Ball war bereits weg und das vorangegangene Vergehen Emmers bereits registriert, da beförderte er seinen Widersacher im Lauf an der Seitenlinie auf zwei schmerzhafte Steinstufen. Bereits nach ein paar Minuten der Behandlung konnte für Schlimmeres Entwarnung gegeben, sodass auch kein RTW-Einsatz (womit man in Moorrege zuletzt durchaus Erfahrungen sammelte) nötig war. Am berechtigten Feldverweis Nittschalks, der sich später noch entschuldigte, änderte dies aber natürlich nichts.
So endete ein schöner Punktspielauftakt der von der Kreisklasse A träumenden Moorreger mit einem Wermutstropfen.
Der Blick auf die Tabelle der geographisch durchaus wüst zusammengestellten Kreisklasse B3 lässt sich mit Rang zwei auf jeden Fall einmal gut an. Das Derby gegen den ebenfalls siegreichen TSV Heist (3:2 gegen die Dritte des 1.FC Quickborn) kann also kommen!

Hamburger Gehörlosen SV: Rohwedder – Mamerow, Möller, Ivgen, Simsek – Volkmann, Gwizdala – Citak, A. Sejdovic, Nittschalk – Jegminat, eingewechselt: Arslanov, Lerch, Trainer: Martin Dethloff

Moorreger SV II: Brand – Altunbas, Mentz, Steudel, Rade – Uihlein, Hinz – M. Hoffmann, Kosmol, D. Emmer – M. Hannawi, eingewechselt: D. Hasanpour, Dames, S. Hassanpour, Trainer: Uwe Hoffmann

Tore: 0:1 S. Hassanpour (62. M. Hoffmann), 0:2 M. Hoffmann (68. D. Emmer), 0:3 Uihlein (78.)

Rote Karte: Nittschalk (HGSV, 90. grobes Foulspiel)

Schiedsrichter: Alfred Bräuer (SV Osdorfer Born, Note 4)

Zuschauer: 11

Samstag, 27. Juli 2019

Spielbericht SC Sternschanze III - Niendorfer TSV IV

Champagner-Spielzug: Schanze III setzt Ausrufezeichen
Tempofußball und Kutun-Kopfballdoppelpack zum siegreichen Start

Richtig schmissig ließen es Schanze Drei und die Viertvertretung des Niendorfer TSV zum Auftakt der Kreisliga 2 am ungewohnten Sonnabendnachmittag angehen.
Vor allem die Gastgeber zeigten nach dem Pokal-Aus in Altenwerder eine bockstarke Leistung, die sich in temporeichen Angriffszügen und zahlreichen Torabschlüssen widerspiegelte. Einziges Manko der ersten halben Stunde: Die Chancenverwertung, mit der nicht nur die Protagonisten von der Wense (15.), Kutschke (18.), Kutun (20.), Matheus (30.) und Abdalla (32.) haderten. Dem wachsamen Philipp Tschersich im NTSV-Gehäuse, der auch Jakob von der Wenses hübsches Solo parierte (26.), wurde jedenfalls nicht langweilig.
Ein eher ungefährlich durch den Strafraum fliegendes Hochobjekt sollte den Weiß-blauen dann zum Verhängnis werden, schlängelte sich Ebubekir Kutun clever am eigentlich gut postierten Verteidiger vorbei, um per Kopf das überfällige 1:0 zu setzen (35.).
Verständlich daher die Erleichterung, mit der es noch vor der Pause fast dahin war. Etwas ungläubig stellten die in der Juli-Sonne brutzelnden Zuschauer nämlich fest, dass auch die Gäste Offensivambitionen hegten. Gleich zwei Szenen bekam der bereits vor der Pause eingewechselte Nico Grünwaldt zur raschen Ergebniskorrektur, die SCS-Fänger Dominik Drechsler im Eins-gegen-eins (41.) und eine Klärung mit anschließendem Außennetzschuss (42.) vereitelten.
Schanze war also gut beraten, den Druck nach der Pause aufrechtzuerhalten, was auch gleich geschah. Jaspar Beckers Freistoß rauschte nur ebenso unwesentlich drüber (48.) wie der Versuch Yunis Abdallas, in die lange Ecke zu versenkten (50.).
Aus dem Zentrum bedient, beruhigte der fixe Max Kutschke seine Farben mit rechts in Form des 2:0. Alles klar? Nein, denn einmal nicht aufgepasst, spielten die Niendorfer den vorhandenen Raum gut aus, sodass Pascal Gawantka von halbrechts in die lange Ecke verkürzte (56.).
Ein Champagnerspielzug, den Max Kutschkes Flanke auf den wieder per Kopf verwertenden Ebu Kutun unwiderstehlich machte, schaffte nur 90 Sekunden später jedoch wieder schnelle Erleichterung.
In der Folge wäre letztlich sicherlich noch ein höherer Erfolg erreichbar gewesen, was allerdings an der bereits beschriebenen ausbaufähigen Effizienz scheiterte.
Den letzten Höhepunkt vergab der einegwechselte Modou Gaye, als er eine Kutun-Hereingabe mit viel Risiko nahm und knapp drüber setzte (78.).
In der logischerweise wenig aussagekräftigen Zwischentabelle nach einem Spiel rangiert die Aydogan-Elf somit zunächst auf Position fünf, der Heino-Gerstenberg-Pokalsieger von 2018 aus dem Nord-Westen der Stadt dagegen auf 13.

SC Sternschanze III: Drechsler – F. El Ouali, Poggi, Windeknecht, Becker – Matheus, Polesel, von der Wense – Kutschke (75. Gaye), Kutun, Abdalla (65. M. Bergerhoff), Trainer: Hasan Aydogan

Niendorfer TSV IV: Tschersich – Brettschneider, Beese, Brüggemann, Nicolai (38. Mannes) – Stehn, Tore (38. Grünwaldt), Schroeder, Kreutzfeldt – Osmani, Mehlert (49. Gawantka), Trainer: Angelo Hopp

Tore: 1:0 Kutun (35.), 2:0 Kutschke (53.), 2:1 Gawantka (56.), 3:1 Kutun (58. Kutschke)

Gelbe Karten: Kutun, Polesel – Beese, Brettschneider

Schiedsrichter: Torsten Schuldt (VfL Lohbrügge)

Zuschauer: 50

Spielbericht SC Sternschanze VI - SC Teutonia 10 II

Parallelen zur letzten Woche
Schanze 6 liegt wieder hinten und siegt dennoch

Den Antritt im Holstenpokal gegen HEBC II haben sich die zweiten Herren des SC Teutonia 10 geschenkt und auch in der Liga gingen die Jungs von der Max-Brauer-Allee leer aus.
Mit 2:4 musste sich der Kreisligaabsteiger verdient der U23 des SC Sternschanze beugen, obwohl zumindest der Halbzeitstand zwischendurch Zählbares in Aussicht stellte.
In der Anfangsphase wurden sie zunächst aber ordentlich schwindelig gespielt. Äußerst spielfreudig präsentierte sich der SCS, dem aber ausgerechnet ein doppelter individueller Fehler zur Führung verhalf. Erst spielte Teutonia-Schlussmann Pascal Albrink das Leder direkt zum abschließenden Mahli Shamo Haji, dann stolperte der Torsteher auch noch im Rückwärtslaufen, sodass der frühe Rückstand nicht mehr zu verhindern war (10.).
Wiedergutmachung betrieb der 25-Jährige, indem er sich im Eins-gegen-eins mit dem vorigen Torschützen gut auffächerte (20.) und wenig später auch Linus Schmidt nach überragendem Hartmann-Schlag noch beim Torschuss (vorbei) unter Druck setzte.
Mit der durchgeführten Trinkpause kippte das Geschehen aber plötzlich. Verschwunden war das ideenreiche Offensivspiel der Schanzer, während sich hinten merkwürdige Nachlässigkeiten einstellten. Mit viel Dampf erpresste sich Yuki Nagahori die Kugel am blau-roten Sechzehner und schon stand es 1:1. Das nennt man effektiv!
Nicht so Nagahoris zweiter Versuch des Tages, den er im Konter haarscharf verfehlte (35.).  Nachdem der wendige Offensivmann seine Erfahrung im Sandwich zwischen den aufgerückten Ex-A-Jugendspielern Höske/El Youbi geschickt zum Sinkflug nutzte, war die eben noch verpasste Führung schließlich doch nachgeholt, weil Shqipdon Sadikaj vom Punkt genau wusste, wo die Kiste steht.
An selber Stelle machte ein weiterer Strafstoßpfiff die Halbzeitführung aber wieder zunichte. Wobei jedoch ein paar Zweifel bestanden, ob Benjamin Spinolas Handspiel wirklich jenen Strafstoß rechtfertigte, den Moussa Cisse konsequent zum Gleichstand versenkte (56.).
Ebenfalls diskutabel kam Albrinks suboptimal getimter Ausflug daher, der mit einem gefällten Schmidt endete. Den Tatort erkannten nicht wenige in der Box und nicht, wie vom Spielleiter entschieden, außerhalb des Strafraums. Auch die fällige Verwarnung entfiel…
Freistöße wissen die Gestreiften allerdings auch fachgerecht zu verwerten, wiederholte Paul Reller sein flaches direktes Freistoßkönnen aus der Vorwoche, indem der Kapitän – wie bereits im Pokal – das wichtige 3:2 mit einem ruhenden Ball erzielte.
Die Partie war wieder in den Griff gebracht und kurz vor Ende, als Reller mit viel Effet das Lattenkreuz traf und somit die ideale Vorarbeit für den clever abstaubenden Shamo Haji verrichtete (88.), war der Fisch schließlich vorzeitig vom Teller.
Zur Duplizität der Ereignisse vom vorangegangenen 5:2-Heimerfolg gegen die Sechstvertretung aus Niendorf hatte Ole Porthun noch ebenjenes 5:2 auf dem Fuß, das aber mangels Zielgenauigkeit verweigert blieb.
In einer Kreisklasse 7 mit gleich mehreren Kantersiegen zum Auftakt, steht daher erstmal Platz sechs für den SCS, der am kommenden Freitag gegen die Pokalbekanntschaft vom Sachsenweg nachlegen will.

SC Sternschanze VI: Martins Saraiva – Höske, A. Hartmann, Munoz Möller (70. Mahns) – Porthun, Reller – El Youbi, Emig (61. L. Bergerhoff), Cisse – Schmidt, Shamo Haji, Trainer: Heinz Egli

SC Teutonia 10 II: Albrink – Memia, Spinola, S. Sadikaj (65. Zafirov), E. Sadikaj – Schlue, Yazici, Akter – Tenerebego, Azgjeta, Nagahori (46. Jochims), Trainer: Ali Örer

Tore: 1:0 Shamo Haji (10.), 1:1 Nagahori (31.), 1:2 S. Sadikaj (38. Foulstrafstoß, Höske an Nagahori), 2:2 Cisse (56. Handstrafstoß, Spinola), 3:2 Reller (78. Direkter Freistoß), 4:2 Shamo Haji (88. Reller)

Gelbe Karten: Reller, Höske – Azgjeta

Schiedsrichter: Marius Nieke (WTSV Concordia, Note 4)

Zuschauer: 40