Montag, 31. Oktober 2022

Spielbericht FC St. Pauli IV - HEBC II

HEBC II verteilt Geschenke und siegt trotzdem
Mühsamer Arbeitssieg der Veilchen beim spielstarken Kellerkind

Besten Stoff der Marke „was wäre wenn“ lieferte an Spieltag 13 der Bezirksliga Süd das Match zwischen Schlusslicht St. Pauli IV und HEBC II.
40. Minute: Nachdem St. Paulis Angreifer Florian Cronen bereits das selbst gegen Arian Nasseri herausgeholte Strafstoßtor erzielte (Nasseri: „Das hat er clever gemacht!“, 38.), lief der Kapitän erneut vom Punkt an. Schlussmann Robin Geist hatte den bereits über das Tor schießenden Cronen von den Beinen geholt. Der „9er“ zielte jedoch weit drüber und auf der Gegenseite tanzte Mohamed Fati erst drei Braune aus, um zentral zum 1:1-Pausenstand zur treffen (44.). Was für ein bitterer Plot für die couragierten Gastgeber, die bis dahin keineswegs wie ein Tabellenletzter aufgetreten waren.
Immer wieder suchten sie das tiefe Spiel in die frappierenden Löcher der HEBC-Defensive, die sich unter anderem bei Moritz Seidls Fehlschuss auf Einladung des stark aufspielenden Bülent Imanci Glücklich schätzen konnte (21.).
Kurz nach dem Wechsel war das Glück dann aufgebraucht, als ein gruseliger Fehlpass nicht nur zum Datum (31.10.) passte, sondern Imanci die perfekte Vorlage ins verwaiste Tor servierte (48.).
Umso schöner dann die Reaktion der Lilanen, die über Nasseris Flanke und Mert Gönüllüs halben Fallrückzieher sofort zurück ins Match fanden (49.).
Während die Kiezkicker langsam dem ambitionierten Tempo des ersten Abschnitts Tribut zollen mussten, kamen die Eimsbütteler so langsam ins Rollen. Sideris Papadopoulos prüfte den guten Finn Schulz (51.), um es als Vorbereiter besser zu machen. Seine Ecke führte zum Kopfballtor Tobias Determanns, das den Gegner ordentlich unter Zugzwang brachte (61.).
Raum zum Kontern für die Anderen, nur kam der später verletzt ausgewechselte Nasseri nicht an einem Reflex des geschwinden Torstehers vorbei (67.).
Fakten schaffte letztlich ausgerechnet ein braun Gekleideter, der einen Flachschuss durch Ben Sylla zum 2:4 hinter die eigene Linie lenkte (68.). Das hatte sich der eingewechselte Jan Andresen ganz anders vorgestellt!
Potenzial für noch mehr Saures hatten zwei Königschancen Gönüllüs, der es jeweils allein vor dem Quader nicht fertig brachte, die Kugel in genau diesen zu schieben (79. & 80.).
Auch Luca Schmid erging es aus 17 Metern nicht besser: Schulz parierte zur Ecke (85.).
Ein Ball von der Fahne brachte schließlich doch noch die Vorentscheidung pro HEBC, wuchtete S. Papadopoulos seinen Rechtsschuss auf Zuspiel Yannick Wiegand gekonnt in die lange Ecke (86.).
Alle Diskussionen darüber, was wohl gewesen wäre, wenn St. Paulis Pascal Herget beim Stand von 2:4 nicht den Querbalken, sondern ins Tor getroffen hätte (78.), waren damit hinfällig…

Tore: 1:0 Cronen (38. Strafstoßtor, Nasseri an Cronen), 1:1 Fati (44.), 2:1 Imanci (48.), 2:2 Gönüllü (50. Nasseri), 2:3 Determann (61. S. Papadopoulos), 2:4 Andresen (68., Eigentor, Sylla), 2:5 S. Papadopoulos (86. Wiegand)

Schiedsrichter: Bastian Basler (SV Rugenbergen, Note 2)

Zuschauer: 76


besonderes Vorkommnis: Cronen (St. Pauli) schießt Strafstoß über das Tor (40., Geist an Cronen).



Spielbericht HEBC 3.D - VfL 93 Hamburg 3.D

Zu ungenau: HEBC patzt am Feiertag
Quirliger VfL 93 gewinnt heißen Test am Reinmüller

Zwei Tage nach dem durchaus couragierten Pokal-Aus gegen die ein Jahr ältere Leistungsmannschaft des SC Victoria (5:11) nutzten die 2012er des HEBC den schulfreien Reformationstag zum Test gegen die gleichaltrigen Jungs des VfL 93 – mit dem besseren Ende für die Gäste aus Winterhude!
Diese konnten sich neben ihren eingreifenden Schlussmann (4.) auch auf gegnerische Aufbauhilfe verlassen. So führte ein Ballverlust des HEBC zu Anton Vierwegers Pfostenkracher (9.), ehe es der Zehnjährige im Anschluss an einen schlampig ausgeführten Abstoß der Hausherren besser machte – 0:1 (10.)!
Es dauerte eine ganze Weile, bis sich das Jovic-Team geschüttelt und sortiert hatte. Dafür präsentierte man sich mit Mats Hagelsteins Ausgleichstreffer gleich einmal effizient (23.).
Der VfL wiederum reagierte prompt und stellte den Vorsprung durch Tito Achikehs Rechtsschuss, bei dem der im Tor beginnende Noah Theux nicht optimal aussah, wieder her (25.+1).
Danach war erstmal Zeit für eine intensive Besprechung, einigte man sich im Vorfeld auf eine Spielzeit von dreimal 25 Minuten, von denen auch die Zweiten keinen guten Beginn für die Eimsbütteler parat hatten.
Aus halbrechter Position konnte der technisch beschlagene A. Vierweger ohne großen Gegnerdruck mit rechts zum 1:3 einnetzten (31.), während wenig später eine Fußabwehr Schlimmeres für die defensiv wiederholt schwimmenden HEBCer verhinderte.
Kurz vor Ablauf des zweiten Abschnitts brachte Farouk Rawi mit seinem Anschlusstor in die verwaiste kurze Ecke urplötzlich wieder Spannung ins Match, dem Boris Baumeister um ein Haar den Gleichstand geschenkt hätte. Nur der Pfosten hatte andere Pläne (50.).
Top-Chancen boten sich im Schlussdrittel jeweils auf beiden Seiten. Als Jordan Engel zu eigensinnig das mögliche 3:3 in den Sand – oder eher ins Tor-Aus setzte (63.) und Levi Rauh im Anschluss an einen Eckstoß von links das 2:4 beisteuerte (68.), schien der Fisch vorzeitig vom Teller. Rawi jedoch verkürzte noch einmal in die wieder offen angebotene kurze Ecke (71.).
Die Intensität nahm noch einmal zu, sodass Schiedsrichter Theodor Spöhrer (SC Sternschanze) in seinem erst zweiten Einsatz mehr zu tun bekam. An der Seitenlinie hatte man sich irgendwie auch nicht mehr gänzlich lieb.
Gut, dass der junge Pfeifenmann zeitig abpfiff, was vor allem die Gäste freute. Ihr 4:3-Sieg war damit perfekt!

Tore: 0:1 A. Vierweger (10.), 1:1 Hagelstein (23.), 1:2 Achikeh (26.), 1:3 A. Vierweger (32.), 2:3 Rawi (49.), 2:4 Rauh (68.), 3:4 Rawi (71.)

Schiedsrichter: Theodor Spöhrer (SC Sternschanze)

Zuschauer: 20

Sonntag, 30. Oktober 2022

Spielbericht HEBC 1. Senioren - Hamburger SV 3. Senioren

HEBC verliert sich in der Hektik
Doppel-Jovic und Simic-Selbsttor reichen nicht zum Dreier

„Schlimmer als eine Niederlage“ stufte Frank Jäger, Kapitän der Senioren des HEBC, das 3:3 am heimischen Reinmüller gegen die abstiegsbedrohte Elf des Hamburger SV ein.
Kein Wunder, bewegte man sich mit einer stattlichen 3:0-Führung doch bereits in sicherem Fahrwasser.
Nikola Jovic´ Doppelpack hatte die im Abschluss durchaus effizienten Lila-weißen in Führung gebracht, indem er zunächst einen eigenen Ballgewinn am Sechzehner zum passenden Flachschuss mit links genutzt (22.), ehe der ehemalige Palomate und Niendorfer Ende des ersten Abschnitts volle Elle per Freistoß aus knapp 40 Metern draufhielt und Jörg Langrock unglücklich abfälschte (34.). Seinen „Spezialschuss“ hatte Jovic Mitspieler Torsten Knorr vor der optimistischen Ausführung des ruhenden Balles angekündigt – und geliefert!
Noch bevor es der zum zweiten Durchgang wegen seiner chronischen Kniebeschwerden ausgewechselte Jovic zweimal krachen ließ, hatten sich die Gastgeber gleich doppelt geärgert, als Lars von Lühmann strafstoßreif gefoult wurde und Jäger den zweitklassigen Vorteil nicht zu nutzen vermochte (21.).
Ebenso veranlasste auch Florian Dulls regelwidriger Einsatz an von Lühmann den Schiedsrichter nicht zum angebrachten Fingerzeit gen Elfmeterpunkt (31.)…
Der HSV indes schöpfte seine größte Gelegenheit aus einer Schusschance für Oliver Heyne, bei der Schlussmann Sven Klein geschwind abtauchte (29.).
Kollege Darko Simic sollte dann in genau dieses Tor treffen. Nur hatten die Teams inzwischen die Seiten gewechselt – Eigentor nach Flanke durch von Lühmann (38.)!
Anstatt den sicheren Vorsprung solide zu verwalten, verlor sich der personell durchrotierte HEBC zunehmend in einem beidseitig wilden Gehacke, das nicht selten von lautstarken Diskussionen begleitet wurde. Vier gelbe Karten innerhalb der Schlussviertelstunde erschienen da fast noch etwas milde.
Fußball wurde jedoch auch noch gespielt – nämlich vom HSV, der nach Sascha Osbahrs willensstarkem Strafraumtor zum 1:3 aus seiner Sicht plötzlich Lunte roch (48.).
Gegen verunsicherte Gastgeber legte René D´alinge auf Flanke Simic mit seinem Kopfball flugs nach (50.).
Nur noch ein Tor trennte die Rothosen jetzt vom Punktgewinn, der bei Heynes Kopfstoß in greifbare Nähe rückte (66.). Klein reagierte aber wieder famos, sodass wenigstens die Zeit für die Eimsbütteler lief.
Kurz darauf hatte das förmliche Betteln um das mittlerweile verdiente Ausgleichstor schließlich doch „Erfolg“, schlief man bei einem Einwurf auf links, was das flache Zuspiel auf den zentral verwertenden D´alinge ermöglichte (68.).
Der erst zweite Heimsieg der immer wieder holprigen Saison des HEBC war futsch! Der letztes Jahr noch oben mitspielende HSV dagegen sicherte sich mit Kampf und Moral einen wichtigen Zähler im Rotlichtbezirk der Senioren Verbandsliga 01.

Tore: 1:0 Jovic (22.), 2:0 Jovic (34., direkter Freistoß), 3:0 Simic (38., Eigentor, von Lühmann), 3:1 Osbahr (48. A. Lang), 3:2 D´alinge (50. Simic), 3:3 D´alinge (68.)

gelbe Karten: Yildirim, von Lühmann – Osbahr, A. Lang

Schiedsrichter: Cumhur Cakir (SC Sternschanze)

Zuschauer: 28





Sonntag, 23. Oktober 2022

Spielbericht FC Teutonia 05 2.C - SC Sternschanze 1.C

Schanze bolzt sich zum Sieg
SCS-2008er überzeugen nicht, doch die Auswärtsserie bleibt bestehen

Wo stehen sie denn nun, die 2008er des SC Sternschanze? Auf ihrem Zick-Zack-Kurs durch die Saison stolperten sie im Gastspiel zum Test bei Teutonia 05 – der U14-Landesligamannschaft mit Ausblick auf die Oberliga im kommenden Halbjahr – mal wieder auf dem Holzweg.
„Wir waren in den ersten zehn, zwanzig Minuten wirklich schlecht! Hatten viele unnötige Ballverluste, haben es schlecht zu Ende gespielt. Im Großen und Ganzen war es vor allem in den ersten 20 Minuten wirklich schlechter Fußball“, versuchte sich Arthur Schreiber aus dem SCS-Zentrum gar nicht erst in Schönrednerei. „schwach im Passspiel“ und mit „unnötigen Ballverlusten im Dribbling“ öffnete man einem gut eingestellten Gegner wiederholt Tür und Tor zum stilisierten Offensivspiel, das Jean Koffi aus der Ferne (6.) und Leo Möller gegen den abwehrenden Enno Gloßner (11.) mit erster Torschussaction füllten.
Nicht unverdient war es nach einer guten Viertelstunde schließlich passiert: Schanze wieder fehlerhaft am Ball und diesmal bekam Koffi seine sieben Sachen für den Abschluss in die lange Ecke zusammen – 1:0!
Einen Doppelpack des kantigen Angreifers vermochte wenig später nur Gloßner verhindern, als Koffi auf Flanke des über rechts agilen Möller in den Genuss einer laissez-fairen Auslegung von gegnerischer Abwehrarbeit kam (20.).
Was ein Durcheinander beim SCS, der selbst besser zu Rande kam, nachdem er das frühere Anlaufen mit seinem wuchtigen Offensivpersonal für sich entdeckt hatte. „Natürlich haben wir schnelle Leute vorne drinnen, die mit Tempo anlaufen. Dann kriegst du auch Angst, wenn die anlaufen. Trotzdem waren sie (Teutonia) taktisch und im Spielaufbau sehr viel besser als wir. Sie haben immer probiert, hinten herauszuspielen – auch, wenn es nicht immer geklappt hat“, lobte der an einer vergebenen Doppelchance (25.) beteiligte Schreiber.
Eine verunglückte Kopfballklärung ermöglichte dennoch das schmeichelhafte 1:1 durch Enayatullah Makhdoomzadas geistesgegenwärtige Verwertung (29.), ehe auch das postwendende 1:2 die Handschrift des Zufalls trug. Schreiber schien sich an der Strafraumgrenze bereits in der weißen Abwehrwand verkeilt zu haben und auch der doch noch in Szene gesetzte Makhdoomzada bekam es mit Bennet Fadens grätschenden Fuß zu tun. Ärgerlich nur für den Schlussmann, dass Sturmpartner Mohammadullah Azimi aufmerksam lauerte…
Eine Entscheidungsschnelligkeit, die Koffi auf der Gegenseite abgegangen war, als er einen obskuren Lapsus der Gäste für ein schönes Solo, jedoch nicht zum zielstrebigen Abschluss verwendete (35.).
Auch im zweiten Abschnitt boten sich den Schaulustigen, die sich wegen einer neuen Zaunkonstruktion am Spielfeldrand im Wesentlichen in der zaunfreien Mitte aufhielten (Wenn DAS der Lauterbach wüsste!), zwar durchaus prickelnde Strafraummomente, wie der in der 44. Minute von Gloßner gekonnt über die Horizontalstange geleitete 14-Meter-Schuss Koffis, doch spielerisch kam der zu häufig von Unzulänglichkeiten geprägte Spielgenuss eher schal daher.
Schanze schien derweil im Duell der Teams, die zuletzt jeweils in Trainingslagern weilten, ein wenig mehr Körner zu haben. Insbesondere über links generierte man ein wenig Raum zur Vorwärtsbewegung. Zuviel davon war es möglicherweise für Vladyslav Kosykh, dessen freier Abschluss nach Ablage Theo Spöhrer nicht jenes 1:3 bedeutete, welches Spöhrer 600 Sekunden vor Ultimo als Abstauber selbst gelingen sollte. Zweimal hatte der eingewechselte Simon Vetter zuvor noch gegen den dynamisch durchgestarteten Elias Zarbal pariert. Wucht und Tempo halfen dem Schanzenteam heuer gegen die ein Jahr Jüngeren weiter. Disziplinen, die aber auch Teotonias Koffi zum steten Gefahrenherd machten. Antritt, Abschluss – 2:3! Die Hausherren kamen noch einmal ran (64.), mussten sich am Ende aber (erhobenen Hauptes) knapp geschlagen geben.
Am kommenden Sonntag reist der Staffelprimus aus Barsbüttel nach Ottensen.
Die Marineblauen vom S-Bahnhof fahren derweil mit dem Trend von vier Auswärtssiegn in Serie (Gesellschaftsspiele mit eingerechnet) bereits am Vortag zum Vorjahressiebten nach Berne, wo laut Schreiber erneut „ein schöner Auswärtssieg eingefahren“ wird: „Ich tippe auf ein knackiges 3:1 für uns!“.

Tore: 1:0 Koffi (16. Teichmann), 1:1 Makhdoomzada (29.), 1:2 Azimi (31. Makhdoomzada), 1:3 Spöhrer (60. Zarbal), 2:3 Koffi (64.)

Schiedsrichter: Enis Bakir (SC Teutonia 10, Note 4,5: musste durch sparsamen Laufaufwand zu oft den Einwurf-/Abstoß-/Eckstoß-Zufallsgenerator bemühen)

Zuschauer: 40

Die Ästhetikpunkte gingen heuer klar an
die hier ballführenden Teutonen.



Samstag, 22. Oktober 2022

Spielbericht FC Alsterbrüder 2. Senioren - GW Harburg/FSV Harburg-Rönneburg/Harburger TB 1. Sen

Wer den Sack nicht zumacht…
Alsterbrüders Supersenioren mit „gefühlter Niederlage“

Zwei Nichtantritte säumten den neunten Spieltag der Supersenioren-Bezirksliga 01, doch immerhin in Eimsbüttel wurde bei schönstem Altweibersommerwetter gekickt – und das in durchaus spannender Manier.
Dabei schien es rasch eine Jubelveranstaltung des FC Alsterbrüder zu werden. Auch dank einiger Aushilfen aus der U40 legten die Gastgeber eine spürbar flotte Sohle aufs Parkett, wofür die Belohnung entsprechend früh folgte. Ein Versuch des abziehenden Axel Hebsacker konnte in erster Instanz noch blockiert werden, ehe Alexander Fichtner mit dem 1:0 per Fallrückzieher verzückte (5.).
Der FCA hatte klar mehr vom Spiel, verstand es jedoch nicht, die Spielanteile in noch mehr Zählbares umzumünzen. So zielte Hebsacker im Stile einer Kick-Tipp-Figur vorbei (6.), während Josuf Odeh eine Ross-Flanke am zweiten Pfosten knapp verpasste (8.). Auch Fichtner probierte es nochmal, musste sich jedoch dem abtauchenden Sven-Oliver Vogler geschlagen geben (16.).
Immer mal wieder deutete jedoch auch das Gastteam, das sich aus gleich drei verschiedenen Vereinen in Harburg (Grün-weiß, FSV und TB) zusammensetzt, so etwas wie Offensivgeist an. Stets beteiligt: Elvir Bektas, der als Spielertrainer der alten Herren aushalf und den Beweis dafür lieferte, dass kein Zaun hoch genug ist, um nicht doch überwunden zu werden…
Auch die Kollegen Rosenfeld (16.) und Joerke per Kopf (25.) erreichten nicht mehr.
Ebenso ärgerte sich Stefan Braune über seinen „blinden Schuss“, der aus günstiger Zentralposition abgefälscht im Tor-Aus landete (27.).
Weiter ging es im luftig verteidigten Hin-und-Her mit einem Fichtner-Versuch im Strafraum (29.) und Thomas Schrammes gelöffelten Rechtsschuss (30.). Beide Male fehlte nicht viel zum 2:0.
Ein krönender Abschluss eines Solos von Bektas wäre da vielleicht die gerechte Strafe für den Chancenwucher gewesen (31.)…
Die Dinge gesellten sich jedoch zunächst anders, vollendete Marc-André Gustke einen Tempoangriff in der Strafraummitte mühelos (41.).
Hebsackers haarscharf über den Quader gesetzter Torversuch hatte da bereits Vorentscheidungspotential (42.).
Stattdessen verkürzte Bektas für die Gäste auf 1:2. Wo ihm der rettende Johannes Sagner kurz zuvor noch einen Strich durch die Rechnung machte (49.), zog der einstige Akteur von Viktoria Wilhelmsburg-Veddel freudig an allen möglichen Gegenspielern wie an Slalomstangen vorbei (54.).
Kein Beinbruch für die Gelben, mochte man meinen, zumal Gustke zweimal das 3:1 auf dem Fuß hatte (56. & 58.).
Ein einfacher Ballverlust Odehs lud den Gegner dann aber zum Ausgleichstreffer ein. Gunnar Borchert hieß der Nutznießer, dessen Entourage laut Spielertrainer Detlef Picker im Grunde nur ein primäres Ziel verfolgt: „Jede Woche antreten können“.
Heuer langte es gar zum siebten Punkt der Saison, weil es die Alterbrüder nicht verstanden, ihre dicken Gelegenheiten für Reiner Stender (63. Und 67.) für sich zu nutzen.
Inmitten der Schlussoffensive musste sogar noch ein kniffliger Abseitspfiff helfen, nicht noch das 2:3 zu fangen (70.+1).
Von einem Unentschieden, das sich „anfühlt wie eine Niederlage“ war dementsprechend bei der damit weiter auf Rang sieben stagnierenden Elf vom Walter-Wächter-Platz die Rede.

Tore: 1:0 Fichtner (5. Hebsacker), 2:0 Gustke (41.), 2:1 Bektas (55.), 2:2 Borchert (60. Bektas)

Schiedsrichter: Volkan Özkan (SV Großborstel)

Zuschauer: 19







Donnerstag, 20. Oktober 2022

Spielbericht ETSV Fortuna Glückstadt 1.C - SC Sternschanze 1.C

„krasser Vorfall“ überschattet Schanzes Frustbewältigung
Wegen Ahmadis Armbruch: starker Testspielauftritt in Glückstadt abgebrochen

Eigentlich war die Botschaft des Abends gen Heimat für die 2008er des SC Sternschanze schon in Stein gemeißelt: Ein Frohlocken über einen weitgehend spielfreudigen – und vor allem auch torreichen – Auftritt am vorletzten Tage ihres Selbstfindungstrips in Glückstadt.
Wäre da nur nicht das Pech des Shahab Ahmadi beim Aufkommen aus einem Fallrückzieherversuch gewesen. Arm durch, Spiel abgebrochen! Krankenwagen und Helikopter avancierten zum Top-Thema. Kaum wer verlor noch Worte über die 60 Minuten Fußball, in denen gegen den Kreisligisten von der Westküste durchaus Ansehnliches gelang.
Einen Vorboten des bevorstehenden Torspektakels wischte Fortuna-Schlussmann Linnert Hansen mit Ahmadis Versuch früh sehenswert weg (5.), um wenig später von Enayatullah Makhdoomzada hoch von links überwunden zu werden (8.)
Ein neuer Name, der es Schreiberlingen nicht unbedingt einfacher macht, seinem Team aber weitere Athletik an vorderster Front verleiht.
Wiederholt fanden die Gäste das Öhr in der Fortuna-Defensive, sodass gute Gelegenheiten wie ein über Jona Specht und Simeon Dill herausgespielter Makhdoomzada-Versuch, links vorbei, entstanden (24.).
Für das 0:2 musste mit Koyar Majeed Mohammed schließlich ein Außenverteidiger herhalten, indem der bis dato mehr durch falsche Einwürfe aufgefallene „19er“ per Kopf eine gelungene Lorenz-Flanke verwertete (31.).
Auch Vorlagengeber Kleon Lorenz sicherte sich seinen Eintrag in die Torschützenliste. Mit links ins obere rechte Eck (34.). „Unser Ziel war, dass die Außenverteidiger viel mitgehen – das haben wir gut gemacht“, erklärte Schanzes Arthur Schreiber warum die torgefährlichen Abwehrspieler von den Außenlinien keineswegs dem Zufall entsprangen. Das „variabel sein auf vielen Positionen“ ist auf jeden Fall geglückt.
Ein kleiner Wermutstropfen blieb ihnen dennoch nicht erspart, staubte Niclas Wontorra im Rahmen einer schwachen Eckballabwehr durch Piet Grützner behände zum zwischenzeitlichen 1:3 ab (38.). Bereits in Abschnitt eins war es Fortunas Top-Torjäger (neun Ligatreffer), der per Kopf für Gefahr gesorgt hatte (32.).
Ansonsten diktierten die Hamburger weiter das Geschehen, das mit Ahmadis 18-Meter-Strich zum 1:4 (42.) und Elias Zarbals 1:5 im Nachsetzen (44.) weitere Substanz erhielt.
„Wir haben das insgesamt sehr gut gelöst, haben natürlich viel Frust weggespielt. Auch wenn man natürlich den Unterschied von einer Landesligatruppe zur Kreisliga A sieht“, fand der 50 Minuten lang wegen Knieproblemen geschonte Schreiber lobende Worte für seine Kapelle, die erneut Zarbal nach Ablage Specht mit 6:1 in Front brachte (48.).
Auch die mit Schreibers Hereinnahme veränderte Spielstatik funktionierte auf der Zielgeraden des Spiels gut. „Ich fand, in der Zeit, als ich auf dem Platz war, habe ich es gut gemacht.“. Mit „vielen einfachen Bällen“ gefiel er in der Rolle des präsenten Taktgebers, während an vorderster Front die Afghanistan-Connection Makhdoomada/Ahmadi das 1:7 besorgte (55.).
Es roch nach einem beschwingten Trainingslagerausklang im hohen Norden, doch dann setzte Ahmadi in Spielminute 60 zum verhängnisvollen Fallrückzieherversuch an…
„Die Stimmung ist natürlich bedrückt nach so einem krassen Vorfall mit Helikopter und sowas. Das nimmt einen schon mit“, berichtete Schreiber später am Abend aus der Jugendherberge. „Wir hoffen natürlich, dass es ihm wirklich schnell wieder gut geht und dass alles gut verläuft bei der OP.“. Dem kann man sich nur anschließen!

Tore: 0:1 Makhdoomzada (8.), 0:2 Majeed Mohammed (31. Lorenz), 0:3 Lorenz (34.), 1:3 Wontorra (39. Giese), 1:4 Ahmadi (42.), 1:5 Zarbal (44.), 1:6 Zarbal (48. Specht), 1:7 Ahmadi (55. Makhdoomzada)

Schiedsrichter: unbekannt (ETSV Fortuna Glückstadt, ersatzweise)

Zuschauer: 33

Besonderes Vorkommnis: Die Partie wurde wegen einer schweren Verletzung Ahmadis (SCS) beim Stand von 1:7 abgebrochen (60.).



Samstag, 15. Oktober 2022

Spielbericht FC Hamburger Berg II - SV West-Eimsbüttel IV

Wespe IV ohne Erbarmen 
Rekordverdächtiges 21:1 bei Schlusslicht Hamburger Berg II 
 
Bei allem Respekt hat es doch etwas von Katastrophentourismus, den Spielen der im Sommer neu an den Start gegangenen Elf des FC Hamburger Berg II beizuwohnen, wobei der Begriff „Elf“ aufgrund der fortwährend desolaten Personallage meist unzutreffend ist. 
Im Match gegen die Viertvertretung des SV West-Eimsbüttel agierte man immerhin ab der sechsten Minute (als der erst zum Anpfiff erschienene Tuong Nguyen das Feld betrat) in voller Mannschaftsstärke.  
Bis dahin hatte Ahmet Bozkurt, der heuer wieder besonderen Spaß am Toreschießen entwickeln sollte, schon früh das 0:1 markiert (2.). Nachdem Soran Khalkanis Treffer wegen einer Abseitsposition nicht zählte (7.), legte der technisch starke Tarik Ramicevic rasch nach (8.), ehe Khalkani (17.) und Bozkurt (20.) auf 0:4 stellten. 
Yannick Kanow verkürzte als Abnehmer einer Flanke von rechts am zweiten Pfosten auf 1:4 (23.), doch immer wieder erwiesen sich die strukturierteren Gäste bei dem deutlichen Qualitätsunterschied als schwierig zu verteidigen. Das perfekte Beispiel dafür lieferte das 1:5, bei dem Perica Merkler diagonal flankte, Henry Schühler und Aushilfskeeper Kai Meine jeweils nicht wirklich gen Spielgerät gingen und der clever spekulierende Bozkurt seinen Dreierpack schnürte (30.). 
Nachdem abermals Bozkurt aus 13 Metern (40.) und Abwehrrecke Jan-Philipp Perschel bei einem Tara-Freistoß (45.) den 1:7-Halbzeitstand herstellten, ging es im Anschluss an den Seitenwechsel noch einfacher für die Männer in Blau, denen kaum so etwas wie Gegenwehr widerfuhr. 
Nicht von ungefähr kam da die Tatsache, dass mit einem Tor per Pike aus 17 Metern (Torschütze: Ramicevic) bereits ein volles Dutzend an Treffern erzielt war (57.). 
Zu der erneuten Gegentor-Flut, die wieder Dimensionen des 0:20 gegen Alsterbrüder IV anzunehmen schien, gesellte sich auch noch die erneute Unterzahl, weil Augustine Akwasi Obang seine beruhigende Spezialzigarette vielleicht lieber vor dem Spiel schon hätte genießen sollen… 
So ging es für den vorverwarnten Mittelfeldspieler wegen wiederholter Verbal-Diarrhoe vorzeitig mit der Ampelkarte vom Feld (66.). 
Die verbliebenen Kollegen derweil generierten ihre Ballbesitzpunkte fast ausschließlich aus der Ausführung von Wiederanstößen nach Gegentoren. 
Einfache Fehler luden die torhungrigen Jungs von der Vogt-Kölln-Straße immer wieder zu freien Abschlüssen ein, sodass am Ende auch sonst wenig torjägeraffine Mitstreiter wie Pascal Mallesch (84.) und Simon Ahrens (90.) ihren Eintrag auf der vollgeschriebenen Spielnotizkarte des Schiedsrichters bewirkten. 
Ganz nebenbei schenkte der heutige Acht-Tore-Mann Bozkurt (insgesamt 32 Saisontreffer!) den Berglern mit dem zwischenzeitlichen 1:19 auf eigenem Ballgewinn das 100. Gegentor im erst siebten Auftritt der Kreisklasse B6 ein (88.). Die zwei Nichtantritte sind da bereits mit eingerechnet. „Ich glaube, die werden noch zurückziehen“, orakelte Wespes Kristijan Bosnjak, einmal per Freistoß erfolgreich (55.), nach Spielende. 
Seine eigene Kapelle schwimmt dagegen als Tabellenvierter weiter mit der Spitzengruppe mit.  
 
Tore: 0:1 Bozkurt (2.), 0:2 Ramicevic (8.), 0:3 Khalkani (17. Bozkurt), 0:4 Bozkurt (20. Habibovic), 1:4 Kanow (23.), 1:5 Bozkurt (30. Merkler), 1:6 Bozkurt (40. Helmke), 1:7 Perschel (45. Tara), 1:8 Ramicevic (47.), 1:9 Khalkani (49. Merkler), 1:10 Bosnjak (55. direkter Freistoß), 1:11 Bozkurt (56. Mallesch), 1:12 Ramicevic (57.), 1:13 Helmke (69.), 1:14 Bozkurt (70.), 1:15 Dogrutürk (74. Mallesch), 1:16 Habibovic (81. Mallesch), 1:17 Mallesch (84. Habibovic), 1:18 Bozkurt (87. Bosnjak), 1:19 Bozkurt (88.), 1:20 Habibovic (89. Ahrens), 1:21 Ahrens (90. Habibovic) 
 
gelbe Karten: EzernaPerschel, Dogrutürk 
 
gelb-rote Karte: Akwasi Obang (FC Hamburger Berg II, 66., Foulspiel + Meckern) 
 
Schiedsrichter: Dennis Köhnke (SC Sternschanze) 
 
Zuschauer: 17