Donnerstag, 20. Oktober 2022

Spielbericht ETSV Fortuna Glückstadt 1.C - SC Sternschanze 1.C

„krasser Vorfall“ überschattet Schanzes Frustbewältigung
Wegen Ahmadis Armbruch: starker Testspielauftritt in Glückstadt abgebrochen

Eigentlich war die Botschaft des Abends gen Heimat für die 2008er des SC Sternschanze schon in Stein gemeißelt: Ein Frohlocken über einen weitgehend spielfreudigen – und vor allem auch torreichen – Auftritt am vorletzten Tage ihres Selbstfindungstrips in Glückstadt.
Wäre da nur nicht das Pech des Shahab Ahmadi beim Aufkommen aus einem Fallrückzieherversuch gewesen. Arm durch, Spiel abgebrochen! Krankenwagen und Helikopter avancierten zum Top-Thema. Kaum wer verlor noch Worte über die 60 Minuten Fußball, in denen gegen den Kreisligisten von der Westküste durchaus Ansehnliches gelang.
Einen Vorboten des bevorstehenden Torspektakels wischte Fortuna-Schlussmann Linnert Hansen mit Ahmadis Versuch früh sehenswert weg (5.), um wenig später von Enayatullah Makhdoomzada hoch von links überwunden zu werden (8.)
Ein neuer Name, der es Schreiberlingen nicht unbedingt einfacher macht, seinem Team aber weitere Athletik an vorderster Front verleiht.
Wiederholt fanden die Gäste das Öhr in der Fortuna-Defensive, sodass gute Gelegenheiten wie ein über Jona Specht und Simeon Dill herausgespielter Makhdoomzada-Versuch, links vorbei, entstanden (24.).
Für das 0:2 musste mit Koyar Majeed Mohammed schließlich ein Außenverteidiger herhalten, indem der bis dato mehr durch falsche Einwürfe aufgefallene „19er“ per Kopf eine gelungene Lorenz-Flanke verwertete (31.).
Auch Vorlagengeber Kleon Lorenz sicherte sich seinen Eintrag in die Torschützenliste. Mit links ins obere rechte Eck (34.). „Unser Ziel war, dass die Außenverteidiger viel mitgehen – das haben wir gut gemacht“, erklärte Schanzes Arthur Schreiber warum die torgefährlichen Abwehrspieler von den Außenlinien keineswegs dem Zufall entsprangen. Das „variabel sein auf vielen Positionen“ ist auf jeden Fall geglückt.
Ein kleiner Wermutstropfen blieb ihnen dennoch nicht erspart, staubte Niclas Wontorra im Rahmen einer schwachen Eckballabwehr durch Piet Grützner behände zum zwischenzeitlichen 1:3 ab (38.). Bereits in Abschnitt eins war es Fortunas Top-Torjäger (neun Ligatreffer), der per Kopf für Gefahr gesorgt hatte (32.).
Ansonsten diktierten die Hamburger weiter das Geschehen, das mit Ahmadis 18-Meter-Strich zum 1:4 (42.) und Elias Zarbals 1:5 im Nachsetzen (44.) weitere Substanz erhielt.
„Wir haben das insgesamt sehr gut gelöst, haben natürlich viel Frust weggespielt. Auch wenn man natürlich den Unterschied von einer Landesligatruppe zur Kreisliga A sieht“, fand der 50 Minuten lang wegen Knieproblemen geschonte Schreiber lobende Worte für seine Kapelle, die erneut Zarbal nach Ablage Specht mit 6:1 in Front brachte (48.).
Auch die mit Schreibers Hereinnahme veränderte Spielstatik funktionierte auf der Zielgeraden des Spiels gut. „Ich fand, in der Zeit, als ich auf dem Platz war, habe ich es gut gemacht.“. Mit „vielen einfachen Bällen“ gefiel er in der Rolle des präsenten Taktgebers, während an vorderster Front die Afghanistan-Connection Makhdoomada/Ahmadi das 1:7 besorgte (55.).
Es roch nach einem beschwingten Trainingslagerausklang im hohen Norden, doch dann setzte Ahmadi in Spielminute 60 zum verhängnisvollen Fallrückzieherversuch an…
„Die Stimmung ist natürlich bedrückt nach so einem krassen Vorfall mit Helikopter und sowas. Das nimmt einen schon mit“, berichtete Schreiber später am Abend aus der Jugendherberge. „Wir hoffen natürlich, dass es ihm wirklich schnell wieder gut geht und dass alles gut verläuft bei der OP.“. Dem kann man sich nur anschließen!

Tore: 0:1 Makhdoomzada (8.), 0:2 Majeed Mohammed (31. Lorenz), 0:3 Lorenz (34.), 1:3 Wontorra (39. Giese), 1:4 Ahmadi (42.), 1:5 Zarbal (44.), 1:6 Zarbal (48. Specht), 1:7 Ahmadi (55. Makhdoomzada)

Schiedsrichter: unbekannt (ETSV Fortuna Glückstadt, ersatzweise)

Zuschauer: 33

Besonderes Vorkommnis: Die Partie wurde wegen einer schweren Verletzung Ahmadis (SCS) beim Stand von 1:7 abgebrochen (60.).



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