Freitag, 29. März 2024

Spielbericht Eimsbütteler TV IV - SV Blau-weiß 96 Schenefeld II

Studtmann belohnt die Aufholjagt
Wie die Wikinger: Stimmgewaltiges ETV IV egalisiert 0:3-Rückstand

Wer das Studium der Auf- und Abstiegsregelungen des Hamburger Fußballverbands nicht in Gänze vollbracht hat, dürfte beim Blick auf die Tabelle der Kreisliga 5 von einem echten Abstiegskracher zwischen der Vierten des Eimsbütteler TV und der Reserve aus Schenefeld ausgegangen sein. So wohl auch die Beteiligten selbst, deren Einsatz und Emotionalität nicht danach aussah, als seien die beiden Abstiegsplätze (Rückzieher SV Osdorfer Born und sportliches Schlusslicht Groß-Flottbeker Spielvereinigung) der 16er-Staffel längst vergeben. Und so mutete das Duell des Zwölften gegen den 13. wie purer Existenzkampf an.
Denkbar schlecht hatte dieser am Karfreitagabend für die Rothosen begonnen, als David Heffele ohne jeden Gegnerdruck halblinks zum Abzug in Richtung 0:1 kam (2.).
Weiter ging der Horror-Start des ETV mit Schlussmann Manuel Burmester und dessen schlechtem Timing, mit dem er durch seinen Strafraum grätschte und damit einen Strafstoß verursachte. Blau-weiß dennoch sauer, da der überstürzte Pfiff ein perfektes Vorteilstor um seine Gültigkeit brachte…
Dann musste es also vom an der Bundesstraße nicht eingezeichneten Punkt her, das 0:2, doch Burmester angelte sich Oscar Rehders ruhenden Ball. Dr. Stello an der Pfeife hatte aber wieder etwas einzuwenden: Nicht jeder hatte einen erlaubten Standort während der Ausführung eingenommen – also Wiederholung! Nun aber machte nicht nur Schütze Rehder alles richtig und der Spielstand war verdoppelt (5.).
Was war da bloß los, mit den Eimsbüttelern, die noch mit wikingerartigem Gebrüll in die Schlacht zogen? Nach Ecke von links sendete Johann Stadtmanns Chance immerhin mal ein Lebenszeichen (10.).
Konkreter wurde es eine Viertelstunde später, als der Kapitän aus der zweiten Reihe den Querbalken traf, ehe Jakob Schneider den freien Kopfballabstauber etwas zu hoch ansetzte (25.). Der Anschlusstreffer lag in der Luft, doch in der Schlussphase des ersten Durchgangs schlug Blau-weiß erneut eiskalt zu. Diesmal bediente Mittelfeldorganisator Jendrik Ahrtz per Steckpass den wiederum Heffele gewinnbringend verarbeitete (39.). Eine schöne Zusammenarbeit der beiden Eigengewächse aus dem 2005er-Jahrgang!
Eine fast andere Spielergeneration ist da ETVs David Wagner (26), der nach knapp einer Stunde wieder ergebnistechnische Spannung in die Angelegenheit brachte – natürlich nicht ohne eine weitere Kuriosität. 96-Schlussmann Marcel Hengse war in der Entstehung mit Gegenspieler Schneider zusammengerasselt, was Timo Fischer mit der behänden Ablage auf den Torschützen ausnutzte. Sehr zum Ärger der Gäste-Bank, die engagiert die Diskussion mit dem Schiedsrichtergespann aus Egenbüttel suchte (59.).
Völlig indiskutabel dagegen der immer dezentere Auftritt der juvenilen Blauen, denen vor allem die Herunternahme des angeschlagenen Ahrtz jedwede Stabilität im Zentrum nahm. Rot dagegen spürte das Momentum und verkürzte per Standard nicht unverdient auf 2:3. Hengse hatte sich beim Herauskommen verschätzt, sodass Studtmann nun endlich einen Tor-Eintrag auf die Spielnotizkarte des Referees fand (67.).
Ein solcher zum Zweiten blieb seinem Kollegen Wagner auf Zuspiel Hoin wenig später verweigert – Abseits (67.)!
Nachdem in der Folge auch Chancen für Schneider (77.) und Studtmann (86.) nicht den längst überfälligen Gleichstand bedeuteten, rückte das Zählbare mehr und mehr in weite Ferne. Fünf Minuten Nachspielzeit, die wegen einer Ampelkarte für Ahrtz-Vertreter Farouk Afoda (90.) auch noch mit einem Mann mehr bestritten wurden, blieben also noch zur Rettung, die der emsige Leon Quentmeier über links von der Grundlinie für den einfach mal abziehenden Studtmann zurücklegend auf dem Silbertablett servierte. Ein unhaltbar abfälschender Schenefelder rundete das 3:3 aus 18 Metern perfekt ab (90.+4).
Wenigstens diesen einen Punkt nahmen die Mentalmonster von der Bundesstraße aus diesem Nachholabend mit.  

Tore: 0:1 Heffele (2.), 0:2 Rehder (5., Strafstoßtor), 0:3 Heffele (39. Ahrtz), 1:3 Wagner (59. Fischer), 2:3 Studtmann (67. Knaak), 3:3 Studtmann (90.+4, Quentmeier)

gelbe Karten: Burmester, Quentmeier – keine

gelb-rote Karte: Afoda (BW 96 II, 90.)

Schiedsrichter: Dr. Benjamin Stello (SC Egenbüttel)

Zuschauer: 45

Spielbericht Dersimspor Hamburg - FC Süderelbe II

Überragend effizient
Im Spitzenspiel: Dersimspors Tempo-Trio zwingt Süderelbe II in die Knie

Fast 200 Schaulustige freuten sich am Ostersamstag am Ehestorfer Weg auf das heiße Topspiel der Bezirksliga Süd und zumindest diejenigen, die es mit der Elf von Dersimspor hielten, konnten am Ende mit der Frühlingssonne um die Wette strahlen.
Keinen Fehler wollten der Tabellendritte und der Zweite im direkten Duell machen und so entwickelte sich ein konzentriertes Abwarten mit viel Ballbesitz aber kaum Torchancen für den FC Süderelbe. Erst, als Lamarana Bah eine Turay-Flanke direkt ans Quer-Alu lenkte, roch es einmal nach dem ersten Treffer (33.).
Der torlose Pausenstand schien gebucht, doch da luden die Gäste plötzlich brav per Fehlpass zum Gegenangriff ein, der einen tiefen Ball und Abdulgani Kanats Querlegen für David Ions cooles Einschieben ermöglichte (43.). Stark gemacht, vom jungen Sommerneuzugang, der in der Vorsaison noch erfolgreich mit Ligakonkurrent Harburg Türksport gegen den Abstieg kämpfte!
Dersimspor, bislang auswärts erfolgreicher unterwegs, als in heimischen Gefilden, machte direkt nach dem Wiederbeginn im Stile einer effizienten Gast-Elf weiter. Weil durch die kompakte Defensive in Hellblau kaum ein Durchkommen war, hämmerte Timo Schubert den Ball aus 40 Metern vorbei (48.), ehe Berkan Okur mit viel Gefühl von drei Metern hinter der Mittellinie aus im hohen Bogen zum 2:0 hineinzauberte (49.).
Endgültig zusammengestürzt schien das Kartenhaus des keineswegs schlechteren FCS, als ihnen ein Konter über Okur, Ion und den schließlich vollendenden Kanat bitter um die Ohren flog (56.). Wohl dem, der so ein schnelles, spiel- und abschlussstarkes Trio hat!
Die Jungs vom Kiesbarg haben immerhin Timo Pfaffenroth, der, von Daniel Thomspon geschickt, Hajdar Shehu am kurzen Pfosten per Flanke zum Eigentor zwang – nur noch 3:1 (65.)!
Was also ging da noch, für die zuletzt siebenmal in Serie siegreiche Oberliga-Reserve?!
Wiederum auf Zuspiel Thompson erhielt der eingewechselte Marc Biedermann die Schusschance, die der allzeit sichere Hajrudin Hajrovic jedoch entschärfte (75.).
Am Engagement mangelte es den Mannen von Trainer Muharrem Tan nicht, doch die mangelnde Durchschlagskraft rächte sich in der Nachspielzeit, als Schlussmann Murat Bakir die Kugel als letzter Mann im Mittelfeld an Aboubacar Kante verlor und der Joker Kanats zweiten Streich zum entscheidenden 4:1 vorlegte (90.+3). Obendrauf schickte der Schiedsrichter Bakir noch berechtigterweise mit der „Arschkarte“ vom Feld, weil der Torsteher nach seinem Ballverlust wild mit offener Sohle durch seinen Sechzehner grätschte und dann auch noch Stress mit Gegenspieler Ulas Dogan suchte. Ebenfalls ein Rendezvous mit dem roten Karton erhielt im Zuge dessen Dersimspors Ammir Salem, der sich als (bereits verwarnter) Auswechselspieler an der folgenden Rudelbildung beteiligte. Ärgerlich, da Salem dem neuen Tabellenzweiten somit im kommenden Spitzenspiel gegen Primus Klub Kosova nächstes Wochenende gesperrt fehlen wird…

Tore: 1:0 Ion (43. Kanat), 2:0 Okur (49.), 3:0 Kanat (56. Ion), 3:1 Shehu (65., Eigentor, Pfaffenroth), 4:1 Kanat (90.+3, Kante)

gelbe Karten: Amini, Kanat – Gerhardt

gelb-rote Karte: Salem (Dersimspor, 90.+3, Foulspiel + Rudelbildung)

rote Karte: Bakir (FC Süderelbe II, 90.+3, Nachtreten)

Schiedsrichter: Hasan Öcalan (Note 3)

Zuschauer: 190




Spielbericht Sporting Clube Hamburg 1. Alte Herren - Hamburger Gehörlosen SV 1. Alte Herren

Der elfte Mann macht´s in 5 Minuten
Hattricker Anssuncao Monteira dreht die Partie im Alleingang

Manchmal bedarf es nur eines Unterschiedspielers und verzwickte Spiele enden doch noch mit Siegesfreuden. Einen solchen „Gamechanger“ zauberte am Karfreitag Sporting Clubes Alte Herren beim Stand von 0:2 aus dem Hut.
Nur zu zehnt begonnen, konnte man sich für die gefälligere Spielanlage und einen Pfostenluper von Ricardo Antunes Carvalho (11.) nichts kaufen – im Gegenteil, vertendelte Dennis Springer die Kugel im eigenen Aufbau, sodass die wachen Gäste im Doppelpass ex abrupto durch Geoffrey Zobries flach in Front gingen (17.) und kurz darauf gar auf 0:2 nachlegten. Wieder ging es über links, ehe diesmal Ivan Chornoshtan für den sechstplatzierten Gehörlosen SV einlochte (21.).
SO wird das sicher nichts, mit der Verfolgung von Spitzenreiter Veddel United und dem Sprung in die Landesliga, der nach dem Rundum-Rückzug sämtlicher Teams vom hoch verschuldeten FTSV Lorbeer plötzlich in realistische Sphären geriet!
Doch Hilfe war bereits unterwegs. In Spielminute 23 komplettierte Antonio Assuncao Monteira die Elf vom Kesslau-Platz, der der Hineingekommene mit einem 18-Meter-Versuch just Torgefahr verlieh (25.).
Die besseren Gelegenheiten gehörten aber zunächst noch dem HGSV, dessen 0:3-Halbzeitführung (Kevin Purcz) ein Abseitspfiff eliminierte (34.).
Damit blieben die Gastgeber im Rennen, das sie mit dem Wiederanstoß in Expressgeschwindigkeit aufnahmen. Lediglich 49 Sekunden lagen zwischen dem Wiederanstoß und dem verkürzenden 1:2, das Assuncao Monteira auf Zuspiel Ricardo Antunes Carvalho zentral vor dem Torwart besorgte (36.).
Ähnliches wiederum nur knappe zwei Zeigerumdrehungen später: Tiago Ramalho Rodrigues Monteiro leitete ein, Antunes Carvalho mit dem Zuspiel auf den langen Pfosten und Assuncao Monteira stellte auf Gleichstand (38.).
Und wer machte die Blitzwende nach handgestoppten 4:50 Minuten komplett? Na klar, der 41-jährige Assuncao Monteira, der diesmal grätschend Ramalho Rodrigues Monteiros Ball von der Grundlinie ins Eckige schaufelte (40.).
Führung verspielt, doch der HGSV reagierte goldrichtig, indem ein langer Schlag genau beim einstartenden Chornoshtan landete, damit dieser cool im Duell mit Sporting-Goalie Jose Carlos Guimaraes das höchst abseitsverdächtige 3:3 herstellte (45.).
Vor allem über ruhende Bälle, die der schussgewaltige Purcz stets gefährlich ausführte (u.a. lenkte Guimaraes einen Halbfeld-Freistoß sehenswert über die Querstange, 49.), blieben die Gäste bedrohlich.
In der Disziplin des langen Balles auf langem Hartplatz waren es aber die Grün-weißen, denen sechs Minuten vor dem Ende das vierte Tor gelang, als Antunes Carvalho zwar in erster Instanz nach starker Mitnahme an Sergii Geiko scheiterte, Assuncao Monteira aber perfekt für den 4:3-Abstauber bereit stand – Treffer Nummer vier des Kurzarbeiters, der seinen Farben damit drei wichtige Punkte für die Wiedereroberung des zweiten Tabellenplatzes bescherte.
Einmal wackelte die Vize-Platz-Eroberung jedoch noch, musste Guimaraes gegen den aufgerückten Stefan Rösler vollen Einsatz zeigen, um nicht nur das Spielgerät, sondern auch den Dreier zu sichern (70.).

Tore: 0:1 Zobries (17. Catanzaro), 0:2 Chornoshtan (21. Catanzaro), 1:2 Assuncao Monteira (36. Antunes Carvalho), 2:2 Assuncao Monteira (38. Antunes Carvalho), 3:2 Assuncao Monteira (40. Ramalho Rodrigues Monteiro), 3:3 Chornoshtan (45.), 4:3 Assuncao Monteira (54. Antunes Carvalho)

Schiedsrichter: Sven Eickemeyer (SV Friedrichsgabe)

Zuschauer: 8




Dienstag, 26. März 2024

Spielbericht Tus Appen 1. Frauen - Hamburger SV 3. Frauen

Keine Bewegung im Abstiegskampf
Trotz Zweitligaroutine: HSV-Frauen treten im Sechs-Punkte-Spiel auf der Stelle

Keinen Schritt weg von der Abstiegszone der Frauen Landesliga mochte zum Nachholabend TuS Appen und der Drittvertretung des HSV gelingen. 1:1-Remis trennten sich die Kontrahentinnen am Almtweg, wo die Gastgeberinnen besser mit ihrem hügeligen und versandeten Geläuf zurechtkamen. Erste Abschlüsse, bei denen Kapitänin Lara Casper das Außennetz traf (16.) und Hanna Gehlhaar aus 18 Metern für eine Abwehrtat Luna Brands sorgte (19.), taugten da als passende Untermalungen.
Ansonsten aber scheuten beide Parteien das Risiko, durch unnötige Fehler einzuladen. Kurz vor der Pause leistete sich der HSV jedoch genau dies, als man im Spielaufbau patzte und Sarah Büscher halbrechts die knapp verpasste Pausenführung auf dem Fuß hatte. Der Abschluss der umtriebigen Nummer 6 zischte links vorbei (44.).
Umso schmeichelhafter gingen die Rothosen vier Minuten nach dem Wiederanpfiff in Führung, als nun sie einen schwach ausgeführten Abseitsfreistoß abfingen, Laura Müller für Debora Vinci auflegte und die 26-Jährige mit all ihrer 70-fachen Zweitligaroutine aus Mainz und Bad Neuenahr direkt in die offene Ecke versenkte (49.).
Vergessen war nun ihr kleines Privatscharmützel mit Schiedsrichter Jörn Jacobsen, von dem es nach wiederholten Entscheidungskommentierungen mit den Worten „Ich erzähle Ihnen auch nicht, wie Sie Fußball spielen sollen!“ den gelben Karton gesetzt hatte (43.).
Vorne richtete es also Vinci, während das eigene Tor fachkundig von der sicher gegen Lopes De Magalhaes´ Rechtsschuss zupackenden Brand sauber gehalten wurde (58.) – bis aus einem Einwurf heraus die eingewechselte Denise Gepp im hohen Bogen aus gut 30 Metern den sehenswerten Ausgleichstreffer für die seit knapp sechs Jahren fünftklassigen Almtweglerinnen kredenzte (75.).
Dass es auch im siebten Jahr in Serie ein Landesligateam im 6.000-Seelen-Örtchen geben wird, hätte Büscher per Kopf womöglich vorentscheiden können (84.). Nach von außen getretenem Cav-Freistoß fehlte allerdings ein Stück zum Neun-Punkte-Vorsprung-Glück (84.).
Weil auf der anderen Seite die Fingerspitzen von Torsteherin Anne Beddies im Zusammenspiel mit der Latte das 1:2 durch Saskia Albers verhinderten (77.), blieb es bei der Punkteteilung, die unter den Augen der am Ostermontag zum erneuten Nachholer in Appen aufschlagenden Abstiegskonkurrenz aus Berne (Vorletzter) eher Büscher und Co schmeckte. Sechs Zähler Vorsprung auf Abstiegsplatz zehn und eben noch das Berne-Spiel in der Hinterhand sollten eine solide Grundlage für das große Durchatmen am letzten Spieltag – beim aktuell nur einen Punkt über dem Strich stehenden HSV – bedeuten.

Tore: 0:1 Vinci (49. Müller), 1:1 Gepp (75. Martens)

gelbe Karten: Casper, Cav – Vinci

Schiedsrichter: Jörn Jacobsen (FC Union Tornesch, Note 4: teilweise kurios im Stellungsspiel (bei Eckstößen auf der Grundlinie anzutreffen) und überpenibel bei Einwurf-Orten, nannte TuS Appen mehrfach im Spiel „Tornesch“)

Zuschauer: 45

Sonntag, 24. März 2024

Spielbericht SC Victoria Hamburg VI - SV Friedrichsgabe

Zu wenig Ertrag für den Anschluss
Remis bei Vicky: SV Friedrichsgabe verschenkt den verdienten Auswärtssieg

Zu gerne würde der SV Friedrichsgabe im Endspurt der Kreisklasse 2 noch einmal ein Wörtchen um den womöglich aufstiegsbringenden dritten Platz mitreden, doch nach dem letztlich enttäuschenden 1:1 bei der Sechstvertretung des SC Victoria scheint dieses Thema wohl vorzeitig durch.
Engagiert kam der Auftritt am Lokstedter Steindamm freilich daher, doch zunächst kam man über Halbchancen nicht hinaus.
Anders der effiziente Gegner, dem der erste strukturierte Beitrag prompt die Führung einbrachte. Zackig ging es über links, wo Filipe Mendes da Silva nicht nur abseitslinientreu in Miro Pykos Steilpass hineinstartete, sondern halblinks vor dem Quader keine Nerven zeigte – „bumm“ machte es im kurzen Eck (26.)!
Der SVF auch in der Folge insgesamt mit mehr Spielanteilen, doch erst nach dem Seitenwechsel wurde es durch Omran Ali Shamos freie Schusschance aus 14 Metern so richtig gefährlich. Rechts daneben ging der Abschluss (50.). Zeit zum Durchpusten für den SCV, der zu selten einmal Entlastung schaffte, wie bei einer Offensivszene, die im letzten Drittel ein präziseres Anspiel des eingewechselten Alfred Oludare auf Sturmtank Hans-Jürgen Schwarte benötigt hätte (53.).
Stattdessen fing man sich auf der anderen Seite den verdienten wie unnötig zugelassenen Ausgleich. Dilettantisch spielte Vicky bei Rico Haases hohem Freistoß von rechts auf Abseits, was am zweiten Pfosten gleich drei gegnerlose Gäste hervorbrachte. Einer von ihnen, Christian Marquardt, netzte dankend aus kürzester Distanz zum Gleichstand ein (57.).
Insbesondere über den agilen Haase wäre die gerechtfertigte Auswärtsführung drin gewesen. Eine schöne Bewegung resultierte aber beispielsweise nur in einem Rechtsschuss, den sich Vicky-Fänger Fabian Wolff routiniert sicherte (80.).
Auch Marquardt gelang es nicht, den großen Jubel-Moment herbeizuführen (90.+1). Vielleicht wäre hier das Abspiel auch die bessere Variante gewesen…
Verrückterweise erhielten die Gelb-blauen gar noch die große Chance zum überraschenden Heimsieg. Der landesligaerfahrene Sandro Almeida traf jedoch nur den Außenpfosten.
So blieben schlussendlich beide Lager betrübt zurück. Vor allem aber der SV Friedrichsgabe, der sich zuletzt mit voller Punkteausbeute aus drei Spieltagen wieder ein wenig empor robbte, konnte damit nicht wirklich etwas anfangen. Rang sechs bei sechs Zählern Rückstand auf den Drittplatzierten lautet die nüchterne Ausgangslage für sieben verblieben Punktspiele.

Tore: 1:0 Mendes da Silva (26. Pyko), 1:1 Marquardt (57. Haase)

gelbe Karten: Nadjibi, Blendel, Glock, Vogt Garcia De Carvalho – keine

Schiedsrichter: Arthur Erik Schreiber (SC Sternschanze, Note 3: machte es sich mit seinem verpassten Einstieg in die persönlichen Strafen (hartes Einsteigen von Gäste-Spieler Streeck, 16.) selber unnötig schwierig, fing die Partie aber kommunikativ und mit klarer Kante wieder ein)

Zuschauer: 20



Sonntag, 17. März 2024

Spielbericht SV Blankenese II - Hamburg Hurricanes III

Sommerfußball im März
SVB-Reserve marschiert trotz kreativer Offensivpause weiter vorne weg

Trägt der Meister der Kreisklasse B5 Hellblau oder Gelb-blau? Während die zweitplatzierte Elf des SV Eidelstedt V für ihren 5:1-Erfolg gegen das ohne Wertung antretende SVNA III keine Punkte erhielt, machte Spitzenreiter und quasi-Aufsteiger SV Blankenese II seine Hausaufgaben in solider Manier.
Einen sorglosen Schreckensmoment, als Luca Martinello bei einem hohen Freistoß plötzlich ganz allein im Strafraum das unerwartete 0:1 für den Tabellenzehnten, Hamburg Hurricanes III, versiebte, mit etwas Glück überstanden (3.), fuchsten sich die Gastgeber zunehmend in eine überlegen geführte Partie hinein. Lediglich die letzte zwingende Strafraumaktion ging ihnen bis fast zu 30-Minuten-Marke ab.
Im Gegenangriff nutzte der bewegliche Mouad Anazarhe schließlich seinen üppigen Raum halbrechts in der Gefahrenzone konsequent aus. Mit rechts schlug es linksunten zur Führung ein (27.).
Diese zu verdoppeln war nur kurz darauf seine Mission im Rahmen eines Eckstoßes, dessen zweiten Ball Anazarhe wieder mit der rechten Klebe nahm, um dabei aber an einer Robertson-Faustabwehr zu scheitern (28.).
Unsachte am Ball ausgebremst, ergab sich vom Punkt die erneute Chance zum 2:0, die Anazarhe diesmal mit einem verladenen Schlussmann cool verwandelte (38.).
Würde es der Sieg-Hattrickschütze der Vorwoche vom irren 5:4 beim DSC Hanseat III wieder schaffen? Nein, sprengte Kollege Ole Bliemeister Anazarhes Tor-Serie gezielt aus 23 Metern (39.).
Technisch noch raffinierte gelang es Pascal Konrad, das Leder nach Bliemeisters Ablage linksoben hinein zu fräsen (50.).
Alles klar für die SVB bei strahlender März-Sonne, sodass Konrads rüdes Einsteigen im Mittelfeld doch etwas verwunderte. Mit einer von insgesamt fünf verteilten Verwarnungen kam der 20-jährige Ur-Blankeneser da durchaus milde davon…
Ebenso – allerdings aus sportlicher Sicht – die Hurricanes, denen außer dem perfekt eingestarteten Ole Schiller (links vorbei) keiner mehr so recht gefährlich werden wollte (69.). Ein Hauch von Sommerfußball stellte sich ein – bis sich Schiller im Duett der Joker mit Simon Rückert fein per Doppelpass zum 5:0 kombinierte (90.).
Als Dessert tischte der Primus dann noch das halbe Dutzend auf, das Deniz Yenigün aus klassischer Mittelstürmerposition vollmachte (90.+2).
Im Vergleich zum 3:1 im Hinspiel gingen die heute vom freiwilligen Heimrechttausch profitierenden West-Hamburger also mit doppelter Torausbeute hinaus.

Tore: 1:0 Anazarhe (27.), 2:0 Anazarhe (38., Strafstoßtor, Taylor an Anazarhe), 3:0 Bliemeister (39. Hense), 4:0 Konrad (50. Bliemeister), 5:0 Schiller (90. Rückert), 6:0 Yenigün (90.+2, Schiller)

gelbe Karten: Kerlin, Konrad – Taylor, Aminbarkosaraie, Martinello

Schiedsrichter: Arthur Erik Schreiber (SC Sternschanze, Note 2)

Zuschauer: 12





Spielbericht SC Victoria Hamburg 2.B - Harburger SC 1.B

Papa und die U14-Aushilfen richten´s
4:3 nach 0:3! Lässiger Tabellenführer lädt Victoria zur Aufholjagt ein

Führt der unangefochtene Spitzenreiter im zweiten Durchgang mit 3:0, ohne dabei wirklich etwas zuzulassen, scheint die Idee vom Punktgewinn für den unterlegenen Gegner mehr als beerdigt – dachten wohl auch (fast) alle Anwesenden am Sonntagmorgen im Stadion Hoheluft, wo Elf Victorianer jedoch das komplette Gegenteil bewiesen.
Nichts hatte an diesem nachgeholten U16-Landesligaspieltag zunächst darauf hingewiesen, dass der SC Victoria seine mäßige Heimbilanz (sieben Zähler aus sechs Spielen) etwas aufpolieren kann.
Fehlerhaft im Spielaufbau und stümperhaft im Strafraumzweikampf verursachte man binnen 150 Sekunden zwei Strafstöße, die Tormaschine Nathan Luyengi dankend für den HSC verwandelte (10. & 12.).
Weiter ging´s mit Luyengis Schusschance, die Vicky-Torhüter Alexander Protsenko mit der Kralle vereitelte (14.) und einer guten Kopfballmöglichkeit für Orges Zymeri (19.), sowie einer wunderbar durchs Zentrum wegbereiteten Einschusssituation Luyengis, die nur knapp nicht das 0:3 bedeutete (33.).
Die Gastgeber, die auch noch Glück hatten, dass Luyengis Treffer wegen einer vorangegangenen Abseitsstellung eines Kollegen nicht zählte (47.), kamen dagegen kaum einmal so gefährlich vors Tor, wie bei Ben Zessins Freistoß (drüber, 24.).
Stattdessen setzte es den vermeintlichen K.O., als Maxim von Krenski clever in den Lauf von Luyengi lupfte und die „Nummer 21“ den Torsteher umkurvt und geschlagen auf dem Hosenboden zurückließ (48.).
Ein wenig aus dem Nichts holte eine 2010er-Co-Produktion der Herren J. Masli und Selbuz dann Ben Reinholz´ 1:3 vom Punkt heraus (51.). Gelb-blau plötzlich obenauf, während den Harburgern Kraft und Inspiration im Minutentakt schwanden. So musste beispielsweise Samwel Ugbebor länger wegen eines Krampfes behandelt werden (63.).
Die Hausherren mit Hausdame Eva Hell, die ihre Sache auf der rechten Abwehrseite tadellos erledigte, machten nun richtig Radau, liefen früher an und zwangen den trägen Primus zu schrägen Slapstick-Einlagen, wie Luis Kellers Abschießen des eigenen Mannes (von Krenski), woraufhin der eingewechselte Jimmy Masli kurzerhand zum Anschlusstreffer abstaubte (67.). Und auch der wieder töricht „verteidigte“ Ausgleich ging auf das Konto der U14-Aushilfe, die einen unfreiwillig per HSC-Kopf verlängerten Flankenball von links am zweiten Pfosten ins Eckige setzte (70.).
Was war bloß los, mit den Jungs vom Rabenstein, denen nach Steckpass des ansonsten wirkungslosen Parush Dhir Luyengis vierter Streich den Tag hätte retten können, wäre der Versuch mit rechts nicht etwas zu weit links geendet (77.).
Dafür klappte das Geschenkeverteilen im eigenen Strafraum weiter prächtig. Zögerlich vertändelte Dawid Wiorko das Leder gegen Mika Selbuz (wieder ein Akteur aus der C2) und Muadianvita Kiula Papa, der vor der Kiste einfaches Spiel hatte, flach das 4:3 zu markieren (78.). Was für eine irre Wendung an der Hoheluft, wo Victoria aber noch eine quälend lange Nachspielzeit vom großen Triumph im Kampf um die Aufstiegsrestchance trennte. Zittern bis zum Schluss lautete daher die Parole, die besonders bei Philipp Grzesiks abgefälschten Rechtsschuss relevant wurde (80.+10). Letztlich aber machte der größere Wille heute den Unterschied, was den SCV trotz diverser Ferien- und Verletzungsausfälle mittendrin im Kampf um die vom Harburger SC längst gebuchte Oberliga hält.

Tore: 0:1 Luyengi (10., Strafstoßtor, Ünlütepe an Grzesik), 0:2 Luyengi (12., Strafstoßtor), 0:3 Luyengi (48. von Krenski), 1:3 Reinholz (51., Strafstoßtor, Wiorko an M. Selbuz), 2:3 J. Masli (67.), 3:3 J. Masli (70.), 4:3 Kiula Papa (78. M. Selbuz)

gelbe Karten: Paulick, Zessin, Reinholz – Baicu, Dhir

Schiedsrichter: Marco Kopp (SC Sternschanze, Note 1,5)

Zuschauer: 45


Doppeltorschütze im Vorwärtsgang



Samstag, 16. März 2024

Spielbericht SV Rugenbergen IV - TBS Pinneberg II

TBS-Reserve und ihre Gesichter
Traumtor, Überlegenheit, Zittersieg und Undiszipliniertheiten beim Primus

Zweifel am Aufstieg? Bei der Reserve von Türk-Birlikspor Pinneberg hoch oben an der Spitze der Kreisklasse B1 vergebens gesucht. Zu Gast beim Tabellenvierten in Rugenbergen, fuhr die Elf vom Trainergespann Fatih Ertürk und Frank Kölln den nächsten dicken Fisch auf dem Segeltörn gen A-Klasse.
Ein hartes Stück Arbeit war es für den ramadangeschwächten Primus aber allemal – trotz frühem Oberwasser, das Emre Malkoc aus beeindruckenden 45 Metern per Hochschuss über den düpierten Anastasios Kostas herbeischwemmte (5.).
Chancen, den Vorsprung geschmeidig auszubauen, boten sich TBS insbesondere in Abschnitt eins so einige. Lenard Banyameen mangelte es jedoch an der nötigen Körperspannung (18.), während Ahmad Rifai (22.) und Linus Griffiths (40.) das Nachsehen gegen den rehabilitierten Kostas hatten.
Die biederen Gastgeber kamen dagegen kaum einmal ernsthaft voran. Fast etwas eingeschüchtert wirkte das juvenil aufgestellte Team gegen das auch verbal ordentlich unter Strom stehende Spitzenteam.
Folgerichtig daher das 0:2, bei dem Ahmad Rifai im unwiderstehlichen Solo über links, inklusive Strafraumabschluss, den auch Luca Teicherts Rettungsaktion nicht mehr zu entschärfen wusste, augenscheinlich machte, warum sein Team zu stark für diese Spielklasse ist (53.).
Absolut unterklassig kam jedoch in zunehmender Weise das Verhalten einiger Gäste-Akteure daher. Wiederholt hatte Schiedsrichter Jörn Kolb dem Meckern durch Verwarnungen Einhalt gebieten wollen (Z. Sürücü, 25., Caytas, 78., Trainer Ertürk, 82.), doch so wirklich beruhigen mochten sich die Gemüter nicht.
Wäre man mit seinem Eifer doch bloß auf das Sportliche reduziert geblieben, hätte man sich die spannende Schlussphase sicher erspart.
Ihren Beginn hatte diese in Minute 67, als Mika Abler seinen Freistoß zwar an die Latte setzte, der kantige Joshua Zinnau seinen Größenvorteil aber just zum verkürzenden Kopfballabstauber nutzte.
Abler an Außennetz (72.) und Jannis Petersen mit Abfälschungspech (80.) trauerten ihren luftig verteidigten Ausgleichschancen hinterher, während die mittlerweile für eine weitere Spitze aufgelöste Viererkette Glück hatte, dass Ozan Sürücü mit rechts nur den Pfosten erwischte (84.).
Zwölf lange Nachspielminuten, die dem wiederholten Zeitspiel von Hellblau Rechnung trugen, bekam die Elf um Kapitän Janne Guter noch obendrauf. Apropos obendrauf: Genau auf das Tornetz fiel von oben Ablers letzter Heber hinab (90.+9), sodass die Punkte letztlich doch an die Müßentwiete gingen.
Anstatt sich jedoch an diesem Zittersieg und den besten Aussichten auf den Sprung in Klassenhöhe Neun zu erfreuen, bepöbelte und bedrängte man lieber den Schiedsrichter, in dessen Richtung Banyameens „Stinkefaust“ oder auch der Ausruf „Du Adolf!“ gerichtet waren. Geschmacklosigkeiten, die nicht nur auf dem Fußballplatz nichts verloren haben.

Tore: 0:1 Malkoc (5.), 0:2 Rifai (53.), 1:2 Zinnau (64. Abler)

gelbe Karten: keine – Z. Sürücü, Malkoc, Caytas, Ardic, Ertürk (Trainer)

Schiedsrichter: Jörn Kolb (SV Hörnerkirchen)

Zuschauer: 35



Samstag, 9. März 2024

Spielbericht SC Sternschanze 1.B - Harburger TB 1.B

Standard-Niederlage
Trotz Chancenfüllhorn: Ruhende Bälle zwingen SCS mal wieder in die Knie

„Die Ergebniskrise bleibt“, musste Schanzes Arthur Schreiber nach der vierten Niederlage in Serie – dem sechsten Match ohne Dreier – ohne Umschweife gestehen, dass der wichtigste Parameter im Fußballsport – die Tore – wieder einmal zur Mehrheit auf der Gegenseite versammelt waren. 1:3 gegen den nun nicht mehr so direkten Konkurrenten aus Harburg, doch die Erkenntnis, „das dominierende Team“ gewesen zu sein, lässt dann doch wieder etwas Optimismus inmitten der sportlichen Dürrezeit an der Sternschanze 9 zu.
Schließlich hatte man es selbst in der Hand, den berühmten Bock aus eigener Kraft umzustoßen. Vor allem, nachdem die Negativrotation wieder voll in Fahrt gekommen war.
Mohammad Idos Halbfeld-Freistoß köpfte Emir Ben Fraj ungehindert ein (17.), ehe Kapitän Ido eine ähnliche Situation von links in gleicher Disziplin mit dem 0:2 krönte (21.).
Zwei ruhende Bälle und der SCS durfte wieder einmal hinterherlaufen.
Eine Herausforderung, der man sich diesmal jedoch aktiv stellte. Den Auftakt machte der umtriebige Schreiber aus spitzem Winkel (rechtsoben vorbeigerauscht, 24.), um den Rückstand nur Sekunden später per Abstauber zu halbieren (25.). „Ich habe darauf spekuliert, dass der Torwart den Ball abprallen lässt und bin durchgelaufen. Ich weiß nicht wie, aber irgendwie habe ich ihn reingemacht“, kommentierte der Torschütze seinen Anschlusstreffer, den Kleon Lorenz mit einem flatternden Geschoss aus dem Zentrum eingeleitet hatte.
„Ärgerlich, dass Theo und ich dann im Anschluss mit unseren beiden Fernschüssen nicht noch einen reinmachen“, wichen die Torfreuden noch innerhalb der ersten Hälfte dem Bedauern über zwei Großtaten des „sehr, sehr guten“ Behram Arslan, der gegen Theo Spöhrer (29.) und erneut Schreiber (40.+1) zweimal fantastisch im Fluge parierte. „Es war schwierig, da ein Tor zu machen.“.
Ebenso in Abschnitt zwei, wo die Chancenverwertung „ein großes Thema blieb“. Allein der heuer wieder einmal auf der „Zehn“ aufgebotene Kapitän schoss zu Beginn des zweiten Durchgangs drei Fahrkarten (66., 55. & 43.): „(...) einer geht unglücklich drüber, den anderen hält der Torwart überragend! Und einmal schieße ich auf den Mann.“.
Am spektakulärsten kam dabei sicher Arslans Rettung im Spagat gegen Schreibers 15 Meter-Versuch daher (55.).
Doch auch für die anderen Marineblauen blieb das Tor wie vernagelt. So ging auch „eine krasse Eins-gegen-eins-Situation“ mit Lorenz an den reflexstarken Torwart-Riesen (54.).
Schanze voll am Drücker („Wir hätten schon mindestens zwei Tore machen müssen!“, doch den Treffer machten die Süd-Hamburger – natürlich wieder nach einem ruhenden Ball!
Das sicherste Feld im SCS-2008er-Bullshitbingo erfüllten Idos Eckstoß von rechts und Ben Fraj mit Kopfballtor Nummer zwei an diesem Abend (59.).
„ Das funktioniert ja nicht, dass wir drei Standardgegentore bekommen und das ganze Spiel besser sind und dann 3:1 verlieren!“, haderte Schreiber mit den eigenen Schwächen, die das Schanzenteam nicht nur heute ins Hintertreffen brachten.
Der Wille war der Elf vom gleichnamigen S-Bahnhof auch danach nicht abzusprechen, wobei die Gäste durch Ben Elmers (65., 70. & 72.) und Daniel Bulat (71.) nur von SCS-Fänger Shivnath Arora am etwas schmeichelhaften 1:4 gehindert wurden.
So oder so bleibt der rückrundenschwache Sportclub auf Rang sieben der U16-Landesliga kleben, wenngleich sich die „spielerische Krise im Vergleich zum letzten Spiel“ laut Schreiber „sehr, sehr gut entwickelt“ habe. „Wir waren alle nochmal deutlich motivierter, weil wir einfach wollten, heute. Und das hat man deutlich gemerkt!“. Nur „muss man dann ein bisschen an der Chancenverwertung arbeiten.“.
Obwohl es für die verbliebenen Spiele „extrem schwer wird, auf die Plätze eins bis drei zu kommen“, bleibt es im Schanzenviertel beim Kredo „einfach weitermachen“. „Wenn man das HTB-Spiel sieht, dann ist da trotzdem noch Hoffnung da, dass man Fußball spielen kann. Wenn man dann mal Ecken und Freistöße verhindern würde und probiert, so wenig Standardmöglichkeiten wie möglich gegen einen zu verursachen. Dann können wir solche Spiele auch gewinnen“, so Torschütze Schreiber, der mit seinen Kollegen nach zweiwöchiger Ferienpause am 30.03. mit dem unten angesiedelten SC Vier- und Marschlande einen „vermeintlich leichteren Gegner“ vor der Flinte (mit Ladehemmungen) hat. „Wie viel leichter der Gegner ist, muss man dann gucken.“.
Der einstweilen auf Platz drei vorgestoßene HTB bekommt es dagegen bereits am kommenden Wochenende auswärts mit dem ergebnistechnisch launischen Team von Atlantik 97 zu tun.

Tore: 0:1 Ben Fraj (17. Ido), 0:2 Ido (21.), 1:2 Schreiber (25. Lorenz), 1:3 Ben Fraj (59.)

Schiedsrichter: Raja Brülle (Walddörfer SV)

Zuschauer: 45



Spielbericht SC Sternschanze 2.B - TSV Sasel 2.B

Ein Tempo-Duo macht noch keinen Heimsieg
Sechs Tore im Park: Schanze-2.B lässt trotz Aufholjagt zwei Punkt liegen

Spiel gedreht, doch den Anschluss an Spitzenreiter VfL 93 verpasst. 3:3-Remis endete der samstägliche Versuch von Schanzes B2, nach zuletzt zwei Niederlagen gegen das Führungsduo der U16-Kreisklasse 05, wieder Zählbares einzufahren.
Keine 60 Sekunden hatte man dabei verstreichen lassen, ein überflüssiges Torwartdribbling von Lorenzo Muller Martinez mit der prompten Führung zu bestrafen. Düpiert konnte Muller Martinez nur noch zusehen, wie Marvin Bonsu mühelos ins leere Tor einschob.
Ein idealer Schanzenstart, der jedoch nicht darüber hinwegtäuschen konnte, dass die Feldüberlegenheit auf dem Polizeisportplatz in der Folge den Gästen zuzuschreiben war. Nicht unverdient daher das 1:1, bei dem man den Vorteil nach Foul sauber ausspielte, sodass Henri Schneider für Jonathan Stabenow in die Mitte querlegen konnte (8.).
Der TSV voll dabei und es lag noch mehr in der Luft. Filip Burmeister hob die Kugel im Vollsprint am Tor vorbei (13.), während Leonard Heß aus 22 Metern seinen Meister im abwehrenden Piet Grützner fand (21.).
Ganz selbstlos überließ Burmeister auf Vorarbeit Heß & Kullmann dem Kollegen Stabenow nach einer guten halben Stunde die Kugel, die der 15-Jährige zur Erlösung der Saseler ins Netz setzte – 1:2 (31.)!
Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs war nur die Effizienz, die der Steimer-Elf abging. Burmeister an den Pfosten (43.) und der heuer mit zu vielen Unzulänglichkeiten auftretende Schanzenclub blieb in der Partie, der die Hereinnahme des tempogesegneten Charlie Reinhardt sichtlich guttat. Zusammen mit Bonsu fand sich nun ein Stürmerduett, das im Handumdrehen für Alarm im TSV-Strafraum sorgte (46. & 47.). Von außerhalb der Parzelle wurde Reinhardt mit seinem Hochschuss zum erneuten Ausgleich (63.) auch höchstpersönlich die prägende Offensivfigur, die auf Steckpass Bonsu nur Sekunden später gar auf 3:2 für Marineblau stellte (64.).
Bitter für Blau-weiß-rot, das sieben Minuten vor dem Ende durch gegnerische Mithilfe immerhin noch einen Zähler ergatterte. Louis Kuhlmanns Eckstoß untersegelte der vorher noch gegen Stabenows Freistoß zur Stelle gewesene Grützner höchst unkoordiniert, was Heß im Sechzehner die 3:3-Einschussposition bescherte (73.).
Eine späte Punkteteilung, die schlussendlich beiden keine Hilfe ist.

Tore: 1:0 Bonsu (1.), 1:1 Stabenow (8. Schneider), 1:2 Stabenow (31. Kullmann), 2:2 Reinhardt (63.), 3:2 Reinhardt (64. Bonsu), 3:3 Heß (73. Kuhlmann)

gelbe Karten: keine – Kuhlmann

Schiedsrichter: Arthur Erik Schreiber (SC Sternschanze, Note 1,5)

Zuschauer: 30