„Die Gesundheit geht vor“
GWE vs EGB wegen Gewitters
abgebrochen!
Eigentlich war alles angerichtet für einen illustren
Kreisliga-Abend an der Wolfgang Meyer Sportanlage. Ein (fast) perfekter
Rasenplatz, zwei motivierte Mannschaften und auch ein wenig Stimmung drang von
einem B-Jugendspiel des Hamburger SV auch auf den Nebenplatz, doch das Wetter
spielte seine Kapriolen.
Pünktlich zum geplanten Anstoß verdunkelte sich der Himmel
immer stärker, sodass Schiedsrichter Marvin Brückner zwei Wartezeiten von zehn,
bzw. 30 Minuten ansetzte, in denen Heftige Regenfälle für eine Klärung der
Gewittertheorie gesorgt haben sollten, denn zum verspäteten Anstoß um 19:10 Uhr
kam sogar die Sonne wieder raus.
Auf nun angefeuchteten Rasen (O-Ton Joachim Görsch, GWE:
„Ein perfekter Platz!“) passierte zunächst nicht viel. Außer einer
verletzungsbedingten Auswechslung Dirk Beckers (Hexenschuss) bei Grün-weiß gab
es nichts Erwähnenswertes.
Die erste Torchance von Belangen hatten die Gäste nach 17
Minuten, als Oliver Grodt die Kugel hoch in den Strafraum beförderte und
Kapitän Felix Wensien doch ziemlich unbedrängt aus sechs Metern drüber köpfte.
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Gute Laune beim Warten auf den Spielberginn bei Vincent Dahms. |
Das Spiel nahm nun langsam an Fahrt auf, was auch an der
extrem offensiven Defensivinterpretation der Müller-Elf lag, bei der Torhüter
Stefan Schnehmann fast als eine Art Libero agierte. Und aus genau so einer
Aktion resultierte das erste Tor des Spiels. Eppendorf Groß-Borstel viel zu
offensiv gestellt, Burke mit dem Zuspiel aus der Tiefe des Raumes, genau in den
Lauf von Michael Ströer und der machte kurzen Prozess mit dem chancenlosen
Torsteher. Das Team, das mit drei Niederlagen aus vier Spielen in die Saison
startete, spielte trotz des Rückstandes gut mit, doch eine erneute
Abwehrkommplettentblößungseinlage warf es weiter zurück, denn nach einem langen
Ball aus der GWE-Hälfte lief Vincent Dahms allein auf Schnehmann zu, der den
Angreifer zwar nicht brutal, aber regelwidrig zu Boden brachte – Elfmeter!
Ein Fall für Alexander Eick, der den Vorsprung verdoppelte,
indem er das Spielgerät vorbildlich im Kasten unterbrachte.
Keine zwei Minuten danach sollte sich dieses Szenario
wiederholen. Wieder trat Eick vom Punkt an (Philipp Niemann soll ihn zuvor
gefällt haben), doch diesmal flog das Runde über das Eckige!
Kurz darauf war es der Pfosten, der ein erneutes
Erfolgserlebnis für die Gastgeber verhinderte. Stefan Schnehmann schaffte es gerade
noch, einen Ströer-Versuch ans Aluminium zu lenken. Es vergingen nur wenige
weitere Sekunden, da musste Schnehmann schon wieder eingreifen, denn ein
Befreiungsschlag von Joachim Görsch aus dem eigenen Fünfmeterraum landete genau
im Lauf von Michael Ströer, der allein auf den Schlussmann zulief, aber nur
zweiter Sieger blieb. Somit blieb es zur Pause beim 2:0 für Grün-weiß.
Kaum waren die Akteure zurück aus der Kabine, gab es gleich
den ersten Aufreger. GWE-Keeper Patrick Witte fällte seinen Gegenspieler im
Strafraum mit dem gestreckten Bein, doch Brückner ließ weiter spielen, was ihm
den Unmut der nun druckvolleren Gäste einbrachte („wenn er den zweiten Elfer
für Grün-weiß gibt, muss er den auch geben!“, so Trainer Kai Müller). Die Gäste
drückten nun auf den Anschlusstreffer, doch die totalen „Knaller“ blieben aus.
Währenddessen entfachten an der Seitenlinie heftige Diskussionen um die
Fortsetzung des Spiels, die bei schwarzem Himmel und immer stärkerem Gewitter
fast paradox erschien, doch der Spielleiter ließ weiter spielen, was auch ein,
aufs Feld rennender Zuschauer nicht ändern konnte. Nach der 70. Minute war es
dann aber so weit. Schiedsrichter Marvin Brückner erklärte die Partie für
abgebrochen. „Es zog ein immer stärker werdendes Gewitter mit Blitzen auf, die
direkt über dem Platz waren, da musste ich abbrechen“, erklärte der
Unparteiische. Eine Ansicht, die alle Anwesenden teilten: „Der Abbruch war völlig
richtig. Ich hätte die Begegnung gar nicht erst angepfiffen, aber wenn wir
spielen und verlieren, dann verlieren wir halt.“, erklärt Gäste-Trainer Kai
Müller. GWE-Akteur Mohamed Salam beschäftigte sich nicht nur mit dem
Spielabbruch: „Natürlich war das absolut richtig, die Gesundheit geht vor! Wir
haben heute eine klare Leistungssteigerung gezeigt, sind aggressiver gewesen
und haben mehr einfache Bälle gespielt, was wir uns auch vorgenommen haben. Wir
sind hier als richtiger Favorit aufgetreten.“, so Salam, der sich bereits auf
die Eröffnung des neuen Kunstrasenplatzes am Tiefenstaaken freut, zu der die
Reserve des SC Victoria sicherlich keine Gastgeschenke in Form von Punkten
mitbringen möchte.
Der TSV Eppendorf Groß-Borstel sollte am kommenden Sonntag für
seinen ausgegebenen Mittelfeldplatz gegen die Zweitvertretung des
Willinghusener SC punkten.
GW Eimsbüttel:
Witte – Kassube (65. Salam), Przybylski, Görsch, D. Becker (13. Seidenberg) –
Schirrmacher, Brennecke – Eick (58. Schwarzmayr), Burke, Dahms – Ströer,
Trainer: Michael Schirmer
TSV Eppendorf
Groß-Borstel: Schnehmann – Bierig, Niemann, Dittmer, Grodt – Podinskiy
– Wensien, Fekete (51. Menck), Held –
Roschkowski, Meier, Trainer: Kai Müller
Tore:
1:0 Ströer (22. Burke), 2:0 Eick (30. Strafstoßtor, Schnehmann an Dahms)
beste Spieler:
geschlossene Mannschaftsleistung – Schnehmann, Fekete
Schiedsrichter:
Marvin Brückner (TuS Germania Schnelsen, Note 4)
Zuschauer:
35
Besondere
Vorkommnisse:
- Das Spiel wurde witterungsbedingt mit einer Verspätung
von 40 Minuten begonnen.
- Eick schießt FE über das Tor (32. Niemann an Eick).
- Die Partie wurde wegen eines starken Gewitters
abgebrochen (70.).