Sonntag, 5. Mai 2019

Spielbericht SC Victoria Hamburg 3.B - TuS Osdorf 2.B

Ästhetisches Meisterstück
Traumtore an der „Area 52“: Vicky-B3 sichert sich den Titel

Bezirksligameister statt Oberligaabsteiger: Die in der Saison
zur Zweiten gestoßen Lennox Kaiser (l.) und Kjell Blum (r.)
Es ist geschafft! Ironischerweise am selben Tag, an dem die ersten 2003er des SC Victoria rechnerisch aus der Oberliga abgestiegen sind, brachte die Jahrgangszweitvertretung zwei Spieltage vor Ultimo die Meisterschaft in ihrer Bezirksligastaffel 21 unter Dach und Fach.
Die dazu nötigen drei Zähler gerieten im – man kann es vorweg nehmen – beidseitig fair geführten Heimspiel gegen TuS Osdorf rasch in greifbare Nähe, wartete der überlegen auftretende Spitzenreiter auch gleich mit guten Torchancen auf. Jahma Nurestani verfehlte knapp aus dem Zentrum (4.), während Lennox Kaiser das Alu auf Standfestigkeit prüfte (10.).
Mit Fynn Niederhoffs Rechtsschuss aus spitzerem Winkel war der Anfang vom Zählbaren dann schließlich gemacht (17.).
Es folgten weitere Gefahrenmomente, bei denen Nierhoff (21.) und zweimal Dustin Groth (18. & 24.) das 2:0 durchaus auf dem Fuß hatten.
Gefühlt hatte der Meisterschaftsanwärter den Sieg bereits in der Tasche, doch langsam zeigten sich nun auch die bis dahin biederen Gäste, für die Alessandro Testa eine Kerlin-Flanke im schnellen Umschalten freistehend nicht ins Tor köpfte (31.) und Jason Oschatz aus 23 Metern auch den anderen Querbalken einer Belastungsprobe unterzog (37.).
Da kam den Blau-gelben das sauber über mehrere Stationen herausgespielte 2:0, letztlich sicher vollstreckt durch Dustin Groth, genau recht.
Doch meldete sich quasi mit dem Pausenpfiff Jason Oschatz noch einmal verkürzend zu Wort, indem er das Leder aus Linksaußenposition sehenswert hoch hineinzirkelte – 2:1!
Und dass es vor allem Osdorfs bulliger „99er“ an diesem Tag wissen wollte, untermauerte er knappe zehn Minuten im zweiten Durchgang gleich noch einmal per Rechtsschuss, den er wieder von Außerhalb des Sechzehners zum Ausgleich in die Maschen schickte.
Würde dieses Match ebenso kippen wie das 2:7-Hinspiel, bei dem es die Osdorfer waren, die trotz 2:0-Führung am Ende deutlich eingeschenkt bekamen?
Nein, bekamen die Hausherren die Lage wieder in den Griff, sodass die verspielte Führung nur sieben Minuten später wiederhergestellt war. Im Falle von Mika Schubacks schön gezogenen Schusses mit rechts von halblinks auch auf höchst ästhetische Weise.
Das Manko der problematischen Chancenverwertung blieb allerdings auch in der Folge der Begleiter der Hellwegen-Elf, die dadurch im Rahmen eines einfachen Ballverlustes in der Vorwärtsbewegung fast erneut den Gleichstand kassierte. Oschatz´ abgefälschtes Geschoss fehlte jedenfalls nicht viel zum Führungskiller. – Durchatmen!
Jedwede Schnappatmung seiner Farben gedachte der blitzschnell von Tom Schencks Einwurf auf die Reise geschickte Vion Memedi zu beenden, wäre da nicht ein Pfiff zum Eckstoß gewesen. Schwierig zu sehen, ob der Ball vor seinem Heber, der dem Keeper ins Gehäuse rutschte, voll hinter der Grundlinie (dann aber Abstoß) war oder nicht…
Sei es drum, denn kurz vor Toresschluss machte Louis Kreikenbohm aus 25 Metern alles klar. Wieder ein hübsch anzusehender Treffer, der eines souveränen wie verdienten Meisters würdig erschien!

SC Victoria Hamburg 3.B: John – Kaiser, Kohnke, Dähn, Umbach – Nierhoff, Blum, Kreikenbohm – Di Serio, Nurestani, Goth, eingewechselt: Schuback, Schenck, Vera, Memedi, Trainer: Tom Hellwegen

TuS Osdorf 2.B: Hallmann – Akakpo, Peker, Djada, Keravcin – Oberst, Oschatz – Kerlin, Deeg, Laskowski – Testa, eingewechselt: Rosenboom, Muslija, Trainer: Andreas Schmidt

Tore: 1:0 Nierhoff (17.Di Serio), 2:0 Groth (38. Schenck), 2:1 Oschatz (40.), 2:2 Oschatz (49.), 3:2 Schuback (56.), 4:2 Kreikenbohm (79.)

Schiedsrichter: Hans-Jürgen Wilck (SC Egenbüttel)

Zuschauer: 48

Spielbericht SC Victoria Hamburg 2.C - TSV Sasel 2.C


TSV Sasel macht (sich zum) Landesligisten
Gedrehtes Match bei Vicky: Erste U14-Aufstiegsrundenentscheidungen

„LANDESLIGA, LANDESLIGA! Hey, hey!“, skandierten am vergangenen Sonntagmittag 15 junge Herren in roten Trikots samt Trainerstab und nicht im Kader Stehende im Stadion Hoheluft. Denn obwohl die 2005er des TSV Sasel noch drei Aufstiegsrundenspiele vor der Flinte haben, ist der Aufstieg nach einem 2:1-Erfolg beim direkten Konkurrenten vom SC Victoria vorzeitig in Stein gemeißelt.
Als Auswärtsmannschaft taten sie heuer genau das, was ein gut eingestelltes Team ausmacht. Wenngleich sie in Hälfte eins nicht nennenswert zum Abschluss kamen und die Mehrheit der wenigen Szenen dem Gegner gehörte, übten sich die Gäste vom Parkweg stets in Ordnung und Geduld. Auch, nachdem ein langer Freistoß aus dem Halbfeld, durchgerutscht zum cool abschließenden Arthur Daum, nach 22 Minuten einstweilen den Rückstand bedeutete.
Hinten mit etwas Glück, dass Stefano Selbach nach individuellem Fehler verzog (39.), Torsteher Lennart Ahsen gegen Stilian Kalthoff zur Stelle war (45.) und Moritz Eberhardt nicht genügend Dampf hinter seinen Distanzversuch bekam (52.), stellte der TSV dennoch das insgesamt griffigere Team.
Bezeichnend dafür stand der Ausgleichstreffer, den die Roten im Nachsetzen gegen einen SC Victoria, der sich hier schlicht weigerte, eine brenzlige Strafraumszene mit einer konkreten Klärung zu lösen, erzielten. Den Ballgewinn am gegnerischen Sechzehner verwerteten Vincent Haase mit der Querlage und Torschütze Leo Sander eiskalt (53.).
Sollte der SC Victoria also wieder Punkte trotz einer Führung liegen lassen? Nicht nur im Duell in der Herbstrunde (2:2) war ihnen dies bereits wiederfahren (Doppelpack Sander).
Weitgehend kopflos gestalteten sich die Bemühungen, den nächsten Rückschlag auf dem Weg in die ersehnte Landesliga zu verhindern. Kaum zusammenhängende Ballaktionen führten dazu, dass wieder ein Schuss aus der zweiten Reihe (Max Andresen, drüber, 57.) die torgefährlichste Szene in dieser Spielphase blieb, bis dem SCV ein abgepfiffenes Offensivhandspiel endgültig den Garaus machte.
Lang prügelte Lennart Ahsen die Kugel über die Längenmeter des Stadionkunstrasens, an dessen anderen Ende der gestartete Vincent Haase keine Mühe hatte, den entgegeneilenden Noah Kuegah zu überspielen – 1:2!
Jetzt war der SC Victoria noch einmal so richtig gefordert, doch auch die Schlussoffensive gestaltete sich hektisch und unpräzise. In den letzten beiden Szenen der Nachspielzeit war dennoch plötzlich zumindest der Gleichstand drin, als ein Eberhardt-Freistoß über einen Umweg vor den Füßen Stefano Selbachs landete, Ahsen zur Ecke parierte und der Angreifer um Haaresbreite am Fünfer an dem ruhenden Ball vorbeisegelte.
Mit der vierten Niederlage im laufenden Halbjahr spitzt sich die Situation beim ambitionierten SCV weiter zu, ist nun Platz fünf, der durch den Aufstieg des Oberligameisters in die Regionalliga, bei keinem hamburger Absteiger, langen würde, in der engen Staffel in Gefahr.
In Sasel alles kein Thema. Dort können sich Kapitän Johann Boehden und seine Kollegen auf spannende Landesligaduelle freuen. – Auch mit der Spielgemeinschaft SV Lieth / TSV Sparrieshoop, deren Wiederaufstieg mit dem hiesigen Ergebnis ebenfalls vorzeitig amtlich ist.
Gut für die „SG SPIETH“, denn so kann sie sich voll auf das noch anstehende Pokal-Halbfinale gegen Regionalligaaufsteiger Vorwärts / Wacker Billstedt konzentrieren.

SC Victoria Hamburg 2.C: Kuegah - Schmidt, Seves Steensbeck, Dort (50. Eberhardt) - Thederan (26. Sigismondi), Andresen, Ahmadi, Xepapadakos, Eberhardt (36. Kalthoff / 69. Heubel) - Selbach, Daum, Trainer: Udo Erxleben & Mustafa Kucukovic

TSV Sasel 2.C: Ahsen – Steinhoff, Johannsen, Wübben, Hansen – Stroka (50. Joswig), Boehden, Bandali (65. Legana), Haase – Legana (31. Günter / 59. Baumann), Sander, Trainer: Denis Scharnow

Tore: 1:0 Daum (22. Seves Steensbeck), 1:1 Sander (53. Haase), 1:2 Haase (63. Ahsen)

Schiedsrichter: Ugur Yazgi (SV Groß-Borstel, Note 2,5: hielt seine kleinliche Linie und fuhr gut damit, irrte allerdings bei einigen deutlicheren (nicht-) Abseitsfragen.)

Zuschauer: 60