Samstag, 4. Februar 2023

Spielbericht SC Sternschanze 1.C - SC Alstertal/Langenhorn 1.C

„Bereit für den Rückrundenauftakt“
Schanze-C1 bestätigt ihren Formanstieg im letzten Härtetest

Einen „sehr guten Schritt in Richtung Landesligaauftakt“ ist nach eigenem Empfinden die 1.C des SC Sternschanze im finalen Testkick vor dem großen Rückrundenaufschlag gegangen.
Auf heimischem Terrain bot man gegen die U14-Landesligavertretung des SC Alstertal/Langenhorn in ihrem Textmarker-Look eine überwiegend überzeugende Vorstellung, die mit einem 4:1-Erfolg auch entsprechende Abbildung fand.
„Wir haben ein gutes Spiel gemacht, viel den Ball laufen lassen, in beide Richtungen. Das haben wir nochmal deutlich besser gemacht als die Wochen zuvor“, frohlockte „Zehner“ Arthur Schreiber, der bei fast frühlingshaftem Sonnenschein die erste Duftmarke setzte. Sein Freistoß küsste das Quergestänge oberhalb der Toröffnung (3.).
Fleißig spielte man sich Sequenzen wie Theo Spöhrers vom Torsteher vereitelte Möglichkeit heraus (8.), um nach einer guten Viertelstunde schließlich konkret zu werden. Über Schreiber und Spöhrer landete das Leder zentral bei Jona Specht, der seine Ladehemmung wohl endgültig überwunden hat. Komplikationslos netzte der passionierte Mützenträger zum 1:0 ein (16.).
Neuzugang Sami Al Hanash per Kopf (18.) und Baran Sütcü mit Risiko (19.) näherten sich der Verdopplung, die nach dem großen Umbruch eines Achtfach-Wechsels (so viele Akteure kickten noch nie gemeinsam in einem Match für Schanzes 2008er) ein Kopfballabstauber Vladyslav Kosykhs markierte (32.). Goldrichtig stand der Ukrainer nämlich bei einem Lattenversuch durch Enayataullah Makhdoomzada, dem am heutigen Tag das Schusspech ein holder Begleiter war.
„Vor dem Tor lassen wir noch zu viele Chancen liegen. Das müssen wir auf jeden Fall in den nächsten zwei Wochen hinbekommen, dass wir da unsere Chancen nutzen. Denn sonst wirst du gegen Teams wie Teutonia oder Lurup komplett untergehen – und das ist scheiße!“, merkte Kollege Schreiber nicht ganz zu Unrecht in harscher Diktion an.
Schließlich vergeigte auch Al Hanash nach dem Seitenwechsel frei vor der Kiste (37.).
Als glückliche Fügung erwies sich dagegen ein „Fehlschuss“ Sütcüs, der kurzerhand das eigene Tor ins Visier zu nehmen schien (46.). Aus dem fälligen Eckstoß der Gäste resultierte jedoch das flugs erkonterte 3:0, das mit Lukas Reiß ein weiterer Neuling beisteuerte.
Einen Schreiber-Flugball verwertete Al Hanash nur Augenblicke später gegen den auf der Linie klebenden Fiete van Hove zum 4:0 (48.).
Alles paletti für den SCS, nur setzte es in der Schlussphase noch ein „ärgerliches Freistoßtor“, das Niklas Falk aus mittiger Position gelungen war (65.). „Er hat ihn gut direkt gemacht. Falls der Ball geflankt worden wäre, wäre da keine Zuordnung gewesen“, polterte Schreiber, der mit seinen unsortierten Kollegen bereits in der Vorwoche zwei Gegentreffer nach ruhenden Bällen hinzunehmen hatte. Für den Wiederholungsfall lag übrigens die trainerliche Drohung einer Laufeinheit in der Luft…
Ungeachtet dessen erachtet der abermalige Träger der Spielführerbinde seine Marineblauen zwar als „bereit für den Rückrundenauftakt“. Jedoch „wünscht man sich da natürlich keinen SV Lurup, der auf dem zweiten Platz steht, sondern vielleicht einen Gegner der etwas mehr auf Augenhöhe ist“. Der Spielplan nimmt auf derlei Befindlichkeiten allerdings herzlich wenig Rücksicht…

Tore: 1:0 Specht (16. Spöhrer), 2:0 Kosykh (32. Makhdoomzada), 3:0 Reiß (46. Al Hanash), 4:0 Al Hanash (48. Schreiber), 4:1 Falk (65., direkter Freistoß)

gelbe Karten: Kuhlmann – Spehar, Wahidi

Schiedsrichter: Caspar Elias Timm (Eimsbütteler TV)

Zuschauer: 20





Sonntag, 29. Januar 2023

Spielbericht SV Eidelstedt - Heidgrabener SV

SV Eidelstedt wie der große Nachbar
Im Schall des 4:2-HSV-Siegs: Bezirksligist schlägt den HSV mit 4:2

Ein „Spiel der unterschiedlichen Philosophien“ hatte Rudolf Hock Kutscher, Trainer des SV Eidelstedt, zum Punktspielstart ins neue Kalenderjahr erwartet. „Unser Kurzpassspiel gegen Heidgrabens lange Bälle“.
Es gewann der SVE – auch ohne Tiqui-Taka!
Bei niedrigsten Plusgraden, Wind und Nieselregen neutralisierte sich der leichte Überhang an Ballbesitz für die Gäste an gut organisierten SV Eidelstedtern, denen dennoch einmal das Glück beistand, als der zackig über links freigespielte Tim Brinke das Leder in der Mitte nicht voll erwischte (13.).
Auf der anderen Seite probierte Umut Karaca einmal sein Glück – und verfehlte ebenfalls (18.). Besser erging es da seinem Kollegen Kevin Eßrich, der auf rechts durchbrach überlegt zur Führung in die lange einschob (26.).
Kaum wehte der Jubel der Jubel aus dem benachbarten Volksparkstadion über den 4:2-Heimsieg des Hamburger SV gegen Eintracht Braunschweig über den Furtweg hinweg, schien auch der dort spielende HSV die Geschicke in die richtigen Bahnen zu leiten – oder eher leiten zu lassen: Ecke Sebastian Stapel – Eigentor Krischan Stein am kurzen Pfosten und schon stand es 1:1 (34.). Wiederum Stein war es, der kurz darauf mit einem ungeschickten Armeinsatz Philippe Schümanns 23. Saisontor von der Strafstoßmarke zum 1:2-Pausenstand heraufbeschwor (36.). Da änderte auch eine gute Kopfballchance für den bei einer Kiesewetter-Ecke aufgerückten Julius Bröhl erstmal nichts (44.).
Direkt nach der Pause eröffnete sich dem Tabellenvierten gar die Möglichkeit, auf 1:3 davonzuziehen. Schümann legte mit Übersicht für Jason Urban quer, doch dieser schoss freistehend eine Fahrkarte (47.).
Gelb-blau dankte es auf seine Weise. Auf Zuspiel Anton Piasings schickte Eßrich Gegenspieler Salih Eker ins Nichts und das Spielgerät wieder in die lange Ecke – 2:2 (50.)!
Das Momentum hatte sich nun auf Seiten der West-Hamburger geschlagen. Zwar scheiterte Leslie Nyarko aus ambitioniertem Winkel an Lasse Witts Fußabwehr (57.), doch als Moussa Yaemma die Kugel mit aller Gewalt unter die Latte prügelte, war der SVE erneut in Front gebracht (75.). Möglich gemacht hatte dies übrigens ein zu kurz blockierter Eckstoß Lennard Kiesewetters, der in diesem Stil auch das 4:2 auf den Weg brachte. Diesmal war es Leslie Nyarko, der halblinks vollendete (78.).
Zwischendurch zog Piasing noch den Kürzeren im Duell mit dem HSV-Schlussmann (76.).
Dem Heidgrabener SV schwammen derweil die Fälle davon. Dies vermochten auch die Auflösung der Viererkette und die Hereinnahme des hochgewachsenen Cass Marcks für das Angriffszentrum nicht mehr umzukehren.
Der immer wieder formschwankende SV Eidelstedt legte dagegen die Grundlage für eine Rest-Saison, die dem nicht untalentierten Kader mehr verspricht als nur Rang elf zur Winterpause.

Tore: 1:0 Eßrich (26.), 1:1 Stein (26., Eigentor, Stapel), 1:2 Schümann (36. Strafstoßtor), 2:2 Eßrich (50. Piasing), 3:2 Yaemma (75. Kiesewetter), 4:2 Nyarko (79. Kiesewetter)

gelbe Karten: Stein, Karaca – Kirch, Eker, Fischbein

Schiedsrichter: Dirk Förster (SC Egenbüttel)

Zuschauer: 50

Samstag, 28. Januar 2023

Spielbericht SC Sternschanze 1.C - SC Poppenbüttel 1.C

Freistoßzittern
Standardschläfrigkeit sorgt für Spannung an der Sternschanze

Wer sehnt sich dieser Tage angesichts weltweiter Krisen und der aktuellen Witterung nicht nach etwas menschlicher Wärme – einer helfenden Seele, die selbstlos mit guten Taten für erbauliche Augenblicke sorgt?  
In sportlicher Hinsicht jedenfalls schwingt sich die 1.C des SC Sternschanze so langsam zur Mutter Theresa auf.
Auch wenn der SC Poppenbüttel dem blanken 3:2-Endstand nach keine Almosen im Schanzenviertel erhielt, war doch das notorische Helfersyndrom des SCS erheblich am letztlich knappen Resultat des Duells Landesliga gegen Bezirksliga ohne Aufstieg beteiligt.
„Wir waren dominierender, als es das Ergebnis zeigt“, betonte Schanzes Arthur Schreiber nach der Partie, die dem Träger der Kapitänsbinde durch „gutes Zusammenspiel (…) besser als in den Wochen zuvor (…)“ durchaus Freude bereitete. „Wir haben den Ball gut laufen lassen, es hinbekommen, in zwei Spielrichtungen zu spielen. Das heißt, nicht immer nur den Weg nach vorne sehen, sondern auch nochmal den Ball hinten herum über die Innenverteidiger klatschen lassen oder öfter auch die Lücke suchen und nicht immer schnell den Weg nach vorne und auch mal die Seite zu wechseln.“.
Positiv ausgewirkt hatte sich dies nicht nur in überlegenen Ballbesitzphasen, sondern auch in Form einer Führung, die wiederum der SCP durch einen Ballverlust im Aufbauspiel anzettelte. Jona Specht passte auf und belohnte seinen couragierten Auftritt mit Saisontor Nummer eins ins ferne Eck (18.).
Der Jona im grün-schwarzen Dress (Thomsen) musste sich derweil Schanzen-Fänger Enno Gloßner im raschen Konter über die verwaiste rechte Angriffsseite geschlagen geben (24.). Das Tor zu treffen war in dieser ersten Halbzeit eben nur der Heim-Elf vergönnt. So rutschte ein Zuspiel von Probespieler Sami Al Hanash mit etwas Glück zu Enayatullah Makhdoomzada durch, woraufhin dessen technisch anspruchsvolle Verarbeitung zum 2:0 auf echtem Können basierte (32.).
Ebenso das vermeintliche 3:0, über das sich Schütze Theodor Spöhrer zu früh freute. „Das war niemals Abseits! Da standen drei Leute näher zum Tor als Theo!“, echauffierte sich Kollege Schreiber über die deutliche Fehleinschätzung des reichlich übernächtigten Schiedsrichters aus Norderstedt.
Klassisches Eigenverschulden lag dagegen beim poppenbütteler Anschluss im Rahmen eines hoch geschlagenen Job-Freistoßes vor, weil „einfach gar keine Zuordnung da war und alle einfach geschlafen haben. Da standen einfach fünf Leute auf einem Haufen und niemand war da. Das war einfach unfassbar schlecht!“. Hugo Martinez Villanova freute sich indes über sein verkürzendes Kopfballtor (41.).
Im Spiel nach vorne blieb Schanze dafür weiter engagiert, verpasste durch Al Hanash das mögliche 3:1 (45.), das Makhdoomzada mit Durchsetzungskraft im Zentrum wenig später nachholte (50.).
Alles paletti eigentlich, zumal unter anderem zwei Doppelchancen (56. & 59.) weiteren Ertrag in Aussicht stellten.
Ein erneuter ruhender Ball brachte die Jungs von der Bültenkoppel, die in der Vorsaison noch als dritte Mannschaft des Glashütter SV firmierten, aber wieder zurück ins Match. Max Lehmanns Hereingabe verwertete Trainersohn Lennard Valentin zum 3:2 (61.).
Entsprechendes High-Noon-Feeling lag in der Luft, als sich Lehmann die Kugel in der Nachspielzeit abermals zum aussichtsreichen Freistoß hinlegte – und verfehlte!

Tore: 1:0 Specht (18.), 2:0 Makhdoomzada (32. Al Hanash), 2:1 Martinez Villanova (41. Job), 3:1 Makhdoomzada (51.), 3:2 L. Valentin (61. M. Lehmann)

gelbe Karten: Steinfeld – keine

Schiedsrichter: Thomas Stapelfeldt (Eintracht Norderstedt)

Zuschauer: 26




Samstag, 21. Januar 2023

Spielbericht SC Sternschanze 1.C - SV Curslack-Neuengamme 1.C

Der Fehlerteufel trägt Marineblau
Festival der individuellen Klöpse schmeckt nur dem SVCN

So beendete der U14-Oberliga-Qualifikant seine drei Spiele umfassende Testspieltour durch die U15-Landesliga nach zwei knappen Niederlagen gegen den SC Victoria (0:2) und den SCVM (0:1) mit einem 4:1-Erfolg beim SC Sternschanze.
Eine Erfolgsgeschichte deutete sich zunächst jedoch noch nicht an, hob der ansonsten wirkungslose Arthur Schreiber („eines meiner schwächsten Spiele, diese Saison“) das Leder fein in den Sprint Vladyslav Kosykhs, dessen aussichtsreicher Abschluss verfehlte. Pech nur für die Gäste, dass Schlussmann Nelly Diene Kenfack den Ukrainer dabei fällte und den anschließenden Freistoß durch Theodor Spöhrer nur kurz blockiert bekam. Felix Lenzen staubte ab und es stand 1:0 (3.).
Die Schanzenkicker bewiesen jedoch Manieren und schenkten dem Widersacher höflich das 1:1, das ein verunglückter Rückpass zum Torwart artig für den richtig spekulierenden Seyhan Cuhaci vorbereitete (10.):
Lediglich andächtige Beobachtung erfuhr Christian Nkengni Takougan bei der Verwertung einer Bieszka-Ecke zum 1:2 (13.).
„Das unglückliche 1:1 hat unseren Spielfluss etwas zerstört. Bis zu diesem Zeitpunkt waren wir auf Augenhöhe“, benannte Schreiber den Knackpunkt der ersten Hälfte, in der seine Farben fortan „keine Zuordnung“, aber dafür „deutliche Probleme beim hinten Herauskombinieren“ hatten. Stets suchte man trotzdem unter Gegnerdruck die kurze Lösung. „Das ging ja schon oft genug schief!“. So auch in Minute 29, als Schlussmann Shivnat Arora die Kugel genau in die Füße des anschließend in die lange Ecke vollendenden Willy Last spielte. Kein Einstand nach Maß für den Neuzugang aus Eidelstedt, der „sehr aufgeregt im Tor“ agierte. „Das ist auch verständlich, aber trotzdem sehr ärgerlich.“, konstatierte Mitspieler Schreiber.
Glück hatte der Fänger derweil, dass Cuhaci mit links vorbei zielte (30.), um einen Ausflug wenig später nur mit einem Pfostenkracher aus spitzem Winkel zu quittieren (32.).
Somit ergebnistechnisch noch im Rennen, fand Marineblau im zweiten Abschnitt wieder zurück ins Spiel. „In der zweiten Hälfte waren wir dann etwas besser. Nach und nach kam immer mehr dieses Zusammenspiel rein, was in der ersten Hälfte vor allem gefehlt hat – auch einfach diese Ruhe am Ball. Dann haben sich auch Räume für uns ergeben, die wir doch ganz okay genutzt haben.“.
Die prickelndste Gelegenheit war hieraus für Enayatullah Makhdoomzada entstanden, jedoch zielte der Joker zu unentschlossen auf den Torsteher (52.).
Ein Bauchklatscher Till Steinfelds beerdigte wenig später auf der anderen Seite jedwede Ausgleichsambitionen des SCS, dem Nick Gegic „in einer Phase, in der wir besser waren und eigentlich schon das 3:2 hätten machen müssen“ das dritte Gegentor nach individuellem Fehler einschenkte (55.).
Ergebniskosmetik mochte in einem zunehmend ruppig geführten Vergleich nicht mehr gelingen – auch nicht in zwischenzeitlicher Überzahl, nachdem Leif Voß für eine ungewöhnliche Aktion an der Seitenlinie für fünf Minuten vom Feld geschickt wurde (58.). „Er läuft schreiend auf mich zu und springt mit offener Sohle auf meinen Zeh drauf“, zeterte der gefoulte Schreiber, dessen Blitzheilungsfähigkeiten ihn den anschließenden Freistoß durch Spöhrer (drüber) aus direkter Nähe beobachten ließen.
Kollege Lukas Reiß, Neuzugang vom Oberligisten Cosmos Wedel, erging es auch nicht besser. Sein Schuss flog vorbei (61.).
Etwas zu hoch fiel damit der verlorene Testspielauftakt für die Schanzen-Equipe aus, bevor am kommenden Wochenende mit dem Bezirksligisten SC Poppenbüttel ein Team aus einem tieferen Regal am Wasserturm aufschlägt.

Tore: 1:0 Lenzen (3. Spöhrer), 1:1 Cuhaci (11.), 1:2 Nkengni Takougan (13. Bieszka), 1:3 Last (29.), 1:4 Gegic (55.)

gelbe Karten: keine – Bahr, Völkers

Zeitstrafe: Voß (58., Unsportlichkeit + Foulspiel)

Schiedsrichter: Mika Moje (VfL Hammonia)

Zuschauer: 25



Samstag, 17. Dezember 2022

Spielbericht SC Sternschanze 1.C - SC Egenbüttel/SV Rugenbergen 1.C

Torreiche Weihnachtsfeier
Letzte Messe in 2022: Schanzes 1.C pustet chancenlosen Bezirksligisten weg

Grund für überbordendes Selbstbewusstsein hatte die Landesligasaison 2022/23 den 2008ern des SC Sternschanze bislang freilich nicht eingeflößt. Zum Abschluss des von „Auf und Abs“ bestimmten Kalenderjahres gelang immerhin der Beweis, dass man sich doch „sehr, sehr deutlich“ vom Niveau eines Bezirksligisten abhebt.
Mit der Spielgemeinschaft SC Egenbüttel/SV Rugenbergen hatte sich ein Landesliga-Aufstiegsrundenqualifikant die Ehre im Schanzenzenviertel gegeben, dem auch die überraschende Selbstaufstellung von Trainer Julian Kelle zwischen den Pfosten keine zweistellige Packung ersparen sollte.
„Man hat schon gesehen, dass wir uns da ein bisschen Frust aus der Seele gespielt haben“, erläuterte Arthur Schreiber, der selbst fleißig auf das Tor-Konto einzahlte, die heilende Wirkung des Testkicks, der mit einer „im Gesamtpaket viel besseren Chancenverwertung als sonst in der Liga“ „für alle ein cooles Spiel“ darstellte.
Den Anfang der Schanzenherrlichkeit in 13 Akten machte der ohnehin gut in Schuss wirkende Vladyslav Kosykh bereits nach fünf Minuten. Zentral im Strafraum finalisierte er mit rechts, wohingegen Enayatullah Makhdoomzada für sein 2:0 den Lupfer über den herausstürzenden Neu-Spielertrainer Kelle, dessen Einsatz Schreiber als „ein bisschen quatschig“ einstufte, bemühte (16.).
Auf einem „zum Großteil rutschigem“ Wintergeläuf legte der durchaus spielfreudige SCS weiter eine flotte Sohle aufs Parkett und erhöhte Dank Kosykhs Lauf über rechts, Schreibers gescheites Durchlassen und Theo Spöhrers Linksschuss auf 3:0 (20.).
Per Kopf beschenkte der unter der Woche aus Eidelstedt losgeeiste Lucien Rabeary die neuen Farben mit seinem Einstandstor (24.). Als Innenverteidiger war der Noch-Bezirksligaspieler derweil nicht gefordert. Als erfreuter Zuschauer vernahm er in der Folge einen Schreiber-Doppelpack per Direktschuss in den Winkel (26.) und flach im Nachsetzen (29.). Ebenso holte das zweifach erfolgreiche Leichtgewicht einen Strafstoß heraus, den Ella Bentz trotz Standschwierigkeiten zum 7:0-Pausenstand versenkte (31.).
Bei konstant abnehmender Gegenwehr der überforderten Gäste, deren einzige Annäherung aus Tyler Redmanns Distanzschuss (vorbei, 19.) bestand, nahm das Scheibenschießen weiter seinen Lauf. Zwar entfielen Treffer durch den bereits als Vorbereiter aufgefallenen Elias Zarbal (Abseits, 36.) und den mittlerweile an nahezu allen Szenen beteiligten Schreiber (Fahrkarte, 38.), doch rasch hatte Kosykh das Verpasste per Abstauber nachgeholt (43.). Auch Spöhrer durfte auf traumhafte Einladung Zarbals erneut am Spielstand schrauben (44.).
Binnen acht Minuten stieg dann noch Zauberzwerg Schreiber, der sich selbst durch „viel klatschen lassen“, „tiefe Wege“,  und „viel Variation im Spiel“ ein „sehr gutes Spiel“ attestierte, zum kristallklaren Hattrickschützen auf (54., 60. & 62.), ehe Makhdoomzada unter starker Abseitsnote das dreizehnte und damit letzte Hurra des Jahres 2022 anstimmte (64.).
Nach einem Oberliga-Halbjahr mit „einigen unglücklichen Niederlagen“, wo man „viel einstecken musste“ und einer Hinserie in der eine Etage tieferen Landesliga, die für Fünffachtorschütze Schreiber ebenfalls als „bis auf die letzten Spiele“, in denen es „tendenziell besser wurde“ als „keine gute Hinrunde“ einzustufen ist, bleibt trotz der vorweihnachtlichen Tor-Bescherung mindestens ein sportlich weinendes Auge aus Sicht der Marineblauen.
Der fromme Wunsch ist daher klar: „in der Landesliga wieder Siege einfahren und weiter oben mitspielen“.

Tore: 1:0 Kosykh (5.), 2:0 Makhdoomzada (16.), 3:0 Spöhrer (20. Kosykh), 4:0 Rabeary (24. Zarbal), 5:0 Schreiber (26. Zarbal), 6:0 Schreiber (29.), 7:0 Bentz (31. Strafstoßtor, Harb an Schreiber), 8:0 Kosykh (43.), 9:0 Spöhrer (44. Zarbal), 10:0 Schreiber (54. Kuhlmann), 11:0 Schreiber (60. Spöhrer), 12:0 Schreiber (62. Zarbal), 13:0 Makhdoomzada (64. Spöhrer)

gelbe Karten: Zarbal – keine

Schiedsrichter: Moritz Ben Frank (SC Alstertal/Langenhorn, Note 3,5)

Zuschauer: 26



Fünffachtorschütze mit kritischem Jahresfazit: A. Schreiber


Sonntag, 11. Dezember 2022

Spielbericht FC Alsterbrüder II - FC Bingöl 12

Försters perfekter Ausstand
Winterliche Überraschung: Alsterbrüder II beschenkt den Coach zum Abschied

Ein letztes Hurra bescherte die zweite Mannschaft des FC Alsterbrüder ihrem scheidenden Coach zum Jahresabschluss in der Bezirksliga Süd. Einen nicht unbedingt eingeplanten Heim-Dreier gegen das Spitzenteam des FC Bingöl schenkte man Vereinslegende Lennart „Lenno“ Förster, der aus familiären Gründen nach dem Motto „ganz oder gar nicht“ das Traineramt an Ihsan Azizmahmutogullari (verlässt seinerseits seinen Stuhl als Co-Trainer beim Landesligisten Eintracht Lokstedt) übergibt.
Deutlich besser hatten die Eimsbütteler die Rutschpartie auf dem vereisten Walter-Wächter-Platz, den der Pfeifenmann als bespielbar einstufte, angenommen. Zusätzlichen Rückenwind für die abstiegsbedrohten Alsterbrüder lieferte ein 20-Meter-Schuss Theodor Kunkels mit rechts, der sich mit ballistischer Flugkurve zum 1:0 in die Maschen senkte (6.).
Immer wieder suchte der FCA in der Folge den Weg über die starke rechte Seite, wo Rateb Noori den drüber zielenden Gianluca de Ponte bediente (19.).
Besser lief es da, als der auffällige Max Müller seinen Rechtsverteidigerposten zum wiederholten Male offensiv interpretierte und Hakan Selvi per Hereingabe zum Eigentor gegen die Laufrichtung des Torwarts zwang – 2:0 (21.)!
Der Favorit, dessen zur Akklimatisierung mit dem Boden so wichtiges Aufwärmprogramm sich vor Anpfiff auf ein Minimum reduziert hatte, kam dagegen erst durch seinen ruhenden Ball einmal gefährlich vor des Gegners´ Gehäuse. Nur Ahmet Bayats Kopfball entsprang jedoch einer Abseitsposition des ansonsten schneeblassen Torjägers (32.).
Einer behänden Glanzreaktion seines Schlussmannes war es zu verdanken, dass der Halbzeitrückstand für die Veddeler nicht noch höher ausfiel, tauchte Achmed Hasu gegen einen zentralen Rechtsschuss Lucas Niebuhrs lehrbuchartig ab (34.).
Lange waberte das Spielgeschehen im zweiten Abschnitt vor sich hin – weiter mit Vorteilen für die Hausherren, die sich bei Zakaria Diabates gelbwürdigem Foulspiel schon in Überzahl wähnten. Nach reiflicher Überlegung verzichtete der sonst tadellos Mohammed Al-Furati (FC St. Pauli) auf die fällige Ampelkarte (80.). Sehr zum Missfallen Försters, dessen Groll sein Noch-Team rasch mit einem weiteren Abschiedsgeschenk wieder in Luft auflöste. Zwar scheiterte Noori im ersten Anlauf noch an Hasu, doch im vehementen Nachsetzen gegen den Goalie bohrte der gerade eben eingewechselte Nestor Hilchenbach den Ball über die Linie (88.). Angeschlagen war der Arbeitstag für das Eigengewächs daraufhin wieder vorbei…
Auf der anderen Seite lavierte Serhat Celikel das Ei aus der Distanz zum 3:1 hinein, obwohl FCA-Fänger Joshua Leitmond noch eine Pranke an das Flugobjekt bekam (90.).
Der Treffer des einstigen U17-Bundesligaspielers kam jedoch wie das Aufbäumen seiner Kollegen zu spät. Unter den analytischen Augen von damit weiterhin-Spitzenreiter-Trainer Benjamin Lipke verpasste der kurdische Club also überraschend die Übernahme des Spitzenplatzes von Altona 93 II – kommende Woche Pokalgegner der Alsterbrüder-Reserve.

Tore: 1:0 Kunkel (6.), 2:0 H. Selvi (21., Eigentor, Müller), 3:0 Hilchenbach (88. Noori), 3:1 Celikel (90.)

gelbe Karten: L. Niebuhr – Diabate, Hasu

Schiedsrichter: Mohammed Al-Furati (FC St. Pauli, Note 2: kam durch einen kommunikativen Auftritt mit stimmiger Zweikampfbewertung ohne viele Karten aus, einzig wäre der bereits verwarnte Diabate (taktisches Foulspiel) mit gelb-rot zu verweisen gewesen, 80.)

Zuschauer: 25




Samstag, 10. Dezember 2022

Spielbericht SC Sternschanze 1.C - TuS Germania Schnelsen 1.C

„nachgelassen“, aber trotzdem gewonnen
SCS gewinnt Schneewalzer gegen Schlusslicht Germania Schnelsen

Ein „durchwachsenes Spiel mit Höhen und Tiefen“ haben die 2008er des SC Sternschanze zum Halbserienabschluss der U15-Landesliga noch einmal auf das schneebedeckte Parkett gelegt. So weit so positiv aus Sicht der Schanzen-Elf, die sich gegen die punktlose Schlussleuchte aus Schnelsen jedoch etwas mehr versprochen haben dürfte.
An Torchancen mangelte es dafür zunächst nicht. So verbuchte allein Enayatullah Makhdoomzada gleich fünf Abschlussszenen binnen der ersten 30 Minuten für sich. Enzig der Erfolg blieb unter anderem mit einem Kopfball, bei dem der erst zwölfjährige Gäste-Fänger Tobias Baltzer im wahrsten Sinne des Wortes über sich hinaus wuchs (8.), fern.
Das erlösende Erfolgserlebnis gelang schließlich Vladyslav Kosykh, der zentral alle Freiheiten bekam, Elias Zarbals Zuspiel von der Grundlinie passend zu verwerten (30.).   
Ohnehin gehörte der flinke Ukrainer zu jenen Akteuren, die mit den tückischen Bedingungen am besten zurechtkamen. „Natürlich war es sehr rutschig auf dem Platz und der Ball schwierig zu kontrollieren“, legte Schanzes Arthur Schreiber die besondere Diffizilität der Partie dar.
Mit „Bock“ und „Energie im Spiel“ wollte der SCS „das zweite Tor unbedingt machen und weiter nachlegen“, nur ging das Vorhaben für den zweiten Abschnitt lediglich teilweise auf. Quasi im Minutentakt erspielte man sich Chancen wie Jona Spechts frei verballerte Königschance aus kürzester Distanz (42.), um durch Zarbal, der bereits zweimal den Kürzeren gegen Baltzer zog (38. & 40.), dann doch zu erhöhen. Am Ende eines Angriffs nach Ballgewinn legte Specht für den mittig einschussbereiten Zarbal quer (43.).
Doch anstatt dass ein dritter Treffer für klare Verhältnisse sorgte, holte ein Strafstoßpfiff die bis dato nur durch Mats Kripkes Schusschance vor dem zupackenden Enno Gloßner vorstellig gewordenen Germanen (11.) zurück in die Verlosung.
„Eine strittige Szene“, befand nicht nur Schreiber: „Mir mich sah es eher so aus, dass der Dreier da so ein bisschen in Enayat [Makhdoomzada] reinläuft.“. Clever hatte Christopher Uzodo den Kontakt mit dem Gegenspieler hergestellt und somit Julian Eichhorn den erfolgreichen Freischuss zum ersten Auswärtstor der Saison (nach 495 Minuten!) ermöglicht (45.).
Plötzlich war die Statik im Match eine andere. „Wir haben nachgelassen und das dürfen wir natürlich nicht – vor allem bei einem Spielstand von 2:1. Genau das ist unser Fehler gewesen. Wir haben aufgehört, vorne anzulaufen. Das war nicht gut und somit haben wir uns weiter hinten reindrängen lassen. Dann lag das zweite Gegentor so ein bisschen in der Luft“, beschrieb Schreiber die kritische Spielphase, die er für seine Mannen selbst mit seinem 3:1 entspannen sollte. Kosykh hatte den auf links durchgestarteten Joker wohltemperiert bedient, sodass dieser „klassisch in die lange Ecke vollenden“ konnte (63.). „War jetzt nichts Besonderes, aber in dem Moment ein sehr wichtiges Tor, sodass wir das 2:2 nicht bekommen.“.
Eine latente Gefahr des Tabellenletzten, dessen lautstarke Trainerschaft jenseits ihres vorgesehenen Aufenthaltsortes außerhalb des Spielfeldes verbal antrieb, blieb trotzdem noch zurück. So jagte der überzeugende Eichhorn einen guten Freistoß gar nicht mal extrem weit über den Schanzen-Quader (65.).
Unterm Strich stand letztlich der 3:1-Erfolg für die Marineblauen, deren kompliziertes, immer wieder von Ausfällen im knapp bemessenen Kader beeinflusstes Pflichtspieljahr 2022 damit beendet ist. Der Schütze des letzten Tagestreffers hatte sich „trotz der vielen Abgänge“ im Sommer „mehr erhofft“ als den aktuell achten Rang. „Ich hätte trotzdem gedacht, dass wir weiter oben mitspielen“, zumal es laut Schreiber „schon einige Teams gab, zu denen wir im Vergleich deutlich besser waren.“. „Einige unglückliche Punktverluste“ führten jedoch dazu, dass man „teilweise zu Unrecht so weit unten stehen“ würde.
Zum Ausklang des Kalenderjahres gibt es dann noch einen Testkick gegen das Bezirksligateam des SC Egenbüttel/SV Rugenbergen auf heimischem Gelände – sofern das Winterwetter es zulässt.

Tore: 1:0 Kosykh (30.), 2:0 Zarbal (43. Specht), 2:1 Eichhorn (45. Strafstoßtor, Makhdoomzada an Uzodo), 3:1 Schreiber (63. Kosykh)

gelbe Karten: Makhdoomzada – keine

Schiedsrichter: Caspar Elias Timm (Eimsbütteler TV, Note 3)

Zuschauer: 25




Samstag, 3. Dezember 2022

Spielbericht SC Sternschanze 1.C - SC Cosmos Wedel 1.C

„Eine Nummer zu groß“
Oberligist Cosmos Wedel springt locker ins Pokal-Achtelfinale

Keine Pokalromantik mochte am ersten Dezemberwochenende 2022 die U15 Cosmos Wedels aufkommen lassen. Ungefährdet kegelte das Oberligaspitzenteam den klassenniedrigeren SC Sternschanze mit 5:1 aus dem Wettbewerb.
„Es war von Anfang an klar, dass das ein schwieriges Spiel für uns wird. Dennoch haben wir es im Nachhinein betrachtet, sehr gut gemacht, haben gut Räume zugemacht, nicht ganz so viel zugelassen“, lobte Schanzes Arthur Schreiber die eigenen Farben, die dem stärkeren Gegner trotz erneut diverser Ausfälle lange einen torlosen Zwischenstand abtrotzten.
„(…)dann können wir schon fast 1:0 in Führung gehen. Das ist ein bisschen ärgerlich“, befand der Mittelffeldspieler, dessen Kollege Elias Zarbal nach einer guten Viertelstunde per Freistoß unweit an der überraschenden Heim-Führung vorbeischrammte (16.).
Stattdessen eröffnete Alexander Brandes den Torreigen nach ersten Annäherungen der Kollegen Neumann (9.) und Lux (21.) völlig blank am zweiten Pfosten mit seinem 0:1 (24.). Nachschlag servierte im Eckballgetümmel Auswahlspieler Finn Lux, sodass sich Schanze auch nach den Seitenwechsel eher in Schadensbegrenzung übte. „Wenn du hinten aufmachst, wirst du schon schnell mit Tempo überlaufen. Wenn du da einmal unkonzentriert bist, steht es direkt 0:3 und dann ist wirklich der Deckel drauf.“.
Auch ohne großes Offensivaufbäumen ereilte die Schanzer*innen genau jenes Schicksal. Ballgewinn der Cosmonauten im Mittelfeld und schon war der „große, schnelle“ Lux auf und davon (54.). „Alles ging über den 15er: Der war auch stark! Wenn man sich das anguckt: der macht ja alle Tore bei denen. Ich glaube, ohne den würden die auch gar nicht so weit oben stehen. Irgendwann wird der dann auch wechseln“, adelte Schreiber seinen um einiges höher gewachsenen Gegenspieler.
Während es für den SCS nun „zu spät zum Aufmachen“ war, blieb der Oberligist im Fluss, der den Ex-HSVer Shawn Czichon in Idealposition zum 0:4 in die lange Ecke spülte (60.).
Immerhin markierte Mohammadullah Azimi im Angesicht mit dem chancenlos zurückgelassenen Moritz von der Reith noch den Ehrentreffer (69.), auf den es drüben jedoch die postwendende Antwort setzte, als der eingewechselte Yi-Yun Masli in mittlerer Strafraumausrichtung zum Abschluss kam, Enno Gloßner die Kugel noch watschte, aber nicht mehr ablenken konnte (70.). Der 1:5-Endstand war perfekt!
„Cosmos war klar eine Nummer zu groß“, gestand der damit vor dem Achtelfinale aus dem Pokal getilgte Schreiber, der sein Team zumindest „spielerisch“ als „das ganze Spiel über besser“ wahrgenommen hatte.
Das dürfte doch als eine zusätzliche Motivationshilfe für den letzten Ligaauftritt des Jahres gegen das Schlusslicht aus Schnelsen dienen. „Jetzt kommt Germania. Ich denke, da können wir jetzt zum Hinrundenabschluss nochmal ein schönes Ding raushauen und nochmal diese drei Punkte mitnehmen, um unten ein bisschen rauszukommen; vielleicht auch mal ein bisschen Frust rausschießen.“.

Tore: 0:1 Brandes (24.), 0:2 Lux (31.), 0:3 Lux (54.), 0:4 Czichon (60.), 1:4 Azimi (69.), 1:5 Masli (70.)

Schiedsrichter: Ahmad Ahmadi (VfL Hammonia, Note 2,5: kaum gefordert in einer fair geführten Partie, muss jedoch an seiner Körpersprache arbeiten)

Zuschauer: 55


Sonntag, 27. November 2022

Spielbericht HEBC 1. Senioren - SC Victoria Hamburg 1. Senioren

Spitzenreiter ohne Mühe
Vicky-Senioren mit klarem Auswärtssieg bei ersatzgeschwächtem HEBC

Einem einzigen Team war es bis dato geglückt, den erfolgsverwöhnten Senioren des SC Victoria im laufenden Spieljahr mit einem 2:2 einen Punkt abzutrotzen.
Im Rückspiel hatte der personell angeschlagene HEBC jedoch nicht den Hauch einer Chance. Unter den Augen diverser Verletzungsausfälle hatten die verbliebenen Reinmüller-Kicker alle Hände voll zu tun, sich den immer wieder neu anrollenden Angriffswellen des SCV zu erwehren.
Was bei Stefan Siedschlags abgeblockten Linksschuss (2.) und Kamil Mouktars auf der Linie geklärten Versuch (7.) noch gelang, war in Minute zehn durch ein Eigentor Lars Nawraths konterkariert. In bester Stürmermanier hatte der „20er“ eine Hereingabe von links im eigenen Kasten versenkt.
Auf Zuspiel von David Laczkowski erhöhte Tim Vogel klassisch vor dem Tor auf 0:2 (18.).
Treffer Nummer drei servierte der HEBC in Form von Frank Jägers schwacher Eckstoßklärung in die Füße des für Mouktar auflegenden Torben Voß wieder selbst (26.), ehe Voß, der zu längst vergangenen Jugendzeiten das lila-weiße Leiberl trug, auch Siedschlag erfolgreich zum 0:4-Pausenstand bediente (34.).
Weiter machten die stets fleißig rochierenden Victorianer auch nach der Pause. Gegen Laczkowski (36.) und Voß (54.) parierte Torsteher Sven Klein, während Vogels Abzug gerade noch von Nawrath ins Tor-Aus abgelenkt werden konnte (45.).
Wenigstens Mouktar vermochte es noch zu treffen, nachdem die Gastgeber bei Siedschlags Pass in die Tiefe lausig auf Abseits spielten (52.).
Offen wie ein Scheunentor fand auf der anderen Seite plötzlich auch der HEBC eine gegnerische Abwehr vor, als Vickys sonst herausragend organisierte Defensive bei Francisco Casares Sineiros eröffnenden Ball einmal die Ordnung missachtete und prompt die Quittung dafür erhielt. Özkan Topal legte nicht weniger mustergültig quer als Lars von Lühmann zentral flach im Angesicht mit Oliver Hinz vollendete (57.).
1:1 stand es damit zumindest in der Wertung der zweiten Halbzeit, woran sich durch eine Reimer-Klärung in letzter Sekunde (65.) und einen Pfostenschuss Siedschlags (67.) letztlich auch nichts mehr ändern sollte.
Mit satten acht Punkten Vorsprung vor der zweitplatzierten SV Lieth gehen die Titelhamster vom Lokstedter Steindamm am kommenden Wochenende in ihren verlegten Jahresabschluss gegen das Kellerkind Germania Schnelsen, während am Reinmüller für den hiesigen Tabellenfünften der Ü40-Verbandsliga bereits die Winterpause eingeläutet ist.

Tore: 0:1 Nawrath (10., Eigentor), 0:2 Vogel (18. Laczkowski), 0:3 Mouktar (26. Voß), 0:4 Siedschlag (34. Voß), 0:5 Mouktar (52. Siedschlag), 1:5 von Lühmann (57. Topal)

Schiedsrichter: Mark Janssen (SV Großborstel, Note 2: souveräner Leiter eines unaufgeregten Spiels, dazu mit hoher Trefferquote bei Abseitsfragen)

Zuschauer: 25



Samstag, 26. November 2022

Spielbericht SC Victoria Hamburg 1.C - SC Sternschanze 1.C

„Das hat da nichts zu suchen!“
U15-Landesligaderby verkommt zur Farce

Heimsieg für den SC Victoria, doch über das Sportliche sprach am Ende eines denkwürdigen wie beschämenden Spektakels an der Hoheluft keiner mehr.
Begonnen hatte das bizarre Treiben bereits vor dem Spiel mit dem Einsatz von Pyrotechnik einiger halbstarker Schlichtgeister auf der Gegentribüne. „Das ist natürlich ein bisschen übertrieben. Vor allem, bei einem C-Jugendspiel. Das wirbelt das direkt von Anfang an auf. Da kommt direkt so ein bisschen Nervosität und dieser Drang, da jetzt auch irgendein Zeichen zu setzen“, beschrieb Schanzes Arthur Schreiber die Gefühlslage, die zunächst jedoch als sportliche Triebfeder für beide Teams zu taugen schien.
Gute Chancen boten sich beiden Teams vom Anpfiff weg.
Mohammadullah Azimi (3.) und Enayatullah Makhdoomzada (5.) versuchten sich für den SCS – Victor Ende (6.) und Devon Fouda Essomba (7.) vergeigten aussichtsreich für den SC Victoria. Letzterer war es auch, der wenig später mittig durchbrach, das Leder dann aber überhastet drüber hämmerte (10.).
Nicht so Makhdoomzada auf der anderen Platzhälfte. Richtig erkannte er das äußerst offensive Torwartspiel Jarmo Madees und hob das Bällchen passend über den weit vor postierten Schlussmann zum 0:1 (12.).
Folgend gehörte das Match den selbstbewussten Gästen, denen Madee – übrigens nach wie vor mit einem Stellungsspiel der Marke „mein Strafraum ist Lava“ – den Garaus im Torschuss machte (21., 28. & 32.).
Für den SCS hütete unterdessen Theo Spöhrer nach längerer Torwartabstinenz für den unpässlichen Enno Gloßner mal wieder den Kasten. Eine gute Fußabwehr gegen Fouda Essomba sicherte dem 14-Jährigen eine gegentorlose Halbzeit (31.) zum Goalie-Comeback.
Ein ums andere Mal geriet sein Tor nach der Pause ins Visier der Victorianer, die den SCS förmlich einschnürten. Sowohl Cyrus Tabatabai (39. & 43.), als auch Außenspieler Vladyslav Bratslavsky (42.) schossen jedoch jeweils eine Fahrkarte. Ebenso Fouda Essomba, den ein Ballverlust des zum Teil chaotisch verteidigenden SCS zur Top-Chance einlud (45.).
Die geradezu logische Konsequenz: Vickys Ausgleich, den der kantige Kameruner über rechts für den einmurmelnden Ende vorbereitete – 1:1 (48.)!
Und das auch noch in Unterzahl, nachdem Innenverteidiger Gurnoor Singh verletzt die Segel streichen musste und kein Feldspieler auf der Bank zur Verfügung stand.
Noch ein Gelber weniger wurde es temporär, als Schiedsrichter Fabian Rother (Eimsbütteler TV) den vorverwarnten Tabatabai für ein zu spätes Einsteigen im Mittelfeld mit einer Zeitstrafe belegte (49.).
Für die Schanzenkicker offenbar nicht Anlass genug, den Offensivmotor wieder verstärkt anzuwerfen. Stattdessen blieb eher das doppelt unterzählige Victoria am Drücker.
Erst eine knappe Viertelstunde vor Schluss brachte Azimis zu hoch angesetzter Freistoß (56.) mal wieder so etwas wie Gefahr hervor, was Kollege Makhdoomzada mit einem Heber im Konter zwar steigern konnte, das Zwischenresultat damit jedoch nicht veränderte (58.).
Dies war dafür dem Gegner vergönnt, als Spöhrer im Hochsteigen beim Eckstoß vom eigenen Mann gestört wurde und Fouda Essomba handlungsschnell im Sechzehner das umjubelte 2:1 markierte. Der Auftakt einer irrsinnigen Schlussphase (67.)!
Im unflätigen Dialog mit dem flegelhaften Publikum aus dem „Pyro-Block“ holte sich Tabatabai noch vor Wiederanstoß den roten Karton ab. „So wie ich das mitbekommen habe, gab es da eine beleidigende Botschaft aus der Fankurve. Ich glaube, es war ein Mittelfinger und den hat der 9er dann zurückgezeigt. Dafür hat er dann, würde ich so sagen, zu Recht die rote Karte gesehen“, berichtete Schreiber, der mit seinem Team erneut zweifach überzählig auf dem Feld stand.
Im Schatten der aufgeheizten Atmosphäre fiel es den Schanzen-Kickern nach wie vor schwierig, dem dezimierten Widersacher (sportlich) Feuer zu machen. „Die Eltern von Victoria haben mich auf dem Platz wirklich genervt, weil die ganze Zeit etwas hereingerufen kam: Besonders der eine Vater, der wirklich ununterbrochen den Schiedsrichter beleidigt hat. Ich meine, das ist Kinderfußball und da braucht man das wirklich nicht. Es geht jetzt nicht um Leben und Tod. Es ist einfach ein C-Jugendspiel in der Landesliga und kein Regionalliga- oder Bundesligaspiel im Herrenbereich. Das hat da nichts zu suchen!“, ärgerte sich Schreiber über die akustischen Begleitumstände, die nicht geringer wurden, als Luis Meissner Foul spielte und obendrauf zum aussichtsreichen Freistoß seine zweite Verwarnung in Form einer Zeitstrafe kassierte (70.). Torwart Madee echauffierte sich und flog mit Doppelgelb gleich hinterher, um für seine fortgesetzte Verbal-Diarrhoe gar noch die rote Karte zu erhalten. „Der Torwart des SCV hat den Schiri als Rassisten beschuldigt“, erklärte der seit vergangenem Dienstag auch als geprüfter Schiedsrichter firmierende Schreiber das Vorgehen seines Kollegen an der Pfeife, während der Verwiesene selbst „nur nachgefragt“ habe, „warum er (der Schiedsrichter) unseren Spieler vom Platz geschmissen hat“.
So oder so taugte die anschließend gewählte Diktion außerhalb des Feldes nicht gerade als Beweis guter Kinderstube…
Nur was wurde jetzt aus dem fälligen Freistoß? Mit diesem sah sich kurzerhand Ersatztorhüter Luke Nöcker, eigentlich nur auf dem Spielbericht, um im Innenraum bei seiner Mannschaft sitzen zu dürfen, konfrontiert. Schreibers kümmerlicher Standard bereitete dem unaufgewärmten Fänger allerdings keine Schwierigkeiten (70.+5). „Wenn du wie wir am Ende mit teilweise vier Leuten mehr auf dem Platz bist, musst du wirklich ein Tor machen und vor allem diese beiden Freistoßsituationen – da nehme ich mich auch gar nicht raus. Der war nicht gut geschossen von mir. Der von Noah leider auch nicht.“.
Selbstkritische Worte, die eine letzte, nicht weniger verheißungsvolle, Freistoßposition für Noah Taddigs als letzte Spielaktion mit einschlossen (70.+8). „Du musst natürlich davor schon mit einem oder mit zwei oder sogar mit drei Mann mehr aufgrund Zeitstrafen und Verletzungen des Gegners das Spiel für dich entscheiden. Das war nicht gut von uns gespielt. Wir haben die Überzahl nicht ausgenutzt.“.
Mit stumpfen Waffen arbeitete der SC Sternschanze heuer vergeblich an Zählbarem im „Sechs-Punkte-Spiel“ gegen den Tabellennachbarn. Auch ein Produkt diverser Ausfälle, die mit dem „soliden“ Noah Schmideder und dem „überragenden“ Johnny Freitag sogar Personal aus der zweiten Mannschaft in die Landesliga spülten. „Johnny hat ein tolles Spiel gemacht! Das hat wirklich Spaß gemacht, mit ihm da auf der Sechs zusammenzuspielen!“, so Schreiber, der den Scheinwerfer auf die kommende Aufgabe im Pokal wirft und mit einem „positiven Gewissen“ in das Duell mit dem Oberligaspitzenteam Cosmos Wedel geht. „Ich will natürlich weiterkommen im Pokal. Egal wie dreckig oder wie gut wir das da spielen. Am Ende wird’s ein Elfmeterschießen, vielleicht. Das werden wir dann sehen. Also, ich hätte Bock drauf!“. „körperlich präsent sein, viel miteinander kommunizieren, Kräfte richtig einteilen“ und „ein, zwei taktische Sachen – auf jeden Fall das Anlaufen besprechen“ sollen die Überraschung möglich machen.
„Unsere Bilanz gegen Oberligisten diese Saison sieht gut aus: Ein Spiel – ein Sieg gegen Rugenbergen in der Saisonvorbereitung. Natürlich hat sich da sicher viel verändert, aber ich denke doch, dass wir auf jeden Fall Punkte mitnehmen können!“. Ob der heutige Kapitän beim Thema „Punkte“ mit den Gedanken womöglich schon beim noch anstehenden Hinrundenabschluss gegen Liga-Schlusslicht Germania Schnelsen ist???

Tore: 0:1 Makhdoomzada (16.), 1:1 Ende (48. Fouda Essomba), 2:1 Fouda Essomba (67. Meissner)

gelbe Karten: Tabatabai, Madee, Meissner – Azimi

Zeitstrafen: Tabatabai (49., wiederholtes Foulspiel), Meissner (70., wiederholtes Foulspiel), Madee (70., wiederholtes Meckern)

rote Karten: Tabatabai (67. Beleidigung), Madee (67. wiederholtes Meckern)

Schiedsrichter: Fabian Pascal Rother (Eimsbütteler TV, Note 3,5: vertretbare persönliche Strafen in einem schwierigen Spiel, ließ jedoch zu viel Hektik von außen durch Zuschauende und Vicky-Ersatzbank zu, mit zunehmender Spieldauer im Zweifel mit Pfiffen für den SCS)

Zuschauer: 45


Geistig benebelte Menschen sorgten für eingenebelte Menschen.

Die Coachingzone wurde eher als Vorschlag interpretiert.