Sonntag, 11. Dezember 2022

Spielbericht FC Alsterbrüder II - FC Bingöl 12

Försters perfekter Ausstand
Winterliche Überraschung: Alsterbrüder II beschenkt den Coach zum Abschied

Ein letztes Hurra bescherte die zweite Mannschaft des FC Alsterbrüder ihrem scheidenden Coach zum Jahresabschluss in der Bezirksliga Süd. Einen nicht unbedingt eingeplanten Heim-Dreier gegen das Spitzenteam des FC Bingöl schenkte man Vereinslegende Lennart „Lenno“ Förster, der aus familiären Gründen nach dem Motto „ganz oder gar nicht“ das Traineramt an Ihsan Azizmahmutogullari (verlässt seinerseits seinen Stuhl als Co-Trainer beim Landesligisten Eintracht Lokstedt) übergibt.
Deutlich besser hatten die Eimsbütteler die Rutschpartie auf dem vereisten Walter-Wächter-Platz, den der Pfeifenmann als bespielbar einstufte, angenommen. Zusätzlichen Rückenwind für die abstiegsbedrohten Alsterbrüder lieferte ein 20-Meter-Schuss Theodor Kunkels mit rechts, der sich mit ballistischer Flugkurve zum 1:0 in die Maschen senkte (6.).
Immer wieder suchte der FCA in der Folge den Weg über die starke rechte Seite, wo Rateb Noori den drüber zielenden Gianluca de Ponte bediente (19.).
Besser lief es da, als der auffällige Max Müller seinen Rechtsverteidigerposten zum wiederholten Male offensiv interpretierte und Hakan Selvi per Hereingabe zum Eigentor gegen die Laufrichtung des Torwarts zwang – 2:0 (21.)!
Der Favorit, dessen zur Akklimatisierung mit dem Boden so wichtiges Aufwärmprogramm sich vor Anpfiff auf ein Minimum reduziert hatte, kam dagegen erst durch seinen ruhenden Ball einmal gefährlich vor des Gegners´ Gehäuse. Nur Ahmet Bayats Kopfball entsprang jedoch einer Abseitsposition des ansonsten schneeblassen Torjägers (32.).
Einer behänden Glanzreaktion seines Schlussmannes war es zu verdanken, dass der Halbzeitrückstand für die Veddeler nicht noch höher ausfiel, tauchte Achmed Hasu gegen einen zentralen Rechtsschuss Lucas Niebuhrs lehrbuchartig ab (34.).
Lange waberte das Spielgeschehen im zweiten Abschnitt vor sich hin – weiter mit Vorteilen für die Hausherren, die sich bei Zakaria Diabates gelbwürdigem Foulspiel schon in Überzahl wähnten. Nach reiflicher Überlegung verzichtete der sonst tadellos Mohammed Al-Furati (FC St. Pauli) auf die fällige Ampelkarte (80.). Sehr zum Missfallen Försters, dessen Groll sein Noch-Team rasch mit einem weiteren Abschiedsgeschenk wieder in Luft auflöste. Zwar scheiterte Noori im ersten Anlauf noch an Hasu, doch im vehementen Nachsetzen gegen den Goalie bohrte der gerade eben eingewechselte Nestor Hilchenbach den Ball über die Linie (88.). Angeschlagen war der Arbeitstag für das Eigengewächs daraufhin wieder vorbei…
Auf der anderen Seite lavierte Serhat Celikel das Ei aus der Distanz zum 3:1 hinein, obwohl FCA-Fänger Joshua Leitmond noch eine Pranke an das Flugobjekt bekam (90.).
Der Treffer des einstigen U17-Bundesligaspielers kam jedoch wie das Aufbäumen seiner Kollegen zu spät. Unter den analytischen Augen von damit weiterhin-Spitzenreiter-Trainer Benjamin Lipke verpasste der kurdische Club also überraschend die Übernahme des Spitzenplatzes von Altona 93 II – kommende Woche Pokalgegner der Alsterbrüder-Reserve.

Tore: 1:0 Kunkel (6.), 2:0 H. Selvi (21., Eigentor, Müller), 3:0 Hilchenbach (88. Noori), 3:1 Celikel (90.)

gelbe Karten: L. Niebuhr – Diabate, Hasu

Schiedsrichter: Mohammed Al-Furati (FC St. Pauli, Note 2: kam durch einen kommunikativen Auftritt mit stimmiger Zweikampfbewertung ohne viele Karten aus, einzig wäre der bereits verwarnte Diabate (taktisches Foulspiel) mit gelb-rot zu verweisen gewesen, 80.)

Zuschauer: 25




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