Samstag, 22. September 2012

Spielbericht SC Sternschanze 1.C - Eimsbütteler TV 2.C

Dramatik bis zum Schluss: SCS ist Derbysieger!
Defensive als Schlüssel zum Erfolg – ETV ohne Plan

Manchmal kommt es doch eben alles ganz anders, als gedacht: Da reiste die favorisierte Elf des Eimsbütteler TV siegessicher an die Sternschanze, um dem ungeliebten Ortsrivalen klar die Grenzen aufzuzeigen und dann das: SC Sternschanze 1.C: 3 – ETV 2.C 1!
Dabei begannen die Gäste, im Gegensatz zur Vorwoche auf drei Positionen verändert, mit mehr Ballbesitz und guten Gelegenheiten für Laurin Windeknecht (22.) und Flynn Semmerling (25.). Das erste Tor fiel jedoch auf der anderen Seite, bekam der ETV einen Offensivvorstoß Noah Ceesays über die rechte Seite nicht entscheidend geklärt, sodass Luca Holst ungehindert aus halblinker Position in die lange Ecke zielen konnte – das 1:0 (28.)!
Bereits zur Pause machte sich somit eine lange nicht mehr erlebte Euphorie an der Sternschanze breit, doch noch war eine Halbzeit zu spielen…
Die Gästen zeigten sich in der Folge zwar bemüht, den extrem gut organisierten Abwehrriegel des SCS zu knacken, auf wirkliche Torchancen wartete man jedoch vergebens, sodass es fast logisch erschien, dass der eingewechselte Tugay Durgut den zweiten ernsthaften Angriff der Gastgeber zum hoch umjubelten 2:0 veredelte. Eigentlich war Jonathan Voges nach suboptimaler Annahme eines Meier-Abschlages schon zu sehr abgedrängt, um der ETV-Defensive Schaden zuzufügen, seine Flanke fand jedoch den einköpfen Durgut in der Mitte. Nun lag der Staffelstab eindeutig bei den Rot-weißen, denn jetzt musste einiges passieren, wollte man die Blamage gegen den belächelten Rivalen noch abwenden.
Und tatsächlich kam der, in die Offensive berufene Berkant Aydin nach gutem Sali-Service frei vor die gegnerische Kiste, doch SCS-Schlussmann Hannes Meier verhinderte den Anschlusstreffer im direkten Duell (57.).
Zuvor hätte Ergin Gökcek in einem Konter alles klar machen können, scheiterte mit seinem Rechtsschuss allerdings am famos reagierenden Darian Djafari.
Abgesehen von Aydins heraus gespielter Torchance fehlte dem ETV DIE Spielidee. Ein Fall für Melvin Demirovic, der das Leder nach etwas mehr, als einer Stunde einfach mal aus 40 Metern in die rechte obere Hälfte des Gehäuses beförderte – 2:1 und noch neun Minuten Zeit zum Ausgleichstreffer, doch während man beim ETV noch seine Kampfansagen schmetterte, irrte Djafari bei einer Gökcek-Ecke planlos durch den eigenen Fünfmeterraum und wieder war die Kugel im Netz! Juan David Pinzon Carmona heißt der junge Mann mit vollem Namen, von dessen Knie das Ei ins Nest trudelte. Den Scorerpunkt konnte man dafür auch Coach Benjamin Zickelbein zuschreiben, war er es, der dem Torschützen Sekunden zuvor noch die Anweisung gab, den Fünfmeterraum aufzusuchen – das Ergebnis spricht für sich!
In den letzten Minuten versuchte es die Zehrfeld-Elf noch einmal mit dem Mute der Verzweiflung, musste aber hinnehmen, dass weder Semmerling, allein vor dem Tor (links vorbei, 63.), noch Piet Oldag (66.) und M. Demirovic (69.) mit ihren Lattenschüssen den gewünschten Erfolg hatten.
Somit war die ETV-Demütigung perfekt und mit ihr wohl auch der verpasste Verbandsligaaufstieg perfekt, scheinen drei Punkte und 18 Tore Rückstand auf die C1 des Kummerfelder SV trotz eines direkten Duells höchst unrealistisch aufzuholen. Die Vertretung des SC Sternschanze bleibt zwar ob des Überraschungssieges von Altona 93 beim Niendorfer TSV noch abstiegsgefährdet, jedoch verbesserte sich die Tabellensituation durch diesen Sieg deutlich.

SC Sternschanze 1.C: Meier – Morlock, Kleberg, Komatsu, Schuleit (42.) – Pinzon Carmona, Reller (65. Duarte Henriques) – Ceesay (64. Weidle), Voges, Holst – Gökcek Trainer: Benjamin Zickelbein

Eimsbütteler TV 2.C: Djafari – Kuhnert, Oldag, Aydin, Torani – Czaja (36. Yilmaz), Demirovic – Windeknecht, Semmerling, Weinert (56. T. Trzeciok) – Kaynar (30. Sali) Trainer: Dirk Zehrfeld

Tore: 1:0 Holst (28.), 2:0 Durgut (46. Voges), 2:1 Demirovic (61.), 3:1 Pinzon Carmona (62. Gökcek)

Schiedsrichter: Alexander Kluge (Glashütter SV) Note 2,5; Ruhiger, unaufgeregter Leiter, sicher bei der Bewertung von Zweikämpfen, einzig bei der Anwendung der Abseitsregel mit kleinen Fehlern, patzte zudem bei der Online-Eingabe der Spieldaten.

Zuschauer: 52

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