„Lassen uns nicht von unserem Weg
abbringen“
Sportfreunde
erbost: Union punktet spät durch direkten indirekten Freistoß
Die Partie zwischen dem SC Union 03 und den Sportfreunden Pinneberg war bereits
Minuten lang beendet, da wurde es auf dem Weg in die Kabinen noch einmal turbulent.
Sportfreunde-Betreuer Lars Greisner stürmte wütend auf Schiedsrichter Toni
Steinmann zu und tadelte ihn für eine „unmögliche Leistung“, was zu leichten
Unruhen vor dem Kabinengang führte. Der Pfeifenmann vom VfL 93 kündigte
Konsequenzen an.
Grund für den Groll des gebürtigen Rathenowers waren zwei Punkte, die die
Pinneberger sowohl unglücklich, als auch unnötig in letzter Sekunde verloren
hatten.
Die Gäste übernahmen sofort die Spielkontrolle und kamen durch Danilo Tietze zu
zwei exzellenten Möglichkeiten, doch das Führungstor blieb ihnen versagt.
Ebenso in der 23. Minute, als Andreas Binder nach einem leichtfertigen
Ballverlust schön flankte und Rene Höhn in der Mitte lediglich den Innenpfosten
traf.
Die einzige Gelegenheit für die Elf von Orlando Estevez gab es quasi im
Gegenzug, lief Christoph Wierutsch von halbrechts aufs Tor zulief, seinen
Meister jedoch in Keeper Dennis Laudi fand.
Zurück aus der Pause, gönnten sich die Sportfreunde eine kurze Offensivauszeit
in einem zunehmend aggressiv geführten Match, ehe Höhn eine saubere Binder-Ecke
per Kopf zum längst verdienten 0:1 verwertete.
Union hätte nun eigentlich allen Grund gehabt, die Schlagzahl zu erhöhen, doch die
wenigen Chancen hatten die Gäste, weil sie die Nord-Hamburger immer wieder zu
Fehlern im Spielaufbau zwangen. Auf diese Weise bot sich Binder die mögliche Vorentscheidung,
doch eine Fußabwehr von Schlussmann Freddy Rojas Moraga wusste dies zu
verhindern. Auch ärgerten sich die Weiß-roten, dass ein Handspiel im
Union-Strafraum nicht mit einem Strafstoß für sie sanktioniert wurde. Weitaus nicht
die einzige Szene, in der reichlich Diskussionsbedarf bestand. Eine Ampelkarte
für den Unioner Andre Förster fand dagegen ihre Berechtigung in zwei
verwarnungswürdigen Fouls (85.).
In Unterzahl gehörte den verbliebenen zehn Kollegen noch einmal die letzte
Szene des Spiels, hatte der Schiedsrichter einen halben Meter vor der Box auf
Freistoß entschieden. Erneutes Gezeter und eine gelbe Karte für Sportis Sascha
Mohorn später, gab Steinmann mit Pfiff bei gehobenem Arm das Zeichen für die
Ausführung des (damit indirekten) Freistoßes, den Experte Hüseyin Hakli direkt
versenkte. Und tatsächlich: Das Tor zählte!
Fassungslosigkeit bei den Jungs aus Schleswig-Holstein, die bereits mit den
unglücklichen Niederlagen gegen die Reserven der SV Blankenese und des SV
Eidelstedt Zählbares verrinnen sahen. Dementsprechend bedient meldete sich
Trainer Andreas Marten zu Wort: „Ich dachte, wir würde hier ganz souverän als
Sieger vom Platz gehen, aber wenn man durch einen direkt ausgeführten
indirekten Freistoß den Ausgleich bekommt, ist das ganz bitter!“, erklärte
Marten, der jedoch auch den vergebenen Torchancen hinterhertrauerte: „Da waren
wir einfach zu doof vor dem Tor. Das war nicht das erste Spiel, in dem das so
war. Schon gegen SV Blankenese II und SV Eidelstedt II waren wir klar die
bessere Mannschaft und gehen als Verlierer vom Platz. Daran müssen wir arbeiten!
Letztlich kann ich der Mannschaft aber keinen Vorwurf machen. Sie hat sehr
guten Fußball gespielt und toll gekämpft. Wir lassen uns nicht von unserem Weg
abbringen!“.
Sein Gegenüber musste auch erstmal kräftig durchpusten. „Ich wusste gar nicht,
dass ich so schnell 60 werde. Im Gegensatz zum letzten Dienstag war das ein
Unterschied wie Tag und Nacht“, resümierte Estevez im Vergleich zum bärenstarken
4:2 bei Komet Blankenese.
SC Union 03: Rojas Moraga – Ünlütepe (46. Rose), Lopes (73.
Benz), Förster, Tunca, Ghazouani – Wierutsch, Rosas Moraga, Hakli – Henebeng,
De Sousa Carvalho, Trainer: Orlando Estevez
Sportfreunde Pinneberg: Laudi – Mohorn, Jörgensen, Krause, Majer – Meyer
– Binder, Rawald (56. Unbehaun), Tietze – Höhn, Klöss (75.
Perinan Banegas), Trainer: Andreas Marten
Tore: 0:1 Höhn (61. Binder), 1:1 Hakli (90.+4 direkter Freistoß)
gelb-rote Karte: Förster (85. Wiederholtes Foulspiel)
Schiedsrichter: Toni Steinmann (VfL 93 Hamburg, Note 5,5)
Zuschauer: 40
Sonntag, 28. August 2011
Spielbericht SC Union 03 - Sportfreunde Pinneberg
Freitag, 13. Mai 2011
Spielbericht Groß-Flottbeker SpVgg - Holsatia im EMTV II
Sonntag, 10. April 2011
Spielbericht SC Pinneberg - TV Haseldorf
Immer
wieder Badermann!
TV
Haseldorf bleibt nach 5:2 beim SC Pinneberg weiter oben dran
Die Elf des TV Haseldorf hat ihre Chancen im Aufstiegskampf der Kreisliga 7
durch einen 5:2-Auswärtserfolg beim SC Pinneberg weiter verbessert.
Von Beginn an sahen die knapp 70 Zuschauer an der Raa ein hochinteressantes
Spiel bei besten äußeren Bedingungen. Auf beiden Seiten kam es in der
Anfangsphase zu Torchancen, doch weder Martin Skowronek (Jörg Sattler klärte
auf der Linie, 3.) für den TV Haseldorf, noch Andre Fischer für den SC
Pinneberg (11.) konnten ihre Farben in Front bringen. In der 19. Minute gab es
dann den ersten Torschrei des Spiels: Ein Freistoß durch Caglar Sönmez von der
rechten Seite in die Mitte zu Salih Bozkurt ebnete den Gastgebern den Weg zur
Führung, den auch ein guter Reflex von Henner Schippmann nicht entscheidend
blockieren konnte, denn im Nachschuss versenkte der Angreifer aus sechs Metern.
Fünf Minuten später hätte die Schreiber-Elf ihre Führung verdoppeln müssen,
doch Sebastian Fröhlich vergeigte nach einem Freistoß von Sönmez freistehend
gegen den TVH-Schlussmann, was sich wiederum fünf Minuten später rächen sollte:
Timo Badermann mit einem Freistoß von linkaußen, Preuße mit dem völlig falschen
Timing beim Herauskommen und so konnte Timo Rekautsch die Kugel in der Mitte
aus acht Metern ins Tor lenken (30.).
Zusätzlich bitter für den Keeper war der folgende Zusammenprall mit dem
Torschützen, der in allerdings nicht zur Aufgabe des Spiels zwang.
Der 35-jährige Torsteher arbeitete fortan sofort an seiner Rehabilitation, denn
nur drei Minuten nach dem 1:1 zeigten die Haseldorfer einen schönen Angriff
über Skowronek, Rekautsch und T. Badermann, den der Mann im orangefarbenen
Sweater mit einem sicheren Griff zunichtemachte.
Weitaus gefährlicher agierten die Gäste jedoch bei Standards, was durch sehr
gute Kopfballgelegenheiten aus den Minuten 40 und 41 belegt wurde. Zunächst
verpasste Thorben Rudnick eine Badermann-Ecke um Haaresbreite, während
Rekautsch am zweiten Pfosten knapp drüber köpfte. Dann scheiterte Rekautsch,
ebenfalls nach einem Eckball von Badermann, an Preuße, der einen großartigen
Reflex zeigte.
Doch auch die Pinneberger hatten noch einmal etwas Offensives zu bieten. Sönmez
belohnte eine schöne Einzelleistung mit einem guten Zuspiel zu Michael Reimers
in halblinker Position, doch dessen Linksschuss, zwei Minuten vor der Pause,
geriet zu lasch und stellte Schippmann vor keine großen Probleme.
1:1 hieß es dann also in einem abwechslungsreichen Match mit vielen Torszenen
und harten Zweikämpfen am Rande der Legalität.
Sofort nach dem Wiederbeginn machten die Gastgeber dort weiter, wo sie mit dem
Halbzeitpfiff aufhörten. Ein schöner Lauf von Sönmez mit einem tollen Schuss
aus 22 Metern, der noch die Latte streifte, leitete den zweiten Durchgang ein.
In den Folgeminuten gab es gute Chancen auf beiden Seiten, die allerdings alle
nicht genutzt werden konnten. Effektiver zeigte sich dann Reimers im Strafraum
der Haseldorfer nach 58 Minuten, als ein blockierter Versuch von Jan Boyens
beim dem frei vor dem Tor auftauchenden Angreifer landete und dieser den
Torhüter erfolgreich aus 14 Metern verladen konnte – 2:1!
Kurios wurde es wenige Augenblicke nach dem pinneberger Führungstor, als
Schiedsrichter Frank Seeger wegen Meckern zum gelben Karton griff und den
Haseldorfer Sören Rau verwarnte. Vorher ging jedoch Mitspieler Badermann davon
aus, die Karte zu erhalten, was für den gelb Vorbelasteten den Platzverweis
bedeutet hätt. Das Trikot bereits ausgezogen, wurde Badermann aufgeklärt und
setzte das Spiel schließlich doch weiter fort…
Und das war auch gut so für den TVH, denn Badermann war an diesem
Sonntagnachmittag an fast jeder Offensivszene beteiligt.
In der 64. Minute scheiterte Rudnick mit einem abgefälschten Linksschuss aus
spitzem Winkel an der Latte, während er es eine Minute später nach einem
Badermann-Eckball besser machen sollte. Die zurückgelegte Hereingabe landete
genau vor den Füßen des Außenbahnakteurs, der die Kugel schön mit rechts oben
links aus 15 Metern in die Maschen drosch (65.). Das verdiente 2:2, wobei es
der SCP vorher verpasste, den Sack zuzumachen.
Nun war die Schreiber-Elf sichtlich schockiert, wodurch ihnen die taktische
Ordnung abhandenkam.
Die Haseldorfer nutzten dies im Stile einer Spitzenmannschaft aus und rissen
das Spiel jetzt an sich. Kapitän Martin Krohn mit Ballbesitz im gegnerischen
Sechzehner, sah den herangekommenen Außerverteidiger Rau auf der rechten Seite,
der sein Glück einfach mal versuchte, Preuße ließ prallen, Köller staubte in
der Mitte ab. Da half auch der Rettungsversuch von Dennis Ulisch auf der Linie
nichts mehr – 2:3 an der Raa!
Der SC Pinneberg. Der mit zunehmender Spielzeit immer müder wirkte, ließ dem
Gegner fortan einige Räume, die von den Haseldorfern auch danken angenommen
wurden.
In der 73. Minute resultierte aus so einer Situation ein Eckball, den Badermann
direkt in die kurze Ecke zirkelte. Das
2:4, bedingt durch einen weiteren Fehler von Maik Preuße, der die kurze Ecke
einfach viel zu offen ließ und bei seinem Rettungsversuch auch keine glückliche
Figur machte.
Jetzt war es das Spiel der Haseldorfer! 76. Minute: Wieder ein Tempoangriff der
Gäste mit Badermann, der schön halbhoch in die Mitte spielte, wo Krohn bereits
wartete, seinen kräftigen Rechtsschuss aus zwölf Metern jedoch knapp am Tor
vorbei knallte.
Drei Minuten später dasselbe Spiel noch einmal. Wieder eine Badermann-Flanke zu
Krohn und dieser verfehlte das Tor mit seinem Kopfball denkbar knapp.
Zehn Minuten vor dem Ende erhielt SCP-Coach Steffen Schreiber einen Verweis aus
dem Innenraum, nachdem er sich fortgesetzt über die Entscheidungen des
Unparteiischen echauffierte.
Sein Team zeigte indes noch einmal einen Versuch, auf 3:4 zu verkürzen und die
Schlussphase noch einmal spannend u machen. Bozkurt an die Latte und Kapitän
Boyens aus der Bedrängnis, knapp vorbei, scheiterten aber und sollten es bis
zum Schlusspfiff nicht mehr vor das TVH-Tor schaffen.
Dafür fuhren die Gäste noch einmal einen schönen Angriff Richtung Preuße, der
den hier von allen guten Gegenspielern verlassenen Skowronek vor sich hatte und
dieser sicher aus zentraler Position zum 2:5-Endstand eindrückte (88.).
Der TV Haseldorf löste also seine Pflichtaufgabe mit positiven Auswirkungen auf
das Torverhältnis und bleibt gut im Geschäft um den Aufstieg in die
Bezirksliga. „Wir haben und im Vorfeld viel vorgenommen, weil wir weiter oben
angreifen wollen, aber der SC Pinneberg hat mit seiner körperbewussten
Spielweise hier losgelegt wie die Feuerwehr und uns den Schneid abgekauft. Dazu
hat auch der Schiedsrichter beigetragen, der viel zu viel laufen ließ. Dann
kriegen wir durch einen unnötigen Abwehrfehler das 1:2, wonach ein Ruck durch
unsere Mannschaft ging und wir den Kampf angenommen haben. Da wir konditionell
sehr gut dabei sind, haben wir mehr und mehr die Oberhand bekommen, weil der
SCP dem hohen Tempo Tribut zollen musste. Am Ende hätte der Sieh auch höher
ausfallen können, aber das 5:2 ist schon ein gutes Resultat“, berichtete
Haseldorfs Sturmveteran Martin Skowronek detailliert nach der Partie.
Nun richten die Haseldorfer ihre Konzentration voll und ganz auf das anstehende
Verfolgerduell gegen Grün-weiß Eimsbüttel. Die Aufstiegschance sieht der
ehemalige Bezirksligatorschützenkönig gut: „Wir spielen noch gegen Rissen und
zweimal gegen VfL Pinneberg II. Wir wollen auf jeden Fall zweiter werden und in
die Relegation gehen. Die Qualität dafür haben wir mit Sicherheit“, erklärte
Haseldorfs Nummer 11.
Der SC Pinneberg wird den Rest der Saison in der tabellarischen
Bedeutungslosigkeit verbringen, darf sich aber nicht ausruhen, denn schließlich
geht es für einige Gegner in den kommenden Spielen noch um das Erreichen eines
Saisonziels. Genauso ist es bei den Kickers aus Halstenbek, die den SCP am
kommenden Wochenende empfangen. Dort geht es für die Kickers ums Überleben in
der Kreisliga 7.
SC Pinneberg: Preuße –
Wacker (78. Gürbüz), Sattler, Ulisch, Klimaschewski – Fischer, Boyens –
Fröhlich, Sönmez – Reimers (68.
Stieb), Bozkurt, Trainer: Steffen
Schreiber
TV Haseldorf: Schippmann – Rau,
Kleinwort, Simon, Miehlke – Rekautsch (56. Köller), Thode (75. Schwarz – Badermann, Rudnick (86. Krink) – Krohn, Skowronek, Trainer: Jörg Dalecki
Tore: 1:0 Bozkurt (19. Sönmez), 1:1
Rekautsch (30. Badermann), 2:1 Reimers (58. Boyens), 2:2 Rudnick (65.
Badermann), 2:3 Köller (67. Rau), 2:4 Badermann (73., direkter Eckstoß), 2:5
Skowronek (88. Badermann)
Schiedsrichter: Frank Seeger (SC
Wentorf)
Zuschauer: 70
besonderes Vorkommnis: SCP-Trainer
Steffen Schreiber wurde wegen Reklamierens aus der Coachingzone verwiesen
(80.).
Sonntag, 3. April 2011
Spielbericht SC Nienstedten II - TSV Holm II
Willkommen
im Abstiegskampf!
Nach
1:0: Schlusslicht nicht mehr außer
Konkurrenz – SCN II am Ende
Die beiden schwächsten Offensiven gegen die beiden schlechtesten Defensivreihen
der Kreisliga 7 oder besser gesagt der Kellergipfel, Vorletzter gegen Schlusslicht.
Von Beginn an war zu erkennen, dass hier nicht die Elite des Fußballsports zum
Tanz aufforderte. Doch vor allem dank der Gäste war es dennoch ein intensives
Match, wenn auch beide Teams hauptsächlich aus dem Stand agierten.
Den ersten Höhepunkt konnten die Gäste in der siebten Minute setzen. Harald
Drösser verwertete einen Freistoß von Marc Andre Lentge für eine
Kopfballchance, doch der aufmerksame Robin Klement im Tor der Gastgeber war
bestens auf der Höhe.
Der TSV präsentierte sich in der Anfangsphase deutlich aktiver und versuchte
einiges über die agilen Thore Vorbeck und Marvin Looks auf den Außenpositionen.
Eine erste Visitenkarte der Quellentaler gab Stürmer Tommes Wehrmann nach gut
einer Viertelstunde ab, TSV-Schlussmann Thorsten Brunckhorst wehrte aber gut
zur Ecke ab.
Brunckhorst, seines Zeichens Altherrenkeeper in Holm, sollte seine Sache erneut
gut machen und für lange Zeit seine Ruhe haben, denn die sichere Gäste-Abwehr
und eine unglaublich hohe Fehlpassquote machten die Begegnung fortan äußerst
ereignisarm.
In der 27. Minute passierte dann endlich wieder etwas Erwähnenswertes: Drösser
kam nach guter Vorarbeit des überzeugenden Linksverteidigers Patrick Clasen zu
einer Schusschance aus 16 Metern, doch der Torerfolg war dabei noch ein gutes
Stück entfernt. Wenige Augenblicke später wurde es dann etwas im gefährlich im
Strafraum der West-Hamburger. Sofien Othman schickte Looks auf rechts schräg
Richtung Klement, der Looks´ Rechtsschuss gut blockierte und auch den zweiten
Versuch, einen Distanzschuss von Othman aus der zweiten Reihe, sauber
entschärfte.
Und das Schlusslicht versuchte es weiter, weil die Nienstedtener einfach viel
zu pomadig und unkontrolliert zu Werke gingen. Looks mit dem Versuch, doch das
Ei segelte erneut nicht ins Tor. Zuvor hatte sich Drösser gut gegen Björn
Brandt durchgesetzt.
Der SCN schien bei diesem Spielverlauf schon dem Kabinengang entgegengefiebert
zu haben, während Lentge einfach mal draufhielt. Stattliche 35 Meter Entfernung
– aber egal, der Ball war drin! Das verdiente 0:1 für die TSV-Reserve durch
einen Weitschuss, bei dem der Schlussmann zu weit vor seinem Kasten stand
(45.).
Den Gästen war das ziemlich schnurz, denn sie gingen mit einer 1:0-Führung in
die Halbzeit und es hätte auch noch ein 2:0 aus Gästesicht werden können,
vergab Drösser in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs aus 13 Metern,
nachdem Vorbeck eine gute Vorarbeit leistete.
Somit wartete die Elf von Trainer Stefan Penz beim Spielstand von 0:1 auf den
Wiederanpfiff, den zwei Akteure bei den Gastgebern nicht mehr als Aktive erleben
sollten. Daniel Fischer ersetzte den arg Problemgeplagten Nicolas Klose in der
Defensive und die andere Auswechslung war gleich doppelt kurios, denn Tommes
Wehrmann war an diesem Sonntagmittag im doppelten Einsatz unterwegs.
Schließlich war er auch für die erste Mannschaft eingeplant, die direkt im
Anschluss ihr Punktspiel im Rahmen der Bezirksliga West austrug. Und dass dafür
mit Thomas Deeg ein 48-jähriger Fußballsenior auf den Platz kam, sagt alles
über die bemitleidenswerte Personallage einer Mannschaft, in der sich die Spieler
untereinander teilweise nicht einmal kennen…
Auch in Abschnitt zwei hatten beide Teams mit sich zu kämpfen, wobei die
Haltungspunkte wieder an die Gäste gingen. Vorbeck verpasste das Verdoppeln des
Vorsprungs in Minute 57, als Jakob Hamborg einen Abstoß für seinen Torhüter
ausführte und diesen genau zum Gegner brachte.
Die Elf von Trainer John Schäfer, der beim Spiel der ersten Mannschaft in der
Startelf stand, zeigte sich weiter planlos. In der 70. Minute dann mal ein
Zeichen, dass es außer den nun immer müder werdenden Holmern auch eine zweite
Mannschaft auf dem Grand gab. Der eingewechselte Deeg machte es per
Rechtsschuss, doch Brunckhorst blieb Sieger im Duell der Fußballgreise.
Der SCN kam trotz dieser Gelegenheit weiter nicht richtig aus dem Quark und
fing sich ohne einen eigenen Angriff auch noch einen Konter. Eine Viertelstunde
vor dem Ende hätte die Penz-Elf den endgültigen Genickschuss setzen könne, gar
müssen! Was Looks jedoch aus seiner Riesenchance nach einer Vorarbeit des
Willens von Vorbeck machte, war ein Rechtsschuss mit zu viel Rücklage über das
Tor.
Vom TSV kam danach nichts mehr. Das sichere Stehen in der Defensive war nun das
A und O. Dazu kam, dass man die Partie mit quasi nur noch 10,2 Spielern beendete,
denn Vorbeck schleppte sich mit Wadenkrämpfen für die letzten Minuten über den
gut bespielbaren Hartplatz.
Die Gastgeber versuchten indes, irgendwie ein wenig Druck aufzubauen, doch der
starke Defensivverbund um den sehr guten Feldmann hatte auch auf zwei Eckbälle
in den Schlusssekunden eine Antwort und somit siegte die Zweite des TSV
verdienterweise mit 1:0 beim Tabellennachbarn in Nienstedten.
Bei den Gastgebern machte sich Fassungslosigkeit breit: „Wie kann man nur gegen
so einen Gegner verlieren?!“. Doch in diesem Spiel wurde deutlich, dass die
Holmer einfach die bessere Mannschaft sind und nach moralischen Erfolgen (u.a.
zwei Tore gegen das formstarke GW Eimsbüttel, Komet Blankenese am Rande der
Niederlage gehabt) auch endlich wieder einen echten Sieg erringen konnten.
Dementsprechend glücklich präsentierte sich Kapitän Torben Feldmann: „Wir sind
wirklich froh über den zweiten Saisonsieg. Ein Glücklicher, aber verdienter
Sieg, nachdem wir in der ersten Halbzeit klar besser waren einige Chancen
liegen ließen. Im zweiten Durchgang haben wir uns das Leben dann selbst
schwergemacht; da waren wir etwas unkonzentriert. Trotzdem standen wir hinten
sicher und haben verdient gewonnen.“. Durch diesen Erfolg erhielten die
Rot-weißen plötzlich ungewohnt gute Aussichten im Abstiegskampf, den das Team
bislang nur mit dem Fernglas sehen konnte. Das rettende Ufer ist nun nur noch
vier Punkte entfernt. Auch, wenn die Konkurrenz bislang weniger Spiele
absolviert hat. „Nächste Woche wollen wir unsere gute Form zu Hause gegen Union
03 fortsetzen, aber wir müssen realistisch gucken“, so Feldmann. Mitspieler
Thore Vorbeck tat indes noch einmal etwas fürs Phrasenschwein: „Wir geben
weiter unser Bestes und werden am Ende sehen, wofür es reicht.“.
Die zweite Mannschaft des SC Nienstedten ist dagegen am Boden angekommen. Zwar
haben die Quellentaler einen Punkt mehr auf dem Konto, als die TSV-Reserve,
doch die katastrophale Personalsituation und vor allem die Art und Weise, wie
sich diese Nicht-Mannschaft zeigt, ist, beängstigend und nicht
kreisligatauglich.
Am kommenden Wochenende geht es zu den ebenfalls schwächelnden Jungs von
Kickers Halstenbek.
SC Nienstedten II: Klement
– Klose (46. Fischer), Hamborg, Brandt, Ehlert – Möhlmann, Buch – Riess,
Schwab, Wehrmann (46. Deeg), Ehlers, Trainer: John Schäfer
TSV Holm II: Brunckhorst – Ringel,
Wittich (56. Möckel), Feldmann, Clasen – Lentge, Lißner – Looks, Othman
(60. Navarro), Vorbeck – Drösser (82.
Trupp), Trainer: Stefan Penz
Tore: 0:1 Lentge (45. Drösser)
Schiedsrichter: Hans-Michael Jez
Zuschauer: 32
Dienstag, 22. März 2011
Spielbericht TSV Holm II - Grün-weiß Eimsbüttel
Nur
mit Taschenrechner
GWE
gewinnt hochmathematisches Nachholspiel in Holm mit 9:2
GW EImsbüttel hat das Nachholspiel des 16. Spieltags bei der zweiten Mannschaft
des TSV Holm erwartungsgemäß gewonnen und mit einem 9:2-Auswärtssieg etwas für
das Torverhältnis getan.
Der Tabellenletzte mit Altherrentorwart Thorsten Brunckhorst im Gehäuse, geriet
von Beginn an stark unter Druck und nach drei Minuten mit 0:1 in Rückstand.
Marc Güldener drosch die Kugel aus halblinker Position in die Maschen, nachdem
Dennis Klemm von der Eckfahne aus vorlegte.
Die Weichen schienen frühzeitig auf Auswärtssieg gestellt, denn nur wenige
Sekunden nach dem 0:1 rissen die Gäste nach einem Distanzschuss Güldeners an
die Unterkante der Latte und einem unbedrängten Nachschuss aus kürzester
Distanz die Arme zum zweiten Mal hoch, doch Brunckhorst konnte seinen Körper
erfolgreich zwischen Ball und Tor bringen (4.).
Der direkte Gegenzug brachte de Gastgebern dann einen Freistoß aus zentraler
Position ein (Patrick Schlüter beendete den Konter unfair und sah die erste
gelbe Karte des Spiels), den Innenverteidiger Markus Schrader aus Metern genau
ins Netz zirkelte. Das 1:1, das alle Karten wieder neu mischte und den ersten
Gegentreffer von Lennart Meiners in einem Pflichtspiel für Grün-weiß sorgte. Doch
das erste Gegentor im Jahr 2011 setzte den Gästen nicht sonderlich zu.
Stattdessen blieben sie weiter klar überlegen und holten sich nach einem
Dutzend an Spielminuten ihre Führung zurück. Ein sauber vorgetragener Angriff
mit dem Ende, dass Güldener von halbrechts zum zweiten Pfosten spielte, wo
Nicholas Burke bereits lauerte und sicher einschob (12.).
Das leider nur spärlich vertretene Publikum brauchte sich danach nicht lange zu
gedulden, ehe Schiedsrichter Mathias Blasek (SC Altertal/Langenhorn) erneut zum
Anstoßkreis zeigte, entschied sich Güldener auf rechtsaußen nach Zuspiel von
Claas Kruse für einen kleinen Hindernislauf an der Grundlinie, den er mit einem
erfolgreichen Abschluss krönte (21.).
Drei eigene Tore nach 21 Minuten: da war es mathematisch nur logisch, das
Vierte in der 28. Minute zu machen – und genauso kam es. Simon Schirrmacher
spielte messerscharf in die Gasse, wo Güldener bereits gestartet war und selbstredend
erneut im Angesicht vom TSV-Schlussmann das 1:4 markierte. Frei von jeglichen
arithmetischen Gesetzen stand es nach einer halben Stunde 1:5, als ihn Burke
mit viel Übersicht auf die Reise in Richtung des Herrn in Orange schickte und
diesem zum mittlerweile vierten Male überwand.
In der Folge sahen mit Marvin Looks und Paul Möckel überzogenerweise die gelbe
Karte und das sechste Gegentor gab es auch fast noch oben drauf. Klemm nutzte
einen Burke-Freistoß als ideale Kopfballvorlage, doch Brunckhorst wusste die
Chance gut zu vereiteln (35.).
Vier Minuten später versuchte es Burke selbst, setzte seinen Freistoß-Aufsetzer
aber an den Pfosten. Doch auch die Holmer können gefährliche Freistöße treten.
GWE-Keeper Meiners konnte einen ruhenden Ball von Jose Navarro nur mit Mühe
über die Latte lenken.
Nach Eckbällen unentschieden (5:5), aber nach Tore umso eindeutiger (1:5) ging
es dann in die Pause, die beide Trainer zum Anlass nahmen, personelle
Veränderungen vorzunehmen. GWE-Coach Nico Grabarczyk ersetzte Maximilian Garbe
durch Sebastian Frank und bei den Gastgebern griff nun Sofien Othman, von dem
später noch die Rede sein sollte, für den weitgehend überforderten Lars Möller
ins Geschehen ein.
Doch auch mit Othman blieben die Holmer defensiv anfällig. Ein Paradebeispiel
für die Schwächen stellte das Tor zum 1:6 in der 49. Minute dar, bei dem die
TSV-Reserve erneut schlecht stand und Libero Schlüter auf Einladung von Klemm
seine Offensivexkursion erfolgreich zu seinem ersten Pflichtspieltor im
GWE-Dress nutzte.
Die Situation ermöglichte es den Gästen in der 54. Minute den frisch aus der
eigenen A-Jugend aufgestiegenen Finn Schaper zum Kreisligadebüt kommen zu
lassen, um Güldener seinen verdienten Applaus für insgesamt fünf
Torbeteiligungen ernten zu lassen (o-Ton TSV Kapitän Torben Feldmann: „Der war für uns einfach nicht zu halten!“).
Dass das Toreschießen auch ohne Güldener möglich ist, bewies die Elf vom
Tiefenstaaken kurz nach dessen Herausnahme: Burke mit einem Freistoß von rechts
und Unglücksrabe Schrader überwand mit dem Knie nun auch den eigenen Torsteher
(58.). Doch da er die Richtung des Balles nicht zu sehr veränderte, kann man
getrost von einem direkt verwandelten Freistoß sprechen…
Danach verflachte die Partie, nutzte GWE die Feldüberlegenheit nun nicht mehr
so konsequent aus. Und genau das rief den Tabellenletzten auf den Plan, der
durch einen Freistoß von Navarro, den Othman nur knapp in der Mitte verpasste,
zu einer guten Torchance kam. Genau im Gegenzug lernten die Jungs vom Meierhof
dann die goldene Regel des Tabellenendes: Wer seine Tore nicht macht, der
kriegt sie hinten rein. So geschehen in der 75. Minute, als Burke einen seiner
unzähligen Freistöße aus Rechtsaußenposition genau in die Maschen hob – ein herrlicher
Treffer!
Doch wer jetzt dachte, dass Paul Möckel und seinen Kollegen jegliche Lust am
Fußballspielen vergangen war, sah sich ein weiteres Mal getäuscht. Looks
tauchte durch eine starke Einzelaktion plötzlich allein vor Meiners auf,
scheiterte jedoch am Keeper, der dann allerdings von Glück reden konnte, dass
Kruse den Nachschuss blockieren und die Situation final klären konnte. Die plötzlich
auftretenden grauen Haare waren Trainer Grabarczyk trotz der spärlichen
Haarlänge ob dieses krassen Abwehraussetzers deutlich anzusehen…
Zwölf Minuten vor dem Ende war dann der Arbeitstag von Othman nach lediglich 33
selbst Gespielten wieder vorbei, denn mit gelb vorbelastet, sah er die Karte
nach einem Ballwegschlagen (der Ball rollte etwa zwei Meter weit) das zweite
Mal und erhielt damit einen Platzverweis, der auch bei den Gästen auf eher
spartanische Zustimmung stieß.
Keine 100 Sekunden später erlebten die Hausherren mit einer Verletzung von Looks
eine weitere Hiobsbotschaft. Zehn Minuten lang musste der Rechtsaußen des TSV
behandelt werden, was den Holmern die doppelte Unterzahl einbrachte. Doch dem
Aufsteiger gelang durch ein Flugkopfballtor von Tobias Lißner nach einem guten
Freistoß von Marc Andre Lentge der Husarenstreich zum 2:8 mit zwei Mann weniger,
dem fast noch ein Weiterer folgte, hätte Meiners nicht vor dem eingewechselten
Harald Drösser in letzter Not klären können.
Den Endstand stellten jedoch noch einmal die Herren aus Eimsbüttel her,
bediente Burke einmal Klemm, der den weit vor dem Tor stehenden Brunckhorst mit
einer Körpertäuschung aussteigen ließ und sicher ins leere Tor einlochte (89.).
Die TSV-Reserve verlor also wieder einmal ein Punktspiel und präsentierte sich
hierbei wenig kreisligatauglich. „Wir haben fast wie immer dumme Gegentore
bekommen, da wir zu oft falsch standen. Die Mannschaft hat sich nach der
Winterpause zwar gut gefangen, aber heute waren wir einfach unclever und haben
keinen Ball getroffen, während GWE schönen Fußball gespielt hat“, fasste
Kapitän Feldmann zusammen. Den Blick auf die Konkurrenz hat er aber dennoch
(noch) nicht verloren: „Wir werden die Hoffnung auf den Ligaverbleib nicht
aufgeben – egal, wie utopisch der Klassenerhalt ist. Unsere Hauptaufgabe ist es
aber, uns ordentlich zu verabschieden und noch den einen oder anderen zu
ärgern.“. Sieben Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz scheinen noch
aufholbar, aber des fürchterlichen Torverhältnisses und der spielerischen Armut
eine schier unlösbare Aufgabe…
Ebenfalls am Taschenrechner können sich die Grün-weißen nun wieder bedienen.
Durch diesen Sieg ist man fürs Erste wieder oben herangerückt, doch diverse
Nachholtermine der Konkurrenz halten die Aufstiegsträume sehr, sehr klein. Eine
weitere Möglichkeit, nicht nur die Bezirksligahoffnungen, sondern auch die
Serie von drei Siegen aus drei Spielen in 2011 auszubauen, stellt das kommende
Heimspiel am Freitagabend unter Flutlicht gegen die Groß-Flottbeker SpVgg dar,
während die Zweitvertretung des TSV Holm die Kickers aus Halstenbek zum
Kellerduell empfängt.
TSV Holm II: Brunckhorst –
Trupp (65. Wittich), Schrader, Feldmann, Möckel – Looks, Lißner, Lentge, Ludowicki – Navarro (77. Drösser), Möller
(46. Othman), Trainer: Stefan Penz
GW Eimsbüttel: Meiners – Przybylski (61.
Eick), Schlüter, Kruse – Schirrmacher,
C. Pleus – Garbe (46. Frank), Burke,
Schnell – Klemm, Güldener (54.
Schaper), Trainer: Nico Grabarczyk
Tore: 0:1 Güldener (3. Klemm), 1:1
Schrader (5., direkter Freistoß), 1:2 Burke (12. Güldener), 1:3 Güldener (21.
Kruse), 1:4 Güldener (28. Schirrmacher), 1:5 Güldener (30. Burke), 1:6 Schlüter
(49. Klemm), 1:7 Burke (58., direkter Freistoß), 1:8 Burke (75., direkter
Freistoß), 2:8 Lißner (82. Lentge), 2:9 Klemm (89. Burke)
gelb-rote Karte: Othman (78.,
Foulspiel + Ballwegschlagen)
Schiedsrichter: Mathias Blasek (SC
Alstertal/Langenhorn, Note 5)
Zuschauer: 25
Samstag, 19. März 2011
Spielbericht VfL Pinneberg II - GW Eimsbüttel
In
die Klemme genommen!
GW
Eimsbüttel siegt in hartem Kampfspiel gegen „Zweikampflosen“ VfL II
Die Zweitvertretung des VfL Pinneberg konnte den Ausrutscher des Glashütter SV
nicht nutzen und den Thron der Kreisliga 7 besteigen.
Stattdessen setzte es eine verdiente 0:1-Heimpleite gegen ein Team aus
Eimsbüttel, das jetzt nach einem reibungslosen Start ins Kalenderjahr 2011
wieder an die vorderen Plätze heranschnuppern kann.
Die Begegnung auf holprigem Geläuf an der Fahltsweide begann absolut nicht so,
wie das Hinspiel, in dem es „90 Minuten lang hoch und runter“ ging, wie sich
VfL-Kapitän Kai Wagner erinnerte. Ernsthafte Torchancen erlebten zunächst alles
andere, als eine Inflation.
In der sechsten Minute versuchte sich der landesligaerfahrene Thomas Koster auf
Seiten der Gastgeber mit einem Rechtsschuss, nachdem ein Offensivfreistoß
direkt in der Mauer landete. Nach knapp einer Viertelstunde köpfte der
aufgerückte Björn Schiller im Anschluss an eine Martin-Ecke knapp am Kasten
vorbei.
In der Folge lauerten beide Teams auf Fehler des Gegners und verstrickten sich
in feurige Zweikämpfe, die allerdings niemals wirklich unsportliche Ausmaße
annahmen.
Etwas mehr als eine halbe Stunde dauerte der Kick bereits an, als die Gastgeber
zu ihrer besten Gelegenheit des ersten Abschnitts kamen: Ein Hickhack im
Gästestrafraum konnte jedoch aus aussichtsreicher Position nicht erfolgreich
genutzt werden (Versuche von Alexander Martin und Thomas Koster konnten jeweils
blockiert werden).
Doch auch die Gäste hatten etwas zu bieten und sieben Minuten vor dem Pausentee
die Riesenchance zum 0:1, als Angreifer Vincent Dahms nach schönem Zuspiel von
Nicholas Burke allein, schräg auf das Gehäuse von Robert Kowalski zulief,
seinen Rechtsschuss jedoch nur an den Pfosten setzte.
Kaum zurück aus der Kabine, hätte GWE nur wenige Sekunden nach Wiederbeginn den
bösen Nadelstich setzen können, löffelte Marc Güldener das Spielgerät,
alleingelassen, aus halblinker Position
an Kowalski vorbei – aber auch am Tor.
Fünf Minuten später begann Mohammed Salam damit, an seinem fußballerischem
Sachverstand zu zweifeln, da er es aus kürzester Distanz nicht fertig brachte,
das Leder nach punktgenauer Vorarbeit Burkes im Tor unterzubringen.
Wiederum 300 Sekunden danach rauschte ein Freistoß von Güldener aus Rechtsaußenposition
gefährlich durch den Pinneberger Strafraum, doch Kowalski konnte das Bällchen
trotz einer regelkonformen Sichtbehinderung gut über die Latte lenken.
Dann wurde es auf der anderen Seite aufregend: Ecke Martin, Kopfball Dennis
Koopmann, Lennart Meiners mit dem starken Reflex auf der Linie, doch war die
Murmel etwas hinter dem Kreidestreifen? Schiedsrichter Sidney Gebert entschied
auf „Nein“ und lag damit wohl goldrichtig: „Ich habe das zwar nicht genau
gesehen, aber meine Mitspieler sagten, der war nicht drin“, fühlte sich Wagner
keineswegs um ein reguläres Tor betrogen.
Auf diesen Paukenschlag folgte direkt ein echter Trommelwirbel auf der anderen
Seite: Stefan Ostertag, erst wenige Augenblicke auf dem Feld, befand sich im
Duell mit dem VfL-Keeper, scheiterte aussichtsreich, doch Dahms spekulierte
richtig und drosch die Kugel mit einem gelungenen Drehschuss über den
geschlagenen Torsteher zum 0:1 ins Dreiangel (63.). Eine mittlerweile verdiente
Führung der Grabarczyk-Elf, die Güldener bei seinem „Spaziergang“ auf das
VfL-Tor zwingend hätte erhöhen müssen, doch der sonst so treffsichere „19er“
vergeigte durch einen Schuss, der noch leicht den Außenpfosten touchierte
(65.).
Wenig später war für ihn Feierabend und Dennis Klemm sollte mit seiner
körperlichen Stärke für die letzten 20 Minuten bei der Rettung der drei Punkte
helfen. Doch anstatt sich hinten reinzustellen, versuchte GWE, die Entscheidung
zu erzwingen.
Burke setzte hierbei mit einem Lattenkracher aus der Distanz den Höhepunkt
(78.).
VfL-Coach Heiko Klemme zog indes alle Register, brachte mit Patrick Otto für
Jerome Hagedorn einen weiteren Stürmer und stellte auf nun drei Spitzen um.
Und während die Gäste ihren Mannschaftsbetreuer im 20-Sekundentakt nach der
noch zu gehenden Spielzeit fragten, warfen die Blau-roten noch einmal alles
nach vorne.
90. Minute: Ein Freistoß für die Gastgeber aus 18 Metern, die gut gestellte
Mauer fälscht zur Ecke ab. Ein Eckball, der aber nichts mehr einbringen sollte.
GWE gewann einen intensiven Kreisliga-Fight gegen eine Pinneberger Mannschaft,
die an diesem Tag den Ansprüchen eines Spitzenteams nicht gerecht werden
konnte. Erklärungsversuche von Kapitän Wagner: „Wir haben verdient verloren,
nachdem wir am letzten Wochenende mit 9:0 gegen einen Gegner gewonnen haben,
der das Fußballspielen nach einer Stunde eingestellt hat. Wir sind heute
einfach nicht in die Zweikämpfe gekommen, obwohl wir wussten, dass bei GWE
absolute Kampfmaschinen auf dem Platz stehen. Wir müssen jetzt sehen, dass wir
am nächsten Wochenende eine entsprechende Reaktion zeigen und dann wieder in
die Erfolgsspur zurückfinden. Das, was wir heute gespielt haben, war
Schönwetterfußball, Larifari!“.
Gäste-Trainer Nico Grabarczyk freute sich dagegen über einen Auswärtssieg, der
den Blick wieder ein wenig in Richtung Relegationsplatz schweifen lässt. Die
Jungs vom Tiefenstaaken gehen nun mit Rückenwind in das Nachholspiel am
kommenden Dienstag bei der Reserve des TSV Holm und das Heimspiel gegen die
Groß-Flottbeker SpVgg, während es für die VfL-Reserve beim Gastspiel bei der
Zweitvertretung der SV Lieth darum geht, die gewünschte Reaktion zu zeigen.
VFL Pinneberg II: Kowalski
– J. Badermann, Schiller, Koopmann – Hagedorn (86. Otto) – T. Koster, Barth
(57. Hammer), Wagner, C. Koster – Carstensen (66. Swennosen), Martin, Trainer:
Heiko Klemme
GW Eimsbüttel: Meiners – Przybylski, Schlüter, D. Becker – Harth (83. C. Pleus), Schirrmacher – Salam (60.
Ostertag), Burke, Garbe – Güldener (70.
Klemm), Dahms, Trainer: Nico Grabarczyk
Tore: Dahms (63. Ostertag)
Schiedsrichter: Sidney Gebert (USC
Paloma)
Zuschauer: 50