Samstag, 19. März 2011

Spielbericht VfL Pinneberg II - GW Eimsbüttel

In die Klemme genommen!
GW Eimsbüttel siegt in hartem Kampfspiel gegen „Zweikampflosen“ VfL II

Die Zweitvertretung des VfL Pinneberg konnte den Ausrutscher des Glashütter SV nicht nutzen und den Thron der Kreisliga 7 besteigen.
Stattdessen setzte es eine verdiente 0:1-Heimpleite gegen ein Team aus Eimsbüttel, das jetzt nach einem reibungslosen Start ins Kalenderjahr 2011 wieder an die vorderen Plätze heranschnuppern kann.
Die Begegnung auf holprigem Geläuf an der Fahltsweide begann absolut nicht so, wie das Hinspiel, in dem es „90 Minuten lang hoch und runter“ ging, wie sich VfL-Kapitän Kai Wagner erinnerte. Ernsthafte Torchancen erlebten zunächst alles andere, als eine Inflation.
In der sechsten Minute versuchte sich der landesligaerfahrene Thomas Koster auf Seiten der Gastgeber mit einem Rechtsschuss, nachdem ein Offensivfreistoß direkt in der Mauer landete. Nach knapp einer Viertelstunde köpfte der aufgerückte Björn Schiller im Anschluss an eine Martin-Ecke knapp am Kasten vorbei.
In der Folge lauerten beide Teams auf Fehler des Gegners und verstrickten sich in feurige Zweikämpfe, die allerdings niemals wirklich unsportliche Ausmaße annahmen.
Etwas mehr als eine halbe Stunde dauerte der Kick bereits an, als die Gastgeber zu ihrer besten Gelegenheit des ersten Abschnitts kamen: Ein Hickhack im Gästestrafraum konnte jedoch aus aussichtsreicher Position nicht erfolgreich genutzt werden (Versuche von Alexander Martin und Thomas Koster konnten jeweils blockiert werden).
Doch auch die Gäste hatten etwas zu bieten und sieben Minuten vor dem Pausentee die Riesenchance zum 0:1, als Angreifer Vincent Dahms nach schönem Zuspiel von Nicholas Burke allein, schräg auf das Gehäuse von Robert Kowalski zulief, seinen Rechtsschuss jedoch nur an den Pfosten setzte.
Kaum zurück aus der Kabine, hätte GWE nur wenige Sekunden nach Wiederbeginn den bösen Nadelstich setzen können, löffelte Marc Güldener das Spielgerät, alleingelassen, aus halblinker Position  an Kowalski vorbei – aber auch am Tor.
Fünf Minuten später begann Mohammed Salam damit, an seinem fußballerischem Sachverstand zu zweifeln, da er es aus kürzester Distanz nicht fertig brachte, das Leder nach punktgenauer Vorarbeit Burkes im Tor unterzubringen.
Wiederum 300 Sekunden danach rauschte ein Freistoß von Güldener aus Rechtsaußenposition gefährlich durch den Pinneberger Strafraum, doch Kowalski konnte das Bällchen trotz einer regelkonformen Sichtbehinderung gut über die Latte lenken.
Dann wurde es auf der anderen Seite aufregend: Ecke Martin, Kopfball Dennis Koopmann, Lennart Meiners mit dem starken Reflex auf der Linie, doch war die Murmel etwas hinter dem Kreidestreifen? Schiedsrichter Sidney Gebert entschied auf „Nein“ und lag damit wohl goldrichtig: „Ich habe das zwar nicht genau gesehen, aber meine Mitspieler sagten, der war nicht drin“, fühlte sich Wagner keineswegs um ein reguläres Tor betrogen.
Auf diesen Paukenschlag folgte direkt ein echter Trommelwirbel auf der anderen Seite: Stefan Ostertag, erst wenige Augenblicke auf dem Feld, befand sich im Duell mit dem VfL-Keeper, scheiterte aussichtsreich, doch Dahms spekulierte richtig und drosch die Kugel mit einem gelungenen Drehschuss über den geschlagenen Torsteher zum 0:1 ins Dreiangel (63.). Eine mittlerweile verdiente Führung der Grabarczyk-Elf, die Güldener bei seinem „Spaziergang“ auf das VfL-Tor zwingend hätte erhöhen müssen, doch der sonst so treffsichere „19er“ vergeigte durch einen Schuss, der noch leicht den Außenpfosten touchierte (65.).
Wenig später war für ihn Feierabend und Dennis Klemm sollte mit seiner körperlichen Stärke für die letzten 20 Minuten bei der Rettung der drei Punkte helfen. Doch anstatt sich hinten reinzustellen, versuchte GWE, die Entscheidung zu erzwingen.
Burke setzte hierbei mit einem Lattenkracher aus der Distanz den Höhepunkt (78.).
VfL-Coach Heiko Klemme zog indes alle Register, brachte mit Patrick Otto für Jerome Hagedorn einen weiteren Stürmer und stellte auf nun drei Spitzen um.
Und während die Gäste ihren Mannschaftsbetreuer im 20-Sekundentakt nach der noch zu gehenden Spielzeit fragten, warfen die Blau-roten noch einmal alles nach vorne.
90. Minute: Ein Freistoß für die Gastgeber aus 18 Metern, die gut gestellte Mauer fälscht zur Ecke ab. Ein Eckball, der aber nichts mehr einbringen sollte.
GWE gewann einen intensiven Kreisliga-Fight gegen eine Pinneberger Mannschaft, die an diesem Tag den Ansprüchen eines Spitzenteams nicht gerecht werden konnte. Erklärungsversuche von Kapitän Wagner: „Wir haben verdient verloren, nachdem wir am letzten Wochenende mit 9:0 gegen einen Gegner gewonnen haben, der das Fußballspielen nach einer Stunde eingestellt hat. Wir sind heute einfach nicht in die Zweikämpfe gekommen, obwohl wir wussten, dass bei GWE absolute Kampfmaschinen auf dem Platz stehen. Wir müssen jetzt sehen, dass wir am nächsten Wochenende eine entsprechende Reaktion zeigen und dann wieder in die Erfolgsspur zurückfinden. Das, was wir heute gespielt haben, war Schönwetterfußball, Larifari!“.
Gäste-Trainer Nico Grabarczyk freute sich dagegen über einen Auswärtssieg, der den Blick wieder ein wenig in Richtung Relegationsplatz schweifen lässt. Die Jungs vom Tiefenstaaken gehen nun mit Rückenwind in das Nachholspiel am kommenden Dienstag bei der Reserve des TSV Holm und das Heimspiel gegen die Groß-Flottbeker SpVgg, während es für die VfL-Reserve beim Gastspiel bei der Zweitvertretung der SV Lieth darum geht, die gewünschte Reaktion zu zeigen.

VFL Pinneberg II: Kowalski – J. Badermann, Schiller, Koopmann – Hagedorn (86. Otto) – T. Koster, Barth (57. Hammer), Wagner, C. Koster – Carstensen (66. Swennosen), Martin, Trainer: Heiko Klemme

GW Eimsbüttel: Meiners – Przybylski, Schlüter, D. Becker – Harth (83. C. Pleus), Schirrmacher – Salam (60. Ostertag), Burke, Garbe – Güldener (70. Klemm), Dahms, Trainer: Nico Grabarczyk

Tore: Dahms (63. Ostertag)

Schiedsrichter: Sidney Gebert (USC Paloma)

Zuschauer: 50

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