Sonntag, 10. April 2011

Spielbericht SC Pinneberg - TV Haseldorf

Immer wieder Badermann!
TV Haseldorf bleibt nach 5:2 beim SC Pinneberg weiter oben dran

Die Elf des TV Haseldorf hat ihre Chancen im Aufstiegskampf der Kreisliga 7 durch einen 5:2-Auswärtserfolg beim SC Pinneberg weiter verbessert.
Von Beginn an sahen die knapp 70 Zuschauer an der Raa ein hochinteressantes Spiel bei besten äußeren Bedingungen. Auf beiden Seiten kam es in der Anfangsphase zu Torchancen, doch weder Martin Skowronek (Jörg Sattler klärte auf der Linie, 3.) für den TV Haseldorf, noch Andre Fischer für den SC Pinneberg (11.) konnten ihre Farben in Front bringen. In der 19. Minute gab es dann den ersten Torschrei des Spiels: Ein Freistoß durch Caglar Sönmez von der rechten Seite in die Mitte zu Salih Bozkurt ebnete den Gastgebern den Weg zur Führung, den auch ein guter Reflex von Henner Schippmann nicht entscheidend blockieren konnte, denn im Nachschuss versenkte der Angreifer aus sechs Metern.
Fünf Minuten später hätte die Schreiber-Elf ihre Führung verdoppeln müssen, doch Sebastian Fröhlich vergeigte nach einem Freistoß von Sönmez freistehend gegen den TVH-Schlussmann, was sich wiederum fünf Minuten später rächen sollte: Timo Badermann mit einem Freistoß von linkaußen, Preuße mit dem völlig falschen Timing beim Herauskommen und so konnte Timo Rekautsch die Kugel in der Mitte aus acht Metern ins Tor lenken (30.).
Zusätzlich bitter für den Keeper war der folgende Zusammenprall mit dem Torschützen, der in allerdings nicht zur Aufgabe des Spiels zwang.
Der 35-jährige Torsteher arbeitete fortan sofort an seiner Rehabilitation, denn nur drei Minuten nach dem 1:1 zeigten die Haseldorfer einen schönen Angriff über Skowronek, Rekautsch und T. Badermann, den der Mann im orangefarbenen Sweater mit einem sicheren Griff zunichtemachte.
Weitaus gefährlicher agierten die Gäste jedoch bei Standards, was durch sehr gute Kopfballgelegenheiten aus den Minuten 40 und 41 belegt wurde. Zunächst verpasste Thorben Rudnick eine Badermann-Ecke um Haaresbreite, während Rekautsch am zweiten Pfosten knapp drüber köpfte. Dann scheiterte Rekautsch, ebenfalls nach einem Eckball von Badermann, an Preuße, der einen großartigen Reflex zeigte.
Doch auch die Pinneberger hatten noch einmal etwas Offensives zu bieten. Sönmez belohnte eine schöne Einzelleistung mit einem guten Zuspiel zu Michael Reimers in halblinker Position, doch dessen Linksschuss, zwei Minuten vor der Pause, geriet zu lasch und stellte Schippmann vor keine großen Probleme.
1:1 hieß es dann also in einem abwechslungsreichen Match mit vielen Torszenen und harten Zweikämpfen am Rande der Legalität.
Sofort nach dem Wiederbeginn machten die Gastgeber dort weiter, wo sie mit dem Halbzeitpfiff aufhörten. Ein schöner Lauf von Sönmez mit einem tollen Schuss aus 22 Metern, der noch die Latte streifte, leitete den zweiten Durchgang ein.
In den Folgeminuten gab es gute Chancen auf beiden Seiten, die allerdings alle nicht genutzt werden konnten. Effektiver zeigte sich dann Reimers im Strafraum der Haseldorfer nach 58 Minuten, als ein blockierter Versuch von Jan Boyens beim dem frei vor dem Tor auftauchenden Angreifer landete und dieser den Torhüter erfolgreich aus 14 Metern verladen konnte – 2:1!
Kurios wurde es wenige Augenblicke nach dem pinneberger Führungstor, als Schiedsrichter Frank Seeger wegen Meckern zum gelben Karton griff und den Haseldorfer Sören Rau verwarnte. Vorher ging jedoch Mitspieler Badermann davon aus, die Karte zu erhalten, was für den gelb Vorbelasteten den Platzverweis bedeutet hätt. Das Trikot bereits ausgezogen, wurde Badermann aufgeklärt und setzte das Spiel schließlich doch weiter fort…
Und das war auch gut so für den TVH, denn Badermann war an diesem Sonntagnachmittag an fast jeder Offensivszene beteiligt.
In der 64. Minute scheiterte Rudnick mit einem abgefälschten Linksschuss aus spitzem Winkel an der Latte, während er es eine Minute später nach einem Badermann-Eckball besser machen sollte. Die zurückgelegte Hereingabe landete genau vor den Füßen des Außenbahnakteurs, der die Kugel schön mit rechts oben links aus 15 Metern in die Maschen drosch (65.). Das verdiente 2:2, wobei es der SCP vorher verpasste, den Sack zuzumachen.
Nun war die Schreiber-Elf sichtlich schockiert, wodurch ihnen die taktische Ordnung abhandenkam.
Die Haseldorfer nutzten dies im Stile einer Spitzenmannschaft aus und rissen das Spiel jetzt an sich. Kapitän Martin Krohn mit Ballbesitz im gegnerischen Sechzehner, sah den herangekommenen Außerverteidiger Rau auf der rechten Seite, der sein Glück einfach mal versuchte, Preuße ließ prallen, Köller staubte in der Mitte ab. Da half auch der Rettungsversuch von Dennis Ulisch auf der Linie nichts mehr – 2:3 an der Raa!
Der SC Pinneberg. Der mit zunehmender Spielzeit immer müder wirkte, ließ dem Gegner fortan einige Räume, die von den Haseldorfern auch danken angenommen wurden.
In der 73. Minute resultierte aus so einer Situation ein Eckball, den Badermann direkt in die kurze Ecke zirkelte.  Das 2:4, bedingt durch einen weiteren Fehler von Maik Preuße, der die kurze Ecke einfach viel zu offen ließ und bei seinem Rettungsversuch auch keine glückliche Figur machte.
Jetzt war es das Spiel der Haseldorfer! 76. Minute: Wieder ein Tempoangriff der Gäste mit Badermann, der schön halbhoch in die Mitte spielte, wo Krohn bereits wartete, seinen kräftigen Rechtsschuss aus zwölf Metern jedoch knapp am Tor vorbei knallte.
Drei Minuten später dasselbe Spiel noch einmal. Wieder eine Badermann-Flanke zu Krohn und dieser verfehlte das Tor mit seinem Kopfball denkbar knapp.
Zehn Minuten vor dem Ende erhielt SCP-Coach Steffen Schreiber einen Verweis aus dem Innenraum, nachdem er sich fortgesetzt über die Entscheidungen des Unparteiischen echauffierte.
Sein Team zeigte indes noch einmal einen Versuch, auf 3:4 zu verkürzen und die Schlussphase noch einmal spannend u machen. Bozkurt an die Latte und Kapitän Boyens aus der Bedrängnis, knapp vorbei, scheiterten aber und sollten es bis zum Schlusspfiff nicht mehr vor das TVH-Tor schaffen.
Dafür fuhren die Gäste noch einmal einen schönen Angriff Richtung Preuße, der den hier von allen guten Gegenspielern verlassenen Skowronek vor sich hatte und dieser sicher aus zentraler Position zum 2:5-Endstand eindrückte (88.).
Der TV Haseldorf löste also seine Pflichtaufgabe mit positiven Auswirkungen auf das Torverhältnis und bleibt gut im Geschäft um den Aufstieg in die Bezirksliga. „Wir haben und im Vorfeld viel vorgenommen, weil wir weiter oben angreifen wollen, aber der SC Pinneberg hat mit seiner körperbewussten Spielweise hier losgelegt wie die Feuerwehr und uns den Schneid abgekauft. Dazu hat auch der Schiedsrichter beigetragen, der viel zu viel laufen ließ. Dann kriegen wir durch einen unnötigen Abwehrfehler das 1:2, wonach ein Ruck durch unsere Mannschaft ging und wir den Kampf angenommen haben. Da wir konditionell sehr gut dabei sind, haben wir mehr und mehr die Oberhand bekommen, weil der SCP dem hohen Tempo Tribut zollen musste. Am Ende hätte der Sieh auch höher ausfallen können, aber das 5:2 ist schon ein gutes Resultat“, berichtete Haseldorfs Sturmveteran Martin Skowronek detailliert nach der Partie.
Nun richten die Haseldorfer ihre Konzentration voll und ganz auf das anstehende Verfolgerduell gegen Grün-weiß Eimsbüttel. Die Aufstiegschance sieht der ehemalige Bezirksligatorschützenkönig gut: „Wir spielen noch gegen Rissen und zweimal gegen VfL Pinneberg II. Wir wollen auf jeden Fall zweiter werden und in die Relegation gehen. Die Qualität dafür haben wir mit Sicherheit“, erklärte Haseldorfs Nummer 11.
Der SC Pinneberg wird den Rest der Saison in der tabellarischen Bedeutungslosigkeit verbringen, darf sich aber nicht ausruhen, denn schließlich geht es für einige Gegner in den kommenden Spielen noch um das Erreichen eines Saisonziels. Genauso ist es bei den Kickers aus Halstenbek, die den SCP am kommenden Wochenende empfangen. Dort geht es für die Kickers ums Überleben in der Kreisliga 7.

SC Pinneberg: Preuße – Wacker (78. Gürbüz), Sattler, Ulisch, Klimaschewski – Fischer, Boyens – Fröhlich, Sönmez – Reimers (68. Stieb), Bozkurt, Trainer: Steffen Schreiber

TV Haseldorf: Schippmann – Rau, Kleinwort, Simon, Miehlke – Rekautsch (56. Köller), Thode (75. Schwarz – Badermann, Rudnick (86. Krink) – Krohn, Skowronek, Trainer: Jörg Dalecki

Tore: 1:0 Bozkurt (19. Sönmez), 1:1 Rekautsch (30. Badermann), 2:1 Reimers (58. Boyens), 2:2 Rudnick (65. Badermann), 2:3 Köller (67. Rau), 2:4 Badermann (73., direkter Eckstoß), 2:5 Skowronek (88. Badermann)

Schiedsrichter: Frank Seeger (SC Wentorf)

Zuschauer: 70

besonderes Vorkommnis: SCP-Trainer Steffen Schreiber wurde wegen Reklamierens aus der Coachingzone verwiesen (80.).

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