Dienstag, 22. März 2011

Spielbericht TSV Holm II - Grün-weiß Eimsbüttel

Nur mit Taschenrechner
GWE gewinnt hochmathematisches Nachholspiel in Holm mit 9:2

GW EImsbüttel hat das Nachholspiel des 16. Spieltags bei der zweiten Mannschaft des TSV Holm erwartungsgemäß gewonnen und mit einem 9:2-Auswärtssieg etwas für das Torverhältnis getan.
Der Tabellenletzte mit Altherrentorwart Thorsten Brunckhorst im Gehäuse, geriet von Beginn an stark unter Druck und nach drei Minuten mit 0:1 in Rückstand. Marc Güldener drosch die Kugel aus halblinker Position in die Maschen, nachdem Dennis Klemm von der Eckfahne aus vorlegte.
Die Weichen schienen frühzeitig auf Auswärtssieg gestellt, denn nur wenige Sekunden nach dem 0:1 rissen die Gäste nach einem Distanzschuss Güldeners an die Unterkante der Latte und einem unbedrängten Nachschuss aus kürzester Distanz die Arme zum zweiten Mal hoch, doch Brunckhorst konnte seinen Körper erfolgreich zwischen Ball und Tor bringen (4.).
Der direkte Gegenzug brachte de Gastgebern dann einen Freistoß aus zentraler Position ein (Patrick Schlüter beendete den Konter unfair und sah die erste gelbe Karte des Spiels), den Innenverteidiger Markus Schrader aus Metern genau ins Netz zirkelte. Das 1:1, das alle Karten wieder neu mischte und den ersten Gegentreffer von Lennart Meiners in einem Pflichtspiel für Grün-weiß sorgte. Doch das erste Gegentor im Jahr 2011 setzte den Gästen nicht sonderlich zu. Stattdessen blieben sie weiter klar überlegen und holten sich nach einem Dutzend an Spielminuten ihre Führung zurück. Ein sauber vorgetragener Angriff mit dem Ende, dass Güldener von halbrechts zum zweiten Pfosten spielte, wo Nicholas Burke bereits lauerte und sicher einschob (12.).
Das leider nur spärlich vertretene Publikum brauchte sich danach nicht lange zu gedulden, ehe Schiedsrichter Mathias Blasek (SC Altertal/Langenhorn) erneut zum Anstoßkreis zeigte, entschied sich Güldener auf rechtsaußen nach Zuspiel von Claas Kruse für einen kleinen Hindernislauf an der Grundlinie, den er mit einem erfolgreichen Abschluss krönte (21.).
Drei eigene Tore nach 21 Minuten: da war es mathematisch nur logisch, das Vierte in der 28. Minute zu machen – und genauso kam es. Simon Schirrmacher spielte messerscharf in die Gasse, wo Güldener bereits gestartet war und selbstredend erneut im Angesicht vom TSV-Schlussmann das 1:4 markierte. Frei von jeglichen arithmetischen Gesetzen stand es nach einer halben Stunde 1:5, als ihn Burke mit viel Übersicht auf die Reise in Richtung des Herrn in Orange schickte und diesem zum mittlerweile vierten Male überwand.
In der Folge sahen mit Marvin Looks und Paul Möckel überzogenerweise die gelbe Karte und das sechste Gegentor gab es auch fast noch oben drauf. Klemm nutzte einen Burke-Freistoß als ideale Kopfballvorlage, doch Brunckhorst wusste die Chance gut zu vereiteln (35.).
Vier Minuten später versuchte es Burke selbst, setzte seinen Freistoß-Aufsetzer aber an den Pfosten. Doch auch die Holmer können gefährliche Freistöße treten. GWE-Keeper Meiners konnte einen ruhenden Ball von Jose Navarro nur mit Mühe über die Latte lenken.
Nach Eckbällen unentschieden (5:5), aber nach Tore umso eindeutiger (1:5) ging es dann in die Pause, die beide Trainer zum Anlass nahmen, personelle Veränderungen vorzunehmen. GWE-Coach Nico Grabarczyk ersetzte Maximilian Garbe durch Sebastian Frank und bei den Gastgebern griff nun Sofien Othman, von dem später noch die Rede sein sollte, für den weitgehend überforderten Lars Möller ins Geschehen ein.
Doch auch mit Othman blieben die Holmer defensiv anfällig. Ein Paradebeispiel für die Schwächen stellte das Tor zum 1:6 in der 49. Minute dar, bei dem die TSV-Reserve erneut schlecht stand und Libero Schlüter auf Einladung von Klemm seine Offensivexkursion erfolgreich zu seinem ersten Pflichtspieltor im GWE-Dress nutzte.
Die Situation ermöglichte es den Gästen in der 54. Minute den frisch aus der eigenen A-Jugend aufgestiegenen Finn Schaper zum Kreisligadebüt kommen zu lassen, um Güldener seinen verdienten Applaus für insgesamt fünf Torbeteiligungen ernten zu lassen (o-Ton TSV Kapitän Torben Feldmann: „Der war für uns einfach nicht zu halten!“).
Dass das Toreschießen auch ohne Güldener möglich ist, bewies die Elf vom Tiefenstaaken kurz nach dessen Herausnahme: Burke mit einem Freistoß von rechts und Unglücksrabe Schrader überwand mit dem Knie nun auch den eigenen Torsteher (58.). Doch da er die Richtung des Balles nicht zu sehr veränderte, kann man getrost von einem direkt verwandelten Freistoß sprechen…
Danach verflachte die Partie, nutzte GWE die Feldüberlegenheit nun nicht mehr so konsequent aus. Und genau das rief den Tabellenletzten auf den Plan, der durch einen Freistoß von Navarro, den Othman nur knapp in der Mitte verpasste, zu einer guten Torchance kam. Genau im Gegenzug lernten die Jungs vom Meierhof dann die goldene Regel des Tabellenendes: Wer seine Tore nicht macht, der kriegt sie hinten rein. So geschehen in der 75. Minute, als Burke einen seiner unzähligen Freistöße aus Rechtsaußenposition genau in die Maschen hob – ein herrlicher Treffer!
Doch wer jetzt dachte, dass Paul Möckel und seinen Kollegen jegliche Lust am Fußballspielen vergangen war, sah sich ein weiteres Mal getäuscht. Looks tauchte durch eine starke Einzelaktion plötzlich allein vor Meiners auf, scheiterte jedoch am Keeper, der dann allerdings von Glück reden konnte, dass Kruse den Nachschuss blockieren und die Situation final klären konnte. Die plötzlich auftretenden grauen Haare waren Trainer Grabarczyk trotz der spärlichen Haarlänge ob dieses krassen Abwehraussetzers deutlich anzusehen…
Zwölf Minuten vor dem Ende war dann der Arbeitstag von Othman nach lediglich 33 selbst Gespielten wieder vorbei, denn mit gelb vorbelastet, sah er die Karte nach einem Ballwegschlagen (der Ball rollte etwa zwei Meter weit) das zweite Mal und erhielt damit einen Platzverweis, der auch bei den Gästen auf eher spartanische Zustimmung stieß.
Keine 100 Sekunden später erlebten die Hausherren mit einer Verletzung von Looks eine weitere Hiobsbotschaft. Zehn Minuten lang musste der Rechtsaußen des TSV behandelt werden, was den Holmern die doppelte Unterzahl einbrachte. Doch dem Aufsteiger gelang durch ein Flugkopfballtor von Tobias Lißner nach einem guten Freistoß von Marc Andre Lentge der Husarenstreich zum 2:8 mit zwei Mann weniger, dem fast noch ein Weiterer folgte, hätte Meiners nicht vor dem eingewechselten Harald Drösser in letzter Not klären können.
Den Endstand stellten jedoch noch einmal die Herren aus Eimsbüttel her, bediente Burke einmal Klemm, der den weit vor dem Tor stehenden Brunckhorst mit einer Körpertäuschung aussteigen ließ und sicher ins leere Tor einlochte (89.).
Die TSV-Reserve verlor also wieder einmal ein Punktspiel und präsentierte sich hierbei wenig kreisligatauglich. „Wir haben fast wie immer dumme Gegentore bekommen, da wir zu oft falsch standen. Die Mannschaft hat sich nach der Winterpause zwar gut gefangen, aber heute waren wir einfach unclever und haben keinen Ball getroffen, während GWE schönen Fußball gespielt hat“, fasste Kapitän Feldmann zusammen. Den Blick auf die Konkurrenz hat er aber dennoch (noch) nicht verloren: „Wir werden die Hoffnung auf den Ligaverbleib nicht aufgeben – egal, wie utopisch der Klassenerhalt ist. Unsere Hauptaufgabe ist es aber, uns ordentlich zu verabschieden und noch den einen oder anderen zu ärgern.“. Sieben Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz scheinen noch aufholbar, aber des fürchterlichen Torverhältnisses und der spielerischen Armut eine schier unlösbare Aufgabe…
Ebenfalls am Taschenrechner können sich die Grün-weißen nun wieder bedienen. Durch diesen Sieg ist man fürs Erste wieder oben herangerückt, doch diverse Nachholtermine der Konkurrenz halten die Aufstiegsträume sehr, sehr klein. Eine weitere Möglichkeit, nicht nur die Bezirksligahoffnungen, sondern auch die Serie von drei Siegen aus drei Spielen in 2011 auszubauen, stellt das kommende Heimspiel am Freitagabend unter Flutlicht gegen die Groß-Flottbeker SpVgg dar, während die Zweitvertretung des TSV Holm die Kickers aus Halstenbek zum Kellerduell empfängt.

TSV Holm II: Brunckhorst – Trupp (65. Wittich), Schrader, Feldmann, Möckel – Looks, Lißner, Lentge, Ludowicki – Navarro (77. Drösser), Möller (46. Othman), Trainer: Stefan Penz

GW Eimsbüttel: Meiners – Przybylski (61. Eick), Schlüter, Kruse – Schirrmacher, C. Pleus – Garbe (46. Frank), Burke, Schnell – Klemm, Güldener (54. Schaper), Trainer: Nico Grabarczyk

Tore: 0:1 Güldener (3. Klemm), 1:1 Schrader (5., direkter Freistoß), 1:2 Burke (12. Güldener), 1:3 Güldener (21. Kruse), 1:4 Güldener (28. Schirrmacher), 1:5 Güldener (30. Burke), 1:6 Schlüter (49. Klemm), 1:7 Burke (58., direkter Freistoß), 1:8 Burke (75., direkter Freistoß), 2:8 Lißner (82. Lentge), 2:9 Klemm (89. Burke)

gelb-rote Karte: Othman (78., Foulspiel + Ballwegschlagen)

Schiedsrichter: Mathias Blasek (SC Alstertal/Langenhorn, Note 5)

Zuschauer: 25

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