Freitag, 15. April 2011

Spielbericht SC Hansa 11 - FTSV Lorbeer Rothenburgsort

Feldstraßenlazarett
Ein 11:0 für Hansa 11 und viele Verletzungen beim „Möchtegernspitzenspiel“

Eine symbolreichere Szene hätte es für dieses Spiel, einem 11:0-Heimsieg für den SC Hansa 11 gegen den FTSV Lorbeer, gar nicht geben können. Es war die 42. Minute: Führungsspieler Manuel Henkel verlässt das Spielfeld wenige Momente nach dem zwischenzeitlichen 4:0 für einen Toilettengang, während der unterlegene Gegner in der Zwischenzeit zum zweiten Mal verletzungsbedingt wechseln musste.
Von der Tabelle aus gesehen, stand eigentlich ein Duell mit zwei Teams auf Augenhöhe an, doch die grausame Personallage der Gäste und die Formstärke der Gastgeber machte aus einem Spitzenspiel einen einseitigen Kick.
Hansa begann sofort, das gegnerische Tor anzuvisieren. Eine zu kurz geklärte Hereingabe von Özgür Aslan stellte wenige Sekunden nach dem Anpfiff des unterhaltsamen Schiedsrichters Frank „Bobby“ Schnehagen (SC Poppenbüttel) eine gute Schusschance dar, doch Björn May im Tor der Gäste wusste das Leder gut zur Ecke zu entsorgen. Drei Minuten später hätte ihn mit Thorsten Kreft fast ein eigener Mitspieler überwunden, doch seine ungewollte Ballberührung nach einer, von Mike Pegel von der Grundlinie gekratzten Aslan-Flanke führte nur zum vierten Eckball des Spiels.
Von dem Team in den dunkelblauen Trikots kam bis dato wenig. Hansa dominierte die Partie. Ein Freistoß in der Gestalt eines Flatterballes von Tankut Ander aus der Distanz, jedoch sicher begraben von Iskender Yilmaz, stellte die einzig halbwegs erwähnenswerte Lorbeer-Chance dar.
Auf der Gegenseite brannte es dagegen lichterloh: May musste sein ganzes können aufwenden, um ein Topal-Geschoss aus der zweiten Reihe zu entschärfen.
In der 23. Minute wurde Hansas Überlegenheit dann auch belohnt. Pegel nutzte eine der vielen Flanken Özgür Aslans an der rechten Kante des Fünfmeterraumes zum trockenen Rechtsschuss vorbei am Torhüter zum verdienten 1:0.
Die Katze war nun aus dem Sack und für den SC Hansa 11 wurde es nun deutlich einfacher, zumal Lorbeer in der 27. Minute erstmals verletzungsbedingt wechseln musste, da es für Offensivkraft Fetulah Yilmaz kein Weitermachen mehr gab. Hansa nutzte indes die Rothenburgsorter Eingewöhnungsphase an die Systemumstellung zur Verdopplung des Vorsprungs.
Ein langer Ball aus der eigenen Hälfte, direkt in den Lauf von Angreifer Christian Reimer, der von Rapiq Faruqi nur halbherzig verfolgt wurde, lud den ehemaligen Akteur des TV Haseldorf zum Heber über den zögerlichen Keeper, der das 2:0 für die Bichel-Elf bedeutete, ein.
2:0 nach gut einer halben Stunde und der FTSV schien nun klassisch auseinender zu brechen.
Hansa bekam weiter Räume und nutzte diese bestens aus. Murat Topal mit der Hereingabe von halbrechts, Reimer mit dem technisch brillanten Abschluss – 3:0!
Da war es schon bitterlich enttäuschend, dass der Torschütze von eben in der 40. Minute nicht traf, als Aslan einmal mehr schön flanke und Reimer mit seinem Kopfball an May scheiterte.
Also war es an Pegel, das 4:0 gegen arglose Gäste zu erzielen. Hierbei veredelte er einen schönen Spielzug über Frederik Schäfer und Philipp Frark freistehend zum 4:0-Halbzeitresultat.
Nachdem zwei weitere Lorbeer-Akteure angeschlagen ausgewechselt werden mussten, versuchten sich die Entscheidungsträger dort Hilfe von Außen einzuholen, denn beim Wiederanstoß stand der FTSV plötzlich mit 13 Mann auf dem Feld. Zwei spielende Kinder, die zum Anhang der Gäste gehörten, hielten sich zum Schiedsrichterpfiff noch in Mays Fünfmeterraum auf.
So witzig der zweite Durchgang anfing, so tragisch wurde er fortgesetzt. Hansas Topal blieb nach einem Zweikampf im Mittelfeld verletzt auf dem grünen Kunstrasen liegen, denn er verdrehte sich hierbei das Knie, woraufhin Felix Haas ins Spiel kam. Die Mannschaft ließ sich davon jedoch nicht weiter irritieren und überrollte den Gegner weiter mit gut strukturierten Angriffen.
Ausgangspunkt für eine weitere gute Gelegenheit war Defensivspieler Sebastian Loether mit einer schönen Einzelleistung, die eine perfekte Grundlage für Pegel legte, denn dieser fand sich plötzlich frei vor dem Tor wieder, doch der Lorbeer-Schlussmann konnte gerade noch rechtzeitig retten. Dafür kam es in den Folgeminuten umso schlimmer für die Lorbeer-Elf.
Zwei Gegentore innerhalb von drei Minuten zum 5:0 und 6:0 durch einen freistehenden Reimer und eine seltsame Bogenlampe von Schäfer, bei der Keeper May alles andere als gut aussah. In der 56. Minute setzte sich das Unheil von Rothenburgsort weiter fort. Schäfer lud Reimer zum alleinigen Lauf in Richtung Tor ein, doch dieser verweigerte Schäfer den Scorerpunkt, indem er selbst freistehend für den, noch freistehenderen Pegel servierte, der das leere Tor – wen wundert´s – nicht verfehlte und sicher zum 7:0 einschob.
Ähnliches spielte sich dann sieben Minuten später ab: Reimer bediente wieder Pegel und der traf, von allen Gegenspielern verlassen, wieder problemlos zum 8:0 für Hansa 11. Und es kam noch heftiger für die Gäste, als Henkel einen Angriff über Jörg Spiller und Mike Pegel erfolgreich per Kopf zum 9:0 abschloss. Auch hier ließ der Tabellenfünfte jegliche Defensivhaltung vermissen.
In der 75. Minute gab es dann mit einer Offensivaktion der Gäste eine wahrhafte Rarität, doch sinnbildlich für diese Partie war es ein Querschläger eines Hansa-Akteurs, der die beste Lorbeer-Chance des zweiten Abschnitts markierte. Quasi im Gegenzug machte es die Feldstraßen-Elf besser und machte das Ergebnis durch einen Bilderbuchkonter mit den Beteiligten Bödecker, Loether und Niknam nun zweistellig. Das 10:0 war keine 180 Sekunden alt, da war es schon wieder hinfällig. Loether schüttelte Caspar Motullo ab, spielte zu Reimer ab, dieser scheiterte zwar an May, doch die entstandene Bogenlampe konnte der heraneilende Pegel sicher zum 11:0 verwerten. Lorbeer agierte zu diesem Zeitpunkt bereits nur noch mit zehn Mann, denn in der 66. Minute schied der Eingewechselte Asoka Ramonayak verletzungsbedingt aus, die Hereinnahme eines neuen Mannes war aber nicht mehr möglich, da die Gäste bereit dreimal wechselten.
Als sich vier Minuten vor Schluss auch Murat Olpac zur Aufgabe des Spiels entschied, da auch er mit Leistenproblemen raus musste, agierten die komplett wehrlosen Gäste nur noch zu neunt.
Hansa zeigte sich indes gnädig und verzichtete für den Rest des Spiels auf weitere Tore.
Somit endete ein, auf dem Papier relativ ausgeglichenes Duell mit einem saftigen 11:0-Erfolg für die Jungs aus dem Karoviertel. „Wir waren von Anfang an überlegen und haben viel Druck ausgeübt und hatten schon vor dem Spiel keine Zweifel daran, dass wir heute gewinnen würden“, erklärte der mehrfach erfolgreiche Christian Reimer nach der Partie, um nicht die Zielsetzung für die restlichen Spiele außer Acht zu lassen: „Wir haben die Meisterschaft noch lange nicht aufgegeben, denn Eintracht Lokstedt hat noch einige schwere Spiele vor sich und wir wissen, was wir können. Es wäre sehr schade, wenn wir nicht aufsteigen würden, da wir seit der Winterpause einen echten Lauf haben und die Punkte in der Hinrunde liegengelassen haben“, so Reimer weiter.
Während Hansa 11 weiter Kurs in Richtung Bezirksliga nimmt, geht es für den FTSV Lorbeer nur noch darum, die Spielzeit anständig zu beenden und die Planungen für die Saison 2011/2012 erfolgreich zu gestalten.

SC Hansa 11: I. Yilmaz – Spiller, Eichhorn, Loether – Frark (65. Bödecker), Topal (50. Haas) – Schäfer (65. Niknam), Henkel Aslan – Pegel, Reimer, Trainer: Holger Bichel

FTSV Lorbeer Rothenburgsort: May – Yapici (44. Ramonayak), Kreft (46. Wridt), Herzberg, Faruqi – Olpac, Ander – Coskun, Motullo, Kund – F. Yilmaz (27. Gehrke), Trainer: k.A.

Tore: 1:0 Pegel (23. Reimer), 2:0 Reimer (28.), 3:0 Reimer (36. Topal), 4:0 Pegel (41. Frark), 5:0 Reimer (49. Pegel), 6:0 Schäfer (53.), 7:0 Pegel (56. Reimer), 8:0 Pegel (63. Reimer), 9:0 Henkel (70. Pegel), 10:0 Niknam (75. Loether), 11:0 Pegel (78. Reimer)

Schiedsrichter: Frank „Bobby“ Schnehagen (SC Poppenbüttel)

Zuschauer: 30

Besondere Vorkommnisse:
- Da das Wechselkontingent der Gäste bei Ramonayaks Verletzung bereits ausgeschöpft war,
 setzte Lorbeer die Begegnung zu zehnt fort (66.).
- Da das Wechselkontingent bei Murat Olpacs Verletzung bereits ausgeschöpft war, beendete Lorbeer die Partie mit neun Spielern (86.).

Sonntag, 10. April 2011

Spielbericht SC Pinneberg - TV Haseldorf

Immer wieder Badermann!
TV Haseldorf bleibt nach 5:2 beim SC Pinneberg weiter oben dran

Die Elf des TV Haseldorf hat ihre Chancen im Aufstiegskampf der Kreisliga 7 durch einen 5:2-Auswärtserfolg beim SC Pinneberg weiter verbessert.
Von Beginn an sahen die knapp 70 Zuschauer an der Raa ein hochinteressantes Spiel bei besten äußeren Bedingungen. Auf beiden Seiten kam es in der Anfangsphase zu Torchancen, doch weder Martin Skowronek (Jörg Sattler klärte auf der Linie, 3.) für den TV Haseldorf, noch Andre Fischer für den SC Pinneberg (11.) konnten ihre Farben in Front bringen. In der 19. Minute gab es dann den ersten Torschrei des Spiels: Ein Freistoß durch Caglar Sönmez von der rechten Seite in die Mitte zu Salih Bozkurt ebnete den Gastgebern den Weg zur Führung, den auch ein guter Reflex von Henner Schippmann nicht entscheidend blockieren konnte, denn im Nachschuss versenkte der Angreifer aus sechs Metern.
Fünf Minuten später hätte die Schreiber-Elf ihre Führung verdoppeln müssen, doch Sebastian Fröhlich vergeigte nach einem Freistoß von Sönmez freistehend gegen den TVH-Schlussmann, was sich wiederum fünf Minuten später rächen sollte: Timo Badermann mit einem Freistoß von linkaußen, Preuße mit dem völlig falschen Timing beim Herauskommen und so konnte Timo Rekautsch die Kugel in der Mitte aus acht Metern ins Tor lenken (30.).
Zusätzlich bitter für den Keeper war der folgende Zusammenprall mit dem Torschützen, der in allerdings nicht zur Aufgabe des Spiels zwang.
Der 35-jährige Torsteher arbeitete fortan sofort an seiner Rehabilitation, denn nur drei Minuten nach dem 1:1 zeigten die Haseldorfer einen schönen Angriff über Skowronek, Rekautsch und T. Badermann, den der Mann im orangefarbenen Sweater mit einem sicheren Griff zunichtemachte.
Weitaus gefährlicher agierten die Gäste jedoch bei Standards, was durch sehr gute Kopfballgelegenheiten aus den Minuten 40 und 41 belegt wurde. Zunächst verpasste Thorben Rudnick eine Badermann-Ecke um Haaresbreite, während Rekautsch am zweiten Pfosten knapp drüber köpfte. Dann scheiterte Rekautsch, ebenfalls nach einem Eckball von Badermann, an Preuße, der einen großartigen Reflex zeigte.
Doch auch die Pinneberger hatten noch einmal etwas Offensives zu bieten. Sönmez belohnte eine schöne Einzelleistung mit einem guten Zuspiel zu Michael Reimers in halblinker Position, doch dessen Linksschuss, zwei Minuten vor der Pause, geriet zu lasch und stellte Schippmann vor keine großen Probleme.
1:1 hieß es dann also in einem abwechslungsreichen Match mit vielen Torszenen und harten Zweikämpfen am Rande der Legalität.
Sofort nach dem Wiederbeginn machten die Gastgeber dort weiter, wo sie mit dem Halbzeitpfiff aufhörten. Ein schöner Lauf von Sönmez mit einem tollen Schuss aus 22 Metern, der noch die Latte streifte, leitete den zweiten Durchgang ein.
In den Folgeminuten gab es gute Chancen auf beiden Seiten, die allerdings alle nicht genutzt werden konnten. Effektiver zeigte sich dann Reimers im Strafraum der Haseldorfer nach 58 Minuten, als ein blockierter Versuch von Jan Boyens beim dem frei vor dem Tor auftauchenden Angreifer landete und dieser den Torhüter erfolgreich aus 14 Metern verladen konnte – 2:1!
Kurios wurde es wenige Augenblicke nach dem pinneberger Führungstor, als Schiedsrichter Frank Seeger wegen Meckern zum gelben Karton griff und den Haseldorfer Sören Rau verwarnte. Vorher ging jedoch Mitspieler Badermann davon aus, die Karte zu erhalten, was für den gelb Vorbelasteten den Platzverweis bedeutet hätt. Das Trikot bereits ausgezogen, wurde Badermann aufgeklärt und setzte das Spiel schließlich doch weiter fort…
Und das war auch gut so für den TVH, denn Badermann war an diesem Sonntagnachmittag an fast jeder Offensivszene beteiligt.
In der 64. Minute scheiterte Rudnick mit einem abgefälschten Linksschuss aus spitzem Winkel an der Latte, während er es eine Minute später nach einem Badermann-Eckball besser machen sollte. Die zurückgelegte Hereingabe landete genau vor den Füßen des Außenbahnakteurs, der die Kugel schön mit rechts oben links aus 15 Metern in die Maschen drosch (65.). Das verdiente 2:2, wobei es der SCP vorher verpasste, den Sack zuzumachen.
Nun war die Schreiber-Elf sichtlich schockiert, wodurch ihnen die taktische Ordnung abhandenkam.
Die Haseldorfer nutzten dies im Stile einer Spitzenmannschaft aus und rissen das Spiel jetzt an sich. Kapitän Martin Krohn mit Ballbesitz im gegnerischen Sechzehner, sah den herangekommenen Außerverteidiger Rau auf der rechten Seite, der sein Glück einfach mal versuchte, Preuße ließ prallen, Köller staubte in der Mitte ab. Da half auch der Rettungsversuch von Dennis Ulisch auf der Linie nichts mehr – 2:3 an der Raa!
Der SC Pinneberg. Der mit zunehmender Spielzeit immer müder wirkte, ließ dem Gegner fortan einige Räume, die von den Haseldorfern auch danken angenommen wurden.
In der 73. Minute resultierte aus so einer Situation ein Eckball, den Badermann direkt in die kurze Ecke zirkelte.  Das 2:4, bedingt durch einen weiteren Fehler von Maik Preuße, der die kurze Ecke einfach viel zu offen ließ und bei seinem Rettungsversuch auch keine glückliche Figur machte.
Jetzt war es das Spiel der Haseldorfer! 76. Minute: Wieder ein Tempoangriff der Gäste mit Badermann, der schön halbhoch in die Mitte spielte, wo Krohn bereits wartete, seinen kräftigen Rechtsschuss aus zwölf Metern jedoch knapp am Tor vorbei knallte.
Drei Minuten später dasselbe Spiel noch einmal. Wieder eine Badermann-Flanke zu Krohn und dieser verfehlte das Tor mit seinem Kopfball denkbar knapp.
Zehn Minuten vor dem Ende erhielt SCP-Coach Steffen Schreiber einen Verweis aus dem Innenraum, nachdem er sich fortgesetzt über die Entscheidungen des Unparteiischen echauffierte.
Sein Team zeigte indes noch einmal einen Versuch, auf 3:4 zu verkürzen und die Schlussphase noch einmal spannend u machen. Bozkurt an die Latte und Kapitän Boyens aus der Bedrängnis, knapp vorbei, scheiterten aber und sollten es bis zum Schlusspfiff nicht mehr vor das TVH-Tor schaffen.
Dafür fuhren die Gäste noch einmal einen schönen Angriff Richtung Preuße, der den hier von allen guten Gegenspielern verlassenen Skowronek vor sich hatte und dieser sicher aus zentraler Position zum 2:5-Endstand eindrückte (88.).
Der TV Haseldorf löste also seine Pflichtaufgabe mit positiven Auswirkungen auf das Torverhältnis und bleibt gut im Geschäft um den Aufstieg in die Bezirksliga. „Wir haben und im Vorfeld viel vorgenommen, weil wir weiter oben angreifen wollen, aber der SC Pinneberg hat mit seiner körperbewussten Spielweise hier losgelegt wie die Feuerwehr und uns den Schneid abgekauft. Dazu hat auch der Schiedsrichter beigetragen, der viel zu viel laufen ließ. Dann kriegen wir durch einen unnötigen Abwehrfehler das 1:2, wonach ein Ruck durch unsere Mannschaft ging und wir den Kampf angenommen haben. Da wir konditionell sehr gut dabei sind, haben wir mehr und mehr die Oberhand bekommen, weil der SCP dem hohen Tempo Tribut zollen musste. Am Ende hätte der Sieh auch höher ausfallen können, aber das 5:2 ist schon ein gutes Resultat“, berichtete Haseldorfs Sturmveteran Martin Skowronek detailliert nach der Partie.
Nun richten die Haseldorfer ihre Konzentration voll und ganz auf das anstehende Verfolgerduell gegen Grün-weiß Eimsbüttel. Die Aufstiegschance sieht der ehemalige Bezirksligatorschützenkönig gut: „Wir spielen noch gegen Rissen und zweimal gegen VfL Pinneberg II. Wir wollen auf jeden Fall zweiter werden und in die Relegation gehen. Die Qualität dafür haben wir mit Sicherheit“, erklärte Haseldorfs Nummer 11.
Der SC Pinneberg wird den Rest der Saison in der tabellarischen Bedeutungslosigkeit verbringen, darf sich aber nicht ausruhen, denn schließlich geht es für einige Gegner in den kommenden Spielen noch um das Erreichen eines Saisonziels. Genauso ist es bei den Kickers aus Halstenbek, die den SCP am kommenden Wochenende empfangen. Dort geht es für die Kickers ums Überleben in der Kreisliga 7.

SC Pinneberg: Preuße – Wacker (78. Gürbüz), Sattler, Ulisch, Klimaschewski – Fischer, Boyens – Fröhlich, Sönmez – Reimers (68. Stieb), Bozkurt, Trainer: Steffen Schreiber

TV Haseldorf: Schippmann – Rau, Kleinwort, Simon, Miehlke – Rekautsch (56. Köller), Thode (75. Schwarz – Badermann, Rudnick (86. Krink) – Krohn, Skowronek, Trainer: Jörg Dalecki

Tore: 1:0 Bozkurt (19. Sönmez), 1:1 Rekautsch (30. Badermann), 2:1 Reimers (58. Boyens), 2:2 Rudnick (65. Badermann), 2:3 Köller (67. Rau), 2:4 Badermann (73., direkter Eckstoß), 2:5 Skowronek (88. Badermann)

Schiedsrichter: Frank Seeger (SC Wentorf)

Zuschauer: 70

besonderes Vorkommnis: SCP-Trainer Steffen Schreiber wurde wegen Reklamierens aus der Coachingzone verwiesen (80.).

Sonntag, 3. April 2011

Spielbericht SC Nienstedten - SV Blau-weiß 96 Schenefeld

Späte Entscheidung
Blau-weiß 96 siegt spät, aber verdient beim SCN und bleibt spitze

Blau-weiß 96 ist spitze! Das ist nicht nur die Meinung der eigenen Anhänger über ihren Club, sondern auch der aktuelle Tatbestand in der Bezirksliga West nach einem späten, aber verdienten 2:0-Auswärtssieg der Turan-Elf.
Blau-weiß begann sofort dominant gegen ersatzgeschwächte Nienstedtener und kam zu einigen guten Möglichkeiten. Den Auftakt machte eine Gefahrensituation aus der dritten Minute, als SCN-Schlussmann Benjamin Gnitka nach einem verlängerten Peric-Freistoß erstmals eingreifen musste.
Die Gäste weiter klar überlegen, ließen keinen Zweifel an ihrem Status einer Topmannschaft, vergaßen jedoch das Toreschießen. Erst setzte Danijel Peric einen gefühlvollen Freistoß aus 21 Metern knapp übers Tor, dann scheiterten Rohollah Rohparwar und Kapitän Thomas Stehl nacheinander aussichtsreich am guten Gnitka.
In der 23. Minute sollte es zu einem weitreichenden Ereignis kommen: Auf Anraten des Schiedsrichterassistenten sah Nienstedtens Paul Petersen wegen einer Tätlichkeit in der Nähe der Mittellinie zu Recht die rote Karte. Der SCN, ohnehin der Außenseiter der Partie, kämpfte nun mit einem Mann weniger gegen die starken Schenefelder an.
Doch damit wussten die Gäste wenig anzufangen. Der SCN machte die Räume dicht und Blau-weiß agierte nun nicht mehr mit dem Elan, wie vor dem Feldverweis. „Der Platzverweis war hier der Knackpunkt. Bis dahin haben wir gut gespielt, aber danach einen Gang zurückgeschaltet, weil wir dann wohl dachten, das geht hier alles von selbst“, erklärte 96-Coach Selcuk Turan. Tatsächlich kam bis zur Pause kein erwähnenswerter Offensivbeitrag mehr. Stattdessen kamen die Quellentaler per abgefälschtem Fernschuss durch John Schäfer zur guten Möglichkeit in Unterzahl (39.).
Somit ging es torlos in die Halbzeit, in der sich die Schenefelder einiges von ihrem Trainer anhöhren mussten. Und es schien zu fruchten, denn das Team in den weißen Trikots begann wieder, den Gegner unter Druck zu setzen. Jan Düllberg eröffnete den zweiten Durchgang mit einem akrobatischen Versuch nach einer guten Rohparwar-Ecke (50.), blieb aber ebenso erfolglos, wie Can Ünlü, als dieser hoch abseitsverdächtig allein auf Gnitka zulief, jedoch über den Kasten lupfte.
Doch auch die Gastgeber spielten hier mit, versuchten durch Konter immer wieder Entlastung zu schaffen. Einen davon gab es in der 55. Minute zu bestaunen, als ein blockierter Versuch von Mohammed Hassani bei Ino Petersen landete, doch beim aussichtsreichen Rechtsschuss siegte die oft zitierte Rücklage: Das Leder verfehlte das Tor knapp!
Die besseren Gelegenheiten hatten aber weiter die Gäste. Keine Stunde war gespielt, als Ünlü noch großartigem Zuspiel von Rohparwar wieder allein vor dem Tor auftauchte, doch eine sehr gute Fußabwehr des Keepers verhinderte abermals den Treffer.
Zwei Minuten später war der Mann für die rechte Angriffsseite schon wieder an einer vergebenen Chance beteiligt, denn sein Kopfball nach schönem Briewig-Service rauschte knapp über Gnitka und Tor.
In der 72. Minute hatte Schäfer in allerhöchster Not auf der Linie zu klären, als Peric aus 13 Metern ungehindert zum Schuss kam.
Es stand immer noch torlos und alle fragten sich, warum. Vor allem, als der überragende SCN-Fänger einen wahrhaften Knallschuss aus fünf Metern von Jeremy Wachter mit einem unvorstellbaren Reflex phantastisch zur Ecke rettete (74.).
Das Tor für Blau-weiß wollte einfach nicht fallen! Sechs Minuten vor Schluss dann die große Erlösung: Der schönste Angriff des Spiels, eine herrliche Kombination mit schönem Direktspiel, brachte Ünlü, auf Gnitka zulaufend, in die Poleposition, um genau zum freien Mitspieler nach rechts rüberzulegen, was der bislang eher unauffällige Kevin Fölsch mit dem sicheren Abschluss zum 0:1 ins leere Tor zu schätzen wusste (84.).
Na, also! Die späte, aber mehr als verdiente Führung für die Gäste, die nun von aufrückenden Gegnern profitierten.
In der Nachspielzeit setzte es dann die Entscheidung. Die Gastgeber nun hinten offen und so war es ein Einfach für Ünlü, nach einem Flankenlauf auf rechts wieder querzulegen und den mitgeeilten Fölsch zu finden, der diesen Tempokonter mustergültig zum 0:2 abschloss (90.+3.). Es war die Endnote in einem letztlich einseitigen Spiel, in dem die Gastgeber jedoch kämpferisch gut mithielten. „Das ist immer sehr ärgerlich, wenn man so verliert. Es ist extrem bitter, wenn man sieht, dass wir 70 Minuten mit einem Mann weniger richtig Gas gegeben haben. Am Ende haben wir uns dann eben ein blödes Ding gefangen und danach standen wir natürlich offen“, erklärte ein sichtlich gereizter John Schäfer im Anschluss an die Begegnung. In Sachen Abstiegskampf, in den sein Club nun zu trudeln droht, zeigte sich Schäfer entschieden: „Wir sind klar besser als sechs weitere Mannschaften in der Liga und werden im nächsten Jahr auch in dieser Liga spielen – genau wie Blau-weiß!“.
in klarer Seitenhieb in Richtung Schenefeld, wo Trainer Turan mit dem Ergebnis zufrieden sein konnte und die Augen gen Landesliga richten darf. „Bis zur 18. Minute hatten wir fünf hundert- oder zumindest 90-prozentige Chancen. Da müssen wir einfach das 1:0 machen! Nach dem Platzverweis haben wir das Tempo dann heruntergefahren, sind dann aber wieder mit Schwung aus der Halbzeit gekommen. Am Ende haben wir zwar spät, aber hoch verdient doch die Tore gemacht und gewonnen“, resümierte der Übungsleiter.
In Puncto Landesliga bleibt Turan aber weiter zurückhaltend: „Natürlich sollte es nach dieser Hinserie unser Ziel sein, oben zu bleiben. Platz zwei ist unsere Hausaufgabe und TuS Osdorf kann ruhig reden. Die interessieren mich null!“.
Am kommenden Freitagabend empfangen Turans Schützlinge die abstiegsbedrohten Tornescher, während der SC Nienstedten mit einem Sieg beim Konkurrenten aus STellingen einen echten Befreiungsschlag braucht.

SC Nienstedten: Gntika – Marwedel, Schäfer, Büyükodabasi, Hilcken – P. Petersen, Heise, Groß, I. Petersen – Hassani, Wehrmann (69. Vredenborg), Trainer: Jörg Richard

SV Blau-weiß 96 Schenefeld: Schmidt – Wolst (63. Faber), Briewig (76. Höbbel, Stehl, Bartel – Rohparwar, Düllberg, Ünlü, Peric – Fölsch, Hahne (52. Wachter), Trainer: Selcuk Turan

Tore: 0:1 Fölsch (84. Ünlü), 0:2 Fölsch (90.+3, Ünlü)

rote Karte: P. Petersen (23., Tätlichkeit)

Schiedsrichterin: Katja Danilowski (SC Hamm 02)

Zuschauer: 130  

 

Spielbericht SC Nienstedten II - TSV Holm II

Willkommen im Abstiegskampf!
Nach 1:0: Schlusslicht nicht mehr außer Konkurrenz – SCN II am Ende

Die beiden schwächsten Offensiven gegen die beiden schlechtesten Defensivreihen der Kreisliga 7 oder besser gesagt der Kellergipfel, Vorletzter gegen Schlusslicht.
Von Beginn an war zu erkennen, dass hier nicht die Elite des Fußballsports zum Tanz aufforderte. Doch vor allem dank der Gäste war es dennoch ein intensives Match, wenn auch beide Teams hauptsächlich aus dem Stand agierten.
Den ersten Höhepunkt konnten die Gäste in der siebten Minute setzen. Harald Drösser verwertete einen Freistoß von Marc Andre Lentge für eine Kopfballchance, doch der aufmerksame Robin Klement im Tor der Gastgeber war bestens auf der Höhe.
Der TSV präsentierte sich in der Anfangsphase deutlich aktiver und versuchte einiges über die agilen Thore Vorbeck und Marvin Looks auf den Außenpositionen.
Eine erste Visitenkarte der Quellentaler gab Stürmer Tommes Wehrmann nach gut einer Viertelstunde ab, TSV-Schlussmann Thorsten Brunckhorst wehrte aber gut zur Ecke ab.
Brunckhorst, seines Zeichens Altherrenkeeper in Holm, sollte seine Sache erneut gut machen und für lange Zeit seine Ruhe haben, denn die sichere Gäste-Abwehr und eine unglaublich hohe Fehlpassquote machten die Begegnung fortan äußerst ereignisarm.
In der 27. Minute passierte dann endlich wieder etwas Erwähnenswertes: Drösser kam nach guter Vorarbeit des überzeugenden Linksverteidigers Patrick Clasen zu einer Schusschance aus 16 Metern, doch der Torerfolg war dabei noch ein gutes Stück entfernt. Wenige Augenblicke später wurde es dann etwas im gefährlich im Strafraum der West-Hamburger. Sofien Othman schickte Looks auf rechts schräg Richtung Klement, der Looks´ Rechtsschuss gut blockierte und auch den zweiten Versuch, einen Distanzschuss von Othman aus der zweiten Reihe, sauber entschärfte.
Und das Schlusslicht versuchte es weiter, weil die Nienstedtener einfach viel zu pomadig und unkontrolliert zu Werke gingen. Looks mit dem Versuch, doch das Ei segelte erneut nicht ins Tor. Zuvor hatte sich Drösser gut gegen Björn Brandt durchgesetzt.
Der SCN schien bei diesem Spielverlauf schon dem Kabinengang entgegengefiebert zu haben, während Lentge einfach mal draufhielt. Stattliche 35 Meter Entfernung – aber egal, der Ball war drin! Das verdiente 0:1 für die TSV-Reserve durch einen Weitschuss, bei dem der Schlussmann zu weit vor seinem Kasten stand (45.).
Den Gästen war das ziemlich schnurz, denn sie gingen mit einer 1:0-Führung in die Halbzeit und es hätte auch noch ein 2:0 aus Gästesicht werden können, vergab Drösser in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs aus 13 Metern, nachdem Vorbeck eine gute Vorarbeit leistete.
Somit wartete die Elf von Trainer Stefan Penz beim Spielstand von 0:1 auf den Wiederanpfiff, den zwei Akteure bei den Gastgebern nicht mehr als Aktive erleben sollten. Daniel Fischer ersetzte den arg Problemgeplagten Nicolas Klose in der Defensive und die andere Auswechslung war gleich doppelt kurios, denn Tommes Wehrmann war an diesem Sonntagmittag im doppelten Einsatz unterwegs. Schließlich war er auch für die erste Mannschaft eingeplant, die direkt im Anschluss ihr Punktspiel im Rahmen der Bezirksliga West austrug. Und dass dafür mit Thomas Deeg ein 48-jähriger Fußballsenior auf den Platz kam, sagt alles über die bemitleidenswerte Personallage einer Mannschaft, in der sich die Spieler untereinander teilweise nicht einmal kennen…
Auch in Abschnitt zwei hatten beide Teams mit sich zu kämpfen, wobei die Haltungspunkte wieder an die Gäste gingen. Vorbeck verpasste das Verdoppeln des Vorsprungs in Minute 57, als Jakob Hamborg einen Abstoß für seinen Torhüter ausführte und diesen genau zum Gegner brachte.
Die Elf von Trainer John Schäfer, der beim Spiel der ersten Mannschaft in der Startelf stand, zeigte sich weiter planlos. In der 70. Minute dann mal ein Zeichen, dass es außer den nun immer müder werdenden Holmern auch eine zweite Mannschaft auf dem Grand gab. Der eingewechselte Deeg machte es per Rechtsschuss, doch Brunckhorst blieb Sieger im Duell der Fußballgreise.
Der SCN kam trotz dieser Gelegenheit weiter nicht richtig aus dem Quark und fing sich ohne einen eigenen Angriff auch noch einen Konter. Eine Viertelstunde vor dem Ende hätte die Penz-Elf den endgültigen Genickschuss setzen könne, gar müssen! Was Looks jedoch aus seiner Riesenchance nach einer Vorarbeit des Willens von Vorbeck machte, war ein Rechtsschuss mit zu viel Rücklage über das Tor.
Vom TSV kam danach nichts mehr. Das sichere Stehen in der Defensive war nun das A und O. Dazu kam, dass man die Partie mit quasi nur noch 10,2 Spielern beendete, denn Vorbeck schleppte sich mit Wadenkrämpfen für die letzten Minuten über den gut bespielbaren Hartplatz.
Die Gastgeber versuchten indes, irgendwie ein wenig Druck aufzubauen, doch der starke Defensivverbund um den sehr guten Feldmann hatte auch auf zwei Eckbälle in den Schlusssekunden eine Antwort und somit siegte die Zweite des TSV verdienterweise mit 1:0 beim Tabellennachbarn in Nienstedten.
Bei den Gastgebern machte sich Fassungslosigkeit breit: „Wie kann man nur gegen so einen Gegner verlieren?!“. Doch in diesem Spiel wurde deutlich, dass die Holmer einfach die bessere Mannschaft sind und nach moralischen Erfolgen (u.a. zwei Tore gegen das formstarke GW Eimsbüttel, Komet Blankenese am Rande der Niederlage gehabt) auch endlich wieder einen echten Sieg erringen konnten. Dementsprechend glücklich präsentierte sich Kapitän Torben Feldmann: „Wir sind wirklich froh über den zweiten Saisonsieg. Ein Glücklicher, aber verdienter Sieg, nachdem wir in der ersten Halbzeit klar besser waren einige Chancen liegen ließen. Im zweiten Durchgang haben wir uns das Leben dann selbst schwergemacht; da waren wir etwas unkonzentriert. Trotzdem standen wir hinten sicher und haben verdient gewonnen.“. Durch diesen Erfolg erhielten die Rot-weißen plötzlich ungewohnt gute Aussichten im Abstiegskampf, den das Team bislang nur mit dem Fernglas sehen konnte. Das rettende Ufer ist nun nur noch vier Punkte entfernt. Auch, wenn die Konkurrenz bislang weniger Spiele absolviert hat. „Nächste Woche wollen wir unsere gute Form zu Hause gegen Union 03 fortsetzen, aber wir müssen realistisch gucken“, so Feldmann. Mitspieler Thore Vorbeck tat indes noch einmal etwas fürs Phrasenschwein: „Wir geben weiter unser Bestes und werden am Ende sehen, wofür es reicht.“.
Die zweite Mannschaft des SC Nienstedten ist dagegen am Boden angekommen. Zwar haben die Quellentaler einen Punkt mehr auf dem Konto, als die TSV-Reserve, doch die katastrophale Personalsituation und vor allem die Art und Weise, wie sich diese Nicht-Mannschaft zeigt, ist, beängstigend und nicht kreisligatauglich.
Am kommenden Wochenende geht es zu den ebenfalls schwächelnden Jungs von Kickers Halstenbek.

SC Nienstedten II: Klement – Klose (46. Fischer), Hamborg, Brandt, Ehlert – Möhlmann, Buch – Riess, Schwab, Wehrmann (46. Deeg), Ehlers, Trainer: John Schäfer

TSV Holm II: Brunckhorst – Ringel, Wittich (56. Möckel), Feldmann, Clasen – Lentge, Lißner – Looks, Othman (60. Navarro), Vorbeck – Drösser (82. Trupp), Trainer: Stefan Penz

Tore: 0:1 Lentge (45. Drösser)

Schiedsrichter: Hans-Michael Jez

Zuschauer: 32

Samstag, 2. April 2011

Spielbericht Glashütter SV - GW Eimsbüttel

Werbung für die Kreisliga!
Großartiges Spitzenspiel in Glashütte – GSV wieder nur Remis

Das Spitzenspiel, das mit fast 100 Zuschauern und perfektem Wetter beste Grundbedingungen vorfand, begann gleich rasant. Kaum hatte Schiedsrichter Manfred Kock angepfiffen, pfiff er gleich nochmal, und zwar Elfmeter! Gäste-Keeper Lennart Meiners gelang es nicht, eine Flanke von der rechten Seite korrekt abzufangen, verlor das Leder gegen Tobias Wismann und somit war der Topstürmer nur noch durch Foulspiel zu stoppen. Kapitän Jan Schuhmann übernahm Verantwortung und traf – 1:0 für den Spitzenreiter (3.)!
GWE wirkte gerädert, präsentierte ein vogelwildes Defensivverhalten, das der GSV im Stile einer Spitzenmannschaft zu nutzen wusste. Keine fünf Minuten waren gespielt, da fand sich To. Wismann nach schöner Flanke von Dominic Thormählen und einem brutalen Stellungsfehler in der GWE-Verteidigung wieder allein vor dem Tor, scheiterte an Meiners, doch gegen den Nachschuss aus zehn Metern war der Torsteher machtlos zum zweiten Mal geschlagen. Der Glashütter SV führte im von GWE-Kapitän Simon Schirrmacher im Vorfeld zum Spitzenspiel deklarierten Partie nach nur fünf Minuten mit 2:0! Festtagsstimmung macht sich am bisher wärmsten Tag des Jahres bei den Gastgebern und ihrem Anhang breit. Wie eine Spitzenmannschaft agierte hier lediglich der GSV. To. WIsmann mit einem Rechtsschuss in der Mitte des Strafraums, Meiners mit der Rettungstat – der Totalschaden für die Jungs vom Tiefenstaaken konnte erstmal abgewendet werden (7.).
In der Folge ließen die Gastgeber die Zügel etwas schleifen und GWE fand langsam ins Spiel. Besonders die schwimmende Defensive gewann zusehends an Sicherheit. Einen ersten Offensivausflug gönnte man sich, als es Stefan Ostertag in alter GSV-Manier mit einem langen Diagonalball zu Marc Güldener machte und dieser das Ei mit einem unvorstellbaren Volleyschuss oben in den Winkel donnerte (18.).
Plötzlich stand es nur noch 2:1 und aus einem einseitigen Kick wurde ein großartiges Kreisligaspiel! Keine zwei Minuten nach dem Anschlusstreffer hätte Timo Wismann den alten Abstand per Freistoßbogenlampe wiederhergestellt, doch der, gegen die Sonne schauende Meiners hatte den Querbalken als verlässlichen Helfer auf seiner Seite.
Drei Minuten später war es nicht das Aluminium, sondern mit Ostertag ein lebendiger Mitspieler, der einen Versuch J. Schuhmanns in höchster Not klärte.
Doch auch der Spitzenreiter hatte die Sicherheit in der Defensive nicht mit Löffeln gegessen: Güldener nutzte einen Moment der Planlosigkeit im Abwehrverbund des GSV, indem er dem hier völlig indisponierten Daniel Claßen die Kugel entriss und mit etwas Glück an Schlussmann Boris Thormählen vorbeikam. Der Abschluss ins leere Tor stellte für ihn natürlich keine Hürde dar und schon begann die Partie wieder bei Null (25.).
Das Team und den starken Kapitän J. Schuhmann blieb aber weiter offensiv. Keine Spur von einer Schockstarre nach dem Ausgleichstreffer. D. Thormählen (30.) und Claßen (39.) nach einem Eckball, hätten die Führung wiederherstellen können, doch Meiners und erneut das Alu stemmten sich dagegen.
Bei einem Eckball auf der anderen Seite wurde es dann konkreter: Güldener mit dem klaren Handzeichen einer Ecke auf den langen Pfosten und der Hereingabe auf den kurzen – Glashütte irritiert und in Mitten dieser Irritation schwebte die Kugel zum dritten Mal ins Schwarze (41.). 2:3 – GWE drehte Begegnung noch vor dem Pausenpfiff!
 Gäste-Coach Nico Grabarczyk sah aber trotzdem Grund zum Reagieren, ersetzte Alexander Eick durch Carsten Harth. Peter Roggensack entschied sich derweil, die Partie mit demselben Personal wieder aufzunehmen. Eine sinnvolle Entscheidung, spielte der GSV weiter offensiv stark und wäre er um ein Haar zum verdienten Ausgleich gekommen, doch Meiners rettete mit einem famosen Reflex gegen den blank stehenden J. Schuhmann.
Der Spitzenreiter tat weiter alles, endlich den Ausgleich zu erzielen. To. Wismann scheiterte gleich doppelt am Schusspech, als er erst seinen verheißungsvollen Freistoß in die Mauer setzte und dann am rehabilitierten Meiners scheiterte (68.). Der Ausgleich war nun überfällig!
Doch genau in diese gute Heim-Phase hätte Vincent Dahms, allein aufs Tor zulaufend, die Entscheidung besorgen müssen, doch der 28-Jährige agierte zu unentschlossen und konnte doch noch von der alles andere als souveränen GSV-Defensive gestellt werden.
GWE verpasste die Riesenchance und die Roggensack-Elf bedankte sich dafür auf ihre Weise: To. Wismann und J. Schuhmann im herrlichen Zusammenspiel, GWE zu passiv und schon tauchte Schuhmann allein vor dem Torhüter auf und behielt aus 14 Metern die Nerven – endlich 3:3 (72.)!
Doch wer jetzt glaubte, Glashütte hätte mit dem Ausgleichstreffer an Sicherheit gewonnen, sah sich arg getäuscht. Die Grabarczyk-Elf stand in der 79. Minute kurz davor, sich die Führung wiederzuholen. Eine Standardsituation sollte es richten. Nicholas Burkes Freistoß, in den Strafraum geschlagen, in die Mitte gelegt von Dahms – und Ostertag mit der 1.000%igen Schusschance aus zwei Metern über das Tor. Unvorstellbares Glück für die Gastgeber!
In der Schlussphase entwickelte sich trotz schwerer Beine auf beiden Seiten ein absoluter Schlagabtausch. Tom Medrow mit dem Zuspiel zum eingewechselten Björn Marks, Rechtsschuss aus 13 Metern, weil das Navigationsgerät der Gäste wieder einmal ausfiel und Meiners mit der Rettungstat.
Doch DEM Riesenfisch der zweiten Halbzeit trauerte To. Wismann hinterher. Ein vollkommen missratener Flankenwechsel von Matthias Przybylski, direkt in Wismanns Füße, war die perfekte Einladung zum Siegtreffer, aber erneut agierte der GSV zu leichtfertig, rettete Meiners gegen den Angreifer und weil Marks im Nachsetzen auch nicht gefährlicher daher kam, blieb es beim 3:3 (85.). Im direkten Gegenzug zwang der eingewechselte Johan Schwarzmayr GSV-Keeper B. Thormählen mit einem Rechtsschuss aus 20 Metern zur Glanztat. Chancenlos war der Schlussmann dann 60 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit. Wieder sorgte ein Standard für mächtig Musik im Sechzehner. Güldeners Hereingabe von rechts rutschte bis an den zweiten Pfosten durch zu Patrick Schlüter und auch er brachte es fertig, die Kugel aus kürzester Distanz über das Gehäuse zu wuchten.
Wieder verpasste GWE also den Siegtreffer und der Spitzenreiter hatte noch ein Ass im Ärmel: Einen Eckball in der Nachspielzeit. Die Ecke auf dem Weg zum langen Pfosten, J. Schuhmanns Kopfball knapp über das Tor – es war die sinnbildliche Schlusspointe eines Spiels, das „auch gut und gerne 12:12 hätte enden können“, so der, in Hälfte eins überragende Güldener. „Das war ein hochklassiges Kreisligaspiel, in dem das Unentschieden in Ordnung geht. Wir waren hinten einfach nicht stabil!“, stellte der Dreifachtorschütze im Anschluss an das heutige Fußball-Fest klar. Als ganz besonderen Moment blieb auch ihm die direkt verwandelte Ecke zum zwischenzeitlichen 2:3 in Erinnerung: „Das ist wie im Training: lang anzeigen und kurz spielen – nur im Training klappt das nie!“. GW Eimsbüttel bliebt nun zwar weiter in der Verlosung um die vorderen Ränge, doch das A-Wort weicht mit jedem weiteren Punkt der Konkurrenz dem Realismus.
Weitaus realistischer erscheint der Kreisliga-Ausstieg des Glashütter SV. Dafür muss der Tabellenführer aber die aktuelle Serie von drei unentschieden in Folge schleunigst beenden und wieder dreifach punkten. Gegen die Punkteteilung in diesem Match gab es von GSV-Seite indes kaum etwas einzuwenden: „Natürlich ist das nicht unser Traumergebnis, aber das 3:3 ist von der Anzahl der Torchancen verdient. Wir hätten hier sogar gut und gerne verlieren können. Nachdem frühen 2:0 dachten wir, das geht hier alles von alleine und sind dann in der zweiten Halbzeit nur noch angerannt“, gab GSV-Kapitän Schuhmann nach dem Spiel zu Protokoll. Eine Krise oder gar einen Einbruch streitet der 30-Jährige entschieden ab: „Wir haben jetzt zwar dreimal in Folge unentschieden gespielt, aber wir spielen noch zweimal gegen Rissen und werden in Zukunft versuchen, die Angelegenheit nach einem 2:0 richtig herunterzuspielen. Wir haben keine Schwächephase!“, so Schuhmann.
Schwächen dürfen beide Teams am kommenden Nachholspieltag unter der Woche nicht zeigen, denn beide statten einem Kellerkind einen Besuch ab. Während der GSV mit guten Erinnerungen an einen 5:0-Hinspielerfolg bei der Reserve von Holsatia Elmshorn auflägt, spielt die Elf vom Tiefenstaaken an der Waidmannstraße beim SC Union 03 vor.

Glashütter SV: B. Thormählen – Kastropetsch, Claßen, Buchtmann, Müller – Ferk (73. Marks) – D. Thormählen, Ti. Wismann, J. SchuhmannTo. Wismann, Medrow, Trainer: Peter Roggensack

GW Eimsbüttel: Meiners – D. Becker, Schlüter, Przybylski – Schirrmacher, Ostertag – Eick (46. Harth), Burke, Salam (59. Klemm) – Dahms (84. Schwarzmayr), Güldener, Trainer: Nico Grabarczyk

Tore: 1:0 J. Schuhmann (3., Strafstoßtor, Meiners an To. Wismann), 2:0 To. Wismann (5. D. Thormählen), 2:1 Güldener (18. Ostertag), 2:2 Güldener (25.), 2:3 Güldener (41., direkter Eckstoß), 3:3 J. Schuhmann (72. To. Wismann)

Schiedsrichter: Manfred Kock (TSV Reinbek)

Zuschauer: 90