Samstag, 2. April 2011

Spielbericht Glashütter SV - GW Eimsbüttel

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Großartiges Spitzenspiel in Glashütte – GSV wieder nur Remis

Das Spitzenspiel, das mit fast 100 Zuschauern und perfektem Wetter beste Grundbedingungen vorfand, begann gleich rasant. Kaum hatte Schiedsrichter Manfred Kock angepfiffen, pfiff er gleich nochmal, und zwar Elfmeter! Gäste-Keeper Lennart Meiners gelang es nicht, eine Flanke von der rechten Seite korrekt abzufangen, verlor das Leder gegen Tobias Wismann und somit war der Topstürmer nur noch durch Foulspiel zu stoppen. Kapitän Jan Schuhmann übernahm Verantwortung und traf – 1:0 für den Spitzenreiter (3.)!
GWE wirkte gerädert, präsentierte ein vogelwildes Defensivverhalten, das der GSV im Stile einer Spitzenmannschaft zu nutzen wusste. Keine fünf Minuten waren gespielt, da fand sich To. Wismann nach schöner Flanke von Dominic Thormählen und einem brutalen Stellungsfehler in der GWE-Verteidigung wieder allein vor dem Tor, scheiterte an Meiners, doch gegen den Nachschuss aus zehn Metern war der Torsteher machtlos zum zweiten Mal geschlagen. Der Glashütter SV führte im von GWE-Kapitän Simon Schirrmacher im Vorfeld zum Spitzenspiel deklarierten Partie nach nur fünf Minuten mit 2:0! Festtagsstimmung macht sich am bisher wärmsten Tag des Jahres bei den Gastgebern und ihrem Anhang breit. Wie eine Spitzenmannschaft agierte hier lediglich der GSV. To. WIsmann mit einem Rechtsschuss in der Mitte des Strafraums, Meiners mit der Rettungstat – der Totalschaden für die Jungs vom Tiefenstaaken konnte erstmal abgewendet werden (7.).
In der Folge ließen die Gastgeber die Zügel etwas schleifen und GWE fand langsam ins Spiel. Besonders die schwimmende Defensive gewann zusehends an Sicherheit. Einen ersten Offensivausflug gönnte man sich, als es Stefan Ostertag in alter GSV-Manier mit einem langen Diagonalball zu Marc Güldener machte und dieser das Ei mit einem unvorstellbaren Volleyschuss oben in den Winkel donnerte (18.).
Plötzlich stand es nur noch 2:1 und aus einem einseitigen Kick wurde ein großartiges Kreisligaspiel! Keine zwei Minuten nach dem Anschlusstreffer hätte Timo Wismann den alten Abstand per Freistoßbogenlampe wiederhergestellt, doch der, gegen die Sonne schauende Meiners hatte den Querbalken als verlässlichen Helfer auf seiner Seite.
Drei Minuten später war es nicht das Aluminium, sondern mit Ostertag ein lebendiger Mitspieler, der einen Versuch J. Schuhmanns in höchster Not klärte.
Doch auch der Spitzenreiter hatte die Sicherheit in der Defensive nicht mit Löffeln gegessen: Güldener nutzte einen Moment der Planlosigkeit im Abwehrverbund des GSV, indem er dem hier völlig indisponierten Daniel Claßen die Kugel entriss und mit etwas Glück an Schlussmann Boris Thormählen vorbeikam. Der Abschluss ins leere Tor stellte für ihn natürlich keine Hürde dar und schon begann die Partie wieder bei Null (25.).
Das Team und den starken Kapitän J. Schuhmann blieb aber weiter offensiv. Keine Spur von einer Schockstarre nach dem Ausgleichstreffer. D. Thormählen (30.) und Claßen (39.) nach einem Eckball, hätten die Führung wiederherstellen können, doch Meiners und erneut das Alu stemmten sich dagegen.
Bei einem Eckball auf der anderen Seite wurde es dann konkreter: Güldener mit dem klaren Handzeichen einer Ecke auf den langen Pfosten und der Hereingabe auf den kurzen – Glashütte irritiert und in Mitten dieser Irritation schwebte die Kugel zum dritten Mal ins Schwarze (41.). 2:3 – GWE drehte Begegnung noch vor dem Pausenpfiff!
 Gäste-Coach Nico Grabarczyk sah aber trotzdem Grund zum Reagieren, ersetzte Alexander Eick durch Carsten Harth. Peter Roggensack entschied sich derweil, die Partie mit demselben Personal wieder aufzunehmen. Eine sinnvolle Entscheidung, spielte der GSV weiter offensiv stark und wäre er um ein Haar zum verdienten Ausgleich gekommen, doch Meiners rettete mit einem famosen Reflex gegen den blank stehenden J. Schuhmann.
Der Spitzenreiter tat weiter alles, endlich den Ausgleich zu erzielen. To. Wismann scheiterte gleich doppelt am Schusspech, als er erst seinen verheißungsvollen Freistoß in die Mauer setzte und dann am rehabilitierten Meiners scheiterte (68.). Der Ausgleich war nun überfällig!
Doch genau in diese gute Heim-Phase hätte Vincent Dahms, allein aufs Tor zulaufend, die Entscheidung besorgen müssen, doch der 28-Jährige agierte zu unentschlossen und konnte doch noch von der alles andere als souveränen GSV-Defensive gestellt werden.
GWE verpasste die Riesenchance und die Roggensack-Elf bedankte sich dafür auf ihre Weise: To. Wismann und J. Schuhmann im herrlichen Zusammenspiel, GWE zu passiv und schon tauchte Schuhmann allein vor dem Torhüter auf und behielt aus 14 Metern die Nerven – endlich 3:3 (72.)!
Doch wer jetzt glaubte, Glashütte hätte mit dem Ausgleichstreffer an Sicherheit gewonnen, sah sich arg getäuscht. Die Grabarczyk-Elf stand in der 79. Minute kurz davor, sich die Führung wiederzuholen. Eine Standardsituation sollte es richten. Nicholas Burkes Freistoß, in den Strafraum geschlagen, in die Mitte gelegt von Dahms – und Ostertag mit der 1.000%igen Schusschance aus zwei Metern über das Tor. Unvorstellbares Glück für die Gastgeber!
In der Schlussphase entwickelte sich trotz schwerer Beine auf beiden Seiten ein absoluter Schlagabtausch. Tom Medrow mit dem Zuspiel zum eingewechselten Björn Marks, Rechtsschuss aus 13 Metern, weil das Navigationsgerät der Gäste wieder einmal ausfiel und Meiners mit der Rettungstat.
Doch DEM Riesenfisch der zweiten Halbzeit trauerte To. Wismann hinterher. Ein vollkommen missratener Flankenwechsel von Matthias Przybylski, direkt in Wismanns Füße, war die perfekte Einladung zum Siegtreffer, aber erneut agierte der GSV zu leichtfertig, rettete Meiners gegen den Angreifer und weil Marks im Nachsetzen auch nicht gefährlicher daher kam, blieb es beim 3:3 (85.). Im direkten Gegenzug zwang der eingewechselte Johan Schwarzmayr GSV-Keeper B. Thormählen mit einem Rechtsschuss aus 20 Metern zur Glanztat. Chancenlos war der Schlussmann dann 60 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit. Wieder sorgte ein Standard für mächtig Musik im Sechzehner. Güldeners Hereingabe von rechts rutschte bis an den zweiten Pfosten durch zu Patrick Schlüter und auch er brachte es fertig, die Kugel aus kürzester Distanz über das Gehäuse zu wuchten.
Wieder verpasste GWE also den Siegtreffer und der Spitzenreiter hatte noch ein Ass im Ärmel: Einen Eckball in der Nachspielzeit. Die Ecke auf dem Weg zum langen Pfosten, J. Schuhmanns Kopfball knapp über das Tor – es war die sinnbildliche Schlusspointe eines Spiels, das „auch gut und gerne 12:12 hätte enden können“, so der, in Hälfte eins überragende Güldener. „Das war ein hochklassiges Kreisligaspiel, in dem das Unentschieden in Ordnung geht. Wir waren hinten einfach nicht stabil!“, stellte der Dreifachtorschütze im Anschluss an das heutige Fußball-Fest klar. Als ganz besonderen Moment blieb auch ihm die direkt verwandelte Ecke zum zwischenzeitlichen 2:3 in Erinnerung: „Das ist wie im Training: lang anzeigen und kurz spielen – nur im Training klappt das nie!“. GW Eimsbüttel bliebt nun zwar weiter in der Verlosung um die vorderen Ränge, doch das A-Wort weicht mit jedem weiteren Punkt der Konkurrenz dem Realismus.
Weitaus realistischer erscheint der Kreisliga-Ausstieg des Glashütter SV. Dafür muss der Tabellenführer aber die aktuelle Serie von drei unentschieden in Folge schleunigst beenden und wieder dreifach punkten. Gegen die Punkteteilung in diesem Match gab es von GSV-Seite indes kaum etwas einzuwenden: „Natürlich ist das nicht unser Traumergebnis, aber das 3:3 ist von der Anzahl der Torchancen verdient. Wir hätten hier sogar gut und gerne verlieren können. Nachdem frühen 2:0 dachten wir, das geht hier alles von alleine und sind dann in der zweiten Halbzeit nur noch angerannt“, gab GSV-Kapitän Schuhmann nach dem Spiel zu Protokoll. Eine Krise oder gar einen Einbruch streitet der 30-Jährige entschieden ab: „Wir haben jetzt zwar dreimal in Folge unentschieden gespielt, aber wir spielen noch zweimal gegen Rissen und werden in Zukunft versuchen, die Angelegenheit nach einem 2:0 richtig herunterzuspielen. Wir haben keine Schwächephase!“, so Schuhmann.
Schwächen dürfen beide Teams am kommenden Nachholspieltag unter der Woche nicht zeigen, denn beide statten einem Kellerkind einen Besuch ab. Während der GSV mit guten Erinnerungen an einen 5:0-Hinspielerfolg bei der Reserve von Holsatia Elmshorn auflägt, spielt die Elf vom Tiefenstaaken an der Waidmannstraße beim SC Union 03 vor.

Glashütter SV: B. Thormählen – Kastropetsch, Claßen, Buchtmann, Müller – Ferk (73. Marks) – D. Thormählen, Ti. Wismann, J. SchuhmannTo. Wismann, Medrow, Trainer: Peter Roggensack

GW Eimsbüttel: Meiners – D. Becker, Schlüter, Przybylski – Schirrmacher, Ostertag – Eick (46. Harth), Burke, Salam (59. Klemm) – Dahms (84. Schwarzmayr), Güldener, Trainer: Nico Grabarczyk

Tore: 1:0 J. Schuhmann (3., Strafstoßtor, Meiners an To. Wismann), 2:0 To. Wismann (5. D. Thormählen), 2:1 Güldener (18. Ostertag), 2:2 Güldener (25.), 2:3 Güldener (41., direkter Eckstoß), 3:3 J. Schuhmann (72. To. Wismann)

Schiedsrichter: Manfred Kock (TSV Reinbek)

Zuschauer: 90

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