Schäfers
Siegesformel: 3+(s³+3)
Hohe
Mathematik bringt Hansa 11 den vierten Sieg in Folge
„Hansa war heute einfach eine Klasse besser und cleverer als wir“, musste
Wolfgang Schmidtke, Co-Trainer der Reserve von Altona 93 nach dem klaren 2:6 gegen
Spitzenteam Hansa 11 ernüchtert einräumen. Dabei begann die Partie ganz nach
der Vorstellung des Underdogs: der AFC ging nach sechs Minute mit der ersten
Torchance in Führung. Ein Zuspiel auf die rechte Außenbahn, wo Jesko Prohl bis
zur Grundlinie durchging und ein Querpass in die Mitte brachten Angreifer Max
Sehn in beste Position, die Kugel aus einem Meter einzuschieben.
Ein erstes Achtungszeichen gaben die Gastgeber durch einen Freistoß, gut
abgewehrt von Marcel Voss, durch Marco Eichhorn aus 20 Metern ab. Auf dem nicht
einfach zu händelnden Untergrund kämpften beide Mannschaften um die
spielerische Linie und die zündende Idee im Offensivspiel. Schließlich wurde
die Suche des SC Hansa in der 20. Minute belohnt. Frederik Schäfer erhielt
einen langen Ball von Hendrik Bödecker und nagelte die Kugel aus 23 Metern,
Rechtsaußenposition, in die lange Ecke. Der Ausgleich für den
Aufstiegsaspiranten!
Doch die Freude währte nicht lange, denn in Minute 28 trug sich erneut etwas
zu, was Hansa-Coach Holger Bichel verärgerte. Ole Fritz düpierte nach Zuspiel
von Torben Stenzel die hier indisponierte Hansa-Defensive und den übermotiviert
herauseilenden Iskender Yilmaz mit einem Heber ins leere Tor.
Das Team aus Altona, dessen Kader sich an diesem Freitagabend auf 14 Spieler
begrenzte, sorgte wieder für eine Überraschung und führte bereits zum zweiten
Mal. Die wütenden Hanseaten versuchten sich zu wehren, kamen durch einen
Rechtsschuss Eichhorns, knapp über das linke Lattenkreuz zu einer guten
Ausgleichsmöglichkeit (32.).
44. Minute: Eckball für die Feldstraßen-Elf. Philipp Frark mit der Ecke, Manuel
Henkel mit dem Kopfball aus fünf Metern – 2:2! Der Tabellenzwölfte fing sich
den Ausgleich im kollektiven Tiefschlag – und das zum psychologisch ungünstigen
Zeitpunkt!
In der Halbzeitpause erhielt dann Mutter Natur die ungeteilte Aufmerksamkeit.
Sie schaffte es, die Linien auf dem Kunstrasen innerhalb der Viertelstunde
komplett unsichtbar zu machen. Erst der fleißige Räumungseinsatz von Hansas
gesperrtem Torjäger Mike Pegel ließ die Umrandungen zumindest wieder erahnen.
Den Altonaern schien dies bei der Orientierung offenbar nicht geholfen zu haben.
Henkel mit dem Service für Dennis Wegner, der zunächst Hannies niederkämpfte
und dann das Glück hatte, dass Schäfer richtig spekulierte und in den freien
Ball reinstartete, um ihn aus fünf Metern per Abstauber ins Tor zu bugsieren (47.).
Die Jungs in der Tarnfarbe Weiß nun wie entfesselt, degradierten die Gäste zum
elfköpfigen Sparringspartner. Bödecker mit einem Schuss aus 30 Metern, auf der
Linie geklärt, doch der wachsame Vincent Niknam antizipierte richtig und sorgte
nicht nur für das zweite Abstaubertor, sondern damit auch für das 4:2 (50.),
dem nur wenige Sekunden später das 5:2 folgen sollte, demonstrierte Schäfer mit
seinem platzierten Versuch aus Rechtaußenposition sein gesamtes Selbstvertrauen
aus den vorigen Toren (51.). „Den Ball habe ich natürlich perfekt getroffen!
Wenn es 0:0 steht, klappt das vielleicht nicht so gut“, war sich Schäfer
bewusst, dass er hier auch von Hansas Lauf profitierte.
Mit reichlich Selbstbewusstsein ausgestattet war auch Mitspieler Frark, dem in
der 64. Minute ein echtes Traumtor gelang. Mit dem linken Fuß setzte er einen gefühlvollen
Schlenzer aus 30 Metern in die Maschen, was den 20-minütigen Sturmlauf der
Gastgeber auf den fünften Treffer krönte.
In den verbliebenen Minuten sollte lediglich der eingewechselte Özgür Arslan zu
einer halbwegs ernsthaften Chance kommen, doch nach einem Ping-Pong-Spiel im Strafraum
der 93er, die im zweiten Durchgang komplett abtauchten, gelang es ihm nicht,
sein Comeback nach dreimonatiger Verletzungspause zu veredeln. Dennoch ist man
glücklich, Arslan wieder auf dem Feld zu haben: „Er ist ein sehr wichtiger
Spieler für uns. Wir sind froh, dass er nach dieser langen Pause wieder dabei
ist“, freute sich Hansas Vizepräsident Uwe Großmann mit dem Blick auf die
weiter andauernde Verletztenmisere seiner Hanseaten (u.a. Andre Kordts, Nils
Friedrich und Jörn Bröckel fehlten). Dazu verletzte sich nun auch noch Stürmer
Wegner (75.).
Trotzdem siegte der SC Hansa 11 in einer äußerst fairen Partie (nur eine gelbe
Karte) aufgrund eines wahrhaftigen Sturmlaufs zwischen der 44. und der 64. Minute
mit 6:2. „Das Ergebnis spricht Bände. Wenn man drei Gegentore innerhalb von
fünf Minuten bekommt, dann ist das eindeutig“, befand der enttäuschte Schmidtke
auf Seiten des AFC. Auf der anderen Seite stand ein glücklicher Frederik
Schäfer, der im zweiten Durchgang eigentlich gar nicht mehr spielen wollte: „Kurz
vor der Halbzeit habe ich einen Schlag auf den Hinterkopf bekommen, weshalb ich
eigentlich rauswollte. Die Mannschaft hat sich aber dagegen ausgesprochen,
weshalb ich eben weiterspielte. Und dass ich dann die Tore mache, freut mich
sehr für die Mannschaft! Mit uns ist jetzt auf jeden Fall zu rechnen!“.
Gerechnet hatte Schäfer auch in Sachen Spielergebnis: „Drei Siege in Folge plus
drei Tore von mir (s³) plus drei weitere Tore.“.
Für Hansa ist das Kalenderjahr 2010 damit erfolgreich abgeschlossen, während für
Altona 93 noch ein Nachholspiel gegen Inter Hamburg auf dem Programm steht –
sofern es das Winterwetter zulässt.
SC Hansa 11: I. Yilmaz –
Loether, Henkel, Spiller – Bödecker,
Eichhorn, Haas – Frark, Niknam (80.
Brack), Schäfer (52. Nehmann) –
Wegner (74. Arslan), Trainer: Holger Bichel
Altona 93 II: Voss – Loeck, Bäßler,
Hennies, Stenzel – Prohl – Fritz (58. Zukolli), Altay, Kidane – Weiss (65.
Jaspersen) – Sehn (65. Sever), Trainer: Thomas Janiczek
Tore: 0:1 Sehn (6. Prohl), 1:1
Schäfer (20. Bödecker), 1:2 Fritz (28. Stenzel), 2:2 Henkel (44. Frark), 3:2
Schäfer (47. Wegner), 4:2 Niknam (50. Bödecker), 5:2 Schäfer (51. Eichhorn),
6.2 Frark (64.)
Zuschauer: 21
Schiedsrichterin: Christin Gomes da
Silva (1. FFC Wilhelmsburg, Note 2)
besonderes Vorkommnis: Die zweite
Halbzeit begann wegen einer Schneeräumung mit einer Verspätung von fünf
Minuten.
Freitag, 26. November 2010
Spielbericht SC Hansa 11 - Altona 93 II
Sonntag, 21. November 2010
Spielbericht VfL 93 Hamburg II - SC Victoria Hamburg II
Samstag, 20. November 2010
Spielbericht SV RW Wilhelmsburg - ASV Hamburg
Erfolgreiche Rache
RWW schlägt den ASV Hamburg in der
Höhe der Hinspielniederlage
Die Mannschaft des SV Rot-Weiß Wilhelmsburg hat sich
erfolgreich für das verlorene Hinspiel gegen den ASV Hamburg gerächt und den
Gegner mit einem verdienten 3:0-Sieg vom eigenen Grand gefegt.
Von Beginn an waren es die Gastgeber, die besser
kombinierten und durch einen starken Einsatz von Christopher Bruhn, nach
sehenswertem Heber in den Lauf, zu ihrer ersten Torgelegenheit kamen (6.). In
der 16. Minute stand erstmalig Schiedsrichter Lars Blunck im Mittelpunkt, als
RWW-Torhüter Ibrahim Senol außerhalb seines Strafraumes mit der Hand gegen den
heranstürmenden Faseehla Kohislani klärte.
Blunck verzichtete aber auf den Platzverweis, da laut dessen
Aussage kein absichtliches Handspiel vorgelegen habe. Da der nachfolgende
Freistoß abgefälscht im Aus landete, gab es einen Eckball, der für einen
weiteren Aufreger sorgte, denn der RWW-Schlussmann sprang auf Höhe des kurzen
Pfostens elfmeterreif in Gegenspieler Sohrab Nouri hinein, der daraufhin eine
zweiminütige Behandlungspause benötigte. Der Pfiff blieb jedoch aus…
Ab der 25. Minute war die Partie nun wieder sportlich
furios, als zunächst Wilhelmsburgs Ferhat Celebi aus 20 Metern, zentraler
Position, verzog und nur 120 Sekunden später der erste Treffer der Begegnung
fiel. Ein Eckball von Linksverteidiger Erdem Kilic konnte von ASV-Torhüter
Tobias Patow nicht situationsgerecht geklärt werden, was Defensivmann Deniz
Yalcin per Dropkick aus 25 Metern in die kurze Ecke böse bestrafte.
Das 1:0 war der Höhepunkt der rot-weißen Drangphase, die
Bruhn nur vier Minuten nach dem 1:0-Führungstreffer hätte krönen können, doch
der hoch gewachsene Stürmer vergab nach schön gespieltem Angriff über Ferhat
Celebi und Fatih Akyil.
Einen gut heraus gespielten Angriff brachten dann auch in
der 41. Minute die Gäste zustande.
Wahid Afshar und Najib Naderi zeigten sich hier als
Wegbereiter für Majid Baydar, der jedoch mit seinem Linksschuss aus halblinker
Position lediglich das Außennetz traf.
Christopher Bruhn, mit der ungewöhnlichen Trikotnummer 99
ausgestattet, zeigte ihm, wie man es besser macht. Ein hoher, langer Ball von
der Mittellinie, gespielt von Baris Taser, reichte hier aus, um die gesamte
ASV-Abwehr zu entblößen, was Bruhn mit einem genauen Heber über den
herausstürmenden Patow an der Strafraumgrenze nutzte.
2:0 kurz vor dem Pausentee – einen besseren Zeitpunkt hätten
die Gastgeber hierfür gar nicht wählen können.
Zurück aus den Kabinen, kam es in der 52. Minute zu jeweils
einer guten Torchance auf beiden Seiten. Zunächst löste sich Rot-Weiß-Akteur
Taser sehr gut von zwei Gegenspielern, scheiterte jedoch mit seinem Linksschuss
aus spitzem Winkel an Patow; im Gegenzug musste nun Patows Gegenüber sein
Können im Mann gegen Mann beweisen, als Ilias Jowan schräg aufs Tor zulief. Der
Spielstand blieb jedoch der alte: 2:0.
Ebenso, als sich Bruhn sehr gut auf der linken Seite gegen
zwei Gegenspieler durchsetzte, seine verunglückte Flanke daraufhin knapp über
das Tor schickte (56.).
Die Mega-Chance schlecht hin zum Anschlusstreffer ließ
ASV-Angreifer Jowan liegen, indem er seinen harten Rechtsschuss nach einem
langen Diagonalball auf die rechte Seite an die Unterkante des Querbalkens
setzte.
Im Anschluss an einen Freistoß von Erdem Kilic, der noch die
Latte streifte, war wieder der ASV an der Reihe, sich im Torabschluss zu
inkonsequent zu zeigen. Der in der Mitte völlig unbehelligte Kohistani hatte
nach einer Naderi-Flanke den Anschlusstreffer auf dem Fuß, doch Senol rettete
auf zwar unkonventionelle, aber erfolgreiche Art und Weise im zweiten Versuch.
Nach genau 70 Spielminuten zeigte der ansonsten großzügige
Schiedsrichter nach einem Handspiel im Strafraum der Gastgeber auf den Punkt.
Strafstoß für den ASV Hamburg! Kapitän Najib Naderi übernahm die Verantwortung
und schickte das Leder links über den Kasten. „Ein ganz schwacher Elfmeter!“,
befand nicht nur sein Trainer.
Die Gäste hätten mittlerweile mindestens das 1:2 verdient,
doch beste Torchancen konnten nicht genutzt werden. Auch der eingewechselte
Joseph Groth reihte sich in Minute Nummer 71 nach einem starken Ballgewinn an
der Strafraumgrenze mit einem Schuss ans Außennetz in die Riege der Pechvögel
ein.
Den Schlusspunkt des lustigen Auslassens von Großchance beim
ASV setzte schließlich Baydar, nachdem sich Jowan zunächst im
Sechzehner-Getümmel durchsetzte. Senol
rettete diesmal im Stolpern gegen Baydars Linksschuss aus 25 Metern.
Die sportliche Endnote blieb dann am Ende dem Team vom
Rotenhäuser Damm vorbehalten.
Schöne Flanke von der rechten Seite und ein problemloses
Kopfballtor vom blank stehenden Bruhn räumten in der 79. Minute jegliche
Zweifel an einem Heimsieg aus. Und das gerade in der Phase, in der die Gäste
nah dran waren, die Partie wieder offen zu gestalten.
Der SV RW Wilhelmsburg gewinnt also insgesamt verdient gegen
einen ASV Hamburg, dem das Fehlen diverser Stammkräfte deutlich anzumerken war.
„Wir waren heute wirklich mit einer Notmannschaft hier. Letztendlich waren wir
nur 13 Mann, da sich noch beim Aufwärmen zwei Spieler verletzten. Trotzdem
haben wir die erste Halbzeit komplett verschlafen, hatten die falsche
Einstellung. Die zweite Halbzeit war dann akzeptabel. Wir haben uns einige
Chancen herausgespielt, aber halt nicht genutzt. Machen wir das 1:2, läuft das
hier ganz anders.“, wusste der ASV-Trainer im Anschluss an die Begegnung
detailliert zu berichten. „Unser Ziel ist es aber weiterhin aufzusteigen, daran
halten wir fest!“, zeigte sich der Übungsleiter dann aber wieder kämpferisch.
Auf der anderen Seite sah RWW-Verteidiger, Erdem Kilic zwei
komplett unterschiedliche Halbzeiten: „In der ersten Halbzeit waren wir klar
besser und in der zweiten Hälfte hatte der Gegner einige Möglichkeiten,
auszugleichen, aber denen fehlte halt der richtige Stürmer, der sie einfach
rein macht“, befand der Akteur von der linken Seite.
Durch diesen Sieg pirscht sich sein Team langsam an die
Spitzengruppe der Liga heran, während der ASV Hamburg in den Rückspiegel
schauen sollte, denn alle Teams auf den folgenden Tabellenplätzen haben noch
einige Nachholspiele zu bestreiten.
Tore: 1:0 Yalcin (27. E. Kilic), 2:0 Bruhn (45. Taser), 3:0
Bruhn (79.)
beste Spieler: Bruhn, E. Kilic – Jowan
Schiedsrichter: Lars Blunck (SC Alstertal/Langenhorn, Note 4,5)
Zuschauer: 32
besonderes Vorkommnis: N. Naderi (ASV Hamburg) schießt Strafstoß (Handspiel) über
das Tor (70.).