Sonntag, 21. November 2010

Spielbericht VfL 93 Hamburg II - SC Victoria Hamburg II


Klare Verhältnisse!
Vicky II schlägt VFL-Reserve deutlich mit 4:0

Das „Eröffnungsspiel“ des 17. Spieltages der Kreisliga 5 brachte mit der zweiten Mannschaft des SC Victoria einen klaren Sieger heraus. Am Ende siegte das Team um die Oberliga-Leihgabe Marcel Rutz mit 4:0 gegen einen harmlosen Aufsteiger.

Der SCV, mit einem Zwei-Mann-Fanblock angereist, war es, der in Person von Ilhan Kirpik nach fünf Spielminuten zur ersten nennenswerten Torgelegenheit der Partie kam.
Kirpik scheiterte mit einem Freistoß aus 20 Metern an Sven Oeser, der rechtzeitig unten war, um das frühe Gegentor zu verhindern.
Dennoch war VFL-Coach Marco Ritter besorgt, denn nach nur sieben Minuten musste Defensivorganisator Detlev Öhlmann mit Oberschenkelproblemen aufgeben und wurde durch Finn Masurek ersetzt, während Reik Freimuth nun auf der ungewohnten Position des Liberos aushelfen musste. Keine einfache Situation für den Aufsteiger, der sich mit einer äußerst defensiven Ausrichtung auf eine echte Abwehrschlacht einstellte.
Erst 23 Minuten später kam das Team in den blau-gelben Trikots zur zweiten Torchance von Belangen, als Philipp Wolpers sein Glück mit einem Linksschuss aus halblinker Position versuchte, jedoch das Ziel verfehlte.
Nach geschlagenen 31 Minuten ohne eigenen Torschuss brach VFL-Angreifer Simon Dierks den Bann mit einem höchst verunglückten Schussversuch aus 25 Metern, bei dem er aber mehr den Boden als den Ball traf.
Konkreter wurde es, als der extrem offensiv eingestellte Linksverteidiger Irfan Kirpik seinen Mitspieler Ilhan Kirpik auf der linken Seite bediente, dieser aber aus spitzem Winkel nur den Pfosten traf (38.).
In der 42. Minute bestrafte der SCV nun die, offensiv gesehen, Contraproduktive Spielhaltung der Gastgeber durch das 0:1. Reik Freimuth schaffte es hier nicht, das Spielgerät trotz richtigem Stellungsspiels im Zweikampf gegen Andre Reinhold aus dem eigenen Strafraum zu klären, was sich der listige Stürmer zum Vorteil machte und flach in die Mitte zum freistehenden Kwame Owusu spielte, der ohne Mühe aus zwei Metern einnetzen konnte.
Mit dem 0:1 im Nacken, ergab sich zwei Minuten nach dem Gegentreffer die zweite Halbchance der Partie für den VFL durch einen Distanzschuss von Martin Orlowski, den Simon Dierks zuvor vorlegte.
Einige Augenblicke und eine gelbe Karte für Kwame Owusu später hätte genau dieser den Spielstand verdoppeln können, doch sein Versuch mit links nach einer schönen Einzelleistung segelte knapp über das Tor.
Der SC Victoria hätte also mit einem etwas höheren Vorsprung in die Kabine gehen können.
Die ersten 20 Minuten des zweiten Abschnitts offenbarten diverse Unzulänglichkeiten bei beiden Mannschaften: Kerzen wurden geschlagen, Fehlpässe gespielt und VFL-Akteur Thomas Lazer sorgte durch zwei Fouls innerhalb von nur zehn Sekunden und seine dadurch verdiente gelbe Karte nach 49 Minuten für den traurigen Höhepunkt dieser Spielepoche.
Erst in der 67. Minute passierte wieder etwas, was die etwa 25 Zuschauer an ein Fußballspiel erinnerte. Wolpers ging ohne große Gegenwehr auf der rechten Seite bis zur Grundlinie durch, spielte flach in die Mitte zu Ilhan Kirpik, der genau in dieses gute Zuspiel startete und aus 11 Metern für das 0:2 sorgte. Freude bei den Gästen, während die Spieler des VFL heftig reklamierten, da Schiedsrichterassistent Manfred Rietschel Senior vor dem Treffer die Fahne hob, diese aber postwendend wieder senkte. Auf Abseits spekulierend, bleib das Team in den schwarz-grünen Trikots einfach stehen und ließ den Gegner das 0:2 erzielen.
Stürmer Simon Dierks ärgerte das Verhalten des Linienrichters: „Der Schiedsrichterassistent hatte in dieser Szene einfach keine Eier in der Hose, die Fahne oben zu lassen!“, machte Dierks seinem Ärger nach dem Spiel Luft. Im Zuge der Protestwelle gegen das Schiedsrichtergespann sah VFL-Kapitän Christopher Maurer auch noch die gelbe Karte.
Die Proteste waren kaum verstummt, da kam der SCV erneut vor das Tor der Gastgeber, als Kwame Owusu mit einem Linksschuss aus 14 Metern lediglich den Körper von Schlussmann Sven Oeser traf. Besser machte er es drei Minuten später nach einem herrlichen Zuspiel vom stark auftrumpfenden Ilhan Kirpik vom rechten Strafraumeck aus. Ein Heber, der im hohen Bogen über den herauslaufenden Torsteher ins Eckige flog, beseitigte letzte Zweifel an einem Auswärtssieg der Reserve des Serienmeisters der Oberliga Hamburg.
Seinen persönlichen Torbeteiligungshattrick durfte der offensive Mittelfeldspieler in der Schlussphase zum 0:4-Endstand perfekt machen, indem er nach Zuspiel Philipp Wolpers´ erst Benedikt Hoße stehen ließ und dann mit Ruhe in die Mitte spielte, wo Andre Reinhold bereits wartete, um die Kugel aus 13 Metern in die Mitte des Tores zu dreschen. Sven Oeser war hier, wie auch bei allen anderen Toren, ohne jede Abwehrchance.
Als Matisse für eine, in der zweiten Hälfte, hilflosen Vorstellung der Gastgeber musste Thomas Lazer nach einem schlecht getimten Tackling gegen Philipp Wolpers mit der Ampelkarte, zwei Minuten vor Ultimo, vom Feld, wobei deutlich wurde, dass ihm nach einem längeren Urlaub noch das nötige Feintuning fehlt.
Schlussendlich siegte die Zweitvertretung des SC Victoria verdient gegen eine VFL-Reserve, die insbesondere in der zweiten Halbzeit mittellos wirkte.
Vicky-Coach Godfred Hoedoafia freute sich im Anschluss an die Partie über die drei Punkte: „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft. Wir haben hier in der Höhe verdient gewonnen“. Auch, wenn er zunächst einige Probleme erkannte: „In der ersten Halbzeit haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht, während wir in der zweiten Hälfte guten Kombinationsfußball spielten und unsere Chancen nutzten.“.
Der Fokus liegt nun beim nächsten Gegner: Weiß-Blau 63: „Das ist für uns das wichtigste Spiel!“, hob er die Bedeutung des nächsten Matches deutlich hervor.
Beim VFL herrschte derweil Enttäuschung über das Endresultat von 0:4. „Natürlich sind wir hier als Außenseiter angetreten und wollten uns durch Kampf einen Punkt holen. Dazu haben wir lange gut gestanden, dann ein dummes 0:1 bekommen. Insgesamt war die Niederlage aber zu hoch“, befand Angreifer Simon Dierks nach der Partie. Martin Orlowski und Reik Freimuth sahen derweil den „Genickbruch“ im Tor zum 0:1: „Wenn wir mit dem 0:0 in die Pause gehen, hat das Spiel einen ganz anderen Verlauf“, sprach Orlowski im Konjunktiv. Freimuth hielt dagegen das frühe Ausschieden von Detlev Öhlmann im Defensivverbund der Gastgeber für den Kasus Knacktus der Begegnung. „Das hat uns sehr stark zum Umbauen gezwungen“, berichtete  der eingesprungene Libero.
Für die Elf von der Meerweinstraße bleibt die sportliche Situation zwar nicht ungefährlich, aber nicht akut, denn die Konkurrenz aus dem Tabellenkeller ist noch um einige Punkte distanziert. Der SC Victoria kann dagegen weiter hoffen, im kommenden Jahr eine Oberliga-Reserve in der Bezirksliga zu haben, hält sich der SCV durch diesen Sieg in der Spitzengruppe der Kreisliga 5.


VFL 93 II: Oeser – D. Öhlmann (7. Masurek) – Maurer, Hoße, Ehrenberg, Freimuth – Lazer – Backes (85. Goede), Orlowski – A. Öhlmann (75. Ertel), Dierks, Trainer: Marco Ritter

SC Victoria II: Wilkening – Irfan Kirpik, Rutz, Poels (85. Groehn), Wegener (80. Schütt) – Mischkowski – Wolpers, Ilhan Kirpik, Holz – Owusu (85. Böttcher), Reinhold, Trainer: Godfred Hoedoafia

Tore: 0:1 Owusu (42. Reinhold), 0:2 Ilhan Kirpik (67. Wolpers), 0:3 Owusu (76. Ilhan Kirpik), 0:4 Reinhold (84. Ilhan Kirpik)

beste Spieler: geschlossene Leistung – Ilhan Kirpik, Owusu, Irfan Kirpik

gelb-rote Karte: Lazer (88. wiederholtes Foulspiel)

Schiedsrichter: Thomas Sieg (SC Urania)

Zuschauer: 20

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