Klare Verhältnisse!
Vicky II schlägt
VFL-Reserve deutlich mit 4:0
Das „Eröffnungsspiel“ des 17. Spieltages der Kreisliga 5
brachte mit der zweiten Mannschaft des SC Victoria einen klaren Sieger heraus.
Am Ende siegte das Team um die Oberliga-Leihgabe Marcel Rutz mit 4:0 gegen
einen harmlosen Aufsteiger.
Der SCV, mit einem Zwei-Mann-Fanblock angereist, war es, der
in Person von Ilhan Kirpik nach fünf Spielminuten zur ersten nennenswerten
Torgelegenheit der Partie kam.
Kirpik scheiterte mit einem Freistoß aus 20 Metern an Sven
Oeser, der rechtzeitig unten war, um das frühe Gegentor zu verhindern.
Dennoch war VFL-Coach Marco Ritter besorgt, denn nach nur
sieben Minuten musste Defensivorganisator Detlev Öhlmann mit
Oberschenkelproblemen aufgeben und wurde durch Finn Masurek ersetzt, während
Reik Freimuth nun auf der ungewohnten Position des Liberos aushelfen musste.
Keine einfache Situation für den Aufsteiger, der sich mit einer äußerst
defensiven Ausrichtung auf eine echte Abwehrschlacht einstellte.
Erst 23 Minuten später kam das Team in den blau-gelben
Trikots zur zweiten Torchance von Belangen, als Philipp Wolpers sein Glück mit
einem Linksschuss aus halblinker Position versuchte, jedoch das Ziel verfehlte.
Nach geschlagenen 31 Minuten ohne eigenen Torschuss brach
VFL-Angreifer Simon Dierks den Bann mit einem höchst verunglückten
Schussversuch aus 25 Metern, bei dem er aber mehr den Boden als den Ball traf.
Konkreter wurde es, als der extrem offensiv eingestellte
Linksverteidiger Irfan Kirpik seinen Mitspieler Ilhan Kirpik auf der linken
Seite bediente, dieser aber aus spitzem Winkel nur den Pfosten traf (38.).
In der 42. Minute bestrafte der
SCV nun die, offensiv gesehen, Contraproduktive Spielhaltung der Gastgeber
durch das 0:1. Reik Freimuth schaffte es hier nicht, das Spielgerät trotz
richtigem Stellungsspiels im Zweikampf gegen Andre Reinhold aus dem eigenen
Strafraum zu klären, was sich der listige Stürmer zum Vorteil machte und flach
in die Mitte zum freistehenden Kwame Owusu spielte, der ohne Mühe aus zwei
Metern einnetzen konnte.
Mit dem 0:1 im Nacken, ergab sich
zwei Minuten nach dem Gegentreffer die zweite Halbchance der Partie für den VFL
durch einen Distanzschuss von Martin Orlowski, den Simon Dierks zuvor vorlegte.
Einige Augenblicke und eine gelbe
Karte für Kwame Owusu später hätte genau dieser den Spielstand verdoppeln
können, doch sein Versuch mit links nach einer schönen Einzelleistung segelte
knapp über das Tor.
Der SC Victoria hätte also mit
einem etwas höheren Vorsprung in die Kabine gehen können.
Die ersten 20 Minuten des zweiten
Abschnitts offenbarten diverse Unzulänglichkeiten bei beiden Mannschaften:
Kerzen wurden geschlagen, Fehlpässe gespielt und VFL-Akteur Thomas Lazer sorgte
durch zwei Fouls innerhalb von nur zehn Sekunden und seine dadurch verdiente
gelbe Karte nach 49 Minuten für den traurigen Höhepunkt dieser Spielepoche.
Erst in der 67. Minute passierte
wieder etwas, was die etwa 25 Zuschauer an ein Fußballspiel erinnerte. Wolpers
ging ohne große Gegenwehr auf der rechten Seite bis zur Grundlinie durch,
spielte flach in die Mitte zu Ilhan Kirpik, der genau in dieses gute Zuspiel
startete und aus 11 Metern für das 0:2 sorgte. Freude bei den Gästen, während
die Spieler des VFL heftig reklamierten, da Schiedsrichterassistent Manfred
Rietschel Senior vor dem Treffer die Fahne hob, diese aber postwendend wieder
senkte. Auf Abseits spekulierend, bleib das Team in den schwarz-grünen Trikots
einfach stehen und ließ den Gegner das 0:2 erzielen.
Stürmer Simon Dierks ärgerte das
Verhalten des Linienrichters: „Der Schiedsrichterassistent hatte in dieser
Szene einfach keine Eier in der Hose, die Fahne oben zu lassen!“, machte Dierks
seinem Ärger nach dem Spiel Luft. Im Zuge der Protestwelle gegen das
Schiedsrichtergespann sah VFL-Kapitän Christopher Maurer auch noch die gelbe
Karte.
Die Proteste waren kaum verstummt,
da kam der SCV erneut vor das Tor der Gastgeber, als Kwame Owusu mit einem
Linksschuss aus 14 Metern lediglich den Körper von Schlussmann Sven Oeser traf.
Besser machte er es drei Minuten später nach einem herrlichen Zuspiel vom stark
auftrumpfenden Ilhan Kirpik vom rechten Strafraumeck aus. Ein Heber, der im
hohen Bogen über den herauslaufenden Torsteher ins Eckige flog, beseitigte
letzte Zweifel an einem Auswärtssieg der Reserve des Serienmeisters der
Oberliga Hamburg.
Seinen persönlichen
Torbeteiligungshattrick durfte der offensive Mittelfeldspieler in der
Schlussphase zum 0:4-Endstand perfekt machen, indem er nach Zuspiel Philipp
Wolpers´ erst Benedikt Hoße stehen ließ und dann mit Ruhe in die Mitte spielte,
wo Andre Reinhold bereits wartete, um die Kugel aus 13 Metern in die Mitte des
Tores zu dreschen. Sven Oeser war hier, wie auch bei allen anderen Toren, ohne
jede Abwehrchance.
Als Matisse für eine, in der
zweiten Hälfte, hilflosen Vorstellung der Gastgeber musste Thomas Lazer nach
einem schlecht getimten Tackling gegen Philipp Wolpers mit der Ampelkarte, zwei
Minuten vor Ultimo, vom Feld, wobei deutlich wurde, dass ihm nach einem
längeren Urlaub noch das nötige Feintuning fehlt.
Schlussendlich siegte die
Zweitvertretung des SC Victoria verdient gegen eine VFL-Reserve, die
insbesondere in der zweiten Halbzeit mittellos wirkte.
Vicky-Coach Godfred Hoedoafia freute sich im Anschluss an die Partie über die drei
Punkte: „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft. Wir haben hier in der
Höhe verdient gewonnen“. Auch, wenn er zunächst einige Probleme erkannte: „In
der ersten Halbzeit haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht, während wir
in der zweiten Hälfte guten Kombinationsfußball spielten und unsere Chancen
nutzten.“.
Der
Fokus liegt nun beim nächsten Gegner: Weiß-Blau 63: „Das ist für uns das wichtigste
Spiel!“, hob er die Bedeutung des nächsten Matches deutlich hervor.
Beim VFL
herrschte derweil Enttäuschung über das Endresultat von 0:4. „Natürlich sind
wir hier als Außenseiter angetreten und wollten uns durch Kampf einen Punkt
holen. Dazu haben wir lange gut gestanden, dann ein dummes 0:1 bekommen.
Insgesamt war die Niederlage aber zu hoch“, befand Angreifer Simon Dierks nach
der Partie. Martin Orlowski und Reik Freimuth sahen derweil den „Genickbruch“
im Tor zum 0:1: „Wenn wir mit dem 0:0 in die Pause gehen, hat das Spiel einen
ganz anderen Verlauf“, sprach Orlowski im Konjunktiv. Freimuth hielt dagegen
das frühe Ausschieden von Detlev Öhlmann im Defensivverbund der Gastgeber für
den Kasus Knacktus der Begegnung. „Das hat uns sehr stark zum Umbauen gezwungen“,
berichtete der eingesprungene Libero.
Für die
Elf von der Meerweinstraße bleibt die sportliche Situation zwar nicht
ungefährlich, aber nicht akut, denn die Konkurrenz aus dem Tabellenkeller ist
noch um einige Punkte distanziert. Der SC Victoria kann dagegen weiter hoffen,
im kommenden Jahr eine Oberliga-Reserve in der Bezirksliga zu haben, hält sich
der SCV durch diesen Sieg in der Spitzengruppe der Kreisliga 5.
VFL 93 II: Oeser
– D. Öhlmann (7. Masurek) – Maurer, Hoße, Ehrenberg, Freimuth – Lazer – Backes
(85. Goede), Orlowski – A. Öhlmann (75. Ertel), Dierks, Trainer: Marco Ritter
SC Victoria II: Wilkening – Irfan Kirpik, Rutz,
Poels (85. Groehn), Wegener (80. Schütt) – Mischkowski – Wolpers, Ilhan
Kirpik, Holz – Owusu (85. Böttcher), Reinhold, Trainer: Godfred Hoedoafia
Tore: 0:1 Owusu
(42. Reinhold), 0:2 Ilhan Kirpik (67. Wolpers), 0:3 Owusu (76. Ilhan Kirpik), 0:4
Reinhold (84. Ilhan Kirpik)
beste Spieler:
geschlossene Leistung – Ilhan Kirpik, Owusu, Irfan Kirpik
gelb-rote Karte:
Lazer (88. wiederholtes Foulspiel)
Schiedsrichter: Thomas
Sieg (SC Urania)
Zuschauer: 20
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