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Sonntag, 15. Juni 2025

Spielbericht VfR Horst - TSV Hattstedt

TSV Hattstedt schafft halbe Aufstiegsfakten
3:0 in Horst! Nordfriesländer gehen hoch – VfR wartet auf das Sportgericht

Bizarres Szenario in der Aufstiegsrunde zur Landesliga in Schleswig-Holstein. Letzter von drei Spieltagen, doch Klarheit über die beiden Promovierten aus der Viererkonferenz der Verbandsliga-Zweiten wird erst in den kommenden Tagen vom Sportgericht verkündet. Der viel diskutierte Abbruch des SV Azadi Lübeck auf neutralem Platz in Boostedt beim Pausenstand von 0:0 gegen den VfR Horst (Anhänger des VfR sollen sich nach Darstellung der bereits früh platzverweisgeschwächten Lübeckern rassistisch geäußert haben) gestattete heuer nur eine mögliche Entscheidung: den Aufstieg des TSV Hattstedt. Vier Zähler bereits auf der Habenseite, würde ein Remis im diesmal nicht ganz so imposant gefüllten Sportzentrum an der Heisterender Chaussee zum Aufstieg langen.
Der VfR daher in Hälfte eins die aktivere Mannschaft mit mehr Zug zum Tor. In allerhöchster Not musste Kapitän Ruda Jaber vor der Linie gegen Simeon Duwensee klären (12.), während es sonst vorwiegend bei hohen Bällen im TSV-Strafraum knisterte.
Ein solcher machte allerdings auch auf der Gegenseite von sich reden, als Niklas Ludwigs Torschussflanke von links sogar den Querbalken touchierte (19.). Auch Kollege Rinor Ademi fehlte kurz vor dem Gang in die regengeschützte Kabine nicht viel: mit links verfehlte er aus zentraler Position nur haarscharf (41.).
Die zweite Hälfte sollte jedoch die des 21-jährigen Angreifers werden, denn nachdem Mitstreiter Tarek Yassine per Kopf knapp zu hoch ansetzte (58.), profitierte Ademi vom kollektiven TSV-Pressing und dem damit erzwungenen Fehler im Aufbau der Horster. Zudem behielt Jaber im Strafraum die Übersicht, um Ademi die Kugel mustergültig fußfein querzulegen. Das Einschieben mit rechts war da nur noch reine Formsache (63.).
Ein echter Wirkungstreffer, den die Horster erstmal eine Weile zu verdauen hatten. Gerade, als man sich durch Patrick Meyers Kopfballchance wieder zurückgemeldet hatte (75.), setzte es mit der berechtigten Ampelkarte für Jannes Dolling den nächsten Leberhaken (77.). Zwei rüde Grätschen, jeweils gegen Ludwig, katapultierten den im Sommer nach Hohenwestedt in die Oberliga wechselnden Mittelfeldspieler in den vorzeitigen VfR-Abschied.
Dass dieser erstmal ohne Feierlichkeiten bleiben würde, manifestierte sich nur wenig später mit Ademis Doppelpack, den diesmal Yassine mit dem finalen Pass bereitete (80.). Als Zugabe beglückte der eingewechselte Oke Paulsen die Nordfriesländer während der üppigen Nachspielzeit noch mit dem 0:3-Endstand aus mutigem Schusswinkel (90.+2). Der TSV Hattstedt damit ganz amtlich Landesligist!
Anfangs nicht in den Genuss der neuen Spielklasse wird indes Heißsporn Ludwig kommen. Eine Rudelbildung mitsamt Tätlichkeit ahndete Schiedsrichter Claudius Böhnke (SV Eichede) mit dem roten Karton (85.). Das hätte sich der Hattstedter auch sparen können!
Der Jubel aber natürlich grenzenlos, während die enttäuschten Gastgeber nun vom Sportrichterspruch abhängig sind. Da Azadi das Parallelspiel gegen den Wiker SV mit 4:2 gewann und damit punktgleich, aber torbesser an den Schwarz-weißen vorbeizog, wird die Wertung des Duells vom vergangenen Mittwoch die Entscheidung über den letzten der 32 Landesliga-Starter bringen. Eine Farce, die niemanden ernsthaft befriedigen kann…

Tore: 0:1 Ademi (63. Jaber), 0:2 Ademi (80. Yassine), 0:3 Paulsen (90.+3)

gelb-rote Karte: Dolling (VfR Horst, 77., wiederholtes Foulspiel)

rote Karte: Ludwig (TSV Hattstedt, 85., Tätlichkeit)

Schiedsrichter: Claudius Böhnke (SV Eichede)

Zuschauer: 407




















Donnerstag, 5. Juni 2025

Spielbericht Wiker SV - VfR Horst

Favorit macht den ersten Schritt
Landesliga fest im Blick: VfR Horst lässt in Kiel nichts anbrennen

Mit imposanten 124 Toren trumpfte der VfR Horst in der Verbandsliga West ordentlich auf – letztlich ohne die große Aufstiegssause am verpatzten letzten Spieltag (Durch das 1:1 in Glückstadt zog Fetihspor Kisdorf noch vorbei). Zum Auftakt der Landesliga-Aufstiegsrunde gelang dem VfR ein erster wichtiger Schritt zur Promotion auf dem zweiten Bildungsweg.
Zu Gast im weiten Rund des Wiker SV in Kiel, hemmte der Respekt die spielerische Klasse, doch ein echtes Spitzenteam schlägt bekanntlich genau dann zu, wenn sich einmal die Gelegenheit bietet. So geschehen in Minute 18, als die Gastgeber im Aufbau schwach rückwärts spielten und Simeon Duwensee den Braten clever witterte. Das Leder rasch mitgenommen, platzierte es der Spielführer mit drei Kontakten flach aus der zweiten Reihe linksunten im Kasten von Goalie Michael Anderer, der hier auf dem falschen Fuß erwischt war.
Aus der Ruhe bringen ließ sich der seit zehn Partien ungeschlagene WSV davon allerdings nicht. Zwei Schussgelegenheiten für Jannes Dolling etwas wacklig überstanden (32. & 33.), gelang Richtung Gang in die trockene Kabine vermehrt der Weg ins Horster Gefahrengebiet. Insbesondere bei einer über links erspielten Doppelchance für Matthis Bremer (traf den Ball nicht voll) und den letztlich verfehlenden Bennet von Roennen geriet die Halbzeit-Führung der Reibe-Elf gehörig ins Wanken (41.).
Richtig also, dass sie sich mit dem Wiederbeginn emsig um mehr bemühten, dabei jedoch die letzte Präzision im Angriffsdrittel vermissen ließen.
Mitten hinein in die Gäste-Überlegenheit bot sich plötzlich Gelb-schwarz die Mega-Chance zum Ausgleich, als Simon Kahnwald die Übersicht für den ideal postierten Nico Otto behielt, der 17-Tore-Mann aus der Punktrunde aber panisch direkt eine Fahrkarte schoss, anstatt die Kugel nochmal sauber anzunehmen (68.).
Ein dickes Ding, das kurz darauf doppelt teuer wurde, fand eine Duwensee-Ecke den indirekten Weg zum humorlos aus dem Rückraum abziehenden Dominik Bubat – 0:2 (73.)!
Die Jungs vom Auberg nun mit dem Rücken zur Wand, wogegen die wuchtige Präsenz von Stoßstürmer Frederik Glowatzka noch einmal helfen sollte. Der VfR wiederum reagierte prompt und verlieh der Defensive mit der Hereinnahme Maximilian Hernandez´ ähnliches Kampfgewicht zur Neutralisierung des Wiker Angreifers, dem bei Marco Franciosis Ball von der Fahne nur ein kleines Schrittchen zum freien Abschluss im Fünfer fehlte (89.).
Einfluss auf die Frage nach dem Sieger hätte ein Joker-Tor des 35-Jährigen allerdings auch nicht mehr ausgeübt, machten die Steinburger zuvor durch den anderen Einwechselten alles klar – und das sogar auf gepflegte Weise. Aus der eigenen Hälfte heraus überbrückte man mit zwei messerscharfen Steilpässen das Mittelfeld, sodass René Helmcke am Torwart vorbeizog und mühelos in den verwaisten Kasten einschob (81.).
Das provisorische Elfmeterschießen bei möglichen Punkt- und Torgleichheiten in der Endabrechnung entschieden Helmcke und Co im Anschluss ebenfalls für sich. Ein Auftakt voll nach Maß!

Tore: 0:1 Duwensee (18.), 0:2 Bubat (73. Duwensee), 0:3 Helmcke (81. Meyer), provisorisches Elfmeterschießen: 1:0 Glowatzka, 1:1 Meyer, Ketelsen scheitert an Horvath, 1:2 Dolling, 2:2 Bremer, 2:3 Kotzapanagiotou, von Roennen an die Latte, 2:4 Helmcke

Schiedsrichterin: Mirka Derlin (TSV Dahme, Note 2: spielte ihre Erfahrung ) u.a. aus der Frauen-Bundesliga) gekonnt aus, setzte mit einigen geahndeten Fußvergehen zu Beginn den Rahmen für ein fair geführtes Duell)

Zuschauer: 360





Sonntag, 1. Juni 2025

Spielbericht ETSV Fortuna Glückstadt - VfR Horst

Der Jubel der Anderen
Kein Aufstieg vor Rekordkulisse: Fortuna bleibt, VfR muss „nachsitzen“

1300 Zuschauer, bestes Fußballwetter und vor allem ein „Sekt oder Selters-Derby“ am letzten Spieltag der Verbandsliga West Schleswig-Holsteins schafften am ersten Juni-Sonntag den perfekten Rahmen für – einen verpassten Landesligaaufstieg beider Kontrahenten. Denn während Gastgeber Fortuna Glückstadt mit dem Endstand von 1:1 keinen Sprung mehr von Platz drei voran schaffte, waren dem als Primus angereisten VfR Horst Meisterschaft und Direktaufstieg doch noch genommen.
Trotz der beeindruckenden Serie von zuletzt elf Siegen schien der Respekt vor der Situation bei den Gästen fest in den Köpfen verankert. Fortuna dagegen legte vornehmlich über Rechts munter los, attackierte früh und setzte daher in einem emsig umkämpften ersten Spielviertel auch nicht von ungefähr den Führungstreffer. Colin Puls hatte sich genial auf Links durchgenudelt und die Kugel längs der Grundlinie vors Tor gebracht, in das der eingerückte Rasmus Lange die Kugel volles Rohr reinwemmste (22.).
„Jetzt ist es ein Fußballspiel“, erwartete ein Fachmann im dicht gedrängten Rund gesprengte Ketten der Taktik; Fehlervermeidung blieb jedoch beidseitig das Credo.
Immerhin nahmen die Gäste den Fehdehandschuh mit zunehmender Halbzeitdauer (u.a. René Helmckes „Kreislauf-Unterbrechung“ hatte einigen Nachschlag generiert) aktiver auf. Über die Stationen Dora und Helmcke gelang es, Mattis Lüchau einmal in halbrechte Schussposition zu bringen. Fortuna-Fänger Christopher Wilken war hier jedoch ebenso auf dem Posten (36.), wie bei Simeon Duwensees zu unplatziertem Versuch (45.+2). Aus allen Wolken fielen Wilken und Co nur Sekunden später, als im Rahmen eines Eckstoßes Langes abgespreizter Arm in die Flugbahn eines Meyer-Kopfballs geriet (oder doch andersrum?) – Strafstoß für den VfR, den Jannes Dolling halbhoch zum 1:1-Pausenstand nach rechts hineinsteuerte (45.+3).
Der Gleichstand zwar gerecht, aber – und das war jedem, der den Spielstand aus Kisdorf (tabellenzweiter, der Abstiegskandidat Merkur Hademarschen letztlich mit 6:0 zerlegen sollte) kannte, klar: zu wenig für beide Parteien. Fetih Kisdorf war nämlich in der berüchtigten Blitztabelle mit 72 Punkten auf Rang eins vor dem VfR (71) und den abgeschlagenen Fortunen (69) geklettert.
Die Angst vor dem verhängnisvollen Fehler blieb jedoch trotz des Zugwangs das bremsende Element im weiter leidenschaftlich geführten Match. Viele Fouls, entsprechende Verletzungsunterbrechungen und nur wenige Torraumszenen, wie Jonah Baums Rechtsschuss (drüber), nach Güler-Ablage (54.), verlangten dem Publikum einiges an Geduld ab.
Dass Fortunas Ersatzspieler Matti Burrichter bei der Erwärmung hinter dem Tor am Netz hängen blieb und offenbar umknickte (70.), schaffte es aus Mangel an Höhepunkten auf dem Feld tatsächlich in die Spielchronik.
Auf dem grünen Rasen meldeten die schwarz-weißen Horster gleich doppelt Ansprüche auf das Happyend an, als Joker Alexandros Kotzapanagiotou von links den Pfosten erwischte, ehe der durchgelaufene Patrick Meyer den freien Nachschuss in der Hektik zu hoch ansetzte (81.). Etwas tiefer, aber eben nur ans Quergebälk, geriet wenig später Meyers Kopfball, woraufhin Lennart Dora sein Nachsetzen per Kopf wiederum nicht perfekt platziert bekam (87.).
Doch auch die daheim nur vom TuS Nortorf bezwungenen Glückstädter (1:2 im August 2024) warteten einmal gefährlich durch Baums Durchsetzungskraft und Berat Gülers gerade noch geblockten Abschluss auf (85.).
Letztlich aber riskierten beide Lager zu wenig, um den berühmten Lucky Punch zu setzen. Ein Wendepunkt pro VfR war auch der Platzverweis für Fortunas Baum nicht. Zwei zu späte Einsteigen binnen nicht einmal 120 Sekunden und die resultierende Unterzahl für sein Team (90.+5) bewirkten am Ende keinen entscheidenden Nachteil.
Schlussendlich blieb es beim leistungsgerechten 1:1, über das an diesem Sonntagnachmittag nur der FC Fetih Kisdorf lachte. Eine gute halbe Stunde lang wartete man dort auf die frohe Kunde aus dem eigentlich zeitgleich angesetzten Spitzenspiel, um dann in Landesliga-Feierlichkeiten abzutauchen.
Die eigene Sechstligapromotion gilt es für den VfR Horst nun über die bereits in den kommenden Tagen startende Aufstiegsrunde zu erspielen. Gegner dort: Azadi Lübeck, der Wiker SV und die Elf des TSV Hattstedt.
Fortuna Glückstand bleibt der Verbandsliga West als Dritter dagegen sicher erhalten.

Tore: 1:0 Lange (22. Puls), 1:1 Dolling (45.+3, Strafstoßtor, Handspiel Lange)

gelb-rote Karte: Baum (Fortuna Glückstadt, 90.+5, wiederholtes Foulspiel)

Schiedsrichter: Justin Raven Fedde (SV Hochdonn, Note 2)

Zuschauer: 1.300

besonderes Vorkommnis: Die Partie wurde aufgrund des hohen Zuschaueraufkommens mit einer Verspätung von acht Minuten angestoßen.