Freitag, 27. September 2013

Spielbericht VfL 93 Hamburg II - Eimsbütteler III

„Heute machen wir mal alles anders!“
Ungewöhnliche Maßnahmen verhelfen VfL 93 II zum ersten Saisondreier

48 Minuten lang hatte der 46 Jahre alte Oberschenkel von Detlef Öhlmann gehalten, doch dann war Schluss. Der rustikale Mann, der bereits vor 20 Jahren in höheren Gefilden als Stürmer auf Tore-Jagt ging und nun im hohen Fußballeralter eigentlich eher tief in der eigenen Hälfte zuhause ist, musste seinen eintägigen Ausflug ins Sturmzentrum beenden. Dass mit Christian Frey ein Akteur für ihn kam, der mit dieser Position ähnlich wenig zu tun hat, passte da bestens ins Bild. „Heute machen wir mal alles anders!“, entgegnete Trainer Michael Böge auf die verwunderten Blicke kurz vor der Auswechslung.
Zuvor hatte auch der Rest der Mannschaft irgendwie viele anders gemacht, als in den vorigen Spielen. Schließlich war man erstmals in dieser bislang verkorksten Spielzeit mit 2:0 in die Halbzeit gegangen, nutzte Vollblutstürmer Tobias Knopp einen krassen Torwartfehler von Burak Ince aus kürzester Distanz zur Blitz-Führung nach neun (!) Sekunden und präsentierte Michael Kohpmann seine feine Schusstechnik erfolgreich aus 25 Metern (29.), was ihm aus 18 Metern jedoch knapp verwehrt blieb (36.).
„Wenn wir in den ersten zehn Minuten keine Akzente setzen, können wir das heute vergessen!“, schallte es zur Pause aus der ETV-Kabine und tragen die Gäste fortan auch auf, kamen sie nun auch über Ansätze hinaus. So musste Aushilfsschlussmann Timo Simson, der den verhinderten Sven Oeser vertrat, gegen ein Geschoss von Harry Hehlke genauso sein ganzes Können aufbieten (54.), wie im direkten Duell mit Jacob Mewes wenig später.
Nach etwas mehr als einer Stunde war es dann aber doch passiert: Getümmel im Strafraum der Gastgeber nach einer Ecke von rechts und Maximilian Bug mit dem Abschluss aus überschaubarer Entfernung – nur noch 2:1!
Die Jungs von der Bundesstraße waren jetzt am Drücker und bis dato einzige Entlastungsangriff konnte vom eingewechselten C. Frey nur unzureichend beendet werden. Doch bevor die ersten Kritiker laut werden konnten, machte der 24-Jährige seinen verzogenen Rechtsschuss wieder wett und veredelte einen Angriff über seinen Bruder Daniel und Kohpmann zum wichtigen 3:1 (69.).
Der ETV war nun geknackt, sodass die 21-minütigen VfL-Festspiele beginnen konnten.
Zwar scheiterte Christopher Maurer mit einer Freistoßrakete noch am hier aufmerksamen Torsteher, doch als Kohpmann das Leder nach einer butterweichen Flanke Payam Yazdanis ansatzlos in den Winkel hämmerte, musste er das Runde wieder aus seinem Eckigen holen (82.).
Dasselbe Resultat brachte auch der letzte Aufreger des Spiels hervor, als der ehemalige Sperberaner im Zentrum einfach mal zum Sololauf ansetzte – DER perfekte Schlusspunkt eines Feier(Frei-)tages für den Tabellenvorletzten, der nun nach dem ersten Punktspielsieg auf bessere Zeiten in der Kreisklasse 7 hofft.
Einen Tag nach dem wichtigen Erfolg wusste die Mannschaft indes auch beim Isecup, einer Drachenbootregatta des WSAP, als „Winterhuder Drachenluder“ zu überzugen, gewann man dort zwei von drei Duellen und beendete die Veranstaltung bei bester Feierlaune auf Rang 13 von 28 Teams.

VfL 93 Hamburg II: Simson – Backes (46. Harraß), D. Frey, Boveland – Maurer, Goede – Strohschein, Kohpmann, Yazdani – Knopp (71. Samek, Öhlmann (48. C. Frey), Trainer: Michael Böge

Eimsbütteler TV III: Ince – Rathje (71. Schütte), Siebenhühner, Dietrich, Bug – Mewes, Dobuch, Schubert (84. Bellmann), Manner-Romberg – Hehlke, Veronese, Spielertrainer: Burak Ince

Tore: 1:0 Knopp (1. Kohpmann, 2:0 Kohpmann (29. Goede), 2:1 Bug (64.), 3:1 C. Frey (69. Kohpmann), 4:1 Kohpmann (82. Yazdani), 5:1 Kohpmann (88.)

Schiedsrichter: Mario Anic (SC Osterbek)

Zuschauer: 30

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