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Samstag, 31. Mai 2025

Spielbericht TSV Reinbek 1.Ü50 - SC Victoria Hamburg 1.Ü50

Pokalsieg zum Trost
Nehmerqualitäten und starke Standards: Doch ein Titel für Vickys Ü50


In der Oberliga noch am letzten Spieltag die Meisterschaft im direkten Duell beim Rahlstedter SC verspielt, linderte die Ü50 des SC Victoria ihren Schmerz zwei Wochen später mit dem Triumph im Pokalfinale. Ein durchaus besonderes Hurra, was es ausgerechnet der ungeliebte Dauerrivale aus Reinbek, den man im hitzigen Endspiel trotz 1:3-Rückstand in die Knie zu zwingen wusste.
Begonnen hatte das Duell gegen den Titelträger von 2022 und 2023 freilich suboptimal. Erst vergeigte Martin Weiss-Brandl die ideale Kopfballchance (2.), dann schrammte Kollege Christian Chodura nur knapp am Platzverweis vorbei. In einer Diskussion um eine Einwurfentscheidung rückte der übermotivierte Victorianer erst die Kugel nicht raus, um sie dann Widersacher Oliver Kästner in den Bauch zu werfen (3.). Der gelbe Karton erschien milde, für ein Finale aber vertretbar…
Hinzu schenkte man dem Gegner durch diffuse Abwehraktionen unnötige Torchancen, die in zwei Fällen (noch) folgenlos blieben (5. & 17.). Im nächsten TSV-Anlauf aber rappelte es: Mit vollem Einsatz kratzte Kästner ein Pommer-Zuspiel noch von der Grundlinie, drückte das Leder vors Tor und weil auch Angreifer Carsten Müller-Waidikat vollen Einsatz per Grätsche auspackte, war das Runde über die Linie gekämpft (19.).
Etwas einfacher hatte es da Johann Stenzel, als er sich dynamisch in eine Stuhlmacher-Ecke bewegte und so das Kopfballtor zum 2:0 beisteuerte (22.).
Welch ein Schock für die nominellen Gäste auf neutralem Geläuf des Hamburger Fußballverbands, doch mit Patrick Bells Anschlusstreffer, den ein verlängerter Schilling-Freistoß eingeleitet hatte, war der SCV wieder zurück im Match (29.).
Erneuter Anschlusstreffer-Bedarf war jedoch in Windeseile wieder eingehandelt, ließ man Stenzel das Leder ohne jeden Gegnerdruck aus dem Halbfeld auf Matthias Stuhlmachers einköpfendes Haupt zirkeln – der alte Abstand war wiederhergestellt (30.)!
Bemerkenswert blieben auf der anderen Seite Vickys Nehmerqualitäten, die die abermalige Antwort in Form von Christian Schuelers direkt ins lange Eck gefrästen Eckstoßes erfolgreich untermalte (31.). Dem Ausruf „Weg!“ von Schlussmann Sven Eggers war da die unfreiwillige Komik nicht abzusprechen…
Der brutale Ernst blieb dagegen die beidseitig harte Gangart, die Eggers bei John Siebkes Nachsetzen (der Torsteher blockierte zunächst einen Versuch des Stürmers) heftig zu spüren bekam. Gar nicht so einfach, die heißen Gemüter wieder auf den Teppich zu kriegen!
Dass es auch innerhalb der Fußballregeln geht, bewies Siebke eine Viertelstunde nach der Pause: Schueler flankte exakt von rechts, sodass der Kopfball in hohen Lüften zum 3:3 keine Schwierigkeit bedeutete.
Der SCV jetzt auch in Sachen Spielstand gleichwertig – und mit viel Dusel auch weiter personell, nachdem Chodura überhart im Mittelfeld auf- beziehungsweise abräumte. Nicht aber so der Schiedsrichter, der dem hoch Gelb-rot-Gefährdeten die rettende Substitution ermöglichte (53.).
Nachahmern blieb die Tür dadurch natürlich weit geöffnet. Charakteristisch für die Partie blieb daher die hohe Anzahl an Freistößen, von denen fast logischerweise einem das Siegtor entspringen musste. Höchst unglücklich rutschte Eggers ein Ball Fabian Schillings zu Victorias 4:3 über die Linie (65.).
Jetzt musste der TSV Reinbek ordentlich Feuer in den Sechzehner bringen. Vor allem Joker Oliver Schweißing stiftete einiges an Ausgleichsgefahr, doch erst warf sich Ole Dannenberg gerade noch rechtzeitig dazwischen (69.), dann war es Goalie und Ex-Zweitligamitspieler Tim Cassel (VfB Lübeck 2002/2003), der im Übergreifen den Spielverderber gab (70.+1).
Diesmal sollte es für die Roten nichts werden, mit der Trophäe. Stattdessen verhinderte nur ein Abseitspfiff die Vorentscheidung durch Tim Vogel (70.+4).
Erleichterung derweil beim erfolgsverwöhnten SC Victoria, der die Serie wenigstens mit einem Titel beendet.

Tore: 1:0 Müller-Waidikat (19. Kästner), 2:0 Stenzel (22. Stuhlmacher), 2:1 Bell (29. Siebke), 3:1 Stuhlmacher (30. Stenzel), 3:2 Schueler (31., direkter Eckstoß), 3:3 Siebke (50. Schueler), 3:4 Schilling (65., direkter Freistoß)

gelbe Karten: Kästner – Chodura, Beyer, Schueler, Schilling

Schiedsrichter: Rasim Islamoglu (Inter Hamburg)

Zuschauer: 50