Pokalsieg
zum Trost
Nehmerqualitäten und starke Standards: Doch ein Titel für Vickys Ü50
In der Oberliga noch am letzten Spieltag die Meisterschaft im direkten Duell
beim Rahlstedter SC verspielt, linderte die Ü50 des SC Victoria ihren Schmerz
zwei Wochen später mit dem Triumph im Pokalfinale. Ein durchaus besonderes
Hurra, was es ausgerechnet der ungeliebte Dauerrivale aus Reinbek, den man im
hitzigen Endspiel trotz 1:3-Rückstand in die Knie zu zwingen wusste.
Begonnen hatte das Duell gegen den Titelträger von 2022 und 2023 freilich
suboptimal. Erst vergeigte Martin Weiss-Brandl die ideale Kopfballchance (2.),
dann schrammte Kollege Christian Chodura nur knapp am Platzverweis vorbei. In
einer Diskussion um eine Einwurfentscheidung rückte der übermotivierte
Victorianer erst die Kugel nicht raus, um sie dann Widersacher Oliver Kästner
in den Bauch zu werfen (3.). Der gelbe Karton erschien milde, für ein Finale
aber vertretbar…
Hinzu schenkte man dem Gegner durch diffuse Abwehraktionen unnötige Torchancen,
die in zwei Fällen (noch) folgenlos blieben (5. & 17.). Im nächsten
TSV-Anlauf aber rappelte es: Mit vollem Einsatz kratzte Kästner ein
Pommer-Zuspiel noch von der Grundlinie, drückte das Leder vors Tor und weil
auch Angreifer Carsten Müller-Waidikat vollen Einsatz per Grätsche auspackte,
war das Runde über die Linie gekämpft (19.).
Etwas einfacher hatte es da Johann Stenzel, als er sich dynamisch in eine
Stuhlmacher-Ecke bewegte und so das Kopfballtor zum 2:0 beisteuerte (22.).
Welch ein Schock für die nominellen Gäste auf neutralem Geläuf des Hamburger
Fußballverbands, doch mit Patrick Bells Anschlusstreffer, den ein verlängerter
Schilling-Freistoß eingeleitet hatte, war der SCV wieder zurück im Match (29.).
Erneuter Anschlusstreffer-Bedarf war jedoch in Windeseile wieder eingehandelt,
ließ man Stenzel das Leder ohne jeden Gegnerdruck aus dem Halbfeld auf Matthias
Stuhlmachers einköpfendes Haupt zirkeln – der alte Abstand war wiederhergestellt
(30.)!
Bemerkenswert blieben auf der anderen Seite Vickys Nehmerqualitäten, die die
abermalige Antwort in Form von Christian Schuelers direkt ins lange Eck
gefrästen Eckstoßes erfolgreich untermalte (31.). Dem Ausruf „Weg!“ von
Schlussmann Sven Eggers war da die unfreiwillige Komik nicht abzusprechen…
Der brutale Ernst blieb dagegen die beidseitig harte Gangart, die Eggers bei
John Siebkes Nachsetzen (der Torsteher blockierte zunächst einen Versuch des
Stürmers) heftig zu spüren bekam. Gar nicht so einfach, die heißen Gemüter
wieder auf den Teppich zu kriegen!
Dass es auch innerhalb der Fußballregeln geht, bewies Siebke eine Viertelstunde
nach der Pause: Schueler flankte exakt von rechts, sodass der Kopfball in hohen
Lüften zum 3:3 keine Schwierigkeit bedeutete.
Der SCV jetzt auch in Sachen Spielstand gleichwertig – und mit viel Dusel auch
weiter personell, nachdem Chodura überhart im Mittelfeld auf- beziehungsweise
abräumte. Nicht aber so der Schiedsrichter, der dem hoch Gelb-rot-Gefährdeten
die rettende Substitution ermöglichte (53.).
Nachahmern blieb die Tür dadurch natürlich weit geöffnet. Charakteristisch für
die Partie blieb daher die hohe Anzahl an Freistößen, von denen fast
logischerweise einem das Siegtor entspringen musste. Höchst unglücklich
rutschte Eggers ein Ball Fabian Schillings zu Victorias 4:3 über die Linie (65.).
Jetzt musste der TSV Reinbek ordentlich Feuer in den Sechzehner bringen. Vor
allem Joker Oliver Schweißing stiftete einiges an Ausgleichsgefahr, doch erst
warf sich Ole Dannenberg gerade noch rechtzeitig dazwischen (69.), dann war es
Goalie und Ex-Zweitligamitspieler Tim Cassel (VfB Lübeck 2002/2003), der im
Übergreifen den Spielverderber gab (70.+1).
Diesmal sollte es für die Roten nichts werden, mit der Trophäe. Stattdessen
verhinderte nur ein Abseitspfiff die Vorentscheidung durch Tim Vogel (70.+4).
Erleichterung derweil beim erfolgsverwöhnten SC Victoria, der die Serie
wenigstens mit einem Titel beendet.
Tore: 1:0 Müller-Waidikat
(19. Kästner), 2:0 Stenzel (22. Stuhlmacher), 2:1 Bell (29. Siebke), 3:1
Stuhlmacher (30. Stenzel), 3:2 Schueler (31., direkter Eckstoß), 3:3 Siebke
(50. Schueler), 3:4 Schilling (65., direkter Freistoß)
gelbe Karten: Kästner – Chodura,
Beyer, Schueler, Schilling
Schiedsrichter: Rasim Islamoglu
(Inter Hamburg)
Zuschauer: 50
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Samstag, 31. Mai 2025
Spielbericht TSV Reinbek 1.Ü50 - SC Victoria Hamburg 1.Ü50
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