Freitag, 1. Oktober 2021

Spielbericht SC Victoria Hamburg 2.C - TuS Germania Schnelsen 1.C

Vicky schießt sich aus der Krise
Germania im Stadion unter Flutlicht vermöbelt: Erste Punkte für den SCV

Es hatte ordentlich rumort, im Lager der ersten 2008ern des SC Victoria, denen in den ersten drei Spielen bei einem Torverhältnis von 0:32 noch kein Punktgewinn zu Teil wurde. Eine Krisensitzung mit der sportlichen Leitung und ein 10:2-Torfestival gegen Germania Schnelsen später sieht die Welt am Lokstedter Steindamm wieder deutlich heiterer aus.
Welche Anspannung über dem Team und dessen Umfeld lag, lässt sich ganz besonders aus dem Jubel über die schnellen ersten beiden Treffer des Freitagabends ableiten. Insbesondere nach dem zweiten Treffer, bei dem der steil geschickte Kian Honarbakhsh mit Übersicht für den damit schon zum zweiten Mal erfolgreichen Miles Sherman querlegte, verkam das Spielfeld des Stadions Hoheluft zum sozialen Massentreffpunkt für Spieler, Auswechselpersonal und Publikum im Jubel-Rausch (6.). Vergessen waren neben Hygienekonzepten und Durchführungsbestimmungen vor allem die sportlichen Sorgen, die ihnen ein naiv hoch verteidigender Gegner immer wieder freundlich nahm. Vertikal ging es auf die schnellen Spitzen, denen oftmals nur noch Schlussmann Barsam Babahaji entgegenkam. So auch nach einem Dutzend an Spielminuten, als der Germania-Goalie zwar vor Honarbakhsh retten konnte, Mittelfeldregisseur Max Lindroth die Gunst der (späten) Stunde jedoch zum flachen Ball ins leere Tor nutzte – 3:0!
Bei den häufig unsortierten Schnelsenern war es dagegen der einsame Kampf des Zaid Abtah, der mit Tempo und Präsenz immerhin etwas Torgefahr versprühte. - So viel, dass der “11er” kurzerhand per Lupfer über den nicht immer sicheren Krystian Lapinski hinweg auf 3:1 verkürzte (20.).
Für die entfesselten Gastgeber aber kein Grund zur Verunsicherung. Schließlich ging vorne weiter die Post ab. Ecke Lindroth, Kopfball des alleingelassenen Alan Burnijew – 4:1 (22.)!
Ein perfektes Zuspiel Lindroths in den Lauf des herrlich verarbeitenden Noah Sierra ließ auf 5:1 erhöhen (26.), ehe Letztgenannter noch vor der Pause seinen Hattrick vollendete. Erst zielte er aus 19 Metern flach ins Eckige (29.), ehe es beim 7:1-Pausentor das geniale Hinterlaufen des passiv abseitsstehenden Burnijew war, das einen abermaligen Lindroth-Schlag mit Erfolg krönen sollte (35.+2).
Doch auch der ruhende Ball war heute mit den euphorisierten Victorianern, belohnte sich Lindroth mit einem Freistoßtor, bei dem nun auch der Torhüter nicht mehr besonders gut aussah (40.).
Eine kurze Phase der lockerer gelassenen Zügel bestraften die Gäste, indem Abtah David Rakel über rechts stehenließ, um Rajvir Gill auf der gegenüberliegenden Pfostenseite in Szene zu setzen (50.). Die sofortige Antwort: D. Rakels hoher Ball auf den gestarteten Burnijew, der dem umkurvten Tormann prompt den neunten Gegentreffer einschenkte.
Den umjubelten Schlusspunkt setzte schließlich der eingewechselte Lando Ulrich Rodriguez als Verwertender eines Konters, der bittererweise aus einem Abseitsfreistoß (Abtahs womögliches 9:3 hatte zu Recht keine Anerkennung gefunden) entstand (66.).
Ein passendes Ende für ein völlig verkorkstes Nachholspiel der Jungs vom Riekbornweg, denen der Weg in die Landesliga durch den 3:2-Sieg der Vorwoche gegen das neue Schlusslicht vom SC Alstertal/Langenhorn dennoch weiter offensteht.
Bei der Elternschaft des SC Victoria setzte sich derweil die Meinung durch, fortan nur noch freitags um 20 Uhr zu spielen zu wollen. Heuer brachte es ihnen offenbar das nötige Glück...

Tore: 1:0 Sherman (1.), 2:0 Sherman (6. Honarbakhsh), 3:0 Lindroth (12. Honarbakhsh), 3:1 Abtah (20.), 4:1 Burnijew (22. Lindroth), 5:1 Sierra (26. Lindroth), 6:1 Sierra (29.), 7:1 Sierra (35.+2 Lindroth), 8:1 Lindroth (40. direkter Freistoß), 8:2 Gill (50. Abtah), 9:2 Burnijew (51. D. Rakel), 10:2 Ulrich Rodriguez (66. Burnijew)

gelbe Karten: Lapinski – Koenen, Tengg

Schiedsrichter: Yannick Fynn Glock (SC Sternschanze)

Zuschauer: 86

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