VfR
rotiert und verliert
Horster
Viertvertretung unterliegt Merkur II im wilden Schlagabtausch
Letzter Spieltag, kein tabellarischer Zugwang und die Aussicht auf 50 Liter
Freibier: Irgendwie lag das zehn-Tore-Spektakel zwischen der Vierten des VfR
Horst und der Reserve des SV Merkur Hademarschen schon vorher in der Luft.
Und in der Tat sollte es keiner der knapp 35 Zuschauer rund um den B-Platz des
Sportzentrums bereuen, dem Kick der Kreisklasse B – West-2 bei freitäglicher
Abendsonne beigewohnt zu haben.
Die erste Note im direkten Duell um Rang acht setzten die Gäste, die sich
anfangs im aggressiven Forechecking übten und durch Mobark Almoustafa
temporeich auf halblinks klare Sache zum 0:1 machten (4.).
Traumstart für den SV Merkur, doch in der Folge werkelte der VfR mit Hochdruck
an seinem Positivausstand. Woran Ben Baumgarten quasi von der Grundlinie noch
scheiterte (7.), machte Nicklas Nagel mit seinem vehementen Kopfball nach
Pfeiffer-Ecke konkret – 1:1 (9.)!
Was daraufhin folgre, ist in seiner gesamten Ereignisfülle gar nicht
ausreichend wiederzugeben. Sieben Strafraumszenen binnen zwölf Minuten blieben
in teils grotesker Manier ohne Ertrag. Allein Ben Baumgarten vergeigte gleich
zwei Hundertprozenter (13. & 16.).
Manchmal sind es eben doch acht Brücken, über die man gehen muss… So erlöste
Lasse Balfanz die Gastgeber aus Neunerposition – natürlich nicht ohne, dass
Baumgarten zuvor an Merkur-Goalie Dennis Buhrmann gescheitert war (27.).
Typisch für diesen wilden Kick, folgte jedoch der sofortige Tiefschlag, den
VfR-Fänger Ali Turhal als verhinderter Dribbelkünstler gegen Angreifer Lukas
Feldhusen höchst selbst heraufbeschwor (29.).
Munter ging es bis zum Pausenpfiff rauf und runter – mit dem besseren
Halbzeit-Ende für die Gäste, deren starkes Umschalten erneut Almoustafa zur
eiskalt genutzten Abschlussposition führte (40.).
Mit Vollgas wehrten sich die Gastgeber gegen eine bis dahin unverdiente
Schlappe, was durch Niklas Neumanns Distanzschuss, der dem Schlussmann
unglücklich durchflutschte (48.) und das 4:3, bei dem Rasmus Bergmann ein
wildes Ping-pong-Spiel im Sechzehner erfolgreich abschloss (52.), auch
vortrefflich gelang.
Nur versündigten sich die personell kräftig durchrotierten Horster (insgesamt
acht Joker kamen zum Zuge) zeitgleich höchst fahrlässig an der eigenen
Defensivarbeit. Die Quittung dafür: gleich drei Gegentreffer innerhalb eines
knappen Dutzends an Spielminuten. Almoustafa per Bogenlampe (58.) und als
Doppelpasspartner für den flach einschiebenden Feldhusen (65.), sowie der
eifrige Mark Sieting als Vollstrecker eines Konters nach Freistoß VfR (67.)
führten die SVM-Reserve unabbringbar auf die Siegerstraße.
Das vermochte auch der als Stürmer wieder eingewechselte Turhal (Baumgarten
wechselte zum zweiten Abschnitt statt seiner zwischen die Pfosten) nicht zu verhindern.
Zwei Sprints und eine fast-Kopfballchance bei einer scharf gezogenen Bergmann-Flanke
(88.) gingen als Arbeitsnachweis des zehn Minuten lang stürmenden Torstehers in
die Annalen ein.
Die 4:6-Niederlage und der dadurch eingetretene Verlust von Rang acht der
Kreisklasse B – West-2 an die zuvor erst zweimal auswärts siegreichen
Merkur-Kicker glich die VfR-Vierte zumindest in der dritten Halbzeit überlegen
aus…
Tore: 0:1 Almoustafa (4.
Feldhusen), 1:1 Nagel (9. Pfeiffer), 2:1 Balfanz (27.), 2:2 Feldhusen (29.),
2:3 Almoustafa (40.), 3:3 Neumann (48.), 4:3 Bergmann (52.), 4:4 Almoustafa
(58.), Feldhusen (65. Almoustafa), 4:6 Sieting (68. Feldhusen)
gelbe Karten: keine – Ohlrogge, Jeß
Schiedsrichter: Justin Raven Fedde (SV
Hochdonn, Note 2,5)
Zuschauer: 40Kaum zu bremsen: Merkurs Mobark Almoustafa.
Freitag, 30. Mai 2025
Spielbericht VfR Horst IV - SV Merkur Hademarschen II
Samstag, 24. Mai 2025
Spielbericht VfL Hammonia/SC Teutonia 05 1.Ü40 - SC Union 03 1.Ü40
Union
lässt nochmal Spannung zu
Klare
Halbzeitführung am Ende knapp ins Ziel gebracht
Richtig guten Fußball bot die Ü40 des SC Union 03 den wenigen Schaulustigen zum
Ausklang der Saison in der Landesliga 02 – für eine Halbzeit. Der zur Pause sicher
geglaubte Auswärtssieg bei der Spielgemeinschaft VfL Hammonia/Teutonia 05 geriet
daher nach hinten raus mächtig ins Wanken.
Abgezeichnet hatte sich diese (fast-) Wende freilich nicht. Die Unioner, denen
im Idealfall Rang drei der Endabrechnung winkte, gefielen in Halbzeit eins mit
sicheren Kombinationen und reichlich Tempo. Auch im Kopf waren sie stets ein
Stückchen schneller, wie der Treffer zum verdienten 0:1 untermauerte. Mit links
erwischte Moncef Ghazouani zwar nur die Latten-Unterkante, doch der zweite Ball
landete flugs bei Metin Yesilyurt, den beim erfolgreichen Nachschuss niemand so
recht stören wollte (13.).
Ebenso die Beteiligten am 0:2, als Selami Özcelik ungehindert für Peter Pöpping
auflegen durfte und dieser beim freien Abschluss auf die Mithilfe des abfälschenden
Köksal Aygün bauen konnte (18.).
Einen Angriff nach dem anderen zündeten die seit fünf Partien ungeschlagenen
Unioner gen Heim-Tor, wodurch der von Ismail Coskun hergestellte 0:3-Halbzeitstand
(23.) noch zu wenig des Ertrags darstellte.
Mit dem Wiederbeginn sollte sich das Blatt jedoch urplötzlich wenden. Nachdem
sich Michael Traut in gewohnt physischer Weise durchkämpfte, konnte Rusen Balci
nicht nur Torwart Claudio Rosin umspielen, sondern dabei auch auf 1:3 verkürzen
(38.).
Ein kleiner Betriebsunfall, mochte man gedacht haben, doch fortan agierten nur
noch die Gastgeber, denen vor allem die Einwechslung von Erkan Özkan Sicherheit
und Struktur verliehen hatte. Der 48-Jährige war es auch, der in der
Paradedisziplin des Kopfballs (vor der Linie durch Ghazouani geklärt) den
Anschlusstreffer auf der Rübe hatte (46.), ehe es von der Grasnarbe aus besser
klappte. Bouchaib Kanab war es mit seiner engen Ballführung gelungen, einen
Strafstoß herauszuholen, den Özkan komplikationslos unten links zum
Anschlusstreffer versenkte (57.).
Nun wurde es also doch noch einmal spannend und gleichzeitig engagiert in den Zweikämpfen.
Der Schiedsrichter, deutlich zu sparsamen mit Karten, bekam die Lage dennoch mit
unerschütterliche ruhigerer Hand moderiert.
Für vorzeitige Ruhe im Karton hätte es wohl gesorgt, wenn Coskun nicht der
zweite Alu-Treffer des SCU wiederfahren wäre (62.).
So aber blieb Unions Puls bis Ablauf der über vierminütigen Nachspielzeit in
Presto. Höhepunkt der Hammonen und Teutonen-Schlussoffensive: Cevdet Bayraktars
Großchance, die Özkans Flugball eingeleitete hatte. Schon nahezu geschlagen,
war es Rosin doch noch gelungen, den Grätschschuss des Kapitäns gerade so ins
Tor-Aus zu fingern (67.) und seinem Team Endplatzierung vier zu retten, weil
parallel auch der drittplatzierte SC Victoria II punktete (3:3 beim FC
Alsterbrüder). Hammonias Zusammenschluss mit Teutonia 05 sortierte sich nur
fünf Zähler dahinter auf Rang sieben von elf Teilnehmern ein.
Tore: 0:1 Yesilyurt (13.
Ghazouani), 0:2 Pöpping (18. S. Özcelik), 0:3 Coskun (23. S. Özcelik), 1:3
Balci (38. Traut), 2:3 Özkan (57., Strafstoßtor, Calik an Kanab)
Schiedsrichter: Dr. Ahmed Sharaf (SC
Victoria Hamburg, Note 3: verstand es, die Gemüter mit stoischer Gelassenheit
und deeskalierender Ansprache zu führen, allerdings: Traut (rüdes Foul, 61.)
und Sener (klar taktisch, 67.) wären beispielsweise zwingend zu verwarnen
gewesen.)
Zuschauer: 20
Spielbericht SC Sternschanze 2.Ü40 - SC Teutonia 10/VfL Hammonia 1.Ü40
Ex-Schanze-Coach
entscheidet das Derby
Gegen
torgeizige Schanzer:„Teumonia“ gewinnt Anlagenduell und ist Dritter
15 Törchen, davon drei am Grünen Tisch wegen Nichtantritts von Dersimspor,
brachten die zweiten Senioren des SC Sternschanze gerade einmal zustande. Ein
Spiegelbild dieser höhepunktarmen Ü40-Bezirksligasaison lieferte zum Abschluss
nochmal das Heimspiel gegen die Spielgemeinschaft Teutonia 10/VfL Hammonia
(nicht zu verwechseln mit der genau umgekehrten Allianz, eine Liga höher).
Ordentlich gegengehalten, doch vorne stand mal wieder die obligatorische Null.
Chancen, dieser diesmal zu entfleuchen, hatten sich derÜ50-verstärkten
Schanzen-Elf trotz doppelter Verletzungsumbauten innerhalb der ersten 15
Minuten definitiv geboten. So scheiterte mit dem schnellen Matthias Schmidt ein
Supersenior frei an Tobias Stehrs Torwartfuß (11.).
Eine knappe Viertelstunde nach der Pause brandete gar kurz etwas Jubel aus,
nachdem Thomas Howells eine Heinsen-Halbfeldflanke einschädelte – Abseits!
(49.)?
Die Spielgemeinschaft, die im Fernduell mit dem FC Neuenfelde noch Rang zwei
(möglicher Nachrücker in die Landesliga) im peripheren Blick hatte, kam derweil
eher über Einzelaktionen wie Leon Dobbratz´ Slalomlauf (Carsten Heise warf sich
noch rechtzeitig in den Abschluss, 7.) oder eine gegnerische Einladung zu
dessen aussichtsreich versiebter Doppelchance (20.).
Das Tor des Tages bescherte, Mitte des zweiten Abschnitts, eine rasch gespielte
Lehsten-Ecke, sodass der aufgerückte Till Reinsberg unbewacht zum 0:1
eindrücken konnte (53.). Ein Tor mit besonderer Note, coachte der
SG-Spielertrainer lange im SCS den 2007er-Jahrgang seines Sohnes.
Im Hier und Jetzt galt es aber, den Ex-Club vom eigenen Sechzehner wegzuhalten.
Schanze, inzwischen mit drei Spitzen (62.), wartete mit Christoph Käufers
Bogenlampe (Faustabwehr Steht, 66.) und vor allem mit Howells´ Drehschuss
(vorbei, 70.) noch einmal prickelnd auf.
Dass Nils Westerhaus zwischendurch die Vorentscheidung gegen Schlussmann Torben
Keller vergeigte (67.), blieb somit letztlich ungesühnt (67.).
Der wieder ertragslose SCS schließt die Serie in der rückzugszerrupften
Ü40-Bezirksliga 02 somit als sportlich Vorletzter ab - die – Kapelle um
Siegtorschütze Reinsberg geht durch den parallelen Sieg der Neuenfelder gegen
St. Pauli II (2:1) als Drittplatzierte in die knapp viermonatige Sommerpause.
Einem Wiedersehen in der Bezirksliga steht also nichts im Wege.
Tore: 0:1 Reinsberg (52.
Lehsten)
gelbe Karten: Buscke, Dias – keine
Schiedsrichter: Malcolm Ruhnau (SV
Groß Borstel)
Zuschauer: 20
Sonntag, 18. Mai 2025
Spielbericht TV Gut-Heil Wrist II - SV Eintracht Segeberg II 9er
Olari
macht´s alleine
Per
Traumtor und als Ball-Klau: Einzelkönner schürt Aufstiegshoffnung
Was für ein lauf! In den letzten zehn Spielen war es nur Tabellenführer TSV Kattendorf
gelungen, Zählbares gegen die Reserve des TV Gut-Heil Wrist zu ergattern. Nun
musste auch der letzte sonstige Gut-Heil-Bezwinger aus Segeberg (2:0 Oktober
2024) im Rückspiel dran glauben. Persönlicher Albtraum der Eintracht-Zwoten: Einzelkönner
Viorel Olari, der die Angelegenheit mal eben per Dreierpack klärte – und das
auch noch auf wahrlich Sportschau-taugliche Weise!
Bevor aber die Olari-Festspiele an der Quarnstedter Straße begannen, übten sich
die dominant auftretenden Hausherren in gepflegter Chancenverschwendung.
Insbesondere Angreifer Viktor Kovacs verstand die Welt nicht mehr, nachdem es
ihm gelungen war, das Ei mit dem ersten Kontakt als Aufsetzer über das leere
Tor zu schieben (24.). Phil Heicks Slapstick in der Entstehung (Luftloch am
eigenen Sechzehner) bleibt somit unbestraft…
Kurios ging es nur Atemzüge später weiter: Mit obligatorischem Rechtsdrall hob
Eintracht-Fänger Christopher Miermeister die Kugel unfreiwillig auf Olaris
linke Angriffsseite. Den Ball kurz zurechtgelegt, löffelte ihn die Rückennummer
4 aus über 40 Metern herrlich ins rechte obere Ecke (25.).
Da wollte sich Kollege Kovacs nicht lumpen lassen, doch auch Teil zwei seiner
Suche nach dem 22. Saisontor blieb durch Miermeisters Fußabwehr ein freudloses
Unterfangen (31.).
Dafür tobte sich Olari weiter aus. Listig klaute er Aliresa Nawaey vor der
Parzelle das Leder, um es frei vor Miermeister flach ins Netz zu setzen (36.) –
2:0!
Nur der lupenreine Hattrick sollte dem Dreh- und Angelpunkt des Wrister Spiels
verwehrt bleiben, als ihm kurz vor der Pause ein Rückraumversuch vom Spann
rutschte (44.). Das darf in Kreisklasse C auch ihm mal passieren!
Apropos missglückte Abschlüsse: Einen der wenigen für oft zu zaghaft in die
Zweikämpfe kommende Segeberger wuchtete Lasse Stahl, der wiederum persönlich
noch an einer strittigen Verwarnung wegen angeblicher Schwalbe (21.) zu
knabbern hatte, ansatzlos aufs Sporthallendach hinter dem Fangzaun (47.).
Viel mehr entwickelte sich auf stumpfem Geläuf erstmal nicht. Eine härtere
Gangart – nur selten vom Unparteiischen angemahnt – und nun sicherer
gestaffelte Segeberger veränderten die Matchdynamik nachhaltig, nachdem
Eintracht durch Jannes Thies-Stadt auf Flanke Thorge Johannißon gar zu einer
attraktiven Kopfballchance gekommen war (54.).
Erst als Olari seinen Schmerz aus dem gestempelten Fuß wieder rausgelaufen
hatte, machte Gut-Heil in der Schlussphase wieder etwas Betrieb, der abermals
Kovacs zweimal vor die Kiste führte, doch wieder blieb Miermeister jeweils Sieger
(80. & 90.).
Dass immerhin Kompagnon Olari noch einmal den wieder selbst gegen Nawaey
gewonnen Ball zum Hattrick, gleichbedeutend mit dem 3:0-Endstand, ins Netz
schob (90.+3), tröstete den sonst so treffsicheren Kovacs nicht. Nach dem
Abpfiff musste erstmal seine Eisteeflasche dran glauben. 25 Cent Pfand gibt es
für diese nicht mehr…
In der Kreisklasse C – Südwest-1 (Kreis Segeberg) kann sich sein Team dagegen
jede Menge kaufen: Da Konkurrent SG Weddelbrook/Nützen II bereits am
Freitagabend in Kattendorf unterlag (1:2), gehen die Wrister nun mit zwei
Zählern Vorsprung als Tabellenzweiter in den Finalspieltag. Ein erneuter Heimsieg
am Sonntag gegen die vorletzte Elf der FSG Trave-Land und die Promotion wäre
unter Dach und Fach.
Eintracht Segeberg II begrüßt zum Saisonabschluss schon am Freitagabend die
Drittvertretung der SG Oering-Seth zum direkten Duell um Platz 7.
Tore: 1:0 Olari (25.), 2:0
Olari (36.), 3:0 Olari (90.+3)
gelbe Karten: keine – Stahl
Schiedsrichter: Volker Hahn (SV
Alemannia Wilster)
Zuschauer: 30
Samstag, 17. Mai 2025
Spielbericht SC Sternschanze 1.B - FC Süderelbe 2.B
„Muster
gefunden“: SCS löst „Geduldsfrage“
Schanze-B1
lässt wieder viel liegen, macht binnen acht Minuten aber alles klar
Drei Spiele lang dauerte die Durststrecke für die bis auf Rang sieben der
U17-Landesliga durchgereichte Elf aus dem Schanzenpark, bis es am drittletzten
Spieltag der Runde 2024/2025 gegen den FC Süderelbe mal wieder klappte. „Dieser Erfolg ist absolut
wichtig, nach den ärgerlichen Ergebnissen in den letzten Wochen“, erklärte
Arthur Schreiber die besonders wohltuende Wirkung des „verdienten Siegs“, der
„noch höher“ als nur 3:1 hätte ausfallen können – gar müssen! Das Chancenplus
lag nämlich sofort auf Seiten der Gastgeber, die gegen hoch verteidigende
Neugrabener "massig Platz hinter dieser Kette“ vorfanden und diesen
vornehmlich in der Disziplin des Flugballs zu bespielen pflegten. „Wir haben
das eigentlich ganz gut gemacht, dass wir immer wieder Räume geschaffen haben; Laufwege
überragend angeboten haben, hinter die Kette. Und auch die Bälle kamen
tatsächlich gut.“.
Nur eines fehlte dabei: Das überfällige 1:0! An diesem hatte sich als erstes
der von Schreiber eingesetzte Kleon Lorenz versucht (Rettung von Torwart Oscar
Müller, 3.), ehe es Schreiber selbst vor dem Tor zu genau machen wollte (6.).
Zwischendurch war es vom Strafstoßpunkt auch Anton Kuhlmann nicht gelungen – er
scheiterte mit seinem schwach geschossenen Penalty an Müllers Füßen (5.).
Erneut Schreiber (Müller im Nachfassen, 11.) und Lorenz an den Querbalken
(21.), sowie links vorbei (28.), vermochten es auch nicht zu verhindern, dass
ein hoch überlegener Auftritt zum Geduldsspiel mutierte. „Wir hätten nach 15
Minuten eigentlich schon hoch führen müssen. Wir hatten auf jeden Fall unsere
Gelegenheiten: unseren Strafstoß, massig Eins-gegen-eins-Situationen, wo wir
den Ball nochmal querlegen hätten müssen. Und dann wäre auch das einfache Tor
gefallen. Da waren wir aber dann oft zu egoistisch vor dem Tor. Und deswegen
ist es auf jeden Fall eine Geduldsfrage gewesen“, bemängelte Schreiber das alte
Elend des Chancenwuchers.
Zudem traute sich nun auch noch der Tabellenvorletzte, dem im Erfolgsfall der
Sprung über den Strich winkte, ein wenig empor. Das ganze zwar ohne sportliche
Grenzbereiche für Schlussmann Shivnath Arora (22. & 44.), doch der Schock
einer Fast-Notbremse, die glimpflich mit der Verwarnung für den Goalie endete,
schreckte ausreichend auf (21.).
Nach einer knappen Stunde kam der SCS-Equipe schließlich die zündende Idee:
„Hinter die Kette kommen und dann den Ball querlegen. Das hat ganz gut
funktioniert, würde ich sagen. Und das haben wir auch gut umgesetzt“, jubelte
Schreiber. „Wir haben unser Muster gefunden!“. Erstmals zielsicher praktiziert,
als Lorenz bei Koyar Mohammeds Zuspiel von der Grundlinie einsam im Fünfer zum
erlösenden 1:0 vollstreckte (57.), wohingegen Lorenz´ direkt folgender
Verdopplung ein geistesgegenwärtig ausgeführter Freistoß vorausging (60.). Den
3:0-Nachschlag servierte mit Michael Michel sogar ein Blau-weißer: Noch bevor
Lorenz wieder in Mittelstürmerposition zur Stelle sein konnte, drückte der
16-Jährige das Ding ins eigene Netz (65.). Im Abstiegskampf binnen acht Minuten
komplett aus dem Spiel gepurzelt: da kommt Frust auf, der sich zunehmend in
„sehr, sehr viel Härte“ äußerte. Insbesondere der stets auch aufreizend
auftretende Schreiber bekam dies in Form einer Grätsche mit
offener Sohle von Gegenspieler Jonathan Lagemann schmerzhaft zu spüren (71.).
Warum der bereits verwarnte Kontrahent hier ohne weitere Disziplinarstrafe
davonkam, bleibt indes das Geheimnis des Schiedsrichters…
Einziger noch folgender Höhepunkt der zerfahrenen Schlussphase: Süderelbes
Ehrentreffer, den Schanze durch Till Steinfeld und dessen lässigen Ballverlust
am eigenen Sechzehner ermöglichte. Roman Zoll und Torschütze Maurice Wohlers setzten
sich mit reichlich Einsatz durch und verkürzten auf den 3:1-Endstand (77.), der
vor den letzten beiden Duellen mit den dadurch vorzeitig geretteten Lurupern
(sieben Zähler vor dem FCS) und Voran Ohe (2) keine Verbesserung der
Ausgangslage am Kiesbarg ermöglichte.
Schanze, das sich den Blick auf das Tableau spätestens seit dem 1:2 der
Vorwoche gegen TuS Berne spart, möge aus Sicht des FC Süderelbe gerne etwas
Schützenhilfe leisten, wenn es nach der nun wieder einmonatigen Ferienpause
nach Ohe geht.
Tore: 1:0 Lorenz (57.
Mohammed), 2:0 Lorenz (60. Spöhrer), 3:0 Michel (65., Eigentor, Spöhrer), 3:1 Wohlers
(77. R. Zoll)
gelbe Karten: Arora, Sütcü, Mohammed
– Rayeen, Langmann, Markaida Renteria
Schiedsrichter: Lap Chung Dang (SC
Victoria Hamburg)
Zuschauer: 40
besonderes Vorkommnis: Kuhlmann
scheitert mit Strafstoß an Müller, (5., Meier an Spöhrer).