Samstag, 28. September 2024

Spielbericht SV Groß Borstel 1.A - Barsbütteler SV 1.A

Schon zur Pause davongezogen
Heimsieg! SV Groß Borstel geht wichtigen Schritt gen U19-Oberliga

Welch ein schönes Bild über dem Sportpark „Hans Thanbichler“ zu Groß Borstel: Ein satter Regenbogen strahlte vom wolkenbehangenen Herbsthimmel. Ebenfalls ins Strahlen gerieten am Samstagnachmittag alle Beteiligten und Sympathisanten der U19 aus Groß Borstel. Drei wichtige Zähler hatte sich diese vor allem aufgrund einer zeigenswerten ersten Hälfte im Kampf um die Oberligaqualifikation zur zweiten Halbserie gesichert.
Dem Barsbütteler SV heizte man dabei bereits nach zehn Minuten trotz des meteorologischen Regen-Sonne-Kälte-Gemischs ordentlich ein. Leandro Frederico Neves hatte die Kugel nämlich zielgenau mit rechts von halbrechts in die lange Ecke manövriert (10.).
Zweimal war es danach an Frederik Wagner, den verdienten Vorsprung folgerichtig zu verdoppeln. Im Duell mit BSV-Schlussmann Philip Woebs zog er jedoch den Kürzeren (22.), während beim zweiten Anlauf das Aluminium einen Querstrich durch die Rechnung machte (27.).
Über diesen lenkte Woebs nach einer Ecke auf den früh überzogen wegen Ballwegschlagens (aus der Bewegung) verwarnten Henrik Heijink dessen gut getroffen Kopfstoß (39.).
Will das 2:0 denn etwa gar nicht fallen?! Doch! Wiederum im Kopfballduell gelang es Mattes Balschat schließlich, eine Schmidt-Flanke zum überfälligen 2:0 einzuschädeln (40.).
Und es kam noch besser, für die Grün-weißen, die eine lang und länger werdende Flanke auf den hinten lauernden John Bidlingmaier gar auf 3:0 zur Pause davonziehen ließ (42.).
Die Gäste vermochten dagegen wenig Konkretes zum Spielgeschehen beizutragen. Außer einer frei vor dem Tor verballerten Miletic-Chance (33.) war das Team, das hier immerhin um den Anschluss an die sechs Oberligaplätze spielte, nicht wirklich auf den Plan getreten.
Erst nach dem Wiederbeginn meldeten sich Nico Leiding und Co so richtig lebend, vollstreckte der bissige Außenspieler einen Freistoß von Kapitän Lennart Rescher mit gegnerischer Unterstützung im Fünfmeterraum zum verkürzenden 3:1 (53.).
Was nun folgte, war jedoch kein hoch inspirierter Sturmlauf der Mannen aus Hamburg-Ost, sondern eine mühsame Auseinandersetzung, die im Wesentlichen von intensiven Zweikämpfen lebte. Die Gäste fanden einfach kaum ein Mittel, die solide organisierten Gastgeber aus der Reserve zu locken. Im Gegenteil, hatten diese durch Luke Malaise sogar das vom sich breit machenden Woebs verhinderte 4:1 auf dem Fuß (59.).
Eine Frust-Gelbe für den überhart an der Seitenlinie grätschenden Konstantinos Matsios (86.) kam daher nicht aus dem luftleeren Raum.
Einen solchen fand mit der letzten Offensivaktion des Tages auch Leiding vor. Sein scharfer Freistoß von links kam gut, nur gelang es niemandem, im Sechzehner zu vollenden (90.+2). Die Punkte blieben damit beim Tabellendritten, der mit der bestens Abwehr der Liga (nur vier Gegentreffer) als Faustpfand vortreffliche Karten im Oberliga-Rennen hat.
Fünf Punkte Rückstand auf Rang sechs und der dürftige Auftritt von heute (vierte Schlappe in Serie) weisen dagegen am Soltausredder schon jetzt, wenngleich noch sechs Partien ausstehen, auf eine Frühjahresserie in der Landesliga hin.

Tore: 1:0 Frederico Neves (10.), 2:0 Balschat (40.), 3:0 Bidlingmaier (42.), 3:1 Leiding (53. Rescher)

gelbe Karten: Heijink, Frederico Neves, Helmbold, Habenicht – Matsios

Schiedsrichter: Arthur Erik Schreiber (SC Sternschanze, Note 3,5)

Zuschauer: 40








Sonntag, 22. September 2024

Spielbericht Glashütter SV II - Rahlstedter SC VI

Torreicher Interims-Start
Nach dem Trainer-Beben: GSV-Reserve zerpflückt den RSC

Turbulente Zeiten an der Poppenbütteler Straße! Denn während man sportlich im Mittelfeld der Kreisklasse 6 festhängt, galt es vor allem, kurzfristig ein neuen Trainer organisieren, hatte Andreas Hille in einer Nacht-und-Nebel-Aktion die Segel bei der Reserve des Glashütter SV gestrichen. Wie schön, dass die GSV-Welt immerhin während der 90 Spielminuten des achten Spieltags wieder im Sonnenschein badete.
Spiel Nummer eins unter Interimscoach Rüdiger Voß (Vater von Schlussmann Janik) hatte nämlich schnell seine Positivschlagzeilen aus Sicht der Norderstedter zu verzeichnen. Mit Präzision versenkte Ben Tresp einen seiner gefürchteten Freistöße flach zum raschen Vorsprung (7.), den Adian Sabic auf Tresp-Steckpass nur durch das Zutun der Querlatte nicht sofort ausbaute. Im Nachsetzen versuchte es Tresp dann selbst, scheiterte aber an RSC-Torwart Pascal Marx (8.).
Weitere gute Gelegenheiten kreierten die Roten unter der Septembersonne, die vor allem Spielmacher Tresp auf Temperatur zu bringen schien. Per Lupfer in den Lauf von Nicolas Waldmann schien ihm der der Scorerpunkt schon sicher, doch der Angespielte verfehlte knapp linksunten (40.).
Der Tabellenletzte aus Rahlstedt, mit der Empfehlung von nur einem Zähler bei 6:43 Toren angereist, konnte somit durchaus zufrieden sein, zumindest in puncto Zwischenergebnis nicht weit weg von der Musik zu sein.
Dies sollte sich jedoch bereits kurz nach dem Seitenwechsel ändern, als die Glashütter endlich ernst machten, Marvin Wolf im Strafraum zum langen Pfosten querlegte und Einwechsler Mika Kastner seinen Vater Nils am Spielfeldrand mit ungeahnten Torjägerqualitäten verzückte (50.).
Für den seit fünf Tagen 22-Jährigen auch ein persönlicher Befreiungsschlag, spielt er in den Planungen der Bezirksligamannschaft keine Rolle mehr.
Dafür lief es heute zwei Klassen tiefer wie am Schnürchen. Eine Torvorbereitung für Simon Beck vereitelte zwar das rettende Bein von Florian Baake (57.), doch dafür erhöhte Kastner mit Beharrlichkeit nur Wimpernschläge danach auf 3:0 (58.).
Zugabe gefällig? Aus 19 Metern war es die mutige und richtige Entscheidung, einfach mal mit rechts draufzuhalten – Hattrick (66.)!
Ob die Herren in Weiß dieses Hochgefühl diese Saison einmal erleben würden? Fraglich. Aus der dritten Reihe näherte sich Mikail Özdemir zumindest ansatzweise einmal dem gegnerischen Quader an (61.).
Ansonsten blieb es ein Sonntag ganz im Zeichen der „Schwäne“, die manierlich über die Stationen Steen und Tresp das 5:0 durch Beck herausschossen (74.).
Den 7:0-Endstand machten schließlich Benisa Boateng als Abstauber (80.) und Can Coskun per Foulstrafstoß (86.) perfekt. So schön kann alles sein, wenn es nur um Fußball geht…

Tore: 1:0 Tresp (7., direkter Freistoß), 2:0 Kastner (50. Wolf), 3:0 Kastner (58.), 4:0 Kastner (66. Tresp), 5:0 Beck (74. Tresp), 6:0 Boateng (80. Beck), 7:0 Coskun (86., Strafstoßtor, Foulspiel an Reichenbecher)

Schiedsrichter: Arthur Erik Schreiber (SC Sternschanze, Note 2)

Zuschauer: 40






Spielbericht SC Alstertal / Langenhorn 1. Alte Herren - Bramfelder SV 1. Alte Herren

Polzin zwischen Matchwinner und Spital
Erzittertes Pokalweiterkommen gerät für den BSV in den Hintergrund

Am Ende ganz knapp verpasste die Ü32 des SC Alstertal/Langenhorn am Sonntagmorgen die große Pokalüberraschung der zweiten Runde.
Erst als Schiedsrichter Marco Kopp die zwischenzeitlich für einen Krankenwageneinsatz unterbrochene Partie abpfiff, konnte sich der Oberligist von der Ellernreihe seines Weiterkommens sicher sein.
Bis tief in die zweite Hälfte hinein sah es noch nach einer problemlosen Sache für die Gäste aus. Nachdem SCALAs Tobias Ebert zu riskant im Sechzehner grätschte, netzte Robin Polzin vom Punkt aus zum 0:1 (21.), dem Kapitän Alexander Thiede im Konter gegen die Laufrichtung des Torwarts noch vor der Halbzeit die Verdopplung folgen ließ (33.).
Der BSV hatte die Lage fest im Griff, erhöhte kurz nach dem Pausentee gar auf 0:3. Sebastian Klitzkes Zuspiel nach rechts hatte Polzin gekonnt mitgenommen und so beste Aussichten zum Abschluss ins Torwart-Eck (37.).
Der zwei Klassen tiefer angesiedelte Bezirksligist gefiel zwar durchaus mit einer intakten Moral, doch während sie hinten Probleme mit dem gegnerischen Tempo plagten, blieb man vorne stets am souveränen Abwehrverbund der Bramfelder hängen – bis zur 43. Minute, als Sven Schröder einmal von links flankte und Ole Koch sträflich alleingelassen auf 1:3 verkürzen konnte.
Plötzlich waren die Platzherren voll im Spiel, doch völlig unnötig warf man sich durch eine Ampelkarte für Torschütze Koch selber einen Knüppel zwischen die Beine (60.). Zweimal binnen weniger Minuten flog er noch nach Ballabgabe jeweils in seinen Gegenspieler hinein – das gehört bestraft!
Platz zum Kontern also für das Oberligateam, das bei Thiedes schön im Doppelpass mit Heiko Stockhausen herausgespielter Chance aus spitzem Winkel nur an Schlussmann Christopher Niemeyer scheiterte (63.).
Kurz darauf die nächste Gelegenheit zur Entscheidung, hatte Michael Breuer den Torsteher bereits hinter sich gelassen. Diesmal war die Hereingabe auf den nicht perfekt besetzten zweiten Pfosten vielleicht nicht die Ideallösung…
Somit blieb das große Zittern bis zum Ende, zumal Daniel Busse mitten in der für fünf Minuten angesetzten Nachspielzeit einen durchgerutschten hohen Ball zum 2:3-Anschlusstreffer verwandelte (70.+3).
Unfreiwilligen Gegenwind für SCALAs engagierte Aufholjagt verursachte kurz darauf Doppeltorschütze Polzin, den es ohne gegnerisches Zutun das Knie zerlegte (70.+4). Eine schiere Ewigkeit dauerte es, bis der Rettungswagen den verletzten Bramfelder gen Spital beförderte. 75 Rest-Sekunden drängte der Landesligaabsteiger bedrohlich, aber ohne den finalen Abschluss, auf das Elfmeterschießen, das dem BSV letztlich erspart blieb.

Tore: 0:1 Polzin (21., Strafstoßtor, Edert an Baumert), 0:2 Thiede (32. Polzin), 0:3 Polzin (37. Klitzke), 1:3 Koch (43. Schröder), 2:3 Busse (70.+3)

Schiedsrichter: Marco Kopp (SC Sternschanze, Note 3)

gelb-rote Karte: Koch (SCALA, 60., wiederholtes Foulspiel)

Zuschauer: 40





Samstag, 14. September 2024

Spielbericht SC Victoria Hamburg 2.C - Holsatia im EMTV 1.C

Leichtes Spiel über außen
Vicky-2011er vergolden ihren Oberliga-Saisonstart

Zweite harte Aufgabe der neuen Saison und wieder musste die U14-Oberligatruppe von Holsatia Elmshorn Nehmerqualitäten beweisen.
Nach dem Neunerpack zum Auftakt gegen den USC Paloma hagelte es beim SC Victoria ein halbes Dutzend an Gegentoren – 0:6 am Ende.
Gemessen an den Spielanteilen, gar noch etwas niedrig, diktierten die Gastgeber das Geschehen von Beginn an nach Belieben, um bereits früh im Spiel erste Torchancen zu generieren. Eine davon wurde Paul Fanter zuteil, als dieser von halbrechts freie Bahn hatte und nur noch von Holsatia-Schlussmann Sajad Hosseini aufgehalten werden konnte (6.).
Weniger gab es für den Goalie im Strafstoßduell mit Hamza Ben Abdessalem auszurichten. Souverän verwandelte Vickys Nummer zehn den zuvor ungestühm mit zu viel Körpereinsatz verursachten Schuss aus elf Metern zum 1:0 in die linke untere Ecke (10.).
Kurz darauf war der Spielstand bereits verdoppelt, zog Lian Dartmann konsequent wie erfolgreich aus der zweiten Reihe ab (15.).
Weitere Treffer lagen in der Folge für die Dunkelblauen in der Luft, doch erst nach dem Seitenwechsel wollte die Kugel wieder den Weg über die Linie finden. Wie am Schnürchen ließen die Victorianer die Pille laufen, bis Cosmo Springer Fanters Querspielen aus kurzer Distanz, frei einlaufend, zum 3:0 nutzte (40.).
Diesmal höchst persönlich schraubte der fleißige Fanter das Ergebnis zehn Minuten später weiter hoch, profitierte er nun selbst von einer Hereingabe des eingewechselten Luke Wieland (55.).
Ebenso von der Bank gekommen war Noan Furthmann, Schütze des 5:0, das aus einem rasch ausgeführten Einwurf heraus entstand (55.). Irgendwie ein bezeichnendes Tor, bekamen die gestreiften Gäste die Außenbahnen nie wirklich dicht.
Immer wieder brachen die quirligen Lokstedter über die Flanken durch. So auch noch einmal bei der 6:0-Endnote, die nach einem etwas sehr hohen Bein im Mittelfeld ihre Entstehung über links erfuhr. In der dritten Welle war es schließlich Ben Abdessalems Drehschuss, der aus zentraler Position das letzte Hurra des Tages markierte (70.).
Der SCV gehört somit zu einem Trio, das jeweils beide Auftaktspiele gewann, während sich die Elmshorner als einziges Team ohne Torerfolg (heuer gelang trotz des einen oder anderen Ansatzes über den flinken Mandela Owusu nicht eine einzige Tormöglichkeit) am Tabellenende wiederfinden.  

Tore: 1:0 Ben Abdessalem (10., Foulstrafstoß), 2:0 Dartmann (15. Fanter), 3:0 Springer (40. Fanter), 4:0 Fanter (50. Wieland), 5:0 Furthmann (55.), 6:0 Ben Abdessalem (70.)

Schiedsrichter: Arthur Erik Schreiber (SC Sternschanze, Note 3)

Zuschauer: 52



Freitag, 13. September 2024

Spielbericht TuS Appen - SV Lieth II

Die Rudeks in beide Tore
Spektakel am Almtweg! Später Strafstoß bringt noch den Ausgleich  

Wilde Fahrt im Tabellenmittelfeld! Fröhlich hin und her ging es im freitäglichen Fluchtlichtklick am Almtweg zu Appen.
Acht Tore und hatten die Schaulustigen, die es am wohl letzten Sommerwochenende des Jahres ins Kasernenörtchen trieb, zu bestaunen.
Dass deren Verteilung am Ende pari pari erfolgte, vermochte angesichts der ersten halben Stunde freilich überraschen.
Zwar lag der erste Treffer nach schwachem Rückpass als erstes auf den Füßen des Liethers Leon Diedrigkeit, der am sich breit machenden Enrico Carl scheiterte, doch im direkten Gegenzug gelang Marlon Deletz stattdessen im Angesicht mit Gäste-Schlussmann Stephan Weckwert das 1:0 (6.). Ein gleich doppelt schmerzhaftes Gegentor für den 39-jährigen Ex-Ligatrainer, blieb dieser hierbei mit der Fußspitze im Rasen hängen. Zehn Minuten ruhte das Spiel zur Verletzungsunterbrechung, ehe Weckwert erst nach Anbruch der zweiten Hälfte mit Blaulicht ins Spital chauffiert wurde. Simon Stuck tauschte das Leiberl mit der Nummer 11 gegen das Torwartjersey und kassierte rasch das 2:0 – durch Mitspieler Lasse Rudek, der eine Deletz-Ecke unglücklich ins eigene Netz steuerte (26.).
Offensiv riskierten die gebeutelten Gäste, die sich immer wieder auf individuelle Fehler des Gegners verlassen konnten, zunehmend mehr. Lukas Brant versuchte es mit der Überrumpelungstaktik gegen den weit vorstehenden Schlussmann (43.), woraufhin es im schnellen Angriff über links besser klappte. Mit Platz im Sturmzentrum verkürzte der 20-Jährige noch im ersten Viertel der zwölfminütigen Nachspielzeit auf 2:1 (45.+3). Und es kam noch besser, für die Roten, war der Rückstand durch Michel Cords kurz darauf gar egalisiert (45.+6).
Etwas härtere Kost boten die Teams mit getauschten Seiten an. Die Intensität stieg – das Spielniveau nicht, doch die Schlussphase sollte es noch einmal in sich haben!
Was den Gästen bei einem Freistoß des omnipräsenten Deletz gelang (67.), blieb den Gastgebern am eigenen Sechzehner verwehrt. Die Pille wollte nicht hinten raus, sodass Finn Struve aus 20 Metern mit rechts das umjubelte 2:3 herausschoss (77.).
Sofort verhallt war das Frohlocken direkt im Anschluss, als wieder ein Eckstoß, diesmal von Deletz mit der Rübe untergebracht, das 3:3 bedeutete (78.).
Aus spitzem Winkel ergab sich für den eingewechselten Sven Kremer gar die durch eine Rettungstat vor der Linie vereitelte Chance zur Wende (82.), die auch Deletz auf Zuspiel Kremers zentral vor dem Gehäuse nicht gelingen sollte (83.).
Bekanntlich sind ja aller guten Dinge drei, dachte sich auch Jannes Roll, den ein Perinan-Steckpass in die Poleposition zum flachen 4:3 in die lange Ecke brache (85.).
TuS Appen auf dem Weg zum vierten Saison-Dreier, doch Schiedsrichter Bartu Öncan hatte andere Pläne. Bei einem Freistoß, den Lucas von Appen (für Lieth) von links brachte, beförderte es zwei Klein Nordender auf den Hosenboden – Strafstoß! Eine durchaus als mutig einzustufende Schiedsrichterentscheidung…
Finn Rudek nahm das Geschenk dankend an und verlud den Keeper zum abermaligen Gleichstand (90.+1), der auch den ausgiebigen Rest der Nachspielzeit überdauern sollte. Der Anschluss an das Verfolgerfeld hinter dem souveränen Tabellenführer aus Haseldorf ist den Roten damit spät aus der Hand gerissen.

Tore: 1:0 Deletz (6.), 2:0 L. Rudek (26., Eigentor, Deletz), 2:1 Brant (45.+3), 2:2 Cords (45.+6), 2:3 Struve (77.), 3:3 Deletz (78.), 4:3 Roll (85.), 4:4 F. Rudek (90.+1, Strafstoßtor)

gelbe Karten: Hippe, Liedtke, Kremer – F. Rudek, von Appen, Kummert

Schiedsrichter: Bartu Öncan (FC Union Tornesch, Note 5)

Zuschauer: 50

Sonntag, 8. September 2024

Spielbericht Gencler Birligi Elmshorn - Holsatia im EMTV II

Quittung per Eckstoß
Schusspech, Abseitspfiffe und eiskaltes Holsatia vermiesen Gencler das Derby

Große Enttäuschung im Krückaustadion! In der Kreisklasse 1 zwar weiter ungeschlagen, aber dennoch mit zwei verlorenen Punkten beendete das Team von Gencler Birligi seinen sechsten Spieltag auf eigenem Rasen.
Hoch überlegen hatte man dort sein Derby gegen die Reserve von Holsatia Elmshorn gestalten können, doch am Ende langte es lediglich zum Remis.
Bereits in der Anfangsviertelstunde hatte sich der Streit mit der eigenen Chancenverwertung angedeutet, als Sercan Meric einen Haken schlug und mit links drüber zielte (10.), während Gökalp Bas direkt vor einem Zusammenprall mit Holle-Keeper Christian Walloschek nur den Pfosten traf (11.).
Wie gut für die Gastgeber, dass wenigstens Majed Eklim genau erfasste, wo das Tor stand. Bas hatte eine Flanke von rechts noch im Fallen zum zentral mit rechts abziehenden „16er“ weitergeleitet (14.).
Gencler nun auch im Spielstand voll in der Vorhand, nur das zweite Tor wollte einfach nicht fallen. Eine Doppelchance, die ein Meric-Ballgewinn gegen Marc Homburg einleitete, vergeigten Bas und Meric aussichtsreich (19.); das Kopfballtor von Bas im Rahmen der anschließenden Ecke zählte wegen Abseits nicht…
Auch eine Ruhephase im Spiel beherrschten die Gastgeber problemlos, woraufhin sie den zweiten Abschnitt unter der brennenden Sonntagssonne mit einem weiteren zurückgepfiffenen Treffer, diesmal durch Wassem Eklim, eröffneten (47.).
Immer wieder boten sich auch in der Folge feinste Einschussmöglichkeiten, die die Roten aber stets zu hektisch sausen ließen. Und auch das diesmal extrem knappe Abseitstor Nummer drei sorgte nicht nur beim Schützen Bas für weiteren Verdruss (81.).
Fast klischeehaft kam da der späte Ausgleichstreffer des Aufsteigers in den gestreiften Trikots daher. Fabian Kühl hatte jene Ecke geschlagen, die der zu Beginn mit ihm draußen sitzende Niklas Viera Gerkens im Sechzehner einlochte (89.). Da half auch M. Eklims Rettungsversuch auf dem Kreidestreifen nichts mehr.
Nur wenige Augenblicke später drohte gar die Höchststrafe, freute sich Holsatias Mert Karakaya bereits über den Siegtreffer im Konter – zu früh, denn diesmal erkannte Schiedsrichter Rainer Sierk auf Abseits der Holsaten – Glück für Gencler, das in der Nachspielzeit durch einen Hashimi-Kopfball, den Walloschek klasse abtauchend entschärfte, noch einmal zu einem echten Hochkaräter kam (90.+2).
Doch auch eine siebenminütige Überzahl nach Karakayas dummer Ampelkarte für wiederholtes Meckern (90.+4) vermochte dem ambitionierten Vorjahressiebten nicht mehr zum dritten Saisonsieg verhelfen. Holsatia II baute dagegen mit Fortuna und der Effizienz die eigene Serie auf nun drei Partien ohne Niederlage aus.

Tore: 1:0 M. Eklim (14. Bas), 1:1 Viera Gerkens (89. Kühl)

gelb-rote Karte: Karakaya (Holsatia II., wiederholtes Meckern, 90.+4)

Schiedsrichter: Rainer Sierk (Sportfreunde Uetersen)

Zuschauer: 65





Samstag, 7. September 2024

Spielbericht SC Sternschanze 1.B - 1. FC Quickborn/TuS Holstein Quickborn 1.B

SCS besiegt seine Dämonen
Endlich wieder ein Auftaktsieg: Schanze trotzt dem Elfer-Versagen

Erstmalig seit drei Jahren gelang den ersten 2008ern des SCS ein Erfolg zum Start in die neue Punktspielsaison „Der Auftakt ist auf jeden Fall geglückt!“, freute sich Kapitän Arthur Schreiber über ein „sehr, sehr gutes Spiel“, dem „bis auf die Chancenverwertung“ gar das Prädikat „überragend“ zu verleihen war.
Widergespielt hatte sich dies im Spielstand zunächst nicht. „Bis auf das letzte Drittel haben wir das sehr gut gespielt“, lautete da die passende Einschätzung des Geschehens, das Schanze mit mehr Spielanteilen gegen eine couragiert und lauffreudig beginnende Spielgemeinschaft aus Quickborn weitgehend im Griff hatte – jedoch ohne ekstatische Torgefahr.
Für diese sorgte nach der hitzebedingten Trinkpause erst ein berechtigter Strafstoßpfiff. Erst im Nachschuss verstand es Torjäger Marvin Bonsu, das Leder reaktionsschnell im Netz unterzubringen (26.).
Etwas anders gestaltete sich der Sachverhalt im nächsten Duell aus elf Metern, das Schlussmann Onno Zimdars nicht nur selbst verursacht, sondern auch gleich im geschwinden Abtauchen in sein rechtes Eck gegen Baran Sütcü glänzend für sich entschied – Fehlschuss Nummer zwei der Gastgeber (34.)!
Und wer es vorne nicht geregelt bekommt, fängt sich eben hinten einen. So geschehen kurz vor der Pause, als ein langer Ball die marineblaue Abwehrkette aushebelte und Lennard Valentin mit rechts ins lange Eck den überraschenden Halbzeit-Gleichstand herstellte (40.). „Da kommt halt 40 Minuten nichts auf dein Tor und dann kommt aus dem Nichts irgendein langer Ball und du musst wach sein. Wir waren dann halt nicht wach“, erläuterte Schreiber das etwas fahrige Abwehrverhalten beim Gegentreffer, den nach dem Seitenwechsel ausgerechnet ein abermaliger Freischuss aus zehn Yards wieder egalisierte. Völlig ungestüm war Michel Sequera Lares in Theo Spöhrer hineingerauscht, sodass der eingewechselte Shahab Ahmadi von der Strafstoßmarke das sichere 2:1 markierte (53.). Aller guten Dinge sind dann manchmal tatsächlich drei… Ein Kuriosum, das Schreiber naturgemäß ärgerte: „Drei Strafstoßschützen – einer trifft: Das ist schwach. Da müssen wir auf jeden Fall mal dran arbeiten!“.
Arbeiten tat man in der Folge mit feiner Klinge, lief die Kugel äußerst manierlich durch die SCS-Reihen. Als „großer Vorteil“ stellte sich dabei auch der sonst nicht so sehr geliebte Polizeisportlatz mit seinen üppigen Raumdimensionen heraus. Mit „massig Platz“, „viel mehr Anspielmöglichkeiten“ und „viel, viel mehr Räumen, die wir bespielen können“ gelang gegen einen konditionell nachlassenden Aufsteiger ein überlegener Auftritt, der vor allem bei Ahmadis fein über Julius Ahrens und den von links hereingebenden Spöhrer herausgespielten 3:1 verzückte (58.).
Zu kritisieren blieb letztlich nur, dass die Heim-Elf nicht noch deutlich mehr Kapital aus dem Übergewicht schlug, als es letztlich mit dem erreichten 4:1 gelang. Bereits eine knappe Viertelstunde vor Ultimo hatte Kleon Lorenz den Schlusspunkt cool vor dem Tor gesetzt, nachdem Hannes Lohstöter das Abseits bei Baran Sütcüs langem Schlag aufhob (66.).
Gegen den Glashütter SV, für Schreiber „der vielleicht schwerste Gegner dieser Hinrunde“, wird sich Schanze daher „noch ein bisschen steigern“ müssen, um gegen die Norderstedter mit ihrer „guten Spielidee“ zu bestehen.
„Wir haben eine gute Spielanlage, eine sehr starke erste Elf und fünf Ersatzspieler, die diese erste Elf im Leistungsniveau ergänzen“, sieht Spielführer Schreiber jedoch keinen Grund, sich mit seinem Team, das „nur in der Kader- Tiefe – nicht in der Qualität“ schrumpfte, zu verstecken. „unter die Top 4“ könnte es laut des Spielmachers, „realistisch gesagt“, für das lediglich 17-köpfige Gros am Ende gehen. Der Anfang dafür ist jedenfalls gemacht.

Tore: 1:0 Bonsu (26., Strafstoßnachschuss), 1:1 Valentin (40.), 2:1 Ahmadi (53., Strafstoßtor, Sequera Lares an Spöhrer), 3:1 Ahmadi (58. Spöhrer), 4:1 Lorenz (66. Sütcü)

gelbe Karten: keine – Zimdars, Sequera Lares

Schiedsrichter: Volkan Özkan (SV Groß Borstel)

Zuschauer: 30

besondere Vorkommnisse:
- Bonsu scheitert mit Foulstrafstoß an Zimdars (26.).
- Sütcü scheitert mit Foulstrafstoß an Zimdars (Zimdars an Bonsu, 34.).


Blieb als einziger sicher vom Punkt: Shahab Ahmadi.




Freitag, 6. September 2024

Spielbericht SC Victoria Hamburg V - SC Alstertal/Langenhorn IV

Streamer bleiben in Schlagdistanz
Zweites 2:1 in Folge: Victoria V hält den Anschluss an die Spitze

In der Vorsaison hauchdünn an der Kreisliga-Promotion gescheitert, arbeitet die Streamertruppe von Victoria 5 im nächsten Anlauf nun langsam ans Obergeschoss der Kreisklasse 6 heran.
Im Freitagabendheimspiel gegen die Viertvertretung des SC Alstertal/Langenhorn, die aus dem HFV-Pokal noch positiv bekannt ist (5:3-Auswärtssieg), hatte man Ball und Widersacher schnell im Griff und die Führung schnell auf dem Fuß von Alexander Keck. Jedoch scheiterte dieser nach Vorarbeit Hans Wüstling über links gleich doppelt am heuer bestens aufgelegten Tomas Bjarnason (5.).
Auch weitere Top-Chancen des teils zu arrogant abschließenden Torjägers a.D. vermochten die Blauen nicht in Front zu bringen (16., 20. & 30.).
Erst von der 10-Yard-Marke aus bescherte der einstige Quickborner seinen Farben das Hochgefühl der Führung, nachdem Leon Kroiß bei einer Einwurfsituation regelwidrig in die Mangel genommen wurde (33.).
Erst zum Ende des lange unter widrigen Lichtbedingungen gespielten ersten Abschnitts traute sich auch der biedere Aufsteiger nach vorne. Nach innen gezogen, verzog Sascha Nicolaisen deutlich (38.), um es per Freistoß, knapp drüber, schon besser zu machen (45.).
Aus dem Spiel heraus, genauer gesagt, durch ein starkes Solo nach eigenem Ballgewinn hinter Mittelinie, leistete Marko Mlinac auf der Gegenseite den idealen Service, der in einer Flanke für den verdoppelnden Kurzdistanzkopfball Maximilian Stemmlers mündete (52.). „Ausgerechnet…“, dürfte sich der geneigte Fan des Mannschaftsgründers mit seinen knapp 2,4 Millionen YouTube-Abonnenten gedacht haben…
Die Gäste aber schlugen keine sieben Minuten später zurück. Im aktiven Doppelpass löste sich Nicolaisen über links, um Tapio Maus in der Mitte zu bedienen. Dass dieser seinen massigen Platz in der Parzelle wiederum im Rabona-Stil ins lange Eck nutzte, dürfte dem Hausherrn indes den einen oder anderen Video-Klick zur Werbeeinnahme mehr bescheren…
Eine halbe Stunde blieb den Nord-Hamburgern um Spielertrainer Jonas Piechura noch, doch die besseren Möglichkeiten gehörten weiter Keck und Co. So zielte der Haupthaarlose von halblinks an den Pfosten (62.), während es die Kollegen nicht besser machten. Vor allem mit dem herausschnellenden linken Fuß trieb Gäste-Fänger Bjarnason den Gegner ein ums andere Mal in den Wahnsinn.
So blieb SCALA, das in der Zwischenzeit Glück hatte, dass Maus trotz zweiter gelber Karte für Taktikfoul Nummer zwei weiter Teil des Spiels bleiben durfte (87.), bis zum Ende in der Verlosung um das Zählbare.
Eine letzte Schusschance für den eingewechselten Jason-Lee Günther endete allerdings mit einem Schüsschen in die Arme des nicht geforderten Tormannes – die Punkte blieben im Stadion Hoheluft!

Tore: 1:0 Keck (33. Strafstoßtor), 2:0 Stemmler (52. Mlinac), 2:1 Maus (59. Nicolaisen)

gelbe Karten: Auge, Ndow, Diaconita – Maus (2x), Magens

Schiedsrichter: Arthur Erik Schreiber (SC Sternschanze, Note 5: zerstörte sich seine souveräne Gesamtleistung mit der folgenlosen „Doppelgelben“ für Maus (83.) und weiteren formalen Nachlässigkeiten.)

Zuschauer: 150

Mittwoch, 28. August 2024

Spielbericht SC Sternschanze 1.B - FC Teutonia 05 1.B

„nicht weit von der Landesligaverfassung weg“
Noch etwas unfitte Schanze-B1 unterliegt Teutonia 05 im Test mit 2:5

Den ersten echten Test der neuen Saison mit 2:5 verloren und doch ließ die U17-Landesliga-Elf des SC Sternschanze eine akzeptable Visitenkarte auf eigenem Geläuf zurück. Als „im Großen und Ganzen echt in Ordnung“ bewertete Kapitän Arthur Schreiber den Auftritt am letzten Sommerferientag gegen den Oberligisten Teutonia 05.
Nach einem diffizilen Dutzend an Anfangsminuten, in denen man sich noch schwierig tat, sich aus Teutonias Druck zu lösen, stand bereits die Hypothek eines 0:2-Rückstands. „dumm in Rückstand gegangen“ waren die Schanzer durch Maksim Marinkovic, dem der zentrale Abschluss per Ballverlust im kurzen Aufbau quasi auf dem Silbertablett serviert wurde (2.), ehe Henoc Dogbe-Ameha sicherlich schon mal mehr Gegnerdruck als bei seinem freien Rechtsschuss zum 0:2 erlebte (12.). „Das ist dann auch einfach Oberligaqualität – das muss man akzeptieren“, ordnete Schreiber den nicht nur bei diesen Gegentreffern vorhandenen Tempounterschied im Handeln ein.
Apropos Tempounterschied: In physischer Form demonstrierte diesen 05-Offensivrenner Elias Zarbal, der seinen Ex-Kollegen beim 0:3 besonders schmerzhaft davonflitzte. Lang war der bis zu seinem überraschenden Wechsel im Winter 2022/2023 für den SCS kickende Zarbal geschickt worden, um im Vollsprint vor dem Tor keine Feder zu lassen (25.).
Ansonsten hatte sich das Schanzenteam aber ordentlich gefangen und vor allem „das umgesetzt, was wir gestern nicht richtig geschafft haben: Ruhe ins Spiel reinzubringen, unsere Ballbesitzphasen zu haben und den Gegner mal laufen zu lassen“, freute sich Schreiber, der als Flankengeber für den akrobatisch verfehlenden Marvin Bonsu am ersten SCS-Höhepunkt beteiligt war (13.), nicht nur darüber, dass man „mit der Zeit immer variabler“ wurde.
Die Belohnung dafür blieb jedoch zunächst aus, fing man sich kurz nach dem Seitenwechsel sogar das stilisiert über rechts herausgespielte 0:4 durch – erneut – Zarbal (43.).
Den Überraschungseffekt des Wiederanstoßes nutzte Marineblau dann prompt zur Verkürzung, die dem durchgestarteten Theodor Spöhrer nach Schreibers von Kleon Lorenz verlängertem Zuspiel gelang (44.).
„Noch nicht landesligatauglich“ blieb jedoch das Defensivverhalten, das auf der anderen Seite auch durch „läuferische Defizite, an denen kann man aber noch gut arbeiten kann – wenn man das möchte“ das 1:5 nach ähnlichem Muster des 1:4 durch Marinkovic zugelassen hatte (52.).
Immerhin blieb diesmal das fast obligatorische Gegentor nach Eckstößen aus: „Da hat sich das Eckentraining vielleicht auch ausgezahlt.“. Baran Sütcüs Kopfball ans Quergebälk, den Gustav Maternes Ecke initiierte hatte, stiftete sogar eigene Hochgefahr (59.).
Ein anderer ruhender Ball, nämlich Bonsus Strafstoß, nachdem ihn Abdul Rahman Mohamad ungeschickt mit dem Stocher-Bein im Sechzehner gelegt hatte, verkürzte schließlich nicht unverdient auf den 2:5-Endstand (71.), den drei Schanze-Gelegenheiten in der Schlussphase noch weiter hätten aufhübschen können (76., 78., 80.+1).
Auch so blieb aber der Eindruck, dass man „gar nicht so weit von der Landesligaverfassung weg ist, denn bis auf unsere Fitness war das für mich ein gutes Spiel“, so Schreiber, der sich mit seinen Kollegen bereits am kommenden Wochenende über den nächsten Besuch eines Oberligisten zum Testspiel freut, wenn mit der Zweitvertretung von Vorwärts/Wacker Billstedt ein Team der Marke „neu zusammengewürfelt“ am Wasserturm aufschlägt.

Tore: 0:1 Marinkovic (2.), 0:2 Dogbe-Ameha (12. Zarbal), 0:3 Zarbal (25.), 0:4 Zarbal (43. Hoxhaj), 1:4 Spöhrer (44. Lorenz), 1:5 Marinkovic (52. Hoxhaj), 2:5 Bonsu (71., Strafstoßtor, Mohamad an Bonsu)

Schiedsrichter: Joost Friedrich Kinzelbach (GW Eimsbüttel, Note 5: machte trotz einer fairen Partie keine gute Figur, keine erkennbare Linie bei der Bewertung von Zweikämpfen, dazu einige unglückliche Abseitsentscheidungen, ließ zu viele Reklamationen zu, die den Eindruck erweckten, Entscheidungen wären auf Zuruf getroffen worden)

Zuschauer: 28




Samstag, 24. August 2024

Spielbericht TSV Sasel III - VfL Hammonia III

Hammonia III im Selbstzerstörungsmodus
Bitteres Lehrgeld: Neuling verschenkt Punktgewinn in der Nachspielzeit

Groß war die Freude bei Aufsteiger Hammonia III über den ersten Kreisliga-Dreier der Vereinsgeschichte. Nur sechs Tage danach ist das Frohlocken über das 3:1 gegen die Hamburg Hurricanes der Frustration über eine komplett unnötige Niederlage – der Dritten im vierten Match – gewichen.
Das etwas verzögert angestoßene Gastspiel in Sasel (Das Schiri-Gespann gönnte sich bei Sommertemperaturen einen doppelten Einsatz am Parkweg) hatte bereits ab der Anfangsphase unter einem schlechten Stern gestanden, nachdem das lange Bein von Verteidiger Victor Valenzuela Lobos einzig dazu taugte, Außenspieler Marvin Heinrichs im Sechzehner auf die Bretter zu schicken. Till Weise freute es und so versenkte der „32er“ den fälligen Strafstoß sicher rechtsunten (14.).
Mehr als eine halbe Stunde lang bekamen die Sonnenanbeter auf der ordentlich gefüllten Tribüne daraufhin Zeit, über die elementaren und weniger wichtigen Themen des menschlichen Daseins zu philosophieren, denn auf dem Kunstgrün spielte sich außer einem Festival der Fehlpässe und Unzulänglichkeiten nahezu nichts ab, bis sich der Neuling in der Extrazeit vor dem Pausenpfiff wieder selbst schwächte.
Mit Voll-Karacho rauschte Linksverteidiger Sebastian Pignatelli vollkommen überflüssig in Weise hinein, was ihn die weitere Spielteilnahme kostete – glatt Rot (45.+2)!
Das wohl Schlimmste am Feldverweis dürfte jedoch die Verdammnis dazu, sich den dargebotenen „Fußball“ von draußen anschauen zu müssen…
„(…) das ist unser Spiel: Druck zu machen, Tempo und alles mit Tempo zu spielen. Und in der ersten Halbzeit war nichts davon – gar nichts!“, fand Julian Höger aus Hammonias Trainerteam passende Worte zur Niveaulosigkeit des ersten Durchgangs.
Doch es wurde leicht besser. Auch, weil Offensivstandards vermehrt Einzug in die Partie fanden. So flog ein Diallo-Kopfball nach Eckball nur knapp über den TSV-Kasten (50.), während der nächste ruhende Ball tatsächlich den Ausgleich in Unterzahl herbeiführte. Hoch in den Pulk brachte Emmanuel Ndiessome einen Freistoß, den der zum zweiten Abschnitt gebrachte David Rubilar mustergültig rechtsoben einköpfte (53.).
Doch was wäre der VfL ohne seine chronische Selbstschwächung? Mit einem Katastrophenrückpass „krönte“ Raphael Leist seine bizarre Vorstellung, was der lauernde Nick Bretschneider geradewegs als Einladung zur erneuten TSV-Führung verstand (55.).
Zweimal fanden die Gastgeber in der Folge die große Chance zum Vorsprungsausbau vor. Julian Schramm blieb allerdings an Leon Hebarts Fußabwehr hängen (64.), während Mannschafts-Küken Jason Lucht (19) vor dem Tormann wohl lieber den Lupfer bemüht hätte (66.).
Und die Gäste? Die meldeten sich nach längerer Offensivabstinenz auch mal wieder zurück, als Diallo eher zufällig in die ungenutzte Poleposition zum 2:2 kam. Mit voller Breite war es Sasel-Fänger Timon Lauts gelungen, den technisch nicht unbegabten 27-Jährigen in die Schranken zu weisen (71.).
Dies gelang zum Auftakt der Schlussphase auch Schiedsrichter Leif Menke (SC Sternschanze), der dem wegen Meckerns vorbelasteten Diallo für ein verwarnungswürdiges Foul nicht die mögliche Hinausstellung reindrückte, sondern gut mit einer eindrücklichen Philippika fuhr (78.).
Etwas mehr musste es da beim Strafraumduell Senft/Dogu sein. Den Stürmer-Routinier im Sechzehnmeterraum zu Fall gebracht, setzte es nicht nur den Gang zur Strafstoßmarke, sondern obendrauf auch noch die zweite Gelbe für den nun verwiesenen Zentrumsverteidiger (90.). Noch schlimmer aber für die Parkwegler: Dogu schickte ihren Schlussmann beim Penalty auch noch in die falsche Ecke – 2:2!
Weg war der Heimsieg – oder doch nicht?
Denn abermals schalteten die Hammonen auf den Selbstzerstörungsmodus. Erst spekulierte man vergeblich auf den Ball im Aus, dann bei der zugelassenen Flanke Luchts zu Unrecht auf Abseits. „Alle schlafen, weil der Abseitsruf kommt“, ärgerte sich Julian Höger aus dem Trainerteam über den Leichtsinn seiner Kapelle. „Das ist halt die erste Saison in der Kreisliga. Kreisklasse war eben halt nur ein Schiri. Da hast du den Einfluss mit Abseits-Rufen, weil er alleine ist und auch nicht mehr den guten Winkel hat, aber trotzdem musst du erstmal weiterspielen.“. „Ich verstehe auch nicht – auch wenn es dann zehn gegen zehn ist – weil wir hinten platt waren, müssen wir sagen; wir sind jetzt zufrieden und sichern ab. Nein, der Ball wird schnell rausgeholt, wir machen´s schnell und machen noch einen. Leute, das ist zu viel! Wir sind hinten immer wieder offen gewesen und wir machen weiterhin dieses Risikospiel – warum?!“, richtete sich der Groll aber vor allem an das taktische Ungeschickt auf dem Platz. Ein Spiel, in dem man zuvor „mit einem Sieg gerechnet“ hatte, ist somit trotz allem Gegnerscouting im Vorfeld gänzlich hergeschenkt worden.
Was bleibt, ist nach dem teuren Lehrgeld in Sasel die Vorfreude auf das anstehende Heimspiel gegen die Reserve des Bramfelder SV. „Uns liegt es mehr, wenn der Gegner auch versucht, das Spiel zu machen“, erläuterte Höger Grund Nummer eins für vorsichtigen Optimismus. Auch „sieht es personalmäßig nächste Woche ganz anders aus“ – na dann!
Ein Bewerbungsschreiben für höhere Tabellenregionen gaben unterdessen auch die einstigen vierten Herren in Blau-weiß-rot heute nicht ab. Nur wer will nach diesem fesselnden Kick samt Happyend darüber nachdenken…

TSV Sasel III: Lauts – Heinrichs, Fanke, Senft, Gehrmann – T. Böhning (9. Krohnert / 84. Guhlke), Weise (74. Yüzbasi), Schramm, Lucht – Bretschneider (84. Humke), L. Böhning, Trainer: Arian Kalicanaj & Ralf Wirszints

VfL Hammonia III: Hebart – Pignatelli, Ketz, Valenzuela Lobos, Sieg (46. Rubilar) – Leist (61. Dogu), Varetto (83. Buyukli), Ndiessome, Maza – Regner (46. Zahlhaas Labarca (75. Hansen), Diallo, Traoner: Florian Ocker

Tore: 1:0 Weise (15., Strafstoßtor, Valenzuela Lobos an Heinrichs), 1:1 Rubilar (53. Ndiessome), 2:1 Bretschneider (55.), 2:2 Dogu (90.+1, Strafstoßtor, Senft an Dogu), 3:2 Guhlke (90.+4 Lucht)

gelbe Karten: Krohnert, Heinrichs, Gehrmann – Valenzuela Lobos, Dogu, Diallo

gelb-rote Karte: Senft (TSV Sasel, 90., wiederholtes Foulspiel)

rote Karte: Pignatelli (VfL Hammonia, 45.+2, grobes Foulspiel)

Schiedsrichter: Leif Menke (SC Sternschanze, Note 1,5)

Zuschauer: 75