Fatihspors Spielchronik: Kunstrasen, Foto,
Spitzenreiter!
Kreisliga 4: Ungewöhnliche Ereignisse am
Öjendorfer Weg
Ein kurzer, lautstarker Jubelanfall am Mittelkreis und fix
wieder runter von diesem schnellen Geläuf, welches den Gästen von Fatihspor
zunächst so seine Probleme bereitete, wusste Gegner FC Maihan die Grandexperten
von der Wendenstraße nicht nur mit dem schnellen Kunstrasen, sondern auch mit
einer Libero-Taktik und frühem, aggressiven Pressing gut auszubremsen, ohne
aber dabei den eigenen Spielaufbau zu vergessen.
Widererwartens legten die Gastgeber am Öjendorfer Weg den
besseren Beginn aufs grüne Parkett und hätten bei Walid Haidaris Versuch von
der Strafraumgrenze das 1:0 setzen müssen, doch Bülent Solak bewies mit einer
Weltklassetat, dass der Mann mit dem blauen Trikot nicht nur als Spielmacher
per Abschlag wichtig ist. Keine drei Minuten später musste der Spielertrainer
dann doch hinter sich greifen, denn nach einer schnellen Umschaltsituation
nutzte Khalil Adina seinen großzügigen Platz und überraschte den 37-Jährigen
mit einem Distanzschuss mitten ins Herz des Spitzenreiters.
Warum sich die Mannschaft in rot-weiß so nennen darf, konnte
man auch in der Folge nicht so recht erkennen. Also musste eine
Standardsituation, ein Freistoß aus 18 Metern, herhalten, damit Davut Yilkin
mittig und damit durchaus haltbar zum 1:1 versenkte.
Doch auch dieser erste Treffer konnte Yilkin und Co nicht so
recht die korrekte Linie finden lassen, was bei den leidenschaftlichen
Gastgebern anders und auch erfolgreich war, denn in Minute 26 zeigte der wenig
geforderte Schiedsrichter Gerhardt Schulz-Greco (Eintracht Norderstedt), der
ohne jede Karte auskam, erneut auf den Anstoßkreis, bedankte sich Zajad
Walizadah auf seine Weise für eine Missachtung seiner Person im Strafraum mit
einem trockenen Abschluss links unten in die Ecke.
Maihan betrieb übelste Majestätsbeleidigung im Osten der
Hansestadt, was sich der ambitionierte Taylan Kocatürk nicht weiter gefallen
lassen wollte. Also ließ sich der Flügelspieler im Strafraum anspielen, narrte
erst alle vorhandenen Gegenspieler und schob dann seelenruhig zum
2:2-Pausenstand ein – so einfach kann das manchmal sein!
Während der Halbzeitpause spielten sich indes dubiose Szenen
ab, denn Fatihspors Offizielle hatten so ihre Zweifel an der Spielberechtigung
des gegnerischen Torhüters, der im zweiten Abschnitt durch Nadim Sultani
ersetzt wurde und angeblich durch ein Foto entlarvt wurde. Ob diese harten
Anschuldigungen wirklich der Wahrheit entsprachen, war indes nicht zu klären.
Hätten die elf Fatihspor-Akteure auf dem Rasen ebenfalls einen solchen Einsatz
gezeigt, wie diese Offiziellen, wären wohl keine ganzen 64 Minuten nötig
gewesen, um durch, erneut Taylan Kocatürk, zum ersten Mal im Match in Führung
zu gehen. Ein besonderer Dank dürfte hierbei an Tamer Can gehen, der den
Torschützen mit schöner Übersicht erspähte.
Erspähen tat fünf Minuten später übrigens auch Davut Yilkin
etwas. Nämlich, dass die Mauer bei seinem Freistoß überhaupt noch nicht bereit
war. Yilkin war´s egal, das Spiel freigegeben und das Leder im Netz – 2:4! Fatihspor
hatte nun eindeutig die beste Phase im Spiel, verpasste es aber zunächst,
Treffer Nummer fünf zu setzen, prüfte Rafi Kazimy aus kürzester Distanz den
eigenen Keeper, der nicht nur hier klasse reagierte und vergeigte Tamer Can
kläglich allein vor dem Gehäuse.
Kollege Davut Yilkin zeigte ihm kurz darauf, wie man es
richtig macht, wenn man halblinks im Strafraum keine Gegenspieler hat: Ein
platzierter Schuss ins lange Eck, das Spiel war entschieden und Yilkin hatte
Feierabend, denn direkt danach ersetzte ihn Pascal Dressler unter großem
Applaus des Gäste-Anhanges, der auch nach dem Abpfiff noch zu hören war, woran
auch das 3:5 nach einer Slowmotion-Einlage der Fatihspor-Defensive, fünf
Minuten vor Ultimo nichts mehr änderte. Nun war es also perfekt: Fatihspor
überwintert als Spitzenreiter der Kreisliga 4 und dies mit einem netten
Dreipunkte-Vorsprung.
Der FC Maihan präsentierte sich dagegen besser, als es der
Tabellenplatz (13.) besagt. Weitere Auftritte, wie dieser sollten die Stellung
im Klassement durchaus noch verbessern können.
Tore:
1:0 Adina (11.), 1:1 Yilkin (18. direkter Freistoß), 2:1 Walizadeh (26.), 2:2
Kocatürk (35.), 2:3 Kocatürk (64. Can), 2:4 Yilkin (69. direkter Freistoß), 2:5
Yilkin (77.), 3:5 Walizadeh (85.)
Schiedsrichter:
Gerhardt Schulz-Greco (Eintracht Norderstedt, Note 2)
Zuschauer:
30
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