Sonntag, 13. September 2015

Spielbericht SC Sternschanze 1. Frauen - Hamburger SV 2. Frauen

Wende in drei Akten
Stechende Joker und ein Strafstoß entscheiden irren Landesliga-Fight

Bereits am ersten Spieltag standen die hoch motivierten Spielerinnen des SC Sternschanze mit langen Gesicht dar, als sie vom Spielausfall des Auftaktmatches gegen die noch nicht eingespielte Vertretung von Altona 93 erfuhren.
Acht Tage später, wir schrieben die 57. Spielminute des ersten Heimspiels gegen den Hamburger SV II, sah das Mienenspiel noch düsterer aus, drohte angesichts des gerade gefallen 1:3 ein vorläufiges Tabellenbild, wie in der Vorsaison, denn soeben hatte Susanne Behle im Dickicht des Strafraums die Übersicht behalten, um einen Freistoß von der rechten Seite sicher einzulochen. Schon ihr zweiter Treffer an diesem Tag, bescherte sie ihren Farben nach einer knappen halben Stunde das durchaus überraschende 0:1 per Distanzschuss (28.), ehe Katharina Giese, von Etje Schröder geschickt, frei vor dem Kasten geschwind ausglich (29.). Wiederum keine zwei Minuten später mussten die Schanzerinnen jedoch den nächsten Schock verdauen, als sie eine Dumstrei-Flanke nicht anständig geklärt bekamen und Laura Postels aus zehn Metern einschob (31.).
Nun also Tiefschlag Nummer drei, doch wieder folgte eine richtige Reaktion, diesmal durch die kurz zuvor eingewechselte Leah Schüller, die es quasi im Gegenzug verstand, die nicht gerade sichere HSV-Torfrau so zu bedrängen, dass sie das Leder im direkten Duell zum Anschlusstreffer über die Linie grätschen konnte.
Ästhetisch wertvoller und nicht unwichtiger belohnte die ebenfalls eingewechselte Elisabeth Breit ihre Farben für eine couragierte Leistung mit einer Überraschungsbogenlampe, die sich unhaltbar in die lange Ecke senkte – 3:3!
Ob es an einem einst abgehaltenen Bogenlampentraining von Trainer Heiko Nagel lag?
Als würden seine Schützlinge gerade über diese Frage sinnieren, wartete der HSV mit dem nächsten großen Schanzen-Schock auf, leitete Janine Minta das Leder unbedrängt an die aufgerückte Anna-Lena Wulff weiter, was diese aus halbrechter Position mit dem dritten Führungstreffer des Tages quittierte.
Wulff schien jetzt die gefeierte Heldin, doch zum wiederholten Male ließ das Schicksal alle beteiligten Achterbahn fahren. So ärgerte sich der SCS erst über eine nicht konsequent geahndete Notbremse von HSV-Schlussfrau Anna Will (nur eine Verwarnung, während der fällige Freistoß nichts einbrachte), dann über ein Foulspiel der 18-Jährigen an Janine Böst, das aber für ein Abstaubertor Katharina Gieses sorgte (80.).
Ebenjene Giese war es auch, die wenig später einschussbereit von Wulff gefällt wurde, woraufhin dem durchaus sanftmütigen Goran Sumic an der Pfeife diesmal doch nichts anderes übrig blieb, als auf den Punkt zu zeigen und die 16-jährige Außenverteidigerin des Feldes zu verweisen.
Welch ein Druck also für Führungsspielerin Lina Charlotte Gaßner, die vergangene Saison nicht immer eine Bank von der Strafstoßmarke war, diesmal aber souverän das 5:4 besorgte. Wütend probierten die Norderstedterinnen noch einmal ein Anrennen in Unterzahl, das aber letztlich folgenlos blieb. Auch, weil ein zweiter Strafstoßpfiff nach einem heißen Strafraumzweikampf und einer liegenden Henrike Diekhoff zu Recht ausblieb.

SC Sternschanze 1. Frauen: Wattrodt – Shiraishi, Bushmann, Brose, Wothge – E. Schröder, Gaßner – Giese, Unger (46. Böst) – Roseland (67. Breit), Prill (57. Schüller), Trainer: Heiko Nagel

Hamburger SV 2. Frauen: Will – Grimme, Holst, Lüdemann, Wulff – Behle, Pusch (67. Heby) – Diekhoff, Porsch (53. Gemsa) – Dumstrei (53. Minta), Postels, Trainer: Kay-Ole Schönemann

Tore: 0:1 Behle (28.), 1:1 Giese (29. E. Schröder), 1:2 Postels (31. Dumstrei), 1:3 Behle (57.), 2:3 Schüller (58.), 3:3 Breit (69.), 3:4 Wulff (70. Minta), 4:4 Giese (80. Böst), 5:4 Gaßner (83. Strafstoßtor, Wulff an Giese)

Gelbe Karten: keine – Will

Rote Karte: Wulff (83. Notbremse an Giese)

Schiedsrichter: Goran Sumic (FK Nikola Tesla, Note 3,5)

Zuschauer: 50

Mittwoch, 9. September 2015

Spielbericht SC Nienstedten 2.D - SC Sternschanze 2.D

Sternschanze langt „52-minütiger Wettbewerbsmodus“
Schanzer spielen nach Ausgleichstreffer groß auf

Die ersten 2004er des SC Sternschanze haben gleich im ersten Pflichtspiel ein echtes Ausrufezeichen gesetzt, wiesen sie das ambitionierte Team des SC Nienstedten mit 4:1 in die Schranken.
Und das, obwohl  die Schanzer einen extrem behäbigen Beginn hinlegten, während die agilen Gastgeber verdient durch ein Eigentor Joshua Panesars (Kester Sobieraj schaltete nach einem Germann-Einwurf am schnellsten und beförderte die Kugel in die Brandzone) in Front gingen (4.). „Wir haben es bis zum 1:1 nicht geschafft, in den Wettbewerbsmodus zu kommen.“, stellte Trainer Knut Kahlbom nach dem Spiel selbstkritisch fest. So hätte Sobieraj direkt aus 15 Metern erhöhen können, scheiterte aber am Aluminium.
Dass seine Mannen an diesem Abend trotzdem nicht unter die Räder gerieten, haben sie vor allem dem ebenso überraschenden wie gut herausgespielten Ausgleichstreffer, bei dem Kapitän Emilio Schiano den Gegner aus der Tiefe des Raumes sezierte und Bruno Dall letztlich im zweiten Versuch einnetzte, zu verdanken. „Mit dem 1:1 haben wir sie eiskalt erwischt; da führen die 1:0 und dann setzen wir diese Konter“, frohlockte Kahlboms Seitenlinienkollege Sören Danckert.
In der Tat setzte es keine 60 Sekunden nach Dalls Ausgleich den Führungstreffer fungierte Schiano wieder als Ideengeber, woraufhin Freigeist Carl Sternsdorff rotzfrech die Wende erlupfte. – der endgültige  Knackpunkt im Spiel, spielte Blau-rot nun groß auf, wodurch sich der gute Mads Wendeler im SCS-Tor ein ums andere Mal behaupten musste und überzeugte, bis sich Sternsdorff im Zentrum irgendwie durchnudelte und von halbrechts ins leere Gehäuse traf (18.).
Den Schlusspunkt der Offensivherrlichkeit setzte Emilio Schiano kurz vor der Pause, bat der Neuzugang vom FC St. Pauli erst Victor Paweletz zum Tanz, um das Leder im Anschluss mit links zum 1:4-Halbzeitstand einzulochen (27.).
Nach dem Wiederbeginn schienen sich die Gastgeber nun etwas gefangen zu haben, fanden sie wieder besser zu ihrem sehr gefälligen Kombinationsspiel und damit auch wieder nach vorne, was neben einen Pfostenschuss von Richard Eife (34.) auch einen klasse Distanzversuch vom Ex-Altonaer Tristan Kleinert, den Lenno Schmidt ebenso sehenswert aus dem Winkel fischte, einbrachte.
„Wenn Nienstedten da das 2:4 macht, kann das Spiel nochmal kippen; die höhere Passsicherheit haben auf jeden Fall sie an den Tag gelegt.“, erklärte Kahlbom, dessen Jungs die zweite Halbzeit ansonsten gelassen herunterspielten und dadurch nicht Unrecht mit drei Zählern in die neue Punktspielsaison starteten.

SC Sternschanze 2.D: L. Schmidt – Stahmer, Grimm, Bertzbach – Sternsdorff, Schiano, Rückert, Panesar – Dall, eingewechselt: J. Schmidt, Safer, Strobel, Trainer: Sören Danckert & Knut Kahlbom

Tore: 1:0 Panesar (4. Eigentor, Sobieraj), 1:1 Dall (7.), 1:2 Sternsdorff (8. Schiano), 1:3 Sternsdorff (18. Rückert), 1:4 Schiano (27.)

Schiedsrichter: Timo Simon (TuS Osdorf, Note 2: ließ mit seiner liberalen Zweikampfbewertung viel Spielfluss zu, lag mit einer starken Mehrheit der Abseitsentscheidungen richtig.)

Zuschauer: 35

Besonderes Vorkommnis: SCS-Trainer Knut Kahlbom wurde wegen Reklamierens der Anlage verwiesen (52.).

Sonntag, 6. September 2015

Spielbericht Eimsbütteler TV 1.BM - TSV Sasel 1.BM

Dezimierter ETV am Ende chancenlos
Anhaltendes Verletzungspech bringt Rot-weiß von der Siegerstraße ab

Mit dem Wort „schmerzhaft“ dürfte der Punktspielauftakt der ETV-B-Mädchen auf den Punkt gebracht sein, unterlag man trotz einer optimistisch stimmenden 2:0-Führung am Ende zu zehnt gegen die Vertretung des TSV Sasel.
Zuvor belohnten Clara Hennersdorf (15.) und die gewohnt starke Abwehrchefin Henriette Fincke (22.) ihre Farben mit den Treffern zum 1:0 und dem 2:0, ehe die Gäste im Eckballchaos verkürzten, war es wohl Nora El Khoutari, die das Leder im Dickicht des Strafraumgetümmels zuletzt berührte (34.).
Es war der Auftakt zu einer klaren Leistungssteigerung der nun äußerst agilen Nord-Hamburgerinnen, die das Ausscheiden der angeschlagenen Pauline Winter auf Seiten des ETVs noch weiter unterstützte (es standen keine Auswechselspielerinnen zur Verfügung.).
Zu allem Überfluss setzte es für die dezimierten Eimsbüttelerinnen quasi direkt nach der Pause den Ausgleichsgegentreffer, staubte Natalie Paton sicher ab, nachdem Teamkollegin Lena Stielow noch an der gegnerischen Torfrau gescheitert war.
Rot-weiß wehrte sich gegen die schwere Situation, kam durch einen guten Distanzschuss von Fincke, knapp drüber, zu einer schönen Gelegenheit, doch der nächste Tiefschlag folgte prompt, musste die Innenverteidigerin nach einem Wirkungstreffer (vom Ball) in die Lebergegend vorzeitig vom Feld (60.), weshalb Pauline Winter angeschlagen wieder in die Bresche springen musste, um zumindest zehn Spielerinnen auf dem Platz zu haben.
Diese mussten kurz darauf mit dem 2:3 den wohl vorentscheidenden K.O. hinnehmen, als El Khoutari zu wenig bedrängt Maß nahm und links unten versenkte (64.).
Nachdem Jule von Freier (78.) und Natalie Paton (80.+2) in der Schlussphase auch noch den letzten Widerstand der „Kickbees“ überwanden, war der Toppstart für den TSV perfekt, während der ETV nächste Woche mit zehn Spielerinnen genau richtig fahren würde, geben sich die 7er-Mädchen des MSV Hamburg im Oddsetpokal ein Stelldichein an der Bundesstraße.

Tore: 1:0 Hennersdorf (15.), 2:0 Fincke (22.), 2:1 El Khoutari (34.), 2:2 Paton (42. Stielow), 2:3 El Khoutari (64.), 2:4 von Freier (78. El Khoutari), 2:5 Paton (80.+2 Von Freier)

Schiedsrichterin: Sabina Malgorzata Raszczyk (SC Victoria Hamburg)

Zuschauer: 45