NTSV dreht
wildes Standard-Match
Zwei
Freistöße entscheiden emotionales Prestigeduell in der Schlussphase
Eine
Romanze wird es wohl niemals werden, zwischen den 2005ern des Eimsbütteler TV
und denen aus Niendorf. Zahlreiche Schlachten hatten sich beide Kontrahenten in
den vergangenen Jahren bereits geliefert, von denen insbesondere der NTSV-Sieg
anno September 2016 in der vierten Minute der Nachspielzeit (2:3) bei acht
Verwarnungen und drei Zeitstrafen einen emotionalen Höhepunkt lieferte.
Tja,
warum sollte das in der U14-Oberliga anders sein?
Engagiert
aber keineswegs überhitzt lieferten sich die Kontrahenten ein emsiges Duell,
das sich allerdings hauptsächlich zwischen den Strafräumen abspielte.
Lennox Sperling siegte bei seinem Ex-Club. |
Da
halfen insbesondere dem ETV auch einige schöne Freistoßpositionen für
gefährliche Hereingaben und der offensiv dynamischere Vortrag, vor allem über
Louis Creutz´ rechte Seite, nicht viel.
Quasi
mit dem Gang in die Halbzeit ließ der aufgerückte Marcel Bock seine Farben aus
dem Eckballgetümmel dann doch endlich jubeln – 1:0!
Da wäre
ihnen Tican Yilmaz´ 2:0, kurz nach dem Wiederbeginn, extrem gelegen gekommen,
ein später Abseitspfiff, der seine Begründung aus der Tor-Entstehung heraus
hatte, aber hielt den NTSV, dem nach dem 2:2 zum Auftakt gegen TuS Dassendorf
der zweite Punktverlust drohte, gut im Rennen.
Für
Zählbares braucht es jedoch erstmal Torabschlüsse, die nach Möglichkeit mit
etwas mehr Karacho auf das Tor von Patrick Tiedje kommen sollten als es einer
aus 17 Metern von Neuzugang Laurens Inkuletz (kam aus Glashütte) tat (47.).
Ganz
anders brachte erneut Tican Yilmaz die Fußballersynapsen in Wallung:
Lattentreffer aus dem Zentrum, ehe Nikolai Anochin und Glenn Grünewald ihre
Nachschussversuche scheitern sahen (52.).
Zwischendurch
stiftete ein Zweikampf an der Ecke des niendorfer Strafraums und vor allem die
Spielfortsetzung danach einige Verwirrung. Rot-weiß freute sich bereits über
einen Strafstoß, erhielt zum eigenen Unverständnis lediglich einen nicht
wirklich nachvollziehbaren indirekten Freistoß, der rasch verpuffte. Glück für
den Niendorfer TSV, der erst in den letzten 20 Minuten, auch begünstigt durch
eine höhere Fehlerquote des Gegners, so langsam besser ins Rollen kam.
Den
Wendepunkt in einer ansteigend intensiven Begegnung lieferte, wie soll es auch
anders sein, ein Freistoß, den Luis Hinzmann zunächst folgenlos in die Mitte
brachte, doch ein einsamer Malte Rolfs mischte die Karten mit freundlicher Unterstützung dxes Innenpfostens wieder komplett neu (63.).
Klar,
dass die Blauen nun obenauf waren und die freigesetzten Kräfte sogar in den
Siegtreffer investieren wollten. Zur Hilfe kam ihnen dabei drei Minuten vor
Ultimo wieder ein ruhender Ball, den Gabriel Kuntze tatsächlich aus durchaus
spannendem Winkel in genau diesen Zirkelte. „Ein Glückstor, von dieser
Position!“, polterte ein ETV-Vater. – Nein, das war einfach mit ganz viel
Gefühl mit links von rechtsaußen gemacht!
Wütend
waren es jetzt die Gastgeber, die in einer mittlerweile wilden Partie, immer
wieder zusätzlich durch unnötige Schärfe von den Trainerbänken aufgeheizt, noch
einmal alles nach vorne warfen. Unter dem Druck, unbedingt das Tor machen zu
müssen, wollte das Tor zum Ausgleich nicht mehr fallen. Stattdessen brachten
die Niendorfer Defensive um Kapitän Malte Rolfs den Sieg über die Zeit, die die
eine oder andere Auswechslung noch ein wenig verlängerte.
Im
Emotionscocktail nach dem Abpfiff war da natürlich alles dabei: Jubelnde Gäste,
frustrierte ETVer, die die Schuld in erster Instanz beim 79-jährigen Schiedsrichter
suchten, aber leider auch ein überhitztes Wortgefecht zwischen den Coaches, an
dem sich auch Dritte beteiligten. Gut, dass die Spieler, bei denen der Duktus
auf dem Platz indes auch nicht jederzeit eine gute Kinderstube abbildete, zu
diesem Zeitpunkt bereits in der Kabine weilten, sodass sie dieses unwürdige
Schauspiel nicht mit ansehen mussten…
Tabellarisch
hievten sich die designierten Erben des C-Regionalligaplatzes der 2004er
vorerst auf Rang zwei, wohingegen die Özcan-Elf im kommenden Auswärtsspiel beim
ebenfalls mit 3 Zählern gestarteten Wedeler TSV wieder etwas für den großen sportlichen
Traum tun möchte.
Eimsbütteler TV 2.C: Tiedje – Ibekwe-Kazi, Bock,
Knaack – Mata Seta, Nana Sandjong – Creutz, Grünewald, Mata Seta – Schorsch,
Anochin, eingewechselt: Akomendi,
Boden, Klünder, Gärtner, Trainer:
Mesut Özcan
Niendorfer TSV 2.C: Sievers – Sperling, Rolfs,
Hinzmann, Meyer – Hoffmann, Augusto Camacho, Kretschmar – Pruns, Kuntze, eingewechselt: Inkuletz, Wallek, Trainer: Andelko Ivanko
Tore: 1:0 Bock (35.+1), 1:1 Rolfs
(63. Hinzmann), 1:2 Kuntze (67. direkter
Freistoß)
Gelbe Karten: keine – Hoffmann
Schiedsrichter: Uwe Paulsen (Glashütter SV,
Note 4: hielt seine eher kleinliche Linie bei der Bewertung von Zweikämpfen
aufrecht, genauso wie bei Abseitsfragen (pro Verteidiger), bemühte sich jedoch
zu wenig um ein ruhigeres Spielumfeld (Trainerbänke), zog sich mit fragwürdigem
indirekten Freistoß statt Strafstoß den Unmut der ETVer zu, die Eimsbütteler Ibekwe-Kazi
(67. taktisches Foul) und Gärtner (69. Anbrüllen des Schiedsrichters) wären
zwingend zu verwarnen gewesen)
Zuschauer: 46