Streamer
bleiben in Schlagdistanz
Zweites
2:1 in Folge: Victoria V hält den Anschluss an die Spitze
In der Vorsaison hauchdünn an der Kreisliga-Promotion gescheitert, arbeitet die
Streamertruppe von Victoria 5 im nächsten Anlauf nun langsam ans Obergeschoss
der Kreisklasse 6 heran.
Im Freitagabendheimspiel gegen die Viertvertretung des SC Alstertal/Langenhorn,
die aus dem HFV-Pokal noch positiv bekannt ist (5:3-Auswärtssieg), hatte man
Ball und Widersacher schnell im Griff und die Führung schnell auf dem Fuß von Alexander
Keck. Jedoch scheiterte dieser nach Vorarbeit Hans Wüstling über links gleich
doppelt am heuer bestens aufgelegten Tomas Bjarnason (5.).
Auch weitere Top-Chancen des teils zu arrogant abschließenden Torjägers a.D.
vermochten die Blauen nicht in Front zu bringen (16., 20. & 30.).
Erst von der 10-Yard-Marke aus bescherte der einstige Quickborner seinen Farben
das Hochgefühl der Führung, nachdem Leon Kroiß bei einer Einwurfsituation
regelwidrig in die Mangel genommen wurde (33.).
Erst zum Ende des lange unter widrigen Lichtbedingungen gespielten ersten
Abschnitts traute sich auch der biedere Aufsteiger nach vorne. Nach innen
gezogen, verzog Sascha Nicolaisen deutlich (38.), um es per Freistoß, knapp
drüber, schon besser zu machen (45.).
Aus dem Spiel heraus, genauer gesagt, durch ein starkes Solo nach eigenem
Ballgewinn hinter Mittelinie, leistete Marko Mlinac auf der Gegenseite den
idealen Service, der in einer Flanke für den verdoppelnden Kurzdistanzkopfball
Maximilian Stemmlers mündete (52.). „Ausgerechnet…“, dürfte sich der geneigte
Fan des Mannschaftsgründers mit seinen knapp 2,4 Millionen YouTube-Abonnenten
gedacht haben…
Die Gäste aber schlugen keine sieben Minuten später zurück. Im aktiven
Doppelpass löste sich Nicolaisen über links, um Tapio Maus in der Mitte zu
bedienen. Dass dieser seinen massigen Platz in der Parzelle wiederum im
Rabona-Stil ins lange Eck nutzte, dürfte dem Hausherrn indes den einen oder
anderen Video-Klick zur Werbeeinnahme mehr bescheren…
Eine halbe Stunde blieb den Nord-Hamburgern um Spielertrainer Jonas Piechura
noch, doch die besseren Möglichkeiten gehörten weiter Keck und Co. So zielte
der Haupthaarlose von halblinks an den Pfosten (62.), während es die Kollegen
nicht besser machten. Vor allem mit dem herausschnellenden linken Fuß trieb
Gäste-Fänger Bjarnason den Gegner ein ums andere Mal in den Wahnsinn.
So blieb SCALA, das in der Zwischenzeit Glück hatte, dass Maus trotz zweiter
gelber Karte für Taktikfoul Nummer zwei weiter Teil des Spiels bleiben durfte
(87.), bis zum Ende in der Verlosung um das Zählbare.
Eine letzte Schusschance für den eingewechselten Jason-Lee Günther endete
allerdings mit einem Schüsschen in die Arme des nicht geforderten Tormannes –
die Punkte blieben im Stadion Hoheluft!
Tore: 1:0 Keck (33.
Strafstoßtor), 2:0 Stemmler (52. Mlinac), 2:1 Maus (59. Nicolaisen)
gelbe Karten: Auge, Ndow, Diaconita –
Maus (2x), Magens
Schiedsrichter: Arthur Erik
Schreiber (SC Sternschanze, Note 5: zerstörte sich seine souveräne
Gesamtleistung mit der folgenlosen „Doppelgelben“ für Maus (83.) und weiteren
formalen Nachlässigkeiten.)
Zuschauer: 150
Freitag, 6. September 2024
Spielbericht SC Victoria Hamburg V - SC Alstertal/Langenhorn IV
Mittwoch, 28. August 2024
Spielbericht SC Sternschanze 1.B - FC Teutonia 05 1.B
„nicht
weit von der Landesligaverfassung weg“
Noch
etwas unfitte Schanze-B1 unterliegt Teutonia 05 im Test mit 2:5
Den ersten echten Test der neuen Saison mit 2:5 verloren und doch ließ die
U17-Landesliga-Elf des SC Sternschanze eine akzeptable Visitenkarte auf eigenem
Geläuf zurück. Als „im Großen und Ganzen echt in Ordnung“ bewertete Kapitän
Arthur Schreiber den Auftritt am letzten Sommerferientag gegen den Oberligisten
Teutonia 05.
Nach einem diffizilen Dutzend an Anfangsminuten, in denen man sich noch
schwierig tat, sich aus Teutonias Druck zu lösen, stand bereits die Hypothek eines
0:2-Rückstands. „dumm in Rückstand gegangen“ waren die Schanzer durch Maksim
Marinkovic, dem der zentrale Abschluss per Ballverlust im kurzen Aufbau quasi
auf dem Silbertablett serviert wurde (2.), ehe Henoc Dogbe-Ameha sicherlich
schon mal mehr Gegnerdruck als bei seinem freien Rechtsschuss zum 0:2 erlebte
(12.). „Das ist dann auch einfach Oberligaqualität – das muss man akzeptieren“,
ordnete Schreiber den nicht nur bei diesen Gegentreffern vorhandenen Tempounterschied
im Handeln ein.
Apropos Tempounterschied: In physischer Form demonstrierte diesen
05-Offensivrenner Elias Zarbal, der seinen Ex-Kollegen beim 0:3 besonders
schmerzhaft davonflitzte. Lang war der bis zu seinem überraschenden Wechsel im
Winter 2022/2023 für den SCS kickende Zarbal geschickt worden, um im Vollsprint
vor dem Tor keine Feder zu lassen (25.).
Ansonsten hatte sich das Schanzenteam aber ordentlich gefangen und vor allem „das
umgesetzt, was wir gestern nicht richtig geschafft haben: Ruhe ins Spiel
reinzubringen, unsere Ballbesitzphasen zu haben und den Gegner mal laufen zu
lassen“, freute sich Schreiber, der als Flankengeber für den akrobatisch
verfehlenden Marvin Bonsu am ersten SCS-Höhepunkt beteiligt war (13.), nicht
nur darüber, dass man „mit der Zeit immer variabler“ wurde.
Die Belohnung dafür blieb jedoch zunächst aus, fing man sich kurz nach dem
Seitenwechsel sogar das stilisiert über rechts herausgespielte 0:4 durch –
erneut – Zarbal (43.).
Den Überraschungseffekt des Wiederanstoßes nutzte Marineblau dann prompt zur
Verkürzung, die dem durchgestarteten Theodor Spöhrer nach Schreibers von Kleon
Lorenz verlängertem Zuspiel gelang (44.).
„Noch nicht landesligatauglich“ blieb jedoch das Defensivverhalten, das auf der
anderen Seite auch durch „läuferische Defizite, an denen kann man aber noch gut
arbeiten kann – wenn man das möchte“ das 1:5 nach ähnlichem Muster des 1:4
durch Marinkovic zugelassen hatte (52.).
Immerhin blieb diesmal das fast obligatorische Gegentor nach Eckstößen aus: „Da
hat sich das Eckentraining vielleicht auch ausgezahlt.“. Baran Sütcüs Kopfball
ans Quergebälk, den Gustav Maternes Ecke initiierte hatte, stiftete sogar
eigene Hochgefahr (59.).
Ein anderer ruhender Ball, nämlich Bonsus Strafstoß, nachdem ihn Abdul Rahman Mohamad
ungeschickt mit dem Stocher-Bein im Sechzehner gelegt hatte, verkürzte
schließlich nicht unverdient auf den 2:5-Endstand (71.), den drei
Schanze-Gelegenheiten in der Schlussphase noch weiter hätten aufhübschen können
(76., 78., 80.+1).
Auch so blieb aber der Eindruck, dass man „gar nicht so weit von der
Landesligaverfassung weg ist, denn bis auf unsere Fitness war das für mich ein
gutes Spiel“, so Schreiber, der sich mit seinen Kollegen bereits am kommenden
Wochenende über den nächsten Besuch eines Oberligisten zum Testspiel freut,
wenn mit der Zweitvertretung von Vorwärts/Wacker Billstedt ein Team der Marke „neu
zusammengewürfelt“ am Wasserturm aufschlägt.
Tore: 0:1 Marinkovic (2.),
0:2 Dogbe-Ameha (12. Zarbal), 0:3 Zarbal (25.), 0:4 Zarbal (43. Hoxhaj), 1:4
Spöhrer (44. Lorenz), 1:5 Marinkovic (52. Hoxhaj), 2:5 Bonsu (71.,
Strafstoßtor, Mohamad an Bonsu)
Schiedsrichter: Joost Friedrich
Kinzelbach (GW Eimsbüttel, Note 5: machte trotz einer fairen Partie keine gute
Figur, keine erkennbare Linie bei der Bewertung von Zweikämpfen, dazu einige unglückliche
Abseitsentscheidungen, ließ zu viele Reklamationen zu, die den Eindruck erweckten,
Entscheidungen wären auf Zuruf getroffen worden)
Zuschauer: 28
Samstag, 24. August 2024
Spielbericht TSV Sasel III - VfL Hammonia III
Hammonia
III im Selbstzerstörungsmodus
Bitteres
Lehrgeld: Neuling verschenkt Punktgewinn in der Nachspielzeit
Groß war die Freude bei Aufsteiger Hammonia III über den ersten
Kreisliga-Dreier der Vereinsgeschichte. Nur sechs Tage danach ist das
Frohlocken über das 3:1 gegen die Hamburg Hurricanes der Frustration über eine
komplett unnötige Niederlage – der Dritten im vierten Match – gewichen.
Das etwas verzögert angestoßene Gastspiel in Sasel (Das Schiri-Gespann gönnte
sich bei Sommertemperaturen einen doppelten Einsatz am Parkweg) hatte bereits
ab der Anfangsphase unter einem schlechten Stern gestanden, nachdem das lange
Bein von Verteidiger Victor Valenzuela Lobos einzig dazu taugte, Außenspieler
Marvin Heinrichs im Sechzehner auf die Bretter zu schicken. Till Weise freute
es und so versenkte der „32er“ den fälligen Strafstoß sicher rechtsunten (14.).
Mehr als eine halbe Stunde lang bekamen die Sonnenanbeter auf der ordentlich
gefüllten Tribüne daraufhin Zeit, über die elementaren und weniger wichtigen
Themen des menschlichen Daseins zu philosophieren, denn auf dem Kunstgrün
spielte sich außer einem Festival der Fehlpässe und Unzulänglichkeiten nahezu
nichts ab, bis sich der Neuling in der Extrazeit vor dem Pausenpfiff wieder
selbst schwächte.
Mit Voll-Karacho rauschte Linksverteidiger Sebastian Pignatelli vollkommen
überflüssig in Weise hinein, was ihn die weitere Spielteilnahme kostete – glatt
Rot (45.+2)!
Das wohl Schlimmste am Feldverweis dürfte jedoch die Verdammnis dazu, sich den
dargebotenen „Fußball“ von draußen anschauen zu müssen…
„(…) das ist unser Spiel: Druck zu machen, Tempo und alles mit Tempo zu
spielen. Und in der ersten Halbzeit war nichts davon – gar nichts!“, fand
Julian Höger aus Hammonias Trainerteam passende Worte zur Niveaulosigkeit des
ersten Durchgangs.
Doch es wurde leicht besser. Auch, weil Offensivstandards vermehrt Einzug in
die Partie fanden. So flog ein Diallo-Kopfball nach Eckball nur knapp über den
TSV-Kasten (50.), während der nächste ruhende Ball tatsächlich den Ausgleich in
Unterzahl herbeiführte. Hoch in den Pulk brachte Emmanuel Ndiessome einen
Freistoß, den der zum zweiten Abschnitt gebrachte David Rubilar mustergültig
rechtsoben einköpfte (53.).
Doch was wäre der VfL ohne seine chronische Selbstschwächung? Mit einem Katastrophenrückpass
„krönte“ Raphael Leist seine bizarre Vorstellung, was der lauernde Nick
Bretschneider geradewegs als Einladung zur erneuten TSV-Führung verstand (55.).
Zweimal fanden die Gastgeber in der Folge die große Chance zum Vorsprungsausbau
vor. Julian Schramm blieb allerdings an Leon Hebarts Fußabwehr hängen (64.),
während Mannschafts-Küken Jason Lucht (19) vor dem Tormann wohl lieber den
Lupfer bemüht hätte (66.).
Und die Gäste? Die meldeten sich nach längerer Offensivabstinenz auch mal
wieder zurück, als Diallo eher zufällig in die ungenutzte Poleposition zum 2:2
kam. Mit voller Breite war es Sasel-Fänger Timon Lauts gelungen, den technisch
nicht unbegabten 27-Jährigen in die Schranken zu weisen (71.).
Dies gelang zum Auftakt der Schlussphase auch Schiedsrichter Leif Menke (SC
Sternschanze), der dem wegen Meckerns vorbelasteten Diallo für ein
verwarnungswürdiges Foul nicht die mögliche Hinausstellung reindrückte, sondern
gut mit einer eindrücklichen Philippika fuhr (78.).
Etwas mehr musste es da beim Strafraumduell Senft/Dogu sein. Den
Stürmer-Routinier im Sechzehnmeterraum zu Fall gebracht, setzte es nicht nur
den Gang zur Strafstoßmarke, sondern obendrauf auch noch die zweite Gelbe für
den nun verwiesenen Zentrumsverteidiger (90.). Noch schlimmer aber für die
Parkwegler: Dogu schickte ihren Schlussmann beim Penalty auch noch in die
falsche Ecke – 2:2!
Weg war der Heimsieg – oder doch nicht?
Denn abermals schalteten die Hammonen auf den Selbstzerstörungsmodus. Erst
spekulierte man vergeblich auf den Ball im Aus, dann bei der zugelassenen
Flanke Luchts zu Unrecht auf Abseits. „Alle schlafen, weil der Abseitsruf
kommt“, ärgerte sich Julian Höger aus dem Trainerteam über den Leichtsinn
seiner Kapelle. „Das ist halt die erste Saison in der Kreisliga. Kreisklasse
war eben halt nur ein Schiri. Da hast du den Einfluss mit Abseits-Rufen, weil
er alleine ist und auch nicht mehr den guten Winkel hat, aber trotzdem musst du
erstmal weiterspielen.“. „Ich verstehe auch nicht – auch wenn es dann zehn
gegen zehn ist – weil wir hinten platt waren, müssen wir sagen; wir sind jetzt
zufrieden und sichern ab. Nein, der Ball wird schnell rausgeholt, wir machen´s
schnell und machen noch einen. Leute, das ist zu viel! Wir sind hinten immer
wieder offen gewesen und wir machen weiterhin dieses Risikospiel – warum?!“,
richtete sich der Groll aber vor allem an das taktische Ungeschickt auf dem
Platz. Ein Spiel, in dem man zuvor „mit einem Sieg gerechnet“ hatte, ist somit
trotz allem Gegnerscouting im Vorfeld gänzlich hergeschenkt worden.
Was bleibt, ist nach dem teuren Lehrgeld in Sasel die Vorfreude auf das
anstehende Heimspiel gegen die Reserve des Bramfelder SV. „Uns liegt es mehr,
wenn der Gegner auch versucht, das Spiel zu machen“, erläuterte Höger Grund
Nummer eins für vorsichtigen Optimismus. Auch „sieht es personalmäßig nächste
Woche ganz anders aus“ – na dann!
Ein Bewerbungsschreiben für höhere Tabellenregionen gaben unterdessen auch die
einstigen vierten Herren in Blau-weiß-rot heute nicht ab. Nur wer will nach
diesem fesselnden Kick samt Happyend darüber nachdenken…
TSV Sasel III: Lauts –
Heinrichs, Fanke, Senft, Gehrmann – T. Böhning (9. Krohnert / 84. Guhlke),
Weise (74. Yüzbasi), Schramm, Lucht – Bretschneider (84. Humke), L. Böhning,
Trainer: Arian Kalicanaj & Ralf Wirszints
VfL Hammonia III: Hebart –
Pignatelli, Ketz, Valenzuela Lobos, Sieg (46. Rubilar) – Leist (61. Dogu),
Varetto (83. Buyukli), Ndiessome, Maza – Regner (46. Zahlhaas Labarca (75.
Hansen), Diallo, Traoner: Florian Ocker
Tore: 1:0 Weise (15., Strafstoßtor,
Valenzuela Lobos an Heinrichs), 1:1 Rubilar (53. Ndiessome), 2:1 Bretschneider
(55.), 2:2 Dogu (90.+1, Strafstoßtor, Senft an Dogu), 3:2 Guhlke (90.+4 Lucht)
gelbe Karten: Krohnert, Heinrichs,
Gehrmann – Valenzuela Lobos, Dogu, Diallo
gelb-rote Karte: Senft (TSV Sasel,
90., wiederholtes Foulspiel)
rote Karte: Pignatelli (VfL
Hammonia, 45.+2, grobes Foulspiel)
Schiedsrichter: Leif Menke (SC
Sternschanze, Note 1,5)
Zuschauer: 75
Samstag, 17. August 2024
Spielbericht Niendorfer TSV VI - Eintracht Lokstedt IV
Spielervatertrainer
unterliegt dem „Ex“
Per
Flatterball: Bahijs NTSV-Sechste verliert das Gusel-Derby
Eigentlich hatte es für diese Fußlümmelei, die sich am Samstagnachmittag im
Rahmen der Kreisklasse B6 am Bondenwald abspielte, nur ein folgerichtiges
Ergebnis gegeben. Torlos schien die trostlose Auseinandersetzung zwischen der Sechsten des Niendorfer TSV und der
Viertvertretung Eintracht Lokstedts auch tatsächlich auszugehen – bis für Ruben
Witz Schluss mit lustig war, der mit Abstand stärkste Lokstedter ein Herz nahm
und seine Farben per Flatterball, durchaus haltbar, doch noch zum bereits
dritten Saisonsieg schoss (88.).
Bis dahin war es ein beschwerlicher Weg, der über viel Geduld und noch mehr
Fehlpässe ging.
Von zwei Mannschaften, deren Unzulänglichkeiten keinen offensiven Spielfluss
zuließen, waren die Gäste immerhin noch die mit der größeren Torgefahr. Diese drückte
sich jeweils im ersten Abschnitt einmal durch Lukas Oelsners fast direkt
verwandelten Eckstoß (streifte die Querlatte, 12) und eine erneute
Standardchance, die Spielführer Steffen Dubbels mittels Freistoßes (Fußabwehr
Justus Sage) und verzogenem Nachschuss Ole Dieckmann vergeigten (30.), aus.
Ansonsten konnte auch die Selbsteinwechslung von Hicham Bahij (45), der der
neugegründeten Formation seines Sohnes Demian ein wenig als Trainer unter die
Arme greift, trotz einer sicheren Anspielstation mehr auf dem Feld, keine handfeste
Spielkultur etablieren. So war es an Innenverteidiger Jonathan Hartmann, mit
seiner Qualität aus vielen Jugend-Oberliga-Jahren, etwas zu Gunsten des NTSV zu
unternehmen. Kleine Solos waren dabei zwar ganz adrett anzuschauen, halfen
jedoch ebenso wenig weiter, wie ein um etwa drei Meter drüber gewuchteter Distanzfreistoß
(76.).
Hartmann, durch sein Studium außerhalb Hamburgs nur gelegentlich zum Zeitvertreib
bei alten Freunden aushelfend, fiel in der Nachspielzeit die große
Ausgleichschance vor die Füße, als Bahij den Hochgewachsenen flach per Freistoß
bediente, der folgende Rechtsschuss aber vor der Linie entschärft werden konnte
(90.+3).
Nichts war es also, mit dem Punktgewinn für Bahij, der seinen Kaderplatz in der
Ü40-Oberligamannschaft des LFC im Sommer gegen die Niederungen der untersten
Herren-Spielklasse tauschte. Die Ex-Vereinskollegen freute es: Sie grüßen mit
zwei Siegen aus drei Spielen vorerst von einem Platz in der Spitzengruppe aus.
Tore: 0:1 Witz (88.)
gelbe Karten: D. Bahij – Penan
Schiedsrichter: Volkan Özkan (SV
Groß Borstel)
Zuschauer: 45
Auf sportlicher Stippvisite: Jonathan Hartmann. |
Freitag, 2. August 2024
Spielbericht SV Lieth - TuS Germania Schnelsen
Nur
in der Beobachterrolle
Fehlstart
perfekt: Auch der reife Aufsteiger bringt die SV Lieth zu Fall
„Das ist nicht mal Kreisliganiveau!“, pöbelte ein Anhänger der SV Lieth
unverhohlen auf das eigene Team, das sich zum Start in die Saison der
Bezirksliga West einen 0:2-Ausrutscher gegen Aufsteiger Germania Schnelsen
erlaubte.
Am Fuße des Butterbergs waren die Pokalversager der Vorwoche (1:2 beim
Kreisligisten SV Lohkamp) anfangs sichtlich bemüht, dem Fehlstart
entgegenzuwirken. Viele Zweikämpfe, aber kaum gescheite Ideen nach vorne
prägten das Bild gegen disziplinierte Gäste, die zunehmend ihre gut
organisierte Deckung verließen und selbst zu ersten Schusschancen kamen. Die bemerkenswerteste
davon ergab sich auf Steilpass Bennet Klug für Julien Weber, den erst
SVL-Schlussmann Marian Rister auf dem Weg zum 0:1 aufzuhalten wusste (32.).
Kein anderes Szenario bot sich den Anwesenden nach dem Seitentausch. Herrlich
von Lenny Limbara aus der Tiefe bedient, lief Tempostürmer Maximilian Voigt
plötzlich allein auf den Liether Kasten zu. Aus vollem Lauf schaufelte der 30-Jährige
die Kugel auf das Tor – da war mehr drin (48.)!
Auch auf der anderen Seite für Julien Duffke, der seinen Abschluss genau in die
Arme des sicher zupackenden Frederik Wendt platzierte (49.). „Der kann echt gar
nichts!“, quittierte ein eigener Anhänger die misslungene Offensivaktion des
offenkundigen Fanlieblings…
Eigenwerbung hatte an diesem Freitagabend aber freilich kein SVL-Kicker
betrieben. Immer wieder ließ man den Neuling gewähren, was in gleich vier (!)
Versuchen von Tobias Lipski binnen 13 Minuten mündete (53., 56., 62. &
66.). Vollkommen unverständlich, wie passiv die Roten auch bei Marcel Balfanz´
20 Meter-Rakete, hauchdünn drüber (70.), mit der Beobachterrolle vorliebnahmen.
Eine Herangehensweise, die zwangsläufig im Gegentor enden musste. So war es
Rister wenig später zwar im ersten Anlauf noch gelungen, einen zu unplatzierten
Weber-Versuch abzuwehren, doch Joker Leon Kripke blieb im Film und versenkte
den zentralen Nachschuss mit rechts zur längst verdienten Germania-Führung
(74.).
Die SVL nun endgültig zum Handeln gezwungen, vermochte es aber weiter nicht,
den Germanen so richtig gefährlich zu werden. Stattdessen setzte es auch durch
das Zutun eines weiteren TGS-Einwechslers das vorentscheidende 0:2, als Weber
bis zur Grundlinie ackerte, um den 30-fachen Aufstiegstorjäger Lennart Lux zu
bedienen. Im Duett mit Abwehr-Fossil Patrick „Schotte“ Scheidt, der letztlich
als Eigentorschütze in die Statistik einging, war das Ei ein zweites Mal ins
Netz gegangen (78.).
Komplikationslos brachte der reif auftretende Kreisligameister seine Schäfchen
ins Trockene, verpasste durch den etwas zu eigensinnigen Klug (Lux war neben
ihm besser postiert) gar noch das mögliche 0:3 (90.+2). Chapeau, Germania!
In Klein Nordende werden nach diesem desaströsen Auftritt dagegen schon die
schmerzlichsten Derby-Dystopien im Hinblick auf das kommende Auswärtsspiel beim
nicht von wenigen hoch oben im Klassement erwarteten FC Elmshorn an die Wand
gemalt…
Tore: 0:1 Kripke (74.
Weber), 0:2 Scheidt (79., Eigentor, Weber)
gelbe Karten: Duffke, Scheidt – Tom
Lipski
Schiedsrichter: Jörn Ole Augustin
(SC Victoria Hamburg, Note 3)
Zuschauer: 60
Samstag, 27. Juli 2024
Spielbericht SC FU - DSC Hanseat
Slava
FU!
Wilde
Schlussphase: Neuling SC FU schmeißt Kreisligisten aus dem Pokal
Von einer Überraschung zum Abschluss des Lottopokalerstrundensamstags sprechen,
doch der Szenekundige weiß: Mit dem SC FU ist auf jeden Fall zu rechnen!
Dem Kreisligisten DSC Hanseat hatte die einstige sechste Herren BUs und nun
selbstständig unter SC Feine Ukraine firmierende Truppe aus der Kreisklasse B
schon mal die Grenzen aufgezeigt.
In einem technisch wie taktisch anspruchsvollen Duell gefiel der amtierende
Vizemeister der Kreisklasse B4 (70 Punkte bei 145:22 Treffern in wegen
gegnerischer Nichtantritte nicht kompletten 26 Spielen) mit viel Ballbesitz und
Geduld im Spiel nach vorne.
Und kaum waren sie einmal im Angriffsdrittel angekommen, netzte Oleksandr
Glavchev prompt aus Mittelstürmerposition zum 1:0 (9.). Jubel beim zahlreichen
Anhang, der sich in Teilen gar zu einer Art Ultrafraktion mit Bannern und
Trommel formierte.
Schwierige Aufgabe dagegen für die Gäste, die sich in der Gradwanderung
zwischen erhöhtem Risiko und Defensivkontrolle eher für Letzteres entschieden.
Erst kurz vor der Pause gab Tayfun Karakaya einmal seine Visitenkarte per
Standard aus 17 Metern ab: Gut pariert von Schlussmann Dmytro Shvietsov (45.+1)!
Weniger wusste da sein Gegenüber auszurichten, als Kollege Malkhan Aryubi bei
Oleh Fedoryshyns Zuspiel auf Valentyn Hrechyshnykov das Abseits aufhob und der
bediente Stürmer frei durch flach zur Verdopplung einschob (47.).
Hrechnyshnykov war es auch, der nach etwas mehr als einer Stunde die gefühlte Entscheidung
an der Friedrichshöh besorgte. Einen Zusammenprall der unterschiedlichen
Gewichtsklassen entschied der Ukrainer überraschend für sich, um daraufhin mit
etwas Abfälschungsglück auf 3:0 zu stellen (63.).
Das Thema schien durch, doch plötzlich brachten sich die Blau-gelben selbst in
die Bredouille. Ungeschickt stolperte der bis dahin defensiv überragende Nikita
Shvets in Angreifer Karakaya hinein – Strafstoß! Außenspieler Kevin
Koranche-Taylor übernahm und schon stand es nur noch 3:1 (70.).
Genug Zeit blieb den Dulsbergern ja noch allemal, zumal Spielmacher Karakaya und
der quirlige Torschütze immer besser ins Rollen kamen. Shvets wusste
Koranche-Taylor etwas notbremsenverdächtig (es gab nur „Gelb“) nur noch von den
Beinen zu holen (74.), ehe eine körperliche Begegnung mit dem etwas
übermotivierten Torsteher (karrte nach einer Ballaktion im Strafraum nochmal nach)
zum verletzungsbedingten Aus der Nummer 22 führte. Der Schiedsrichterassistent
hatte dies übrigens registriert und nutzte die wenig später folgende
Behandlungspause, seinem „Chef“ von der Beobachtung zu berichten.
Schiedsrichter Nicolas Zum Brook aber verzichtete sowohl auf den berechtigten
Strafstoß, als auch eine persönliche Strafe des bereits wegen Zeitspiels
verwarnten Shvietsov…
Zu allem Überfluss ging es für den bereits fünfmal wechselaktiven DSC in Unterzahl
weiter. Das Kämpfen lohnte sich jedoch auch trotz Dezimierung, hatte Karakaya
seine Farben in der Zwischenzeit mit einem seiner gefährlichen Freistöße in die
Torwartecke auf 3:2 herangebracht (75.). Das Feld für eine wilde wie spannende
Schlussphase war bestellt! Eine Sechs-gegen-Zwei-Konterchance des SC FU
verteidigten Idrissa Sambou und Okan Uygar bemerkenswert (89.). Der Ausgleich
blieb im Rahmen des Möglichen. Als Ruslan Maidan Gegenspieler Wolf im
Sechzehner klar mit dem Fuß traf, geisterte das Strafstoßtor zum 3:3 bereits
durch die Gäste-Köpfe, doch wieder erfolgte kein Pfiff für die verzweifelten
Herren in Weiß (90.+1).
Dagegen fing man sich in Nachspielminute sieben den Overkill in Form Fedoryshyns
Lupfer zum 4:2-Endstand und das letztlich bittere Aus des Klassenhöheren war besiegelt.
Tore: 1:0 Hlavchev (9.),
2:0 Hrechyshnykov (47. Fedoryshyn), 3:0 Hrechyshnykov (63.), 3:1
Koranche-Taylor (70., Strafstoßtor, Shvets an Karakaya), 3:2 Karakaya (75.,
direkter Freistoß), 4:2 Fedoryshyn (90.+3)
Schiedsrichter: Nicolas Zum Brook
(1. FC Hellbrook, Note 5: verpasste es in der ersten Halbzeit, mit persönlichen
Strafen einen Rahmen für ein geordnetes Match zu stecken, die chaotische
Schlussphase nahm dann ihren Lauf…)
Zuschauer: 110
...nebenan wurde derweil noch XXL-Beerpong gespielt... |
Spielbericht Niendorfer TSV VI - Hamburger SV IV
Unkonzentrierte
Tor-Flut
Bezirksligist
HSV IV zermalmt neue NTSV-Sechste – aber zu niedrig
Weit weg von jeglicher Pokalromantik löste die Viertvertretung des HSV ihre
Erstrundenpflichtaufgabe überdeutlich mit 27:0.
Auswärts bei der neu formierten Sechsten des Niendorfer TSV (Kreisklasse B)
punktete der Bezirksligist, dem im HFV-Pokal (einst Heino-Gestenberg-Pokal)
naturgemäß eine nicht aussichtslose Siegchance eingeräumt wird, in allen
fußballerischen Belangen.
Sechs Minuten und den einen oder anderen Eckstoß hatte man an Anlauf benötigt,
um durch Yannick Bröer auf Steilpass von Jacques Harmuth in Front zu gehen
(6.).
Von nun an kam es knüppeldick für den NTSV, bei dem einige Akteure noch nie
oder lange keinen Vereinsfußball (mehr) spielten. Verdeutlicht wurde die um
Längen höhere Handlungsschnelligkeit der Gäste beim 0:2, das Harmuth (zum Teil
eins in Niendorf ausgebildet) per Ecke auf Innenverteidiger Aron Pauels
initiierte. Den Kopfball des wuchtigen 4ers blockierte zunächst die Querlatte,
ehe Marlon Behrendt im Strafraum als einziger auf den zweiten Ball ging (8.).
Ohnehin wusste Behrendt heute, wo die Kiste steht. Bereits zum Pausenpfiff fand
sich seine Rückennummer 10 viermal (am Ende achtfach) auf der Spielnotizkarte
des nicht geforderten Schiedsrichters (der in diesem mit Ansage einseitigen
Duell sogar mit Personal an den Linien auflief) wieder. Der Gesamtspielstand
betrug da bereits 0:14.
Ein wenig unter diesem Schnitt blieben die Norderstedter, die den zweiten
Abschnitt gleich mit Behrendts, über rechts vom eingewechselten Keyhan Gögce
vorbereiteten, fünften Streich eröffneten (46.), nicht nur, weil sie zwischen
diesem 0:15 und Gögces 0:16 (56.) ganze zehn Minuten ins Land gehen ließen,
sondern vor allem, weil sie mehr und mehr der Schlendrian in der
Chancenverwertung heimsuchte.
Teils groteske Abschlüsse neben oder über das Tor, die Kapitän Bröer nach der
Partie als „Slapstick“ einordnete, verhinderten einen Erfolg jenseits der
30-Tore-Marke. Auch der zunehmend mutigere und natürlich auch warmgeschossene
Justus Sage bewies trotz fehlender Torwartausbildung nicht nur gegen Gögces
Rechtsschuss (83.) Reflexkönnen.
Am Ende 27 Mal hatte der Goalie der aufgrund ihrer Trainerlosigkeit von
Platzwart und Fußballobmann Carrel Segner betreute Elf das Spielgerät dennoch
aus den Maschen holen müssen. Insbesondere, wenn es der HSV zielstrebig über
außen – vornehmlich über Tobias Stanges rechte Außenbahn – machte, gab es für
keinen Heim-Akteur ernsthaft etwas entgegenzusetzen. „So werden sie es auch in
der Kreisklasse B schwer haben“, prognostiziert ihr Chef für ein Spiel „seiner“
Equipe, für die es am kommenden Wochenende gegen die dritte Mannschaft des SV
Großborstel erstmals um Punkte geht, eine harte Saison. Der HSV hat mit TuS
Holstein Quickborn derweil ebenfalls ein ordentliches Brett zum Auftakt der
Bezirksliga Nord zu bohren.
Tore: 0:1 Bröer (6.
Harmuth), 0:2 Behrendt (8. Pauels), 0:3 Bröer (9. von Elm), 0:4 Stange (10.),
0:5 Bröer (13.), 0:6 Stange (16. Nietgen), 0:7 Stange (22. Bröer), 0:8 von Elm
(26. Andersen), 0:9 Behrendt (28. Harmuth), 0:10 Behrendt (29. Witzke), 0:11
von Elm (35. Bröer), 0:12 Harmuth (40. Nietgen), 0:13 Bröer (42. Behrendt),
0:14 Behrendt (43. Stange), 0:15 Behrendt (46. Gögce), 0:16 Gögce (56.
Behrendt), 0:17 Stange (58. Pauels), 0:18 Behrendt (59. Stange), 0:19 Bröer
(65. Behrendt), 0:20 Gögce (71.), 0:21 von Elm (73.), 0:22 Behrendt (75.
Stange), 0:23 Gögce (78. von Elm), 0:24 Harmuth (82. von Elm), 0:25 von Elm
(84.), 0:26 Gögce (86. Harmuth), 0:27 Behrendt (89. Stange)
Schiedsrichter: Leif Menke (SC
Sternschanze)
Zuschauer: 30
Freitag, 26. Juli 2024
Spielbericht FC Elmshorn - SV Blau-weiß 96 Schenefeld
Der
Coach kickt mit: FCE demontiert Blau-weiß!
Deutlicher
Sieg im West-Staffel-Pokalvergleich trotz Passiv-Phase
Ein Duell unter West-Bezirksligisten bescherte die Lottopokal-Auslosung dem FC
Elmshorn und Blau-weiß 96 Schenefeld in Runde eins. So weit die Ausgangslage
auf dem Papier. Auf dem grünen Rasen (eher ein Acker) wurde dagegen ein
Klassenunterschied deutlich. Vor allem dem Tempo des ambitionierten FC Elmshorn
waren die in der Vorbereitung ungeschlagenen Schenefelder sichtlich nicht
gewachsen.
Verwunderlich, dass es fast eine halbe Stunde dauerte, bis die überlegenen
Hausherren endlich Kapital aus ihrer Dominanz schlugen. Nach Foulspiel vom
Ur-Blau-weißen Maik Wegner an Dennis Altergott (bereits das Zerren von David
Heffele an Narcis Preda verlangte in einer anderen Szene eigentlich nach einer
Schiedsrichterintervention, 1.) versenkte der Gelegte höchst persönlich zur
längst überfälligen Führung (29.).
Unverständlich dagegen, dass man die Gäste daraufhin passiv gewähren ließ. Der
umtriebige Lewe Timm prüfte erst den abtauchenden Okan Cicek (30.), um wenig
später Pech zu haben, dass sein Versuch vor dem wild herausstürzenden Tormann
knapp daneben ging (33.).
„Erfolg“ hatte das Betteln des FCE um den Ausgleich schließlich in Minute 38,
als der defensiv gegen den pfeilschnellen Narcis Preda völlig überforderte
Linus Högerle auf der anderen Platzhälfte mit einer schön gezogenen Flanke auf
den einsam einköpfenden Rene Müller glänzte – 1:1!
Ein Knall, der die Krückaustädter rechtzeitig wieder aus der Lethargie holte.
Und kaum warfen die Hausherren erneut den Turbo an, waren sie kaum zu bremsen.
Messerscharf bespielte Kapitän Ömer Aygün das Zentrum, wo Osman Acar clever zu
Sercan Er weiterleitete. Er wiederum behielt den Kopf oben und schob flach
rechtsunten zur 2:1-Halbzeitführung ein (43.).
Endgültig stimmte der Kurs aus FCE-Sicht kurz nach Pause. Ensar Polat
vollendete in Mitte auf Zuspiel Er von links zum 3:1 (49.), dessen Bestand der
zweite Gang zum Punkt ablösen sollte. Wieder übernahm mit Aydin der Gefoulte
und wieder gab es Blau-weiß-Fänger Fynn Ritter nichts zu machen (59.).
Die nun etwas abgeflaute Partie war entschieden, doch zum Ende wollten es die
Weinroten, insbesondere durch Stürmer Altergott nochmal wissen. Einen hohen
Flankenball köpfte die Nummer 11 zum 5:1 ein (79.), während sein dritter
Streich formschön per Lupfer gelang (88.). Die direkte Vorarbeit dazu leistete
übrigens sein Trainer. Für die Schlusshalbestunde wechselte sich Seyhmus Atug,
dessen Wirken als Spielertrainer gegenüber der lokalen Presse vor kurzem noch
als ausgeschlossen verkauft wurde. Aber was interessiert mich mein Geschwätz
von gestern…
Ebenfalls maximal als Randnotiz ging in der Welt von Atug und Co der durchaus
sehenswerte Ehrentreffer des SV Blau-weiß durch. Wegners steile Ein- und
Müllers Weiterleitung nutzte Fabian Arth zum zwischenzeitlichen 5:2 in die
lange Ecke (87.).
Tore: 1:0 Altergott (29.,
Strafstoßtor, Wegner an Altergott), 1:1 Müller (38. Högerle), 2:1 Er (43. O.
Acar), 3:1 Polat (49. Er), 4:1 Aydin (59., Strafstoßtor, Drews an Aydin), 5:1
Altergott (79.), 5:2 Arth (87. Müller), 6:2 Altergott (88. Atug)
Schiedsrichter: Christian Schnabel
(Hamburger SV, Note 4)
Zuschauer: 65
Samstag, 29. Juni 2024
Spielbericht SV Grün-weiß Harburg 1.C - SC Sternschanze 1.B
„Zwei
von zwei“
SCS-B1
ringt Grün-weiß 2009er nieder und arbeitet an einer Serie
Letzter Test für die 2008er des SC Sternschanze und dieser verlangte ihnen noch
einmal alles ab. „Wir sind alle stolz, dass wir das geschafft haben!“, machte
Arthur Schreiber, erneut als Spielertrainer seines Teams am Start, nach dem
Spiel, in das man sich „gut reingekämpft“ und das man letztlich „verdient
gewonnen“ hatte, ohne Umschweife klar. Mit nur 13 Akteuren gegen weit mehr als
20 Harburger an den Marienkäferweg gereist, setzte man sich mit viel Herz und
Ausdauer über dreimal 30 Minuten beim U15-Oberligisten durch.
Wenngleich man freilich „nicht gut reingekommen“ war, in das Match, das bei
beträchtlicher Wärme zunächst ausgeglichene Verhältnisse vorwies. Mit anfangs
zu behäbigem Vorrücken und kleinen Unzulänglichkeiten im Passspiel beschwor man
den Rückstand selbst herauf. Ungenau spielte der sonst sichere Till Steinfeld
von hinten heraus, was Ferik Gjukaj prompt mit dem flachen 1:0 aus
Zentralposition bestrafte (24.).
Noch düsterer wurden die Schanzen-Aussichten kurz darauf: Per Eckstoß von
rechts setzte es den fast obligatorischen Gegentreffer von der Fahne (26.).
Obendrauf verlor man direkt zuvor Felix Lenzen angeschlagen (Knie). 0:2 hinten
und nur noch eine Wechseloption – das konnte ja was werden!
„Ich hatte tatsächlich das ganze Spiel den Gedanken, dass wir das hier gewinnen
können. Wir waren das klar besser Team – fast durchgehend, haben uns die
gesamten drei Drittel Chancen erspielen können. Wir waren da echt dominierend
und einfach besser!“, verlor sich der inzwischen selbst eingewechselte
Schreiber allerdings keineswegs in Untergangsszenarien. Schließlich ließ man
die Kugel in der Tat zunehmend besser laufen, sodass Gelegenheiten wie Simeon
Dills parierter Rechtsschuss entstanden (28.).
Per wohl getimten Ball hinter die GWH-Kette bereite Schreiber schließlich den
wichtigen Anschlusstreffer, den der unermüdliche Theodor Spöhrer sicher vor dem
Schlussmann besorgte (30.).
Beim nächsten Aufeinandertreffen der beiden traf der 16-Jährige zwar nicht,
doch da ihn der Torsteher regelwidrig zu Fall brachte, erhielt Stoßstürmer
Marvin Bonsu die komplikationslos genutzte Ausgleichschance vom Punkt (41.).
Einen kleinen Durchhänger rund um die Hälfte der 90 Minuten Spielzeit mit etwas
(Alu-)Glück überstanden, beteiligte sich Schanze fortan wieder an einem Match
der Marke „offener Schlagabtausch“. So scheiterte Spöhrer nach Flugball Sütcü
am gegnerischen Goalie (53.), ehe auch Schreiber sein Abschlussglück vom linken
Strafraumeck aus knapp nicht fand (54.). Ebenso Kleon Lorenz, der den Pfosten
zum Ertönen brachte (70.).
Auf der anderen Seite erwies sich Schanzen-Fänger Shivnath Arora mehrfach als
kaum zu bezwingender Fels in der Brandung. Die umjubelte Gäste-Führung, die
Spöhrer eiskalt, halblinks vor dem Ziel beisteuerte (78.), ging somit auch auf
das Konto des Tormannes, dem Schreiber das Prädikat „überragend“ verlieh:
„Shivnath hat heute richtig geile Dinger gehalten!“.
Als im Konter plötzlich zwei Harburger vor ihm auftauchten, war jedoch auch der
Ex-Eidelstedter machtlos. Den ersten Abschluss noch behände weggewischt, war
gegen Gjukajs freien Nachschuss kein Kraut gewachsen – 3:3 (86.)!
Die nächste Wendung in einem intensiven Fight, dem der kurzfristig engagierte
Schiedsrichter mit seinen juvenilen Jahren leider nicht gewachsen war. Jede
Menge Hektik – besonders auch von der Heim-Bank – begleitete die Kontrahage,
die Stoff für mehr als nur zwei Verwarnungen lieferte…
„Wir haben das geschafft, was wir in anderen Spielen dieser Saison nicht
hingekriegt haben: Wir haben uns von dieser Aggressivität auf dem Platz so ein
bisschen losgerissen und einfach unser Spiel weitergespielt und uns nicht davon
anstecken lassen, was der Gegner da macht, wie der Schiri ist oder was auch
immer“, zog Schreiber zufrieden Bilanz unter den weitgehend besonnenen Auftritt
seiner Farben, die sich sportlich mit den letzten vorhandenen Körnern belohnen
sollten. Die letzten Tropfen Sprit investierte Rechtsverteidiger Koyar Hameed
Mohammed in seine beherzte Vorarbeit für Lorenz, der halbrechts Ruhe und
Technik zum überlegten 3:4-Siegtreffer vereint bekam (88.).
Die nun folgende Abwehrschlacht überstand Marineblau schadlos, sodass im
dritten Testspielanlauf nun der erste Sieg über Grün-weiß zu Buche steht: „Es
bedeutet mir schon ein bisschen was. Wir haben natürlich einmal unglücklich
verloren 2:1, obwohl wir da auch weniger Spielanteilen hatten, muss man dazu
sagen. Das andere Ding war kein gutes Spiel von uns; da sind wir relativ baden
gegangen. Deswegen ist es schon ganz schön, da in Harburg gewonnen zu haben“,
erläuterte Schreiber seine Gefühlswelt, die natürlich auch die eigene
Positivbilanz als Verantwortlicher gemeinsam mit Schiedsrichterobmann Björn
Meyer weiter erwärmte: „Zwei von zwei ist, glaube ich, eine gute Bilanz – auch
gegen zwei ordentlich Gegner, würde ich jetzt mal so sagen. Kann man auf jeden
Fall so weitermachen – ist ja ein gutes Duo“, hält sich die Sehnsucht nach dem
eigentlichen Trainerinnenpersonal für den Augenblick in Grenzen: „Das hat schon
Spaß gemacht!“.
SC Sternschanze 1.B: Arora – Hameed Mohammed, Sütcü,
Steinfeld, Lorenz – Dill, Lenzen, Abdalla – Spöhrer, Bonsu, Shafaei
Shamsabadiyan, eingewechselt:
Materne, Schreiber, Trainer: Arthur
Schreiber & Björn Meyer
Tore: 1:0 Gjukaj (24.), 2:0 Bibik (26.),
2:1 Spöhrer (30. Schreiber), 2:2 Bonsu (41., Strafstoßtor, Oueslati an
Spöhrer), 2:3 Spöhrer (78. Abdalla), 3:3 Gjukaj (86.), 4:3 Lorenz (88. Hameed
Mohammed)
gelbe Karten: Gjukaj – Spöhrer
Schiedsrichter: Linus Schneider (SV
GW Harburg)
Zuschauer: 20
Samstag, 15. Juni 2024
Spielbericht SC Sternschanze 1.B - SC Teutonia 10 1.B
Der Juniorchef und der Schiedsrichterobmann
SCS-B1: Test-Erfolg mit ungewöhnlicher (Spieler-)Trainerkonstellation
Ungewöhnliche Spieltagssetting an der Sternschanze und doch ging der erste Kick
nach Beendigung der U16-Landesligasaison am Ende mit positivem Resultat über
die Bühne. Ohne das unpässliche Seitenliniengespann und mit insgesamt fünf
Probespielern erlebte man gegen die 2007er von Teutonia 10 dennoch „einen
gelungenen Test“, wie Arthur Schreiber, heuer gemeinsam mit
Schiedsrichterobmann Björn Meyer in der Funktion des Spielertrainers
verantwortlich, befand. „Wir haben mit vielen Testspielern und neuen
Spielweisen gespielt. Man hat viel ausprobieren können, teilweise neue
Positionen gespielt“, wurde dem übergeordneten Motto des Tages entsprechend
agiert. „In der ersten hatten wir ein paar individuelle Fehler, die dann zum
Tor geführt haben“, war auch einer der Gründe für den frühen 0:1-Rückstand
rasch gefunden. „Keine gute Kommunikation“ und schon war man „eiskalt
ausgekontert“ worden. Max Rosenfeld war es, der nach Ballgewinn zentral von der
Sechzehnmeterlinie linksoben die nicht unverdiente Gäste-Führung erzielte (8.).
Mit rechts scheiterte deren Verdopplung durch Konrad Blunck wenig später nur am
Pfosten (11.).
Schanze machte es sich dagegen wiederholt selber schwierig, rückte wie schon
zuletzt oft zu behäbig empor, während das Zentrum zu wenige qualifizierte
Anspielangebote schaffte. Kein Wunder, dass Felix Lenzens Abschluss, von Goalie
Medin Balje per Fuß pariert (14.), zunächst keine gleichartigen Szenen auf
Seiten des SCS fand.
Stattdessen bewahrte Enno Gloßners Reflexhandlung gegen Ex-2007-Schanzer Oscar
Valet die Hausherren vor weiterem Unheil (47.).
Der Dank seiner Vorderleute: der bis dahin etwas glückliche Ausgleichstreffer,
den Kleon Lorenz nach Zuspiel von Testspieler Samuel Sarkodie Asuboe vor dem
etwas zögerlichen Teutonen-Fänger markierte (57.).
Kurz nach seiner spielkulturell wertvollen Selbsteinwechslung á la Günther Netzer inszenierte Schreiber
mit einem langen Schlag in die Angriffszone sogar die Führung für Marineblau,
die Marvin Bonsu knapp über der Kunstrasennarbe unten links besorgte (60.).
Die Freude über den „sehr, sehr guten Abschluss“ hielt jedoch nicht lang, glich
Rosenfeld gegenüber auf etwas umstrittene Weise zum 2:2 aus, war der
vorangegangene Ballgewinn gegen Gloßner von nicht wenig Gegnerberührung geprägt
(66.).
„(…)aber wir machen unser Spiel einfach weiter, kommen dann gut zurück durch
eine Standardsituation, von mir getreten. Baran läuft gut ein, Noah [Taddigs]
lässt durch und Baran [Sütcü] dann mit einem guten Volley, mit ordentlich Druck
hinter, unten rechts. – keine Chance für den Torwart!“, skizzierte Schanzes
Spielertrainer nicht ohne Stolz „das zu diesem Zeitpunkt wichtige 3:2“, gleichbedeutend
mit der Wiedererlangung des Vorsprungs, den es fortan über die Linie zu bringen
galt.
Ein Unterfangen, dass in der Schlussphase noch einmal kräftig wackeln sollte,
als Valet quer zu Emirhan Erdal spielte, dieser aber aus dem Lauf mit etwas zu
viel Rücklage drüber hebelte (74.).
Durch eine zweite Hälfte, in der „wir es deutlich besser gemacht“ haben,
erarbeitete sich die ein Jahr jüngere Elf einen kleinen Erfolg für die
Fußballerpsyche.
„Es hat mir ganz gut gefallen, von draußen aus ein bisschen mehr Einfluss aufs
Spiel zu nehmen“, fand der Spielmacher durchaus Gefallen an seiner „interessanten
Rolle“: „Würde ich auf jeden Fall so wieder machen!“.
Nicht allerdings am kommenden Wochenende, wenn die Kommandobrücke im nächsten
Probeduell mit dem 2009er-Oberligaaufsteiger Teutonia 05 („ein bisschen
besseres Niveau als der U17-Bezirksligist“) wieder voll besetzt ist. „Die
können Fußball spielen – da müssen wir nochmal ein bisschen mehr Konzentration
reinbringen – auch wenn es ein Testspiel ist!“, geht die erste Ansage zum anstehenden
Vergleich bereits vom Juniorchef für ein Spiel aus…
Tore: 0:1 Rosenfeld (8.),
1:1 Lorenz (57. Sarkodie Asuboe), 2:1 Bonsu (60. Schreiber), 2:2 Rosenfeld
(66.), 3:2 Sütcü (71. Schreiber)
Schiedsrichter: Detlef Kölln (SC
Sternschanze)
Zuschauer: 25