Dienstag, 6. Mai 2025

Spielbericht Gencler Birligi Elmshorn - SuS Waldenau

Gencler gewinnt und verliert doch den Anschluss
Heimsieg nicht hoch genug: Elmshorner brauchen nun den Rechenschieber

Sechs Punkte und 27 Tore an zwei Spieltagen bei gegnerischer Spielfreiheit aufholen? Wohl kaum ein realistisches Szenario für die Elf von Gencler Birligi Elmshorn. Eine Hilfe bei der Realisation des schier Unmöglichen war der Nachholer gegen Kellerkind SuS Waldenau für die Krückaustädter trotz des Dreiers nicht. 5:2 lautete der Endstand für den Tabellendritten, der den direkten Sprung aus der Kreisklasse 1 nun endgültig vorzeitig abhaken kann. Vor allem auch, weil die inhaltliche Leistung keinen höheren Ansprüchen genügte.
Passend dazu fing man sich nach bereits acht Minuten das 0:1, bei dem Kapitän Volkan Orhan zwar durchaus grenzwertigen Körperkontakt widerfuhr, doch die Zugriffslosigkeit der übrigen Kollegen jedoch den größeren Skandal darstellten. Torschütze: Natmir Saiti.
Erst danach kamen die Gastgeber so langsam aus dem Quark und durch Wassem Eklims Abstaubertor nach einem Lattentreffer zum Ausgleich (15.), dem sechs Minuten später Tufan Orhans Kopfballtor zum 2:1 folgen sollte (21.).
Gencler nun klar Herr im Krückaustadion, doch kurz nach der Pause muckten plötzlich die Gäste auf, als Lion Poetsch mit großen Schritten über rechte Seite stratzte, Schlussman Osman Ucan die Kugel nicht ganz abwehren konnte und Jonas Neumann aus der Mikro-Distanz den überraschenden Ausgleich herstellte (48.).
Hinzu ließen die Jungs in schwarz auch noch die perfekte Chance auf die erneute Führung aus, schob der eingewechselte Sercan Meric das Leder auf Steckpass T. Orhan vollkommen einsam am Tor vorbei (55.).
Gut, dass man aber dranblieb und durch ein Kontertor von Außenspieler Nidal Topal schließlich doch wieder in Front ging (57.).
Der Gefahr eines erneuten Führungsverlusts baute Gencler diesmal deutlich besser vor, nutzte Labinot Ahmeti seine zweite Chance, nachdem er im ersten Anlauf noch an SuS-Goalie Klaas Horender gescheitert war, zum 4:2 (64.).
Der 5:2-Endstand ging wiederum auf das Konto eines Waldenauers: Emil Thermann Cande lautete der unfreiwillige Urheber eines Treffers der Marke „Gurkentor“ (84.).
Die Elmshorner bewahrten sich somit die guten Aussichten auf Rang drei, der in Abstufung der besten Tabellendritten (höchster Punkteschnitt) eventuell noch zum Nachrücken in die Kreisliga langen könnte, müssen aber nun vorzeitig damit leben, dass die vielen Tore Rückstand auf Cosmos II (23) endgültig zu viele sind.
Für SuS Waldenau ist eine Saison mit mehr Tiefen als Höhen unterdessen schon vor dem spielfreien Finalspieltag auf Rang zwölf von 13 beendet. Eine leistungsgerechte tabellarische Einordnung.

Tore: 0:1 Saiti (8. Neumann), 1:1 W. Eklim (15.), 2:1 T. Orhan (21. Preda), 2:2 Neumann (48. Poetsch), 3:2 Topal (57.), 4:2 Ahmeti (64. Bas), 5:2 Thermann Conde (84. W. Eklim)

Schiedsrichter: Michael Hartmann (SV Hörnerkirchen)

Zuschauer: 30

Pl

Mannschaft

Sp

S

U

N

Tore

Diff

Pkt

01

TSV Sparrieshoop

23

17

4

2

72:30

42

55

02

SC Cosmos Wedel II

24

15

2

7

92:49

43

47

03

Gencler Birligi Elmshorn

23

13

5

5

61:41

20

44

04

TSV Holm

23

13

2

8

68:49

19

41

05

Hetlinger MTV II

23

12

3

8

63:55

  8

39

06

TSV Seestermüher Marsch

23

10

6

7

59:48

11

36

 



Sonntag, 4. Mai 2025

Spielbericht TuS Borstel-Hohenraden - TV Haseldorf

Außenstelle des FC Bayern
Wie der Rekordmeister: TVH-Promotion scheitert weiter am Rechenschieber

„Ich weiß (…), dass wir da etwas aufs Parkett zaubern werden – Punkt!“, zeigte sich Noah Lüchau, Außenverteidiger des TV Haseldorf, nach dem ernüchternden 1:2 gegen den SSV Rantzau II und der damit vertagten Aufstiegsfeier gen Bezirksliga, mit Blick auf den zweiten Anlauf, „die Kiste klarzumachen“, kämpferisch. Nach der heiß erwarteten Gastspielreise ins nördlich gelegene Borstel-Hohenraden regierte jedoch wieder Tristesse, bei den Schloßpark-Kickern, denen es mit ihrem 2:2-Remis genauso erging, wie am Vortag dem FC Bayern München in der Bundesliga. Zwar fingen sich die „Appelplücker“ beim bereits geretteten Aufsteiger keinen Ausgleich in der Nachspielzeit, doch ohne rechnerische Gewissheit wollte sich (fast) keiner als Meister betrachten – trotz nun drei Punkten und lf Toren Vorsprung vor dem Saisonfinale gegenüber der Elf vom SC Egenbüttel II.
Meisterlich hatten sich die rot Gekleideten am Sonntagnachmittag auch freilich (wieder) nicht präsentieren können. Die Nervosität war wieder spürbar und resultierte in einem munteren Hin und Her, das erstmals der Tabellenelfte für sich nutzen konnte, indem sich Nikola Delic im nicht immer sattelfesten Zentrum durchnudelte und flach vor der Kiste zum 1:0 einschob (21.).
Wie schon im Rantzau-Spiel, galt es also, einen Rückstand zu egalisieren und tatsächlich fungierte der Ergebnisdämpfer auch diesmal als Triebfeder für mehr gesunde Initiative. Auf Flanke Tim Krieg und ein Missverständnis zwischen TuS-Fänger Levin Giese und Rico Steinweg war bereits Freude über das rasche Ausgleichstor aufgekommen, doch Marten Fülschers Treffer fiel der hochschnellenden Abseitsfahne des Assistenten zum Opfer (23.)…
Zeit zum Groll blieb jedoch nicht viel, ging es mit Fülschers Zuspiel gleich wieder ins Strafraum-Chaos, aus dem Lars Rose einen geblockten Lienau-Versuch diesmal ohne Beanstandungen des Schiedsrichterteams zum Ausgleich über den Kreidestreifen piekte (25.).
Plötzlich schien die Anspannung der Euphorie gewichen, zumal noch vor der Halbzeit weitere Fakten geschaffen wurden. Diesmal war es Kapitän Malte Olde, der sich des Abstaubers bediente, nachdem Joris Lüchaus Kopfball (Freistoß Noah Lüchau) den Weg noch nicht ins Tor gefunden hatte (39.).
Der TVH zur Pause voll auf Kurs, doch da war ja noch ein hochmotivierter Gegner, der kurz nach dem Wiederbeginn just erneut zum Spielverderber mutierte, als der aufgerückte Connor McConaghy eine Tramm-Ecke per feinster Rechtsschussbewegung am kurzen Pfosten einlochte – 2:2 (48.)!
An Chancen, den Ausgleich wieder zu reparieren, mangelte es den Gästen daraufhin nicht: N. Lüchaus hohen Freistoß wischte Giese über sein Gehäuse (51.), Casper Daleckis ruhender Ball rauschte direkt drüber (53.) und der wenig später ausgewechselte Rose ärgerte sich über Gieses behände Fußabwehr (65.).
Zu allem Überfluss begann nun auch „Bo-Ho“ plötzlich wieder mitzuspielen und ein ums andere Mal gefährlich aufzuwarten. Insbesondere bei Okan Yumuts Konterchance, die Jotter abtauchend vereitelte, war gewiss mehr möglich (72.).
So blieb es bis in die zunehmend hektische Schlussphase ausgeglichen. Abermals zu früher TVH-Jubel (Abseitstreffer Linus Lastella, 88.) und der Versuch, die TuS-Kombi vom 2:2 zu wiederholen (diesmal konnte McConaghys Abschluss geklärt werden, 90.+5) gingen noch in die Annalen der Partie ein – dann war Feierabend! Nur ohne (Meister-)Feier des TV Haseldorf, der nun tatsächlich ein positives Saisonfinale für sich benötigt. „Wenn alle Stricke reißen sollten, haben wir einen dritten Matchball“, hatte N. Lüchau in der Vorwoche bereits geunkt. „Ist beim Tennis oft so gewesen, dass sich das Match nochmal dreht. Ich bin da fest von überzeugt, dass das nicht so sein wird“, bleibt der Optimismus, obwohl es gegen die Reserve der SV Lieth „nochmal schwer“ wird. Auf dem Klaus-Waskow-Platz in Klein Nordende geht das Fernduell mit dem SC Egenbüttel II (zu Gast bei Union Tornesch III) nun also in sein Staffelfinale. Die Meister-Story der Bayern sollte am Ende ja durch gegnerischen Punktverlust ein Happyend erreichen – nun muss nur noch die Außenstelle aus der Marsch nachziehen…

Tore: 1:0 Delic (21.), 1:1 Rose (26. Lienau), 1:2 Olde (39. J. Lüchau), 2:2 McConaghy (49. Tramm)

gelbe Karten: Hintze, C. Kölln, J. Carrasqueira Alves, Yumut – J. Lüchau, N. Lüchau

Schiedsrichter: Leif Menke (SC Sternschanze)

Zuschauer: 130







Spielbericht HEBC 1.Ü40 - FTSV Komet Blankenese 1.Ü40

Rechtzeitig „die Fehlerkette gefunden“
Auch ohne „frisches Blut“: HEBC-Senioren machen Oberligaverbleib klar

Gefährlich nah trudelten die HEBC-Senioren im aktuellen Saisonverlauf immer wieder am Abgrund herum, doch drei eigene Partien vor Ultimo funkt der Reinmüller Entwarnung. Der Klassenerhalt ist dank eines 3:1-Erfolgs gegen Komet Blankenese in trockenen Tüchern! „Das Traurige ist, dass es tatsächlich das Saisonziel war, seit Saisonmitte. Das Gute: Wir haben es geschafft!“, fasste Mittelfeldorganisator Nikola Jovic die Stimmungslage zusammen.
„Wir haben es heute recht souverän gespielt, für unsere Verhältnisse. Wir haben mit einem sehr ballsicheren Mittelfeld gespielt und deshalb auch große Spielanteile gehabt. Bis auf die ersten 15 Minuten, wo wir uns kurz finden mussten, haben wir die drei Punkte recht ungefährdet eingefahren.“. Innerhalb dieser Anfangsphase galt es erstmal, den erlittenen Rückstand zu verdauen, als Torsteher Sven Klein zwar gegen Christoph Förster parieren konnte, Jascha Kelters aber aus dem anschließenden Strafraumgewusel das 0:1 erzwang (7.). Auch, wenn HEBC „nach dem Tor die Fehlerkette gefunden und ohne große Unruhe behoben“ hatte, fiel es mit noch schwierig, Zusammenhängendes zu kreieren. Kleine Ungenauigkeiten und viele Fouls bremsten jeden Spielfluss, worüber auch eine eher zufällig entstandene Chance für Michael David nicht hinwegtäuschte (16.).
Die Eimsbütteler blieben allerdings dran, was sich per Standard gleich auszahlte. Mit dem Rumpf presste Michael Glaser einen Ünlü-Freistoß von links unberechenbar zum wichtigen Ausgleich in die Komet-Maschen (19.).
Das Chancenplus blieb danach zwar weiter auf Seiten der Braunen, doch der dickste Fisch sprang mit David einem Heim-Angreifer aus dem Netz, als er frei vor dem Tor am zupackenden Dirk Hartmann scheiterte (25.).
Im dritten Anlauf sollte es dann endlich etwas werden: Langer Freistoß von Frank Jäger, die Blankeneser Oliver Haye und Frank Schulz köpften sich gegenseitig an und schon war die Bahn frei für „das frühe Slapstick-Tor, direkt nach Wiederanpfiff“, das für Jovic eine klare „Schlüsselszene“ des Sonntagmorgens bedeute (36.).
Schließlich war es möglich, den Spielstand solide zu verteidigen, ehe es später gar noch besser für die Reinmüller-Elf aussah, nachdem Hartmann einen Jovic-Freistoß genau vor die wachen Füße von Metin Ünlü faustete – 3:1 (49.)!
Dass solche Führungen freilich kein Erfolgsgarant sind, erlebten die Weißen gerade in dieser Spielzeit schon häufig, doch diesmal ließ man außer einem Knaller Hayes an den Außenpfosten (70.) nichts Nennenswertes zu, um selber sogar einmal per Doppelchance für Glaser (blockiert) und Lars Nawrath (im Nachsetzen drüber) das 4:1 in den Bereich des Möglichen zu rücken (55.).
Als dann auch die fünfminütige Nachspielzeit überstanden war, setzte sich die Gewissheit durch, den Oberliga-Verbleib bereits zu Beginn der Englischen Heim-Woche mit drei Partien auf eigenem Grund in trockene Tücher gebracht zu haben.
Besonders groß fiel die Erleichterung da bei Trainer Francisco Ramos (aka @franciviral) aus. Frisch fußoperiert, musste er zuhause am Bildschirm mit seinen Genossen mitfiebern. „Man mag sich kaum ausdenken, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn er da gewesen wäre. Das wäre ein Kantersieg geworden!“, witzelte Jovic, der sich für die Zukunft „frisches Blut“ für Die Mannschaft wünscht. „Es fehlt der Nachwuchs aus der Alten Herren. Ohne diesen Nachwuchs wird es von Jahr zu Jahr schwerer. Ich glaube da nicht dran, dass sich das bessert. Also müssen Spieler ran, die ihre letzte Kraft für die Truppe geben“, so der 44-Jährige, der selber aufgrund kaputter Knie nur noch sporadisch (laut Arztmeinung gar nicht mehr) spielfähig ist.
Am kommenden Mittwoch gegen den TSV Sasel geht der Kader-Flickenteppich daher in seine nächste Runde: „Das wird erneut spannend zu sehen, wer überhaupt fit ist und erscheint. Wie jede Woche müssen wir erneut hoffen, dass wir eine Truppe zusammenkriegen. So ist es halt im Moment.“.

Tore: 0:1 Kelters (7. Förster), 1:1 Glaser (19. Ünlü), 2:1 David (36. Jäger), 3:1 Ünlü (49. Jovic)

gelbe Karten: Rein, Yildirim – keine

Schiedsrichter: Ian Atai Shokati (FC Alsterbrüder)

Zuschauer: 25



Samstag, 3. Mai 2025

Spielbericht Walddörfer SV 1.B - SC Sternschanze 1.B

Lorenz fährt nach Hause – Mane spielt auf!
Edeljoker zieht dünn besetztem SCS mit Dreierpack den Stecker

Beschaulich wie das grüne Idyll der Walddörfer kam in Halbzeit eins auch das sparsame Treiben auf der Kunstwiese des Stadions im Allhorn daher: „In der ersten Hälfte war kein richtiger Zug drin. Für uns natürlich ganz angenehm. Wir haben viel den Ball rotieren lassen, viele Ballbesitzphasen gehabt, in denen wir Ruhe reingebracht haben. Das hat uns ganz gut getan, dass das Tempo nicht ganz zu hoch war“, erklärte Arthur Schreiber die Annehmlichkeiten des nur selten mit Höhepunkten gespickten ersten Abschnitts.
Herolind Sejdiu versuchte es für den WSV aus kompliziertem Winkel (19.) und aus 22 Metern (33.), Kollege Leo Amtsberg mit links aus der Bewegung (31.), doch beide blieben ebenso erfolglos, wie auf der anderen Seite Kleon Lorenz per Kopf (18.) und Schreiber mit einer Torschussflanke, die immerhin das Quer-Alu zärtlich gen Tor-Aus küsste (23.).
Ansonsten machte sich das Gefühl eines unbedeutenden Sommerkicks breit. Auch zum Vorteil von Stephan Pflueg aus dem Trainerteam der Gastgeber. Er vertrat den nicht aufgetauchten Maximiliano Tiedke (TSV Sasel) an der Pfeife und erntete bei Leistungsschiedsrichter Schreiber mit seiner langen Leine durchaus Anerkennung: „Natürlich hat er einfach vieles laufen gelassen. Das finde ich auch in Ordnung. Nicht alles gesehen: ja, aber das ist dann wahrscheinlich kein riesiger Unterschied zu einem anderen Schiedsrichter, denn auch da wird nicht alles gepfiffen“, so das Expertenurteil über den Spielleiter, der mit seinen markanten Ansagen einen „sympathischen Eindruck“ hinterließ. Nur Schanzes Lorenz wollte sich dieser Auffassung nicht anschließen, geriet mit Pflueg in den Clinch und fuhr nach disziplinarischer Auswechslung kurzerhand verärgert nach Hause. Bitter, denn außer dem daraufhin eingewechselten Kieran Kopp saß durch kurzfristige, lebenswandelbedingte, Ausfälle niemand mehr auf der Bank…
Der Tabellenzweite konnte dagegen prominent zum zweiten Abschnitt nachlegen. Tormaschine Amadu Mane kam, sah und traf. Kaum waren die Siebenmeilenstiefel angelegt, umkurvte der Einzelkönner Goalie Shivnath Arora zum 1:0 (41.).
„Amadu hat direkt gezeigt, warum er so viele Torbeteiligungen schon hat. Er hat klar viel mehr Tempo reingebracht, in den Sturm, hat viel, viel agiler agiert, als die Person, die vorher auf dem Platz war und dann auch direkt das erste Tor gemacht, ich wurde auf jeden Fall sagen, dass er einer der Schlüsselfiguren heute war“, musste auch Gegenspieler Schreiber anerkennen. Immerhin zwei MMA-Fights der unterschiedlichen Gewichtsklassen entschied Schanzes Leichtgewicht im Eckball-Rumble, ungeahndet für sich (51. & 52.), während es spielerisch immer schwieriger wurde, Paroli zu bieten. „Wir haben große Probleme gehabt, in der zweiten Hälfte, läuferisch mitzuhalten. Auf jeden Fall waren wir in den Zweikämpfen eher ein Stück zu spät oder offensiv hatten wir keine Power mehr, einen Angriff auch zu Ende zu spielen.“. Einmal aber war dies fast auf vortreffliche Weise gelungen, als der sonst blasse Theo Spöhrer einen Freistoß zügig zu Kopp ausführte, sodass Schreiber im Rückraum bedient werden konnte – knapp vorbei (58.)!
Alles klar gegen teil übernächtigte Gäste machte vorzeitig Leandro Duve, dessen 2:0 sicher auch ein Kandidat für die Sportschau gewesen wäre (63.).
Ebenfalls sehenswert: Manes Aushebeln der Abseitsfalle nach Zuspiel aus der Tiefe zum 3:0 (65.) und dessen dritter Streich, den Sascha Nikoleisen aufgelegt hatte (71.).
aufgrund der ersten Halbzeit aber vielleicht ein Stück weit gerecht, dass Nikoleisen selbst dem SCS nicht noch mehr Schaden zufügte (mit der langen Pieke an den Pfosten, 80.).
So oder so bleiben Mane und Co, die die Nachspielzeit unterdessen nach Edmund Addeis Hinausstellung wegen einer Tätlichkeit an Schreiber (80.) in Unterzahl bestritten, auf Kurs Oberliga, was für Schreiber nur allzu folgerichtig ist: „ich glaube, sie brauchen noch ein, zwei Verstärkungen. Im Zentrum ist da noch Luft nach oben, aber trotzdem ist das eine Oberligamannschaft, die sich so sehen lassen kann. Die spielen guten Fußball – deutlich besseren als Vier- und Marschlande (steht bereits als Aufsteiger fest) und steigen verdient auf, so der Zentrumsspieler, der mit seinem SCS die Fälle in Richtung Platz vier der U17-landesliga davonschwimmen sieht: „Wir müssen tatsächlich alles gewinnen, um jetzt noch den vierten Platz zu erreichen. GWE ist so gut wie unmöglich, noch einzuholen. GWE ist jetzt sechs Punkte entfernt. Wir müssen unser Spiel gegen GWE gewinnen und darauf hoffen, dass GWE noch mindestens einmal patzt. Eigentlich zweimal, weil unser Torverhältnis deutlich schlechter ist, als das unserer Konkurrenten. Auch Glashütte steht vor uns. Da müssen wir uns auch nichts vormachen: Das wird schwierig!“.
So oft, wie sich Marineblau – nicht nur heute – durch eigene Kopfprobleme uns unzuverlässige Spielerverfügbarkeiten selbst im Weg stand, auch keine schreiende Ungerechtigkeit…

Tore: 1:0 Mane (41.), 2:0 Duve (63.), 3:0 Mane (65.), 4:0 Mane (71. Nikoleisen)

Zeitstrafe: Addei (Walddörfer SV, 80., Tätlichkeit an Schreiber)

Schiedsrichter: Stephan Pflueg (Walddörfer SV, ersatzweise)

Zuschauer: 30

Spielentscheider in Kurzarbeit: Amadu Mane.



Donnerstag, 1. Mai 2025

Spielbericht TuRa Bremen II - SC Lehe-Spaden

Machtdemonstration am 1. Mai
Zweistellig! TuRa Bremen II mit nächstem Schritt zum Durchmarsch

„Was ist das denn?! Nach 20 Minuten liege ich hier!“, war Miguel Prigge schon vor dem Spiel erschlagen von der sich auf dem Kunstrasen an der Lissaer Straße aufstauenden Mai-Sonne. Was da noch niemand wissen konnte: Er sollte doppelt richtig liegen. Denn tatsächlich schmiss es den „12er“ (nach erst 30 Minuten plus Behandlungspause) per „Pferdekuss“ auf den Oberschenkel aus der Partie. Der für ihn eingewechselte Lasse Axmann und Co gerieten derweil sportlich komplett unter die Räder.
Vom Anpfiff weg tat sich der SC Lehe-Spaden als Tabellenletzter der Bezirksliga Bremen extrem schwierig beim Vize-Primus, dem man es jedoch extremst einfach machte. Der taktische Kniff, hinten mit einer Fünferkette zu spielen, erwies dabei auch nicht als stabilitätsfördernd. „Wir haben noch nie Fünferkette gespielt“, erläuterte Prigge, was auch dem Laien augenscheinlich wurde. Keine Bewegung ohne Ball, keine Anspielstationen und Unsicherheit an der Kugel: Da fiel es TuRa Bremen II einfach, durch frühe Ballgewinne zu Torchancen zu kommen.
Einzig SC-Goalie Jacek Müller spielte mit starken Rettungstaten so lange den Spielverderber, bis Eric Loserth auf Zakri-Service aus dem Rückraum das 1:0 gelang (14.).
Nach ähnlichem Muster machte es Soufiane Zakri selbst – 2:0 (26.)!
Zwischendurch lag lag sogar Überraschendes in der Luft, als ein Freistoß von links durch den Gegner auf den Fuß von Ali-Emre Pehlivan serviert wurde, der Schiffdorfer aber überhastet drüber bolzte (16.).
Die Dinge gesellten sich jedoch brutal für die Gäste, die spätestens nach dem 3:0, das sie per Ballverlust im eigenen Strafraum selbst heraufbeschworen (Torschütze Norwin Dietze, 33.), komplett in ihre Einzelteile zerbröselten.
Schecho Culum, bis dahin noch etwas abschlussunglücklich, schnürte einen klassischen Strafraum-Doppelpack (35. & 40.), ehe auch der stilisiert über rechts freigespielte Marcel Burkevics zu Torjäger-Ehren kam (42.).
Den Schlusspunkt einer denkwürdigen ersten Hälfte setzte schließlich ein Gast. Ein abgefälschter Fernschuss führte Axmanns Rückenummer 24 als Eigentorschütze auf die Notizkarte des heute nur als Sekretär geforderten Schiedsrichters (45.+2). Sein extra angesetzter Beobachter hätte den Mai-Feiertag auch sinnvoller verbringen können…
Die Fahrt durch die Einbahnstraße ging nämlich auch nach dem Wechsel munter weiter. Zwar dauerte es fast ein Dutzend an Spielminuten, ehe Cenk Yilmaz den Torreigen bei drückender Überlegenheit mit links aus der zweiten Reihe fortsetzte (57.), doch dann ging es bis zur Verdopplung des Halbzeitstandes kontinuierlich erneut zum Anstoßkreis.
Arbnor Brahimi präsentierte sich hierbei als besonders torlustig. Nach einer guten Stunde ging es vom Strafstoßpunkt los (61.), woraufhin es binnen elf Minuten aus dem Spiel heraus zum Hattrick führte. Ob per Kopf nach schöner Nonnast-Flanke (69.), als freier Zentralschütze (78.) oder sogar mit dem Bauch (80): heute schien fast alles möglich.
Auch für Yilmaz, der mittels Abstauber (64.) das zwischenzeitliche 10:0 und um im Rücken der indisponierten Verteidigung die 14:0-Endnote hinzufügte (86.).
TuRa II, erst im Vorjahr als Tabellendritter in die Bezirksliga aufgestiegen, schreitet damit weiter dank einer starken Serie von sechs Siegen in acht Begegnungen seit dem Jahreswechsel (bei zwei Remis) immer weiter gen Durchmarsch in die Sechstklassigkeit. Auch, weil der auch heute wieder erfolgreich praktizierte Kaderaustausch mit der Ligamannschaft aus der Bremen-Liga funktioniert.
Dem personell dünn besetzten Team in Rot bleibt dagegen noch ein straffes Programm von acht (vorwiegend schwierigen) Spielen, den Rückstand von 14 Punkten auf den rettenden dreizehnten Platz noch zu schaffen. Ein Großteil des arg jungen Kaders kickt dabei auch noch parallel in der A-Verbandsliga (noch sieben Partien) um den Ligaverbleib, was vermutlich die etwas realistischere Aufgabe darstellt…

Tore: 1:0 Loserth (14. Zakri), 2:0 Zakri (26. Heso), 3:0 Dietze (34.), 4:0 Culum (36.), 5:0 Culum (40. Yilmaz), 6:0 Burkevics (42. Heso), 7:0 Axmann (45.+2, Eigentor, Loserth), 8:0 Yilmaz (57.), 9:0 Brahimi (61., Strafstoßtor, Müller an Culum), 10:0 Yilmaz (64.), 11:0 Brahimi (69. Nonnast), 12:0 Brahimi (78.), 13:0 Brahimi (80. Culum), 14:0 Yilmaz (86. Culum)

Schiedsrichter: Tyler Schmidt (1. FC Burg)

Zuschauer: 32











Dienstag, 29. April 2025

Moorreger SV - Heidgrabener SV II

Erst verpennt, dann aufgedreht
Heidgrabener SV II beschließt ereignisreichen April mit einem 4:0


Den Super-Gau in Form des Sturzes in die Kreisklasse wendete man in Moorrege mit dem ersten Dreier in 2025 (2:1 gegen TuS Borstel) und dem zeitgleichen 0:5 vom Konkurrenten aus Blankenese noch vor dem Saisonfinale ab. Der Nachholer am Dienstagabend gegen die Reserve des Heidgrabener SV daher nur für die Galerie.
Dieser gegen den Tabellensechsten etwas Zählbares hinzuzufügen schien nach den ersten Eindrücken auch durchaus realistisch. Gleich dreimal bot sich gegen wieder einmal zäh in die Gänge kommende HSVer die Chance auf das 1:0 (1., 3., 7.), doch der Treffer fiel auf der anderen Platzhälfte.
Dort segelte ein Freistoß hoch in den Sechzehner, damit Chris Stief im Obergeschoss für den vollendenden Nikolas Haker querköpfen konnte (10.). Das sah nicht nach Zufall aus!
Die Gäste, für die es nun auch schon das fünfte Mal im April auf die Wiese ging (darunter das dramatische Pokal-Aus im Elfmeterschießen beim SV Curslack-Neuengamme), plötzlich bestens im Saft und am Zug, zu verdoppeln. Clever steckte Haker zu Marcio Prien durch: Pfosten! Im Nachsetzen war es dann Stief, der gegen Schlussmann Niklas Puttmann und dessen vollen Körpereinsatz zweiter Sieger blieb (29.).
Nicht anders ging es da Mitstreiter Tim Rockel, dessen Ansinnen, vom Punkt (Handspiel) linksunten zu versenken, Puttmann im Abtauchen vermasselte (32.).
Vielleicht wollte der Fußballgott bei sonniger Abendkulisse auch nur schöne Tore zulassen…
Stiefs spitzwinklig eingeschweißtes 0:2 aus Linksaußenposition (35.) gehörte zumindest klar in diese Kategorie!
Überlegen, aber ohne weitere (traum-)Tore diktierten die grünen auch im zweiten Abschnitt das Geschehen. Nur die Chancenverwertung, die insbesondere dem fleißigen Prien zu schaffen machte, passte nicht ins Bild einer beschwingten Gastspielreise.
Dann aber die Erlösung für Prien, der auf Steckpass M. Rockel diesmal willensstark vor Puttmann mit rechts zum 0:3 einnetzte (80.). Geht doch!
Noch mehr ging im Anschluss noch per Konter, den Ben Dieckmann zum 0:4-Jokertor ins Ziel brachte (83.). Dass der neuner kurz vor Ende das leere Tor nicht traf (88.) und auch eine Doppelchance der Kollegen Scheelk und Seifert ungenutzt blieb (90.+1) – geschenkt!
In Heidgraben (jetzt Fünfter) bleibt durch diesen Erfolg sogar Rang vier noch rechnerisch möglich (Mannschaften aus dem HFV unter der Flagge eines HSV und Platz vier haben ja durchaus Tradition), dem Moorreger SV bleibt bei seiner fragwürdigen Halbjahresbilanz nur der optimistische Blick nach vorn – auf eine bessere Kreisligaspielzeit 2025/2026.

Tore: 0:1 Haker (10. Stief), 0:2 Stief (35.), 0:3 Prien (80. M. Rockel), 0:4 Dieckmann (83.)

gelbe Karten: Löffler – Haker, M. Rockel

Schiedsrichter: Ben Hachmann (SV Hörnerkirchen, Note 3)

Zuschauer: 35





Sonntag, 27. April 2025

Spielbericht SC Sternschanze 1.B - TSV Reinbek 1.A

„Vorne spielfreudig“ – hinten „Ungereimtheiten“
7:2 im Test! Schanze-2008er tanken Selbstbewusstsein für Walddörfer

Sonntagabend, bestes Fußballwetter und die ersten Frauen feiern im Hintergrund ausgelassen Meisterschaft und Oberliga-Aufstieg. Ein toller Rahmen für die Rückkehr aus der erneuten Ferienpause für die Schanze-B1.
Ins Testspiel gegen den U18-Landesligisten TSV Reinbek war man „durch das frühe 1:0 relativ gut reingekommen“, wie Arthur Schreiber seinen höchst persönlich beigesteuerten Dosenöffner für einen spielfreudigen Auftritt ausmachte (2.). Eine Schussfinte am Sechzehnerrand, den Gegner in die Runde geschickt, um flach Richtung langes Eck zu vollenden: Es kann so einfach sein, wenn man seine Stärken am Ball pragmatisch einsetzt!
So auch Kleon Lorenz, der zuvor sah, wie Koyar Mohammed aus spitzem Winkel noch am Fläche machenden Leon Rosenberger scheiterte (12.), um kurz darauf selbst der eigentlich ungünstigen Schussposition zum 2:0 zu trotzen (14.).
Noch mehr Grund zum Jubeln zehn Minuten später, als Mohammed den Ball, im Anschluss an eine Flanke, „halb absichtlich“ zu Schreiber in den Rückraum legte und der bisher lediglich einmal per Strafstoß in Lurup erfolgreiche Zehner seinen Move vom ersten Treffer wiederholte – 3:0 (24.)! „Ein bisschen unerwartet, aber nimmt man natürlich mit!“.
„Nach vorne spielfreudig“ und ungewöhnlich effektiv, hinten dagegen mit „so einigen unnötigen Ungereimtheiten", die zum einen mit dem Konzentrationslevel, zum anderen aber auch der tief stehenden Sonne, die „sehr, sehr stark im Spielaufbau geblendet hat“, geschuldet. Nicht blenden ließ sich unterdessen Schlussmann Shivnath Arora, der einen Kopfball von Lucas Westendorf reflexartig wegwischte (4.), während ihn in Minute zehn ein Abseitspfiff rettete.
Als der SCS den Ball aber erneut hinten herschenkte, staubte mit Salih Esmer dann doch endlich jemand folgerichtig (aus der zweiten Reihe) ab. Nur noch 3:1 (28.).
Um ein Haar fingen sich die Hausherren noch vor der Pause Gegentor Nummer zwei per Ballverlust, doch Maurice von Kawaczynski bolzte etwas hektisch drüber (38.). „So welche Chancen werden wir in unserer Liga nicht einfach so verschenken dürfen, denn die werden halt klar genutzt, bei unseren Konkurrenten!“, monierte Schreiber die fortwährende Fehlerproduktion.
Wie gut, dass der SCS „im letzten Drittel für unsere Verhältnisse relativ zwingend“ war, bereitete Lorenz auf der anderen Seite einem wilden Flipper-Spiel im Strafraum mit rechts ein Ende mit dem 4:1-Halbzeitstand (32.).
Nur einmal noch brachten die Gäste das abenteuerliche Defensivwerk der Schanzer zur Bestrafung, indem sich eine Bogenlampe nach Freistoß von links in ballistischer Weise hineinsenkte (55.).
Das als Eigentor durch Shahab Ahmadi gewertete 4:2 blieb im überlegen vorgetragenen zweiten Abschnitt jedoch eine Ausnahme. „Wir konnten sie auf jeden Fall gut laufen lassen und haben gute Ruhe reingebracht, ins Spiel“, freute sich der ballkontaktreiche Schreiber vor allem in der Schlussphase noch einmal ausgiebig über einen Lorenz-Hattrick, der den Spielstand auf nunmehr 7:2 hochschraubte. Auf Steckpass Anton Kuhlmanns (72.) und jeweils mit locker ausgespielter Beteiligung des spielintelligenten Theo Spöhrer (75. & 80.) war der Erfolg letztlich sogar noch um ein Tor höher gestaltet, als es Schanzes Ligarivalen aus Berne im März gelungen war (5:1.). „Dass wir sieben Tore machen, das ist auch schon ewig her. Auch, wenn ein einfaches Spiel war, in den letzten Minuten. Aber trotzdem müssen auch wir das erstmal schaffen, sieben Tore zu machen. Das ist bei unserer Offensive ja ganz gut.“, erklärte Schreiber daher nicht ganz ohne Stolz.
Etwas Rückenwind für das schwierige Auswärtsspiel in der Liga beim quasi-Oberligisten Walddörfer SV ist somit gesammelt. Ebenso, wie zwei klare Vorsätze: „Ich glaube, es kommt darauf an, dass wir uns einfach diese Fehlpässe im Aufbau – dass wir die vermeiden müssen. Das geht nicht! Und wenn wir da vorne so spielfreudig bleiben und auch im Zentrum so variabel bleiben, so wie das heute funktioniert hat; dann sollte das auf jeden Fall funktionieren“, so die Idee für den Ritt beim Tabellenzweiten, dem in Hinspiel ein 2:0 im Schanzenviertel geglückt war.

Tore: 1:0 Schreiber (2.), 2:0 Lorenz (14.), 3:0 Schreiber (24. Mohammed), 3:1 Esmer (28.), 4:1 Lorenz (32.), 4:2 Ahmadi (55., Eigentor), 5:2 Lorenz (72. Kuhlmann), 6:2 Lorenz (75. Spöhrer), 7:2 Lorenz (80. Schreiber)

Schiedsrichter: Dr. Jörn Tietgen (Eimsbütteler TV)

Zuschauer: 60







Spielbericht Inter Eidelstedt - SV Eidelstedt III

(k)ein echtes Derby
SV Eidelstedt III bewahrt bei Inter den kühleren Kopf

Inter Eidelstedt gegen SV Eidelstedt III – was sich wie ein klassisches Derby liest, kommt bei geographischer Betrachtung eher etwas weitläufiger daher. In Eimsbüttel nämlich Duellierten sich linguistischen Nachbarn zum vorletzten Spieltag der Kreisklasse 7, um dabei allerdings durchaus für Derby-Hektik zu sorgen.
Bevor es aber unruhig wurde, gab es aber erstmal Grund zum Jubeln – nämlich für die Gäste, die das Geschehen schön nach außen verlagerten, damit Kaihan Momand eine Mischung aus Torschuss und Flanke abfeuern konnte. Aus der Nahdistanz verwertete Daniel Blömers die Hereingabe schließlich zum 0:1 (4.).
Inter, das individuell über die besseren Fußball verfügte, tat sich dagegen schwierig, sich einmal ins Angriffsdrittel zu kombinieren. Durch Zufall gelang der Ausgleich dennoch, als Gökhan Ariduru bei seiner Flanke abfälschende Amtshilfe unter Kapitänen erhielt, denn nur durch Daniel Schäfers Berührung plumpste das Leder im hohen Bogen zum 1:1 in die Maschen (20.).
Beide Kontrahenten erarbeiteten sich bei zunehmender Härte und Emotionalität die eine oder andere Gelegenheit, bis Inter die Führung auf dem nicht vorhandenen Strafstoßpunkt serviert bekam. SVE-Schlussmann Marcel Hengse hatte G. Ariduru am Boden zu Fall gebracht – den verursachten Penalty jedoch im Abtauchen gegen Hayrettin Bozal neutralisiert (53.).
Wie ein Katalysator wirkte die Szene auf die sich zuspitzende Spieldynamik, die Jan Schönherr im Lauf auf das Tor auf die Seite des SVE zu ziehen versuchte, doch legte er sich die Kugel dabei zu weit vor. Willkommene Beute für den herausstürzenden Enes Sener (69.), der nach einem unnötigen Dribbling eines Vordermannes doch ein zweites Mal hinter sich greifen musste. Lukas Prien war es gelungen, das Leder zu erspitzeln, woraufhin David Schubert mit Übersicht querlegte und Momand im Fünfer das 1:2 markierte (70.).
Noch besser kam es für den 1:5-Hinspielverlierer, als ein Schönherr-Einwurf auf den ersten Pfosten zur Vorlage für Blömers´ hohen Kopfball taugte und Sener beim Rettungsversuch im unlösbaren Clinch mit dem Innenpfosten war (76.).
Neues Feuer entfachte sich im Match zwischen dem Achten und dem Elften nur kurz darauf durch eine Szene, die sowohl für den SVE als auch für Schiedsrichter Arthur Schreiber (SC Sternschanze) höchst undankbar verlief. Nachdem Hengse einen gezirkelten Eckstoß abgewehrt hatte, kam es zum Crash mit dem heranrauschenden G. Ariduru – Stürmerfoul! Doch es ging weiter, obwohl der Goalie angeschlagen auf dem Kunstgrün liegen blieb. Da Inter munter weiterspielte und Mahmut Orhan die folgende Flanke zum 2:3-Kopfballtor nutzte, war der Debattierclub endgültig eröffnet, zumal sich die Frage stellte, zu welcher Seite der Torlinie das Bällchen denn nun vom Querbalken aus gesprungen war (78.)…
Beide Lager jetzt voll auf Zinne, was ein Freistoßtor des SVE von Hüseyin Eren wohl etwas entschärft hätte – DIESER Lattentreffer war klar NICHT hinter der Linie (84.)!
Die sprühende Spannung also blieb – im Gegensatz zu G. Ariduru, der sein vergebliches Betteln nach Gelb-rot kurzerhand mit einem Ellenbogenschlag gegen den nicht weniger heißspornigen H. Eren über den Weg des glatt roten Kartons vervollständigte und im Anschluss auch noch weiteren Stress mit der gegnerischen Bank suchte (89.). Und dieser Mann ist bei Inter auch noch Schiedsrichterobmann…
Die verbliebenen zehn Grau-orangenen wehrten sich bis Ablauf der mehrminütigen Nachspielzeit, doch meist entstanden dabei (schlecht ausgenutzte) Räume für gegnerische Konter. Eine letzte Doppelchance ließen Serkan Ariduru und Fatih Bayraktar liegen (90.+4) – dann war es vorbei! Das Derby (das irgendwie keines ist) ging an die SVE-Dritte!

Tore: 0:1 Blömers (4. Momand), 1:1 Schäfer (20., Eigentor, G. Ariduru), 1:2 Momand (70. Schubert), 1:3 Blömers (76. Schönherr), 2:3 Orhan (78.)

gelbe Karten: Sener, G. Ariduru – Schäfer

rote Karte: G. Ariduru (89., Tätlichkeit)

Schiedsrichter: Arthur Erik Schreiber (SC Sternschanze, Note 4)

Zuschauer: 35

besonderes Vorkommnis: Bozal (Inter) scheitert mit Foulstrafstoß an Hengse (53., Hengse an G. Ariduru).



Samstag, 26. April 2025

Spielbericht TV Haseldorf - SSV Rantzau II

Aufstiegsfeier vertagt
Ohne „das kleine Quäntchen Glück“: TV Haseldorf vergibt ersten Matchball

Im Grunde war alles angerichtet: Die Aprilsonne brutzelte, die Getränke waren kaltgestellt, Bürgermeister, Landjugend, sonstige Schaulustige in freudiger Erwartung – und dann setzte es für den TV Haseldorf im „ersten Matchball“ zur lang ersehnten Bezirksligarückkehr den 1:2-Rückschlag auf eigener Wiese. Partycrasher: Die Reserve des SSV Rantzau, die nun selber plötzlich noch Chancen, realistischerweise, auf Rang zwei wahrte.
Seit dem wilden Hinspiel (4:3 SSV) ungeschlagen, schien die Aussicht, mit einem Dreier sicher zu promovieren, beim Primus etwas für weiche Knie gesorgt zu haben. „Das hat man gemerkt, in der Mannschaft, dass da der nötige Respekt, den man eben vor Rantzau und allgemein vor dieser heutigen Aufgabe eben haben sollte – dass wir den auf jeden Fall hatten“, formulierte es Außenverteidiger Noah Lüchau diplomatisch.
Fehlervermeidung stand zunächst auf dem Programm, das zu Beginn auch nur die Gäste einmal so richtig gestalteten, als ein tiefes Berg-Zuspiel für Feuer im TVH-Strafraum sorgte. Per Mentalitätsgrätsche löschte Kapitän Malte Olde den Brand jedoch in letzter Sekunde (16.).
Ansonsten blieb es eine abwartende Angelegenheit, bis ein wildes Gebolze in der Parzelle der Gastgeber auf Fahnenzeichen des Assistenten ein jähes Ende fand. Tor für den SSV durch Paul Wiemeler (25.)!  „Ich will da jetzt auch nicht gegen den Schiri oder was auch immer gehen, aber ich habe ihn nicht hinter der Linie gesehen, ganz klar!“, ärgerte sich N. Lüchau nicht als einziger, der es mit den Hausherren hielt, über einen Fall, der mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen war. Wo die Kugel nun wirklich rausbugsiert wurde – man weiß es nicht…
Immerhin taugte der dubiose Rückstand dem TVH als „Pfropfenlöser“, sich nun selbst mutiger zu beteiligen. Marten Fülscher füllte dies per Pfostenschuss ebenso mit Leben, wie N. Lüchau mit seiner parierten Torschussflanke (35.).
Eine ganze Felswand der Erleichterung purzelte schließlich kurz vor der Pause von allen rot-gelben Herzen, als ein langer Schlag von Goalie Lennart Jotter als Auslöser für Lars Roses gespitzelte Vorarbeit für Michel Lienau und dessen hineingenudeltes 1:1 bedeutete (44.).
Und schon hatte der formstarke Siegtorschütze aus Heist wieder zugeschlagen!
Mit entsprechendem Druck eröffneten die Appelplücker den zweiten Abschnitt, nur das Tor wollte vor allem dem heute glücklosen Fülscher, der sich bei den vielen Abseitsentscheidungen gegen ihn vermutlich auch mit einem Fluglotsen als Linienrichter konfrontiert fühlte, nicht gelingen (50. & 56.).
Stattdessen waren seine Farben vor Beginn der Schlussphase nach Phillip Niemanns Verletzungs-Aus, zur Pause, bereits zum zweiten Mal zum Umbauen gezwungen, nachdem sich der erst hineingekommene Phil Mohrdieck an der Schulter verletzte (65.). Nach dem rotgesperrten Linus Lastella der nächste ärgerliche Ausfall.
Und die schlechten Nachrichten rissen nicht ab, denn kaum kamen die Gäste aus Barmstedt nach längerer Abstinenz erneut vor das Gehäuse, besorgte Justin Bovenzi als Abstauber eines blockierten Schmidt-Versuchs den 1:2-Stimmungskiller (73.). Göttin Justitia machte daraufhin ihre Namensrechte geltend...
„Man muss (…) sagen, dass Rantzau ihre Sache eben gut gemacht haben. Die zwei Chancen, die sie hatten, haben sie halt gemacht. Auch wenn das nicht unbedingt eindeutige Chancen waren. Aber das sind eben zwei Tore gewesen, die heute den Unterschied gemacht haben, gegenüber dem einen, das wir eben gemacht haben“, musste N. Lüchau, der mit seinen Kollegen nochmal zur Schlussoffensive blies, der Effizienz des Gegners durchaus ein Lob zollen, während man selbst „genügend Chancen“ kreierte, „aber das kleine Quäntchen Glück, das wir oftmals diese Saison auf unserer Seite hatten, dieses Mal einfach fehlte“. Den letzten Anlauf von Belangen vergab bereits in der Nachspielzeit der für Mohrdieck eingewechselte Timo Kaland, dessen etwas überraschter Flachversuch einer Fußabwehr von Tormann Marek Meyer zum Opfer fiel (90.+1).
Der Mythos der Jungs, die „bis zuletzt daran glauben können und dürfen, dass wir so ein Spiel immer noch drehen können“, bekam diesmal einen Kratzer. „(…) Hat leider heute eben nicht gereicht, gehört auch mal mit dazu. Von daher alles gut“, geht der Blick aber bereits optimistisch in Richtung nächstes Wochenende, wo beim Auswärtsspiel gegen TuS Borstel „Lust, Bock und auch Ehrgeiz dafür, die Kiste dann eben klarzumachen“ wieder ausgepackt werden sollen. „Klar, wir dürfen die Aufgabe da nicht unterschätzen; auch die Jungs sind gut drauf. Sie dürfen auf ihrem eigenen Gemächt, ihrem eigenen Rasen performen. Die können auch kicken – das muss man so anerkennen. Ich weiß aber auch, dass wir das schaffen können und ich weiß auch, dass die Meinung in der Mannschaft eben eindeutig dahin geht, dass wir das schaffen werden!“, so N. Lüchau, der dem Thema Aufstieg weiter „sehr offen entgegen“ geht: „Ich glaube, wir müssen gar nicht so viel ändern, zu dem Spiel heute. Wir müssen wieder als Mannschaft auftreten. Alle wissen, dass wir Bock haben, die Fans entsprechend mitnehmen. Die Unterstützung mitnehmen, die wir von der Seite bekommen und eben auch unser eigenes Spiel auf den Platz bringen. Und ich glaube, dass es einfach nur dieses nötige Quäntchen Glück ist, das dazu gehört und was wir nächste Woche einfach mit auf unsere Seite nehmen und dann auf jeden Fall auch mit Können, logischerweise, diesen Aufstieg einfach klarmachen. Da bin ich fest von überzeugt!“.
Der Kontrahent dürfte jedenfalls ein gutes Pflaster sein, siegten die Haseldorfer im Hinspiel mit 1:0 und sicherte sich der pathologisch rückrundenschwache Moorreger SV gegen jene Kapelle aus der Nähe von Quickborn mit einem 2:1 den vorzeitigen Klassenerhalt.

Tore: 0:1 Wiemeler (25.), 1:1 Lienau (44. Rose), 1:2 Bovenzi (73. Schmidt)

gelbe Karten: Lienau, J. Lüchau, Laudahn – Bovenzi, Brandt, Berg

Schiedsrichter: Marc-Calvin Prey (Moorreger SV)

Zuschauer: 250