Sonntag, 4. Mai 2025

Spielbericht TuS Borstel-Hohenraden - TV Haseldorf

Außenstelle des FC Bayern
Wie der Rekordmeister: TVH-Promotion scheitert weiter am Rechenschieber

„Ich weiß (…), dass wir da etwas aufs Parkett zaubern werden – Punkt!“, zeigte sich Noah Lüchau, Außenverteidiger des TV Haseldorf, nach dem ernüchternden 1:2 gegen den SSV Rantzau II und der damit vertagten Aufstiegsfeier gen Bezirksliga, mit Blick auf den zweiten Anlauf, „die Kiste klarzumachen“, kämpferisch. Nach der heiß erwarteten Gastspielreise ins nördlich gelegene Borstel-Hohenraden regierte jedoch wieder Tristesse, bei den Schloßpark-Kickern, denen es mit ihrem 2:2-Remis genauso erging, wie am Vortag dem FC Bayern München in der Bundesliga. Zwar fingen sich die „Appelplücker“ beim bereits geretteten Aufsteiger keinen Ausgleich in der Nachspielzeit, doch ohne rechnerische Gewissheit wollte sich (fast) keiner als Meister betrachten – trotz nun drei Punkten und lf Toren Vorsprung vor dem Saisonfinale gegenüber der Elf vom SC Egenbüttel II.
Meisterlich hatten sich die rot Gekleideten am Sonntagnachmittag auch freilich (wieder) nicht präsentieren können. Die Nervosität war wieder spürbar und resultierte in einem munteren Hin und Her, das erstmals der Tabellenelfte für sich nutzen konnte, indem sich Nikola Delic im nicht immer sattelfesten Zentrum durchnudelte und flach vor der Kiste zum 1:0 einschob (21.).
Wie schon im Rantzau-Spiel, galt es also, einen Rückstand zu egalisieren und tatsächlich fungierte der Ergebnisdämpfer auch diesmal als Triebfeder für mehr gesunde Initiative. Auf Flanke Tim Krieg und ein Missverständnis zwischen TuS-Fänger Levin Giese und Rico Steinweg war bereits Freude über das rasche Ausgleichstor aufgekommen, doch Marten Fülschers Treffer fiel der hochschnellenden Abseitsfahne des Assistenten zum Opfer (23.)…
Zeit zum Groll blieb jedoch nicht viel, ging es mit Fülschers Zuspiel gleich wieder ins Strafraum-Chaos, aus dem Lars Rose einen geblockten Lienau-Versuch diesmal ohne Beanstandungen des Schiedsrichterteams zum Ausgleich über den Kreidestreifen piekte (25.).
Plötzlich schien die Anspannung der Euphorie gewichen, zumal noch vor der Halbzeit weitere Fakten geschaffen wurden. Diesmal war es Kapitän Malte Olde, der sich des Abstaubers bediente, nachdem Joris Lüchaus Kopfball (Freistoß Noah Lüchau) den Weg noch nicht ins Tor gefunden hatte (39.).
Der TVH zur Pause voll auf Kurs, doch da war ja noch ein hochmotivierter Gegner, der kurz nach dem Wiederbeginn just erneut zum Spielverderber mutierte, als der aufgerückte Connor McConaghy eine Tramm-Ecke per feinster Rechtsschussbewegung am kurzen Pfosten einlochte – 2:2 (48.)!
An Chancen, den Ausgleich wieder zu reparieren, mangelte es den Gästen daraufhin nicht: N. Lüchaus hohen Freistoß wischte Giese über sein Gehäuse (51.), Casper Daleckis ruhender Ball rauschte direkt drüber (53.) und der wenig später ausgewechselte Rose ärgerte sich über Gieses behände Fußabwehr (65.).
Zu allem Überfluss begann nun auch „Bo-Ho“ plötzlich wieder mitzuspielen und ein ums andere Mal gefährlich aufzuwarten. Insbesondere bei Okan Yumuts Konterchance, die Jotter abtauchend vereitelte, war gewiss mehr möglich (72.).
So blieb es bis in die zunehmend hektische Schlussphase ausgeglichen. Abermals zu früher TVH-Jubel (Abseitstreffer Linus Lastella, 88.) und der Versuch, die TuS-Kombi vom 2:2 zu wiederholen (diesmal konnte McConaghys Abschluss geklärt werden, 90.+5) gingen noch in die Annalen der Partie ein – dann war Feierabend! Nur ohne (Meister-)Feier des TV Haseldorf, der nun tatsächlich ein positives Saisonfinale für sich benötigt. „Wenn alle Stricke reißen sollten, haben wir einen dritten Matchball“, hatte N. Lüchau in der Vorwoche bereits geunkt. „Ist beim Tennis oft so gewesen, dass sich das Match nochmal dreht. Ich bin da fest von überzeugt, dass das nicht so sein wird“, bleibt der Optimismus, obwohl es gegen die Reserve der SV Lieth „nochmal schwer“ wird. Auf dem Klaus-Waskow-Platz in Klein Nordende geht das Fernduell mit dem SC Egenbüttel II (zu Gast bei Union Tornesch III) nun also in sein Staffelfinale. Die Meister-Story der Bayern sollte am Ende ja durch gegnerischen Punktverlust ein Happyend erreichen – nun muss nur noch die Außenstelle aus der Marsch nachziehen…

Tore: 1:0 Delic (21.), 1:1 Rose (26. Lienau), 1:2 Olde (39. J. Lüchau), 2:2 McConaghy (49. Tramm)

gelbe Karten: Hintze, C. Kölln, J. Carrasqueira Alves, Yumut – J. Lüchau, N. Lüchau

Schiedsrichter: Leif Menke (SC Sternschanze)

Zuschauer: 130







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