Feldstraßenlazarett
Ein 11:0 für Hansa 11 und viele Verletzungen
beim „Möchtegernspitzenspiel“
Eine symbolreichere Szene hätte es für dieses
Spiel, einem 11:0-Heimsieg für den SC Hansa 11 gegen den FTSV Lorbeer, gar
nicht geben können. Es war die 42. Minute: Führungsspieler Manuel Henkel
verlässt das Spielfeld wenige Momente nach dem zwischenzeitlichen 4:0 für einen
Toilettengang, während der unterlegene Gegner in der Zwischenzeit zum zweiten
Mal verletzungsbedingt wechseln musste.
Von der Tabelle aus gesehen, stand eigentlich
ein Duell mit zwei Teams auf Augenhöhe an, doch die grausame Personallage der
Gäste und die Formstärke der Gastgeber machte aus einem Spitzenspiel einen
einseitigen Kick.
Hansa begann sofort, das gegnerische Tor
anzuvisieren. Eine zu kurz geklärte Hereingabe von Özgür Aslan stellte wenige
Sekunden nach dem Anpfiff des unterhaltsamen Schiedsrichters Frank „Bobby“
Schnehagen (SC Poppenbüttel) eine gute Schusschance dar, doch Björn May im Tor
der Gäste wusste das Leder gut zur Ecke zu entsorgen. Drei Minuten später hätte
ihn mit Thorsten Kreft fast ein eigener Mitspieler überwunden, doch seine
ungewollte Ballberührung nach einer, von Mike Pegel von der Grundlinie
gekratzten Aslan-Flanke führte nur zum vierten Eckball des Spiels.
Von dem Team in den dunkelblauen Trikots kam bis
dato wenig. Hansa dominierte die Partie. Ein Freistoß in der Gestalt eines
Flatterballes von Tankut Ander aus der Distanz, jedoch sicher begraben von
Iskender Yilmaz, stellte die einzig halbwegs erwähnenswerte Lorbeer-Chance dar.
Auf der Gegenseite brannte es dagegen
lichterloh: May musste sein ganzes können aufwenden, um ein Topal-Geschoss aus
der zweiten Reihe zu entschärfen.
In der 23. Minute wurde Hansas Überlegenheit
dann auch belohnt. Pegel nutzte eine der vielen Flanken Özgür Aslans an der
rechten Kante des Fünfmeterraumes zum trockenen Rechtsschuss vorbei am Torhüter
zum verdienten 1:0.
Die Katze war nun aus dem Sack und für den SC
Hansa 11 wurde es nun deutlich einfacher, zumal Lorbeer in der 27. Minute erstmals
verletzungsbedingt wechseln musste, da es für Offensivkraft Fetulah Yilmaz kein
Weitermachen mehr gab. Hansa nutzte indes die Rothenburgsorter
Eingewöhnungsphase an die Systemumstellung zur Verdopplung des Vorsprungs.
Ein langer Ball aus der eigenen Hälfte, direkt
in den Lauf von Angreifer Christian Reimer, der von Rapiq Faruqi nur halbherzig
verfolgt wurde, lud den ehemaligen Akteur des TV Haseldorf zum Heber über den
zögerlichen Keeper, der das 2:0 für die Bichel-Elf bedeutete, ein.
2:0 nach gut einer halben Stunde und der FTSV
schien nun klassisch auseinender zu brechen.
Hansa bekam weiter Räume und nutzte diese
bestens aus. Murat Topal mit der Hereingabe von halbrechts, Reimer mit dem
technisch brillanten Abschluss – 3:0!
Da war es schon bitterlich enttäuschend, dass
der Torschütze von eben in der 40. Minute nicht traf, als Aslan einmal mehr
schön flanke und Reimer mit seinem Kopfball an May scheiterte.
Also war es an Pegel, das 4:0 gegen arglose
Gäste zu erzielen. Hierbei veredelte er einen schönen Spielzug über Frederik
Schäfer und Philipp Frark freistehend zum 4:0-Halbzeitresultat.
Nachdem zwei weitere Lorbeer-Akteure
angeschlagen ausgewechselt werden mussten, versuchten sich die
Entscheidungsträger dort Hilfe von Außen einzuholen, denn beim Wiederanstoß
stand der FTSV plötzlich mit 13 Mann auf dem Feld. Zwei spielende Kinder, die
zum Anhang der Gäste gehörten, hielten sich zum Schiedsrichterpfiff noch in
Mays Fünfmeterraum auf.
So witzig der zweite Durchgang anfing, so
tragisch wurde er fortgesetzt. Hansas Topal blieb nach einem Zweikampf im
Mittelfeld verletzt auf dem grünen Kunstrasen liegen, denn er verdrehte sich
hierbei das Knie, woraufhin Felix Haas ins Spiel kam. Die Mannschaft ließ sich
davon jedoch nicht weiter irritieren und überrollte den Gegner weiter mit gut
strukturierten Angriffen.
Ausgangspunkt für eine weitere gute Gelegenheit
war Defensivspieler Sebastian Loether mit einer schönen Einzelleistung, die
eine perfekte Grundlage für Pegel legte, denn dieser fand sich plötzlich frei
vor dem Tor wieder, doch der Lorbeer-Schlussmann konnte gerade noch rechtzeitig
retten. Dafür kam es in den Folgeminuten umso schlimmer für die Lorbeer-Elf.
Zwei Gegentore innerhalb von drei Minuten zum
5:0 und 6:0 durch einen freistehenden Reimer und eine seltsame Bogenlampe von
Schäfer, bei der Keeper May alles andere als gut aussah. In der 56. Minute
setzte sich das Unheil von Rothenburgsort weiter fort. Schäfer lud Reimer zum
alleinigen Lauf in Richtung Tor ein, doch dieser verweigerte Schäfer den
Scorerpunkt, indem er selbst freistehend für den, noch freistehenderen Pegel
servierte, der das leere Tor – wen wundert´s – nicht verfehlte und sicher zum
7:0 einschob.
Ähnliches spielte sich dann sieben Minuten
später ab: Reimer bediente wieder Pegel und der traf, von allen Gegenspielern
verlassen, wieder problemlos zum 8:0 für Hansa 11. Und es kam noch heftiger für
die Gäste, als Henkel einen Angriff über Jörg Spiller und Mike Pegel
erfolgreich per Kopf zum 9:0 abschloss. Auch hier ließ der Tabellenfünfte
jegliche Defensivhaltung vermissen.
In der 75. Minute gab es dann mit einer
Offensivaktion der Gäste eine wahrhafte Rarität, doch sinnbildlich für diese
Partie war es ein Querschläger eines Hansa-Akteurs, der die beste
Lorbeer-Chance des zweiten Abschnitts markierte. Quasi im Gegenzug machte es
die Feldstraßen-Elf besser und machte das Ergebnis durch einen Bilderbuchkonter
mit den Beteiligten Bödecker, Loether und Niknam nun zweistellig. Das 10:0 war
keine 180 Sekunden alt, da war es schon wieder hinfällig. Loether schüttelte
Caspar Motullo ab, spielte zu Reimer ab, dieser scheiterte zwar an May, doch
die entstandene Bogenlampe konnte der heraneilende Pegel sicher zum 11:0
verwerten. Lorbeer agierte zu diesem Zeitpunkt bereits nur noch mit zehn Mann,
denn in der 66. Minute schied der Eingewechselte Asoka Ramonayak
verletzungsbedingt aus, die Hereinnahme eines neuen Mannes war aber nicht mehr
möglich, da die Gäste bereit dreimal wechselten.
Als sich vier Minuten vor Schluss auch Murat
Olpac zur Aufgabe des Spiels entschied, da auch er mit Leistenproblemen raus
musste, agierten die komplett wehrlosen Gäste nur noch zu neunt.
Hansa zeigte sich indes gnädig und verzichtete
für den Rest des Spiels auf weitere Tore.
Somit endete ein, auf dem Papier relativ
ausgeglichenes Duell mit einem saftigen 11:0-Erfolg für die Jungs aus dem
Karoviertel. „Wir waren von Anfang an überlegen und haben viel Druck ausgeübt
und hatten schon vor dem Spiel keine Zweifel daran, dass wir heute gewinnen
würden“, erklärte der mehrfach erfolgreiche Christian Reimer nach der Partie,
um nicht die Zielsetzung für die restlichen Spiele außer Acht zu lassen: „Wir
haben die Meisterschaft noch lange nicht aufgegeben, denn Eintracht Lokstedt
hat noch einige schwere Spiele vor sich und wir wissen, was wir können. Es wäre
sehr schade, wenn wir nicht aufsteigen würden, da wir seit der Winterpause
einen echten Lauf haben und die Punkte in der Hinrunde liegengelassen haben“,
so Reimer weiter.
Während Hansa 11 weiter Kurs in Richtung
Bezirksliga nimmt, geht es für den FTSV Lorbeer nur noch darum, die Spielzeit
anständig zu beenden und die Planungen für die Saison 2011/2012 erfolgreich zu
gestalten.
SC Hansa 11: I. Yilmaz – Spiller, Eichhorn, Loether – Frark
(65. Bödecker), Topal (50. Haas) – Schäfer (65. Niknam), Henkel Aslan – Pegel,
Reimer, Trainer: Holger Bichel
FTSV Lorbeer Rothenburgsort: May – Yapici (44. Ramonayak), Kreft (46. Wridt),
Herzberg, Faruqi – Olpac, Ander – Coskun, Motullo, Kund – F. Yilmaz (27. Gehrke), Trainer: k.A.
Tore: 1:0 Pegel (23. Reimer), 2:0 Reimer (28.), 3:0 Reimer (36. Topal), 4:0
Pegel (41. Frark), 5:0 Reimer (49. Pegel), 6:0 Schäfer (53.), 7:0 Pegel (56.
Reimer), 8:0 Pegel (63. Reimer), 9:0 Henkel (70. Pegel), 10:0 Niknam (75.
Loether), 11:0 Pegel (78. Reimer)
Schiedsrichter: Frank „Bobby“ Schnehagen (SC Poppenbüttel)
Zuschauer: 30
Besondere Vorkommnisse:
- Da das Wechselkontingent der Gäste bei
Ramonayaks Verletzung bereits ausgeschöpft war,
setzte
Lorbeer die Begegnung zu zehnt fort (66.).
- Da das Wechselkontingent bei Murat Olpacs
Verletzung bereits ausgeschöpft war, beendete Lorbeer die Partie mit neun
Spielern (86.).
Freitag, 15. April 2011
Spielbericht SC Hansa 11 - FTSV Lorbeer Rothenburgsort
Sonntag, 10. April 2011
Spielbericht SC Pinneberg - TV Haseldorf
Immer
wieder Badermann!
TV
Haseldorf bleibt nach 5:2 beim SC Pinneberg weiter oben dran
Die Elf des TV Haseldorf hat ihre Chancen im Aufstiegskampf der Kreisliga 7
durch einen 5:2-Auswärtserfolg beim SC Pinneberg weiter verbessert.
Von Beginn an sahen die knapp 70 Zuschauer an der Raa ein hochinteressantes
Spiel bei besten äußeren Bedingungen. Auf beiden Seiten kam es in der
Anfangsphase zu Torchancen, doch weder Martin Skowronek (Jörg Sattler klärte
auf der Linie, 3.) für den TV Haseldorf, noch Andre Fischer für den SC
Pinneberg (11.) konnten ihre Farben in Front bringen. In der 19. Minute gab es
dann den ersten Torschrei des Spiels: Ein Freistoß durch Caglar Sönmez von der
rechten Seite in die Mitte zu Salih Bozkurt ebnete den Gastgebern den Weg zur
Führung, den auch ein guter Reflex von Henner Schippmann nicht entscheidend
blockieren konnte, denn im Nachschuss versenkte der Angreifer aus sechs Metern.
Fünf Minuten später hätte die Schreiber-Elf ihre Führung verdoppeln müssen,
doch Sebastian Fröhlich vergeigte nach einem Freistoß von Sönmez freistehend
gegen den TVH-Schlussmann, was sich wiederum fünf Minuten später rächen sollte:
Timo Badermann mit einem Freistoß von linkaußen, Preuße mit dem völlig falschen
Timing beim Herauskommen und so konnte Timo Rekautsch die Kugel in der Mitte
aus acht Metern ins Tor lenken (30.).
Zusätzlich bitter für den Keeper war der folgende Zusammenprall mit dem
Torschützen, der in allerdings nicht zur Aufgabe des Spiels zwang.
Der 35-jährige Torsteher arbeitete fortan sofort an seiner Rehabilitation, denn
nur drei Minuten nach dem 1:1 zeigten die Haseldorfer einen schönen Angriff
über Skowronek, Rekautsch und T. Badermann, den der Mann im orangefarbenen
Sweater mit einem sicheren Griff zunichtemachte.
Weitaus gefährlicher agierten die Gäste jedoch bei Standards, was durch sehr
gute Kopfballgelegenheiten aus den Minuten 40 und 41 belegt wurde. Zunächst
verpasste Thorben Rudnick eine Badermann-Ecke um Haaresbreite, während
Rekautsch am zweiten Pfosten knapp drüber köpfte. Dann scheiterte Rekautsch,
ebenfalls nach einem Eckball von Badermann, an Preuße, der einen großartigen
Reflex zeigte.
Doch auch die Pinneberger hatten noch einmal etwas Offensives zu bieten. Sönmez
belohnte eine schöne Einzelleistung mit einem guten Zuspiel zu Michael Reimers
in halblinker Position, doch dessen Linksschuss, zwei Minuten vor der Pause,
geriet zu lasch und stellte Schippmann vor keine großen Probleme.
1:1 hieß es dann also in einem abwechslungsreichen Match mit vielen Torszenen
und harten Zweikämpfen am Rande der Legalität.
Sofort nach dem Wiederbeginn machten die Gastgeber dort weiter, wo sie mit dem
Halbzeitpfiff aufhörten. Ein schöner Lauf von Sönmez mit einem tollen Schuss
aus 22 Metern, der noch die Latte streifte, leitete den zweiten Durchgang ein.
In den Folgeminuten gab es gute Chancen auf beiden Seiten, die allerdings alle
nicht genutzt werden konnten. Effektiver zeigte sich dann Reimers im Strafraum
der Haseldorfer nach 58 Minuten, als ein blockierter Versuch von Jan Boyens
beim dem frei vor dem Tor auftauchenden Angreifer landete und dieser den
Torhüter erfolgreich aus 14 Metern verladen konnte – 2:1!
Kurios wurde es wenige Augenblicke nach dem pinneberger Führungstor, als
Schiedsrichter Frank Seeger wegen Meckern zum gelben Karton griff und den
Haseldorfer Sören Rau verwarnte. Vorher ging jedoch Mitspieler Badermann davon
aus, die Karte zu erhalten, was für den gelb Vorbelasteten den Platzverweis
bedeutet hätt. Das Trikot bereits ausgezogen, wurde Badermann aufgeklärt und
setzte das Spiel schließlich doch weiter fort…
Und das war auch gut so für den TVH, denn Badermann war an diesem
Sonntagnachmittag an fast jeder Offensivszene beteiligt.
In der 64. Minute scheiterte Rudnick mit einem abgefälschten Linksschuss aus
spitzem Winkel an der Latte, während er es eine Minute später nach einem
Badermann-Eckball besser machen sollte. Die zurückgelegte Hereingabe landete
genau vor den Füßen des Außenbahnakteurs, der die Kugel schön mit rechts oben
links aus 15 Metern in die Maschen drosch (65.). Das verdiente 2:2, wobei es
der SCP vorher verpasste, den Sack zuzumachen.
Nun war die Schreiber-Elf sichtlich schockiert, wodurch ihnen die taktische
Ordnung abhandenkam.
Die Haseldorfer nutzten dies im Stile einer Spitzenmannschaft aus und rissen
das Spiel jetzt an sich. Kapitän Martin Krohn mit Ballbesitz im gegnerischen
Sechzehner, sah den herangekommenen Außerverteidiger Rau auf der rechten Seite,
der sein Glück einfach mal versuchte, Preuße ließ prallen, Köller staubte in
der Mitte ab. Da half auch der Rettungsversuch von Dennis Ulisch auf der Linie
nichts mehr – 2:3 an der Raa!
Der SC Pinneberg. Der mit zunehmender Spielzeit immer müder wirkte, ließ dem
Gegner fortan einige Räume, die von den Haseldorfern auch danken angenommen
wurden.
In der 73. Minute resultierte aus so einer Situation ein Eckball, den Badermann
direkt in die kurze Ecke zirkelte. Das
2:4, bedingt durch einen weiteren Fehler von Maik Preuße, der die kurze Ecke
einfach viel zu offen ließ und bei seinem Rettungsversuch auch keine glückliche
Figur machte.
Jetzt war es das Spiel der Haseldorfer! 76. Minute: Wieder ein Tempoangriff der
Gäste mit Badermann, der schön halbhoch in die Mitte spielte, wo Krohn bereits
wartete, seinen kräftigen Rechtsschuss aus zwölf Metern jedoch knapp am Tor
vorbei knallte.
Drei Minuten später dasselbe Spiel noch einmal. Wieder eine Badermann-Flanke zu
Krohn und dieser verfehlte das Tor mit seinem Kopfball denkbar knapp.
Zehn Minuten vor dem Ende erhielt SCP-Coach Steffen Schreiber einen Verweis aus
dem Innenraum, nachdem er sich fortgesetzt über die Entscheidungen des
Unparteiischen echauffierte.
Sein Team zeigte indes noch einmal einen Versuch, auf 3:4 zu verkürzen und die
Schlussphase noch einmal spannend u machen. Bozkurt an die Latte und Kapitän
Boyens aus der Bedrängnis, knapp vorbei, scheiterten aber und sollten es bis
zum Schlusspfiff nicht mehr vor das TVH-Tor schaffen.
Dafür fuhren die Gäste noch einmal einen schönen Angriff Richtung Preuße, der
den hier von allen guten Gegenspielern verlassenen Skowronek vor sich hatte und
dieser sicher aus zentraler Position zum 2:5-Endstand eindrückte (88.).
Der TV Haseldorf löste also seine Pflichtaufgabe mit positiven Auswirkungen auf
das Torverhältnis und bleibt gut im Geschäft um den Aufstieg in die
Bezirksliga. „Wir haben und im Vorfeld viel vorgenommen, weil wir weiter oben
angreifen wollen, aber der SC Pinneberg hat mit seiner körperbewussten
Spielweise hier losgelegt wie die Feuerwehr und uns den Schneid abgekauft. Dazu
hat auch der Schiedsrichter beigetragen, der viel zu viel laufen ließ. Dann
kriegen wir durch einen unnötigen Abwehrfehler das 1:2, wonach ein Ruck durch
unsere Mannschaft ging und wir den Kampf angenommen haben. Da wir konditionell
sehr gut dabei sind, haben wir mehr und mehr die Oberhand bekommen, weil der
SCP dem hohen Tempo Tribut zollen musste. Am Ende hätte der Sieh auch höher
ausfallen können, aber das 5:2 ist schon ein gutes Resultat“, berichtete
Haseldorfs Sturmveteran Martin Skowronek detailliert nach der Partie.
Nun richten die Haseldorfer ihre Konzentration voll und ganz auf das anstehende
Verfolgerduell gegen Grün-weiß Eimsbüttel. Die Aufstiegschance sieht der
ehemalige Bezirksligatorschützenkönig gut: „Wir spielen noch gegen Rissen und
zweimal gegen VfL Pinneberg II. Wir wollen auf jeden Fall zweiter werden und in
die Relegation gehen. Die Qualität dafür haben wir mit Sicherheit“, erklärte
Haseldorfs Nummer 11.
Der SC Pinneberg wird den Rest der Saison in der tabellarischen
Bedeutungslosigkeit verbringen, darf sich aber nicht ausruhen, denn schließlich
geht es für einige Gegner in den kommenden Spielen noch um das Erreichen eines
Saisonziels. Genauso ist es bei den Kickers aus Halstenbek, die den SCP am
kommenden Wochenende empfangen. Dort geht es für die Kickers ums Überleben in
der Kreisliga 7.
SC Pinneberg: Preuße –
Wacker (78. Gürbüz), Sattler, Ulisch, Klimaschewski – Fischer, Boyens –
Fröhlich, Sönmez – Reimers (68.
Stieb), Bozkurt, Trainer: Steffen
Schreiber
TV Haseldorf: Schippmann – Rau,
Kleinwort, Simon, Miehlke – Rekautsch (56. Köller), Thode (75. Schwarz – Badermann, Rudnick (86. Krink) – Krohn, Skowronek, Trainer: Jörg Dalecki
Tore: 1:0 Bozkurt (19. Sönmez), 1:1
Rekautsch (30. Badermann), 2:1 Reimers (58. Boyens), 2:2 Rudnick (65.
Badermann), 2:3 Köller (67. Rau), 2:4 Badermann (73., direkter Eckstoß), 2:5
Skowronek (88. Badermann)
Schiedsrichter: Frank Seeger (SC
Wentorf)
Zuschauer: 70
besonderes Vorkommnis: SCP-Trainer
Steffen Schreiber wurde wegen Reklamierens aus der Coachingzone verwiesen
(80.).
Sonntag, 3. April 2011
Spielbericht SC Nienstedten - SV Blau-weiß 96 Schenefeld
Späte
Entscheidung
Blau-weiß
96 siegt spät, aber verdient beim SCN und bleibt spitze
Blau-weiß 96 ist spitze! Das ist nicht nur die Meinung der eigenen Anhänger
über ihren Club, sondern auch der aktuelle Tatbestand in der Bezirksliga West
nach einem späten, aber verdienten 2:0-Auswärtssieg der Turan-Elf.
Blau-weiß begann sofort dominant gegen ersatzgeschwächte Nienstedtener und kam
zu einigen guten Möglichkeiten. Den Auftakt machte eine Gefahrensituation aus
der dritten Minute, als SCN-Schlussmann Benjamin Gnitka nach einem verlängerten
Peric-Freistoß erstmals eingreifen musste.
Die Gäste weiter klar überlegen, ließen keinen Zweifel an ihrem Status einer
Topmannschaft, vergaßen jedoch das Toreschießen. Erst setzte Danijel Peric
einen gefühlvollen Freistoß aus 21 Metern knapp übers Tor, dann scheiterten
Rohollah Rohparwar und Kapitän Thomas Stehl nacheinander aussichtsreich am
guten Gnitka.
In der 23. Minute sollte es zu einem weitreichenden Ereignis kommen: Auf
Anraten des Schiedsrichterassistenten sah Nienstedtens Paul Petersen wegen einer
Tätlichkeit in der Nähe der Mittellinie zu Recht die rote Karte. Der SCN,
ohnehin der Außenseiter der Partie, kämpfte nun mit einem Mann weniger gegen
die starken Schenefelder an.
Doch damit wussten die Gäste wenig anzufangen. Der SCN machte die Räume dicht
und Blau-weiß agierte nun nicht mehr mit dem Elan, wie vor dem Feldverweis. „Der
Platzverweis war hier der Knackpunkt. Bis dahin haben wir gut gespielt, aber
danach einen Gang zurückgeschaltet, weil wir dann wohl dachten, das geht hier
alles von selbst“, erklärte 96-Coach Selcuk Turan. Tatsächlich kam bis zur
Pause kein erwähnenswerter Offensivbeitrag mehr. Stattdessen kamen die
Quellentaler per abgefälschtem Fernschuss durch John Schäfer zur guten Möglichkeit
in Unterzahl (39.).
Somit ging es torlos in die Halbzeit, in der sich die Schenefelder einiges von
ihrem Trainer anhöhren mussten. Und es schien zu fruchten, denn das Team in den
weißen Trikots begann wieder, den Gegner unter Druck zu setzen. Jan Düllberg
eröffnete den zweiten Durchgang mit einem akrobatischen Versuch nach einer
guten Rohparwar-Ecke (50.), blieb aber ebenso erfolglos, wie Can Ünlü, als
dieser hoch abseitsverdächtig allein auf Gnitka zulief, jedoch über den Kasten
lupfte.
Doch auch die Gastgeber spielten hier mit, versuchten durch Konter immer wieder
Entlastung zu schaffen. Einen davon gab es in der 55. Minute zu bestaunen, als
ein blockierter Versuch von Mohammed Hassani bei Ino Petersen landete, doch
beim aussichtsreichen Rechtsschuss siegte die oft zitierte Rücklage: Das Leder
verfehlte das Tor knapp!
Die besseren Gelegenheiten hatten aber weiter die Gäste. Keine Stunde war
gespielt, als Ünlü noch großartigem Zuspiel von Rohparwar wieder allein vor dem
Tor auftauchte, doch eine sehr gute Fußabwehr des Keepers verhinderte abermals
den Treffer.
Zwei Minuten später war der Mann für die rechte Angriffsseite schon wieder an
einer vergebenen Chance beteiligt, denn sein Kopfball nach schönem
Briewig-Service rauschte knapp über Gnitka und Tor.
In der 72. Minute hatte Schäfer in allerhöchster Not auf der Linie zu klären,
als Peric aus 13 Metern ungehindert zum Schuss kam.
Es stand immer noch torlos und alle fragten sich, warum. Vor allem, als der
überragende SCN-Fänger einen wahrhaften Knallschuss aus fünf Metern von Jeremy
Wachter mit einem unvorstellbaren Reflex phantastisch zur Ecke rettete (74.).
Das Tor für Blau-weiß wollte einfach nicht fallen! Sechs Minuten vor Schluss dann
die große Erlösung: Der schönste Angriff des Spiels, eine herrliche Kombination
mit schönem Direktspiel, brachte Ünlü, auf Gnitka zulaufend, in die
Poleposition, um genau zum freien Mitspieler nach rechts rüberzulegen, was der
bislang eher unauffällige Kevin Fölsch mit dem sicheren Abschluss zum 0:1 ins
leere Tor zu schätzen wusste (84.).
Na, also! Die späte, aber mehr als verdiente Führung für die Gäste, die nun von
aufrückenden Gegnern profitierten.
In der Nachspielzeit setzte es dann die Entscheidung. Die Gastgeber nun hinten
offen und so war es ein Einfach für Ünlü, nach einem Flankenlauf auf rechts
wieder querzulegen und den mitgeeilten Fölsch zu finden, der diesen Tempokonter
mustergültig zum 0:2 abschloss (90.+3.). Es war die Endnote in einem letztlich
einseitigen Spiel, in dem die Gastgeber jedoch kämpferisch gut mithielten. „Das
ist immer sehr ärgerlich, wenn man so verliert. Es ist extrem bitter, wenn man
sieht, dass wir 70 Minuten mit einem Mann weniger richtig Gas gegeben haben. Am
Ende haben wir uns dann eben ein blödes Ding gefangen und danach standen wir
natürlich offen“, erklärte ein sichtlich gereizter John Schäfer im Anschluss an
die Begegnung. In Sachen Abstiegskampf, in den sein Club nun zu trudeln droht,
zeigte sich Schäfer entschieden: „Wir sind klar besser als sechs weitere
Mannschaften in der Liga und werden im nächsten Jahr auch in dieser Liga
spielen – genau wie Blau-weiß!“.
in klarer Seitenhieb in Richtung Schenefeld, wo Trainer Turan mit dem Ergebnis
zufrieden sein konnte und die Augen gen Landesliga richten darf. „Bis zur 18.
Minute hatten wir fünf hundert- oder zumindest 90-prozentige Chancen. Da müssen
wir einfach das 1:0 machen! Nach dem Platzverweis haben wir das Tempo dann
heruntergefahren, sind dann aber wieder mit Schwung aus der Halbzeit gekommen.
Am Ende haben wir zwar spät, aber hoch verdient doch die Tore gemacht und
gewonnen“, resümierte der Übungsleiter.
In Puncto Landesliga bleibt Turan aber weiter zurückhaltend: „Natürlich sollte
es nach dieser Hinserie unser Ziel sein, oben zu bleiben. Platz zwei ist unsere
Hausaufgabe und TuS Osdorf kann ruhig reden. Die interessieren mich null!“.
Am kommenden Freitagabend empfangen Turans Schützlinge die abstiegsbedrohten
Tornescher, während der SC Nienstedten mit einem Sieg beim Konkurrenten aus
STellingen einen echten Befreiungsschlag braucht.
SC Nienstedten: Gntika – Marwedel, Schäfer,
Büyükodabasi, Hilcken – P. Petersen, Heise, Groß, I. Petersen – Hassani, Wehrmann
(69. Vredenborg), Trainer: Jörg Richard
SV Blau-weiß 96 Schenefeld: Schmidt –
Wolst (63. Faber), Briewig (76. Höbbel, Stehl, Bartel – Rohparwar, Düllberg, Ünlü, Peric – Fölsch, Hahne (52.
Wachter), Trainer: Selcuk Turan
Tore: 0:1 Fölsch (84. Ünlü), 0:2
Fölsch (90.+3, Ünlü)
rote Karte: P. Petersen (23., Tätlichkeit)
Schiedsrichterin: Katja Danilowski
(SC Hamm 02)
Zuschauer: 130
Spielbericht SC Nienstedten II - TSV Holm II
Willkommen
im Abstiegskampf!
Nach
1:0: Schlusslicht nicht mehr außer
Konkurrenz – SCN II am Ende
Die beiden schwächsten Offensiven gegen die beiden schlechtesten Defensivreihen
der Kreisliga 7 oder besser gesagt der Kellergipfel, Vorletzter gegen Schlusslicht.
Von Beginn an war zu erkennen, dass hier nicht die Elite des Fußballsports zum
Tanz aufforderte. Doch vor allem dank der Gäste war es dennoch ein intensives
Match, wenn auch beide Teams hauptsächlich aus dem Stand agierten.
Den ersten Höhepunkt konnten die Gäste in der siebten Minute setzen. Harald
Drösser verwertete einen Freistoß von Marc Andre Lentge für eine
Kopfballchance, doch der aufmerksame Robin Klement im Tor der Gastgeber war
bestens auf der Höhe.
Der TSV präsentierte sich in der Anfangsphase deutlich aktiver und versuchte
einiges über die agilen Thore Vorbeck und Marvin Looks auf den Außenpositionen.
Eine erste Visitenkarte der Quellentaler gab Stürmer Tommes Wehrmann nach gut
einer Viertelstunde ab, TSV-Schlussmann Thorsten Brunckhorst wehrte aber gut
zur Ecke ab.
Brunckhorst, seines Zeichens Altherrenkeeper in Holm, sollte seine Sache erneut
gut machen und für lange Zeit seine Ruhe haben, denn die sichere Gäste-Abwehr
und eine unglaublich hohe Fehlpassquote machten die Begegnung fortan äußerst
ereignisarm.
In der 27. Minute passierte dann endlich wieder etwas Erwähnenswertes: Drösser
kam nach guter Vorarbeit des überzeugenden Linksverteidigers Patrick Clasen zu
einer Schusschance aus 16 Metern, doch der Torerfolg war dabei noch ein gutes
Stück entfernt. Wenige Augenblicke später wurde es dann etwas im gefährlich im
Strafraum der West-Hamburger. Sofien Othman schickte Looks auf rechts schräg
Richtung Klement, der Looks´ Rechtsschuss gut blockierte und auch den zweiten
Versuch, einen Distanzschuss von Othman aus der zweiten Reihe, sauber
entschärfte.
Und das Schlusslicht versuchte es weiter, weil die Nienstedtener einfach viel
zu pomadig und unkontrolliert zu Werke gingen. Looks mit dem Versuch, doch das
Ei segelte erneut nicht ins Tor. Zuvor hatte sich Drösser gut gegen Björn
Brandt durchgesetzt.
Der SCN schien bei diesem Spielverlauf schon dem Kabinengang entgegengefiebert
zu haben, während Lentge einfach mal draufhielt. Stattliche 35 Meter Entfernung
– aber egal, der Ball war drin! Das verdiente 0:1 für die TSV-Reserve durch
einen Weitschuss, bei dem der Schlussmann zu weit vor seinem Kasten stand
(45.).
Den Gästen war das ziemlich schnurz, denn sie gingen mit einer 1:0-Führung in
die Halbzeit und es hätte auch noch ein 2:0 aus Gästesicht werden können,
vergab Drösser in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs aus 13 Metern,
nachdem Vorbeck eine gute Vorarbeit leistete.
Somit wartete die Elf von Trainer Stefan Penz beim Spielstand von 0:1 auf den
Wiederanpfiff, den zwei Akteure bei den Gastgebern nicht mehr als Aktive erleben
sollten. Daniel Fischer ersetzte den arg Problemgeplagten Nicolas Klose in der
Defensive und die andere Auswechslung war gleich doppelt kurios, denn Tommes
Wehrmann war an diesem Sonntagmittag im doppelten Einsatz unterwegs.
Schließlich war er auch für die erste Mannschaft eingeplant, die direkt im
Anschluss ihr Punktspiel im Rahmen der Bezirksliga West austrug. Und dass dafür
mit Thomas Deeg ein 48-jähriger Fußballsenior auf den Platz kam, sagt alles
über die bemitleidenswerte Personallage einer Mannschaft, in der sich die Spieler
untereinander teilweise nicht einmal kennen…
Auch in Abschnitt zwei hatten beide Teams mit sich zu kämpfen, wobei die
Haltungspunkte wieder an die Gäste gingen. Vorbeck verpasste das Verdoppeln des
Vorsprungs in Minute 57, als Jakob Hamborg einen Abstoß für seinen Torhüter
ausführte und diesen genau zum Gegner brachte.
Die Elf von Trainer John Schäfer, der beim Spiel der ersten Mannschaft in der
Startelf stand, zeigte sich weiter planlos. In der 70. Minute dann mal ein
Zeichen, dass es außer den nun immer müder werdenden Holmern auch eine zweite
Mannschaft auf dem Grand gab. Der eingewechselte Deeg machte es per
Rechtsschuss, doch Brunckhorst blieb Sieger im Duell der Fußballgreise.
Der SCN kam trotz dieser Gelegenheit weiter nicht richtig aus dem Quark und
fing sich ohne einen eigenen Angriff auch noch einen Konter. Eine Viertelstunde
vor dem Ende hätte die Penz-Elf den endgültigen Genickschuss setzen könne, gar
müssen! Was Looks jedoch aus seiner Riesenchance nach einer Vorarbeit des
Willens von Vorbeck machte, war ein Rechtsschuss mit zu viel Rücklage über das
Tor.
Vom TSV kam danach nichts mehr. Das sichere Stehen in der Defensive war nun das
A und O. Dazu kam, dass man die Partie mit quasi nur noch 10,2 Spielern beendete,
denn Vorbeck schleppte sich mit Wadenkrämpfen für die letzten Minuten über den
gut bespielbaren Hartplatz.
Die Gastgeber versuchten indes, irgendwie ein wenig Druck aufzubauen, doch der
starke Defensivverbund um den sehr guten Feldmann hatte auch auf zwei Eckbälle
in den Schlusssekunden eine Antwort und somit siegte die Zweite des TSV
verdienterweise mit 1:0 beim Tabellennachbarn in Nienstedten.
Bei den Gastgebern machte sich Fassungslosigkeit breit: „Wie kann man nur gegen
so einen Gegner verlieren?!“. Doch in diesem Spiel wurde deutlich, dass die
Holmer einfach die bessere Mannschaft sind und nach moralischen Erfolgen (u.a.
zwei Tore gegen das formstarke GW Eimsbüttel, Komet Blankenese am Rande der
Niederlage gehabt) auch endlich wieder einen echten Sieg erringen konnten.
Dementsprechend glücklich präsentierte sich Kapitän Torben Feldmann: „Wir sind
wirklich froh über den zweiten Saisonsieg. Ein Glücklicher, aber verdienter
Sieg, nachdem wir in der ersten Halbzeit klar besser waren einige Chancen
liegen ließen. Im zweiten Durchgang haben wir uns das Leben dann selbst
schwergemacht; da waren wir etwas unkonzentriert. Trotzdem standen wir hinten
sicher und haben verdient gewonnen.“. Durch diesen Erfolg erhielten die
Rot-weißen plötzlich ungewohnt gute Aussichten im Abstiegskampf, den das Team
bislang nur mit dem Fernglas sehen konnte. Das rettende Ufer ist nun nur noch
vier Punkte entfernt. Auch, wenn die Konkurrenz bislang weniger Spiele
absolviert hat. „Nächste Woche wollen wir unsere gute Form zu Hause gegen Union
03 fortsetzen, aber wir müssen realistisch gucken“, so Feldmann. Mitspieler
Thore Vorbeck tat indes noch einmal etwas fürs Phrasenschwein: „Wir geben
weiter unser Bestes und werden am Ende sehen, wofür es reicht.“.
Die zweite Mannschaft des SC Nienstedten ist dagegen am Boden angekommen. Zwar
haben die Quellentaler einen Punkt mehr auf dem Konto, als die TSV-Reserve,
doch die katastrophale Personalsituation und vor allem die Art und Weise, wie
sich diese Nicht-Mannschaft zeigt, ist, beängstigend und nicht
kreisligatauglich.
Am kommenden Wochenende geht es zu den ebenfalls schwächelnden Jungs von
Kickers Halstenbek.
SC Nienstedten II: Klement
– Klose (46. Fischer), Hamborg, Brandt, Ehlert – Möhlmann, Buch – Riess,
Schwab, Wehrmann (46. Deeg), Ehlers, Trainer: John Schäfer
TSV Holm II: Brunckhorst – Ringel,
Wittich (56. Möckel), Feldmann, Clasen – Lentge, Lißner – Looks, Othman
(60. Navarro), Vorbeck – Drösser (82.
Trupp), Trainer: Stefan Penz
Tore: 0:1 Lentge (45. Drösser)
Schiedsrichter: Hans-Michael Jez
Zuschauer: 32
Samstag, 2. April 2011
Spielbericht Glashütter SV - GW Eimsbüttel
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für die Kreisliga!
Großartiges
Spitzenspiel in Glashütte – GSV wieder nur Remis
Das Spitzenspiel, das mit fast 100 Zuschauern und perfektem Wetter beste
Grundbedingungen vorfand, begann gleich rasant. Kaum hatte Schiedsrichter
Manfred Kock angepfiffen, pfiff er gleich nochmal, und zwar Elfmeter!
Gäste-Keeper Lennart Meiners gelang es nicht, eine Flanke von der rechten Seite
korrekt abzufangen, verlor das Leder gegen Tobias Wismann und somit war der
Topstürmer nur noch durch Foulspiel zu stoppen. Kapitän Jan Schuhmann übernahm
Verantwortung und traf – 1:0 für den Spitzenreiter (3.)!
GWE wirkte gerädert, präsentierte ein vogelwildes Defensivverhalten, das der
GSV im Stile einer Spitzenmannschaft zu nutzen wusste. Keine fünf Minuten waren
gespielt, da fand sich To. Wismann nach schöner Flanke von Dominic Thormählen
und einem brutalen Stellungsfehler in der GWE-Verteidigung wieder allein vor
dem Tor, scheiterte an Meiners, doch gegen den Nachschuss aus zehn Metern war
der Torsteher machtlos zum zweiten Mal geschlagen. Der Glashütter SV führte im
von GWE-Kapitän Simon Schirrmacher im Vorfeld zum Spitzenspiel deklarierten
Partie nach nur fünf Minuten mit 2:0! Festtagsstimmung macht sich am bisher
wärmsten Tag des Jahres bei den Gastgebern und ihrem Anhang breit. Wie eine
Spitzenmannschaft agierte hier lediglich der GSV. To. WIsmann mit einem Rechtsschuss
in der Mitte des Strafraums, Meiners mit der Rettungstat – der Totalschaden für
die Jungs vom Tiefenstaaken konnte erstmal abgewendet werden (7.).
In der Folge ließen die Gastgeber die Zügel etwas schleifen und GWE fand
langsam ins Spiel. Besonders die schwimmende Defensive gewann zusehends an
Sicherheit. Einen ersten Offensivausflug gönnte man sich, als es Stefan
Ostertag in alter GSV-Manier mit einem langen Diagonalball zu Marc Güldener
machte und dieser das Ei mit einem unvorstellbaren Volleyschuss oben in den
Winkel donnerte (18.).
Plötzlich stand es nur noch 2:1 und aus einem einseitigen Kick wurde ein
großartiges Kreisligaspiel! Keine zwei Minuten nach dem Anschlusstreffer hätte
Timo Wismann den alten Abstand per Freistoßbogenlampe wiederhergestellt, doch
der, gegen die Sonne schauende Meiners hatte den Querbalken als verlässlichen
Helfer auf seiner Seite.
Drei Minuten später war es nicht das Aluminium, sondern mit Ostertag ein lebendiger
Mitspieler, der einen Versuch J. Schuhmanns in höchster Not klärte.
Doch auch der Spitzenreiter hatte die Sicherheit in der Defensive nicht mit Löffeln
gegessen: Güldener nutzte einen Moment der Planlosigkeit im Abwehrverbund des
GSV, indem er dem hier völlig indisponierten Daniel Claßen die Kugel entriss
und mit etwas Glück an Schlussmann Boris Thormählen vorbeikam. Der Abschluss
ins leere Tor stellte für ihn natürlich keine Hürde dar und schon begann die
Partie wieder bei Null (25.).
Das Team und den starken Kapitän J. Schuhmann blieb aber weiter offensiv. Keine
Spur von einer Schockstarre nach dem Ausgleichstreffer. D. Thormählen (30.) und
Claßen (39.) nach einem Eckball, hätten die Führung wiederherstellen können,
doch Meiners und erneut das Alu stemmten sich dagegen.
Bei einem Eckball auf der anderen Seite wurde es dann konkreter: Güldener mit
dem klaren Handzeichen einer Ecke auf den langen Pfosten und der Hereingabe auf
den kurzen – Glashütte irritiert und in Mitten dieser Irritation schwebte die
Kugel zum dritten Mal ins Schwarze (41.). 2:3 – GWE drehte Begegnung noch vor
dem Pausenpfiff!
Gäste-Coach Nico Grabarczyk sah aber
trotzdem Grund zum Reagieren, ersetzte Alexander Eick durch Carsten Harth.
Peter Roggensack entschied sich derweil, die Partie mit demselben Personal
wieder aufzunehmen. Eine sinnvolle Entscheidung, spielte der GSV weiter
offensiv stark und wäre er um ein Haar zum verdienten Ausgleich gekommen, doch
Meiners rettete mit einem famosen Reflex gegen den blank stehenden J.
Schuhmann.
Der Spitzenreiter tat weiter alles, endlich den Ausgleich zu erzielen. To.
Wismann scheiterte gleich doppelt am Schusspech, als er erst seinen verheißungsvollen
Freistoß in die Mauer setzte und dann am rehabilitierten Meiners scheiterte
(68.). Der Ausgleich war nun überfällig!
Doch genau in diese gute Heim-Phase hätte Vincent Dahms, allein aufs Tor
zulaufend, die Entscheidung besorgen müssen, doch der 28-Jährige agierte zu
unentschlossen und konnte doch noch von der alles andere als souveränen GSV-Defensive
gestellt werden.
GWE verpasste die Riesenchance und die Roggensack-Elf bedankte sich dafür auf
ihre Weise: To. Wismann und J. Schuhmann im herrlichen Zusammenspiel, GWE zu
passiv und schon tauchte Schuhmann allein vor dem Torhüter auf und behielt aus
14 Metern die Nerven – endlich 3:3 (72.)!
Doch wer jetzt glaubte, Glashütte hätte mit dem Ausgleichstreffer an Sicherheit
gewonnen, sah sich arg getäuscht. Die Grabarczyk-Elf stand in der 79. Minute
kurz davor, sich die Führung wiederzuholen. Eine Standardsituation sollte es
richten. Nicholas Burkes Freistoß, in den Strafraum geschlagen, in die Mitte
gelegt von Dahms – und Ostertag mit der 1.000%igen Schusschance aus zwei Metern
über das Tor. Unvorstellbares Glück für die Gastgeber!
In der Schlussphase entwickelte sich trotz schwerer Beine auf beiden Seiten ein
absoluter Schlagabtausch. Tom Medrow mit dem Zuspiel zum eingewechselten Björn
Marks, Rechtsschuss aus 13 Metern, weil das Navigationsgerät der Gäste wieder
einmal ausfiel und Meiners mit der Rettungstat.
Doch DEM Riesenfisch der zweiten Halbzeit trauerte To. Wismann hinterher. Ein
vollkommen missratener Flankenwechsel von Matthias Przybylski, direkt in
Wismanns Füße, war die perfekte Einladung zum Siegtreffer, aber erneut agierte
der GSV zu leichtfertig, rettete Meiners gegen den Angreifer und weil Marks im
Nachsetzen auch nicht gefährlicher daher kam, blieb es beim 3:3 (85.). Im
direkten Gegenzug zwang der eingewechselte Johan Schwarzmayr GSV-Keeper B.
Thormählen mit einem Rechtsschuss aus 20 Metern zur Glanztat. Chancenlos war
der Schlussmann dann 60 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit. Wieder
sorgte ein Standard für mächtig Musik im Sechzehner. Güldeners Hereingabe von
rechts rutschte bis an den zweiten Pfosten durch zu Patrick Schlüter und auch
er brachte es fertig, die Kugel aus kürzester Distanz über das Gehäuse zu
wuchten.
Wieder verpasste GWE also den Siegtreffer und der Spitzenreiter hatte noch ein
Ass im Ärmel: Einen Eckball in der Nachspielzeit. Die Ecke auf dem Weg zum
langen Pfosten, J. Schuhmanns Kopfball knapp über das Tor – es war die
sinnbildliche Schlusspointe eines Spiels, das „auch gut und gerne 12:12 hätte
enden können“, so der, in Hälfte eins überragende Güldener. „Das war ein
hochklassiges Kreisligaspiel, in dem das Unentschieden in Ordnung geht. Wir
waren hinten einfach nicht stabil!“, stellte der Dreifachtorschütze im
Anschluss an das heutige Fußball-Fest klar. Als ganz besonderen Moment blieb
auch ihm die direkt verwandelte Ecke zum zwischenzeitlichen 2:3 in Erinnerung: „Das
ist wie im Training: lang anzeigen und kurz spielen – nur im Training klappt
das nie!“. GW Eimsbüttel bliebt nun zwar weiter in der Verlosung um die
vorderen Ränge, doch das A-Wort
weicht mit jedem weiteren Punkt der Konkurrenz dem Realismus.
Weitaus realistischer erscheint der Kreisliga-Ausstieg des Glashütter SV. Dafür
muss der Tabellenführer aber die aktuelle Serie von drei unentschieden in Folge
schleunigst beenden und wieder dreifach punkten. Gegen die Punkteteilung in
diesem Match gab es von GSV-Seite indes kaum etwas einzuwenden: „Natürlich ist
das nicht unser Traumergebnis, aber das 3:3 ist von der Anzahl der Torchancen
verdient. Wir hätten hier sogar gut und gerne verlieren können. Nachdem frühen
2:0 dachten wir, das geht hier alles von alleine und sind dann in der zweiten
Halbzeit nur noch angerannt“, gab GSV-Kapitän Schuhmann nach dem Spiel zu
Protokoll. Eine Krise oder gar einen Einbruch streitet der 30-Jährige
entschieden ab: „Wir haben jetzt zwar dreimal in Folge unentschieden gespielt,
aber wir spielen noch zweimal gegen Rissen und werden in Zukunft versuchen, die
Angelegenheit nach einem 2:0 richtig herunterzuspielen. Wir haben keine
Schwächephase!“, so Schuhmann.
Schwächen dürfen beide Teams am kommenden Nachholspieltag unter der Woche nicht
zeigen, denn beide statten einem Kellerkind einen Besuch ab. Während der GSV
mit guten Erinnerungen an einen 5:0-Hinspielerfolg bei der Reserve von Holsatia
Elmshorn auflägt, spielt die Elf vom Tiefenstaaken an der Waidmannstraße beim
SC Union 03 vor.
Glashütter SV: B.
Thormählen – Kastropetsch, Claßen, Buchtmann, Müller – Ferk (73. Marks) – D.
Thormählen, Ti. Wismann, J. Schuhmann
– To. Wismann, Medrow, Trainer:
Peter Roggensack
GW Eimsbüttel: Meiners – D. Becker,
Schlüter, Przybylski – Schirrmacher, Ostertag – Eick (46. Harth), Burke, Salam
(59. Klemm) – Dahms (84. Schwarzmayr), Güldener, Trainer: Nico Grabarczyk
Tore: 1:0 J. Schuhmann (3.,
Strafstoßtor, Meiners an To. Wismann), 2:0 To. Wismann (5. D. Thormählen), 2:1
Güldener (18. Ostertag), 2:2 Güldener (25.), 2:3 Güldener (41., direkter
Eckstoß), 3:3 J. Schuhmann (72. To. Wismann)
Schiedsrichter: Manfred Kock (TSV
Reinbek)
Zuschauer: 90