Was
bleibt: Ein Pokal aus Luft
Verdientes
Pokal-Aus für kämpferisches Oertel/Olde-Team
Endstation Viertelfinale! Die 2.D des FC St. Pauli hat das
D-Jugend-Viertelfinalspiel gegen den großen Rivalen Hamburger SV mit 1:2
verloren.
Der FC begann die Partie bereits mit ärgsten Personalsorgen. Gerade einmal
zwölf Spieler standen an diesem Dienstagabend zur Verfügung.
Dementsprechend rissen die Gäste unter der Leitung von Trainer Pit Reimers das
Geschehen an sich. Keine vier Minuten waren gespielt, als Angreifer Robin
Kelting nach gutem Steilpass in den Rücken der Abwehr von Calvin Brackelmann
allein aufs Tor zulief, aber nur den Pfosten traf und den unbedrängten
Nachschuss aus kurzer Entfernung blamabel vorbei setzte.
Danach litt die Begegnung stark unter der Hektik im Umgang mit dem Spielgerät,
wobei der HSV insgesamt mehr Ballbesitz für sich verbuchen konnte.
Erst ein Freistoß Lennard Henkes aus der Distanz konnte wieder für Gefahr
sorgen, indem er das Leder denkbar knapp über das Gehäuse wuchtete (17.).
Die besseren Gelegenheiten hatte jedoch das Team aus Norderstedt, was in der
21. Minute wieder deutlich wurde. Der lauffreudige Salim Ofori rannte wie ein
geölter Blitz allen davon, wartete jedoch mit dem Abschluss zu lange, sodass
der Winkel immer spitzer wurde und er schließlich knapp aus halbrechter
Position am Kasten vorbei zielte. Zum Abschluss des ersten Abschnitts bewegte
sich Ofori erneut frei von jeglicher Eskortierung auf Einladung des
eingewechselten Finn Jansen in Richtung Leon Schmidt, agierte aber auch hier zu
unentschlossen und verlor die Kugel am aufmerksamen Torhüter, was den torlosen
Halbzeitstand besiegelte.
Der zweite Durchgang begann dann direkt mit einem Paukenschlag! Brackelmann mit
der kurzen Eckballvariante, Röhrström mit der Bogenlampe und dann war es
passiert: Das Spielgerät senkte sich aus 17 Metern, eventuell auch haltbar, zum
0:1 ins Tor (40.)! Konsternierung bei den Gastgebern, die nun aufpassen
mussten, dass ihnen die Reimers-Elf nicht auf 2:0 davonzog. Denn wieder kam es
zum Privatduell Ofori-Schmidt, indem der Stürmer aber erneut kläglich vergab,
nachdem er zuvor Gegenspieler Tom Zähringer zum Papierflieger degradierte,
während er selbst als Düsenjetunterwegs war.
St. Pauli aber versuchte trotz aller Widrigkeiten im Spiel zu bleiben und
wehrte sich genauso, wie am vorigen Wochenende in Blankenese mit allen Kräften
und wartete auf den einen Fehler des Gegners, der alles zu ihren Gunsten drehen
kann.
Und genau dieser Fehler kam. Einmal hatte Erik Lüth genügend Raum, um sein
Potenzial als Ballverteiler zu zeigen, was er mit einem technisch sauberen
Zuspiel zu Kehr nutzte: Kehr behielt auf links die Übersicht für Kovacic in der
Mitte, wobei der Ball in dieser Szene schon fast verloren war. Doch weil
HSV-Schlussmann Rathje am Boden liegend, einen akuten Flutschfinger-Anfall
bekam, kam Kovacic nun doch zum Schuss aus zentraler Strafraumposition und
drosch die Kugel mit seiner gewohnten Schusskraft zum glücklichen 1:1-Ausgleichstreffer
ins HSV-Gehäuse (39.).
Dieses Ausgleichstor sollte jedoch nichts daran ändern, dass der HSV näher am
Siegtreffer war, denn die HSV-Vertretung drückte weiter in Richtung St.
Pauli-Tor. Eine knappe Viertelstunde war noch zu gehen, als Schmidt einen
Rechtsschuss per tückischem Aufsetzer von, natürlich Ofori, gut aufsammeln
konnte, was ihm vier Minuten später zum Leidwesen aller, die es mit Braun-weiß
hielten, nicht gelingen sollte. In diesem Fall war es ein ungeklärter Eckball,
der von Ofori verlängert, beim aufgerückten Jonas Vergin landete, was dieser
mit einem perfekten Volleyschuss aus acht Metern in den Winkel bitter bestrafte
(50.).
In den letzten zehn Minuten versuchten die Gastgeber noch einmal, die letzten
Kraftreserven zu mobilisieren, um sich zumindest in die Verlängerung zu retten,
was der Unparteiische mit teilweise abstrusen Freistoßentscheidungen pro St.
Pauli freundlich unterstützte.
Der HSV bekam eine Minute vor Ablauf der Spielzeit dennoch einen Matchball zur
Vorentscheidung durch Jansen, nachdem dieser als Punktsieger aus einem
packenden Duell mit Henke herausging, seinen Heber über den herauslaufenden
Schmidt, aber auch am Ziel vorbei setzte. Für weiteren Aufschub der Entscheidung
sorgte auch eine insgesamt siebenminütige Nachspielzeit, die HSV-Co-Trainer
Sören Radsack, wie viele andere Handlungen des Schiedsrichters, auf die Palme
brachte: „Das kann doch nicht wahr sein, so etwas kann man den Jungs doch nicht
antun! Wir bewegen uns hier schon mehr als im Spielzeitrahmen der C-Jugend!“,
monierte der Assistenzcoach, der in Minute fünf des Nachschlags seine Hände
bereits in die Höhe streckte, als es Jansen nach einem Pingpong-Spiel im
Strafraum gelang, das Ei zum dritten HSV-Treffer ins Tor zu befördern. Der
Jubel klang jedoch schnell wieder ab, hatte sich der (nicht-) Torschütze
regelwidrig Raum gegen den Torhüter verschafft.
Am Ende sollte es für Jansen und seine Kollegen trotzdem reichen, fehlte es St.
Pauli an diesem Abend an der nötigen Durchschlagskraft, um den großen Rivalen
von der Ulzburger Straße in die Schranken zu weisen. Für den HSV geht der Traum
vom Pokalsieg indes weiter. Mit einem Sieg im Halbfinale käme man diesem ein
erneutes Stück näher, um die 98er des Eimsbütteler TV als Titelträger der
jüngeren D-Junioren abzulösen.
FC St. Pauli 2.D: Schmidt
– Erdal (58. Kehr), Zähringer, Henke, Aslani
– Evlicoglu (31. Bebensee), Schauer,
Stanjevic, Kehr (53. Evlicoglu) – Kovacic, Lüth, Trainergespann: Tobias Oertel
& Oliver Olde
Hamburger SV 2.D: Rathje – Müller
(20. Röhrström), Vergin, Persch,
Isermann (31. Benner) – Drawz, Henne, Brackelmann,
Nunez – Ofori, Kelting (20. Jansen), Trainer: Pit Reimers
Tore: 0:1 Röhrström (32.
Brackelmann), 1:1 Kovacic (39. Kehr), 1:2 Vergin (50. Ofori)
Schiedsrichter: Can Sünbül (Inter
Hamburg, Note 6: präsentierte sich als oscarreifer Selbstdarsteller, pfiff
durchgehend einseitig gegen den HSV, was er pointierte, als er dem von Kehr mit
gestreckten Beinen überdeutlich gefoulten Müller eine Schwalbe unterstellte
(42.), ließ zudem sieben Minuten nachspielen, was dem Spielverlauf nicht gerecht
wurde, Jansens Tor wegen Foulspiels im Fünfer abzuerkennen, war indes korrekt
(80.+5).)
Zuschauer: 52
Montag, 16. Mai 2011
Spielbericht FC St. Pauli 2.D - Hamburger SV 2.D
Freitag, 13. Mai 2011
Spielbericht Groß-Flottbeker SpVgg - Holsatia im EMTV II
Dienstag, 10. Mai 2011
Spielbericht FC St. Pauli 2.C - Niendorfer TSV 2.C
„gerechte
Arbeitsteilung“
St.
Paulis U14 kegelt den NTSV aus dem Pokal – und keiner weiß warum
Frustriert lagen sie auf dem grünen Kunstrasen und schauten in den schnelsener
Nachthimmel. Die 97er des Niendorfer TSV hatten im Pokalviertelfinale beim FC St.
Pauli vieles richtig gemacht. Nur blieb der Undank der Welten Lohn.
In der Tat mache der NTSV sofort klar, warum er zur Spitze des Fußballjahrgangs
in Hamburg gehört. Es waren keine 30 Sekunden gespielt, da setzte sich Tarek
May aus der Distanz in Szene, sah seinen Versuch jedoch in den Armen des
fangsicheren Niklas Marten enden. Noch brannte es, als den aufgerückten Leon
Mundhenk ein Freistoß Nico Kukuks erreichte, Erstgenannter seine Beine aus fünf
Metern nicht rechtzeitig entknotet bekam (2.).
Mit beeindruckendem Selbstvertrauen heizten die Gäste dem Profinachwuchs immer
wieder ein, sodass eine gute Kopfballchance für Frederick Neumann (knapp
vorbei, 5.) und Mustafa Ercetins knappes Verfehlen einer Neumann-Hereingabe am
zweiten Pfosten (13.) das 0:1 eigentlich zur Folge hätten haben müssen. St.
Pauli, das bis auf einen parierten Schuss Ante Kutschkes, den Bennet Brügge per
Einzelleistung vorbereitet hatte (17.), nicht in Erscheinung getreten war, konnte
sich bei seinem Torsteher bedanken, dass sich dieser gegen den einsam heranrauschenden
Neumann so breit machte, dass der umtriebige Angreifer abermals das Nachsehen
hatte (33.).
En ruhender Ball schaffte quasi mit dem Halbzeitpfiff bittere Fakten auf der
anderen Seite, wo der Ex-Niendorfer Brügge im Rahmen einer Kutschke-Ecke viel
Raum bekam, um mit seinem Rechten zu vollenden. Da half auch ein letzter
Rettungsversuch auf der Linie nichts – 1:0!
Die Sachsenwegler blieben ihrer Linie unverdrossen treu und marschierten weiter
munter nach vorne. Eine kurze Eckballvariante zwischen Kukuk und Zimmermann
brachte abermals Neumann in ideale Einköpfposition. Braun-weiß klärte die
Angelegenheit und stach im Gegenzug brutal zu. Samet Cebeci schickte Brügge
lang auf die Reise, die mit einem zur Slalomstange degradierten Mundhenk und
einem entschlossenen 16-Meter-Gewaltschuss zum schmeichelhaften 2:0 endete
(42.).
Schmerzhaft für die Hesse-Elf, die sich wenig später auch noch um einen
fälligen Strafstoß gebracht sah, nachdem Cebeci den in die Parzelle
eingedrungenen Neumann grätschend von den Beinen holte. Kukuk, der sich im
Nachgang daran den gelben Karton wegen Meckerns abholte, ärgerte sich in der
Schlussphase auch über die nächsten vergebenen Großchancen seiner Farben. May ließ
Eine gegen Martens famosen Reflex aus kürzester Entfernung liegen (64.), Kukuks
eigenen Freistoß wischte der St. Pauli-Torsteher elegant weg (70.+3).
Unterdessen schalteten die Hausherren auf den aberwitzigen 3:0-Endstand, den
Frank Ronstadt geistesgegenwärtig als Abstauber eines Pfostenschusses von
Gregor Adler im Nachsetzen besorgte.
Der Jahrgangs-Pokalsieger des Vorjahres bestach zumindest mit seiner Effizienz.
FC St. Pauli 2.C: Marten – Blay, Cebeci, Oshoffa, Adler –
Ronstadt, Sahin (32. Newiger) – Brügge,
Opoku-Fofie (51. Artzt), Kutschke (43. Kollodzik) – Saß, Trainer: Remigius
Elert
Niendorfer TSV 2.C: Otto – May (50.
D. Ivanko), Mohr-Condron, Mundhenk, Vego (36. Ercetin) – Kukuk, Ercetin (30.
Omar), zu Klampen, Zimmermann – Yalcin, Neumann,
Trainer: Kai-Uwe Hesse
Tore: 1:0 Brügge (35. Kutschke), 2:0
Brügge (42. Cebeci), 3:0 Ronstadt (69. Adler)
Schiedsrichter: Orhan Asici
(Blau-Weiß 96 Schenefeld, Note 4)
Zuschauer: 55
Samstag, 7. Mai 2011
Spielbericht FC St. Pauli 2.D - SC Concordia Hamburg 3.D
Freitag, 6. Mai 2011
Spielbericht SC Hansa 11 - Inter Hamburg
Nur noch zwei
Aufstiegszug
für Inter wohl abgefahren – Hansa vor Fernduell mit Alsterbrüdern
Der SC Hansa 11 und die Vertretung Inter Hamburgs haben sich in einem
umkämpften Duell um Platz zwei mit einem 0:0-Remis getrennt. Dem Spielverlauf entsprach
dies aber freilich nicht.
Hansa begann das für das Gedeihen der Aufstiegshoffnungen wichtige Match, sehr
engagiert. Bereits nach drei Minuten versuchte sich Mike Pegel an der frühen
Führung, die ihm Inter-Schlussmann Önder Cinar jedoch fachmännisch vermieste.
Glück hatte der Goalie wenig später, dass Frederik Schäfer seinen Kopfball, den
Özgür Aslan schön per Flanke vorbereitet hatte, genau ans Lattenkreuz donnerte
(12.).
In der Folge blieben die Gastgeber zum Beispiel durch einen abgefälschten Henkel-Fernschuss
näher am ersten Treffer, doch es sollte irgendwie nicht sein. Auch nicht für
Pegel, der im Anschluss an eine Serie von blockierten Versuchen knapp verfehlte
(37.) und den aus sieben Metern verfehlenden Christian Reimer (44.).
Die Cakir-Elf ließ ihren Anhang dagegen eine geschlagene Stunde auf Konkretes
warten, ehe ein zu kurz geklärter Freistoß genau bei Muslim Cay landete und
dieser zur Prüfung für Hansas Iskender Yilmaz ausholte.
Die besseren Gelegenheiten gab es allerdings weiter auf der anderen Seite, wo
Kapitän Marco Eichhorn einen Freistoß präzise an der Mauer vorbeizwirbelte und
den bestens aufgelegten Cinar somit zu einer wahren Glanztat zwang (72.). Frei
vor dem Torsteher vergeigte Nils Friedrich schließlich die beste Chance des
Abends für die Hanseaten, die dem vorbeirollenden Spielgerät nachtrauerten
(80.).
Doch auch die Jungs von der Max-Brauer-Allee kamen dem Bigpoint für die
Aufstiegsrunde zur Bezirksliga noch einmal richtig nahe, indem Serkan Batu erst
die Unterkante der Latte erwischte (75.), um kurz darauf per Freistoß drüber zu
zielen.
Auch der letzte Anlauf wollte den Schwarz-gelben nicht gelingen: Im Strafraum
kam Serkan Mert, immerhin einst Bezirksliga-Torschützenkönig für den SC Union
03, aussichtsreich zum Abschluss, der an der Torlosigkeit letztlich ebenfalls
nichts mehr ändern sollte (86.).
Zwei Zähler Rückstand auf Hansa und den FC Alsterbrüder bei dem magersten
Torverhältnis des Trios bedeuten wohl den vorzeitigen Aufstiegs-K.O., während
es der SCH am letzten Spieltag in der eigenen Hand hat. Beim bereits
abgestiegenen Störtebeker SV scheinen die Punkte wohl nur reine Formsache zu
sein. Die nur um 20 Tore schlechteren Alsterbrüder haben es ausgerechnet an der
Feldstraße gegen St. Pauli III ungemein schwieriger, den Aufstiegstraum am
Leben zu erhalten.
SC Hansa 11: I. Yilmaz – Loether, Eichhorn, Spiller
– Topal, Frark – Schäfer (88. Nehmann), Henkel, Aslan (82. Haas) –
Pegel, Reimer (77. Friedrich), Trainer: Holger Bichel
Inter Hamburg: Önder Cinar – S. Batu, Güzel (77. E. Batu), S. Yilmaz, Ortanca – Baran – Cay, Mert, S.
Sütcü (62. Gökdemir),
Göncü (28. Payman) – R. Sütcü, Trainer: Cumhur Cakir
Tore: Fehlanzeige
Schiedsrichter: René Goldade (SV Nettelnburg-Allermöhe)
Zuschauer: 134
Samstag, 30. April 2011
Spielbericht TSC Wellingsbüttel - SC Sternschanze II
Welle
flutet die „Schrumpftruppe“
Problemloser
Heimsieg für TSC gegen Schanzes letztes Aufgebot
„Das war heute eigentlich viel zu niedrig; ein paar Tore mehr hätten es schon
sein können“, kritisierte TSC-Kapitän Jakob Neitzel das Resultat seiner Farben
gegen eine Zweitvertretung des SC Sternschanze, die personell aus dem letzten
Loch pfiff und mit Dennis Köhnke lediglich einen gelernten Torhüter auf der
Ersatzbank hatte.
Auf der Sportanlage Barmwisch, wo wenige Augenblicke zuvor noch die heiße
Derbyschlacht zwischen der zweiten Mannschaft des TSC gegen TSV Sasel II unter
hitziger Atmosphäre stattfand, erinnerte im Folgespiel nichts mehr daran.
Das Aufeinandertreffen des KL5-Primus gegen die bereits geretteten
Schanzenkicker verkam zunächst zu einem absoluten Langeweiler.
Nach 21 Minuten oder 1260 schier endlosen Sekunden gab es die erste gute
Torchance im Spiel. Jan Zierau tankte sich auf der linken Seite sehr gut durch
und visierte genau den Kopf von Malte Marwede an, doch der aussichtsreiche
Kopfball aus halblinker Position verfehlte das Tor doch sichtbar. Drei Minuten
später verpasste es Christian Meyer-Wolters, einen schönen Spielzug über die
rechte Seite zum Erfolg zu bringen, als er eine flache Hereingabe von Sören
Bringmann aus kürzester Distanz um Haaresbreite verpasste. Welle war nun gut im Spiel und schaffte es endlich, den arg
ersatzgeschwächten Gegner vor Probleme zu stellen, doch im Abschluss fehlte den
Gastgebern oftmals die letzte Konsequenz. Ein Paradebeispiel dafür
präsentierten sie nach gut einer halben Stunde. Bringmann mit dem fantastischen
Zuspiel direkt in den Lauf von J. Zierau, doch im Angesicht mit Gäste-Keeper
Nils Schuhmacher schob er die Kugel sträflich trotz Narrenfreiheit am Tor
vorbei. Und weil Schanzes Georg Kayser höflich auf eine angebliche
Abseitsposition aufmerksam machte, überreichte im Schiedsrichter Sven Brosius
ein nettes Freundschaftsgeschenk: die gelbe Karte.
Es sollte eine von nur zwei Verwarnungen in einem durchweg fairen Duell
bleiben, denn ein Duell war es schlicht und einfach nicht. Die Gastgeber
spielten, Schanze reagierte und reagierte in der 35. Minute falsch, denn ein
guter Angriff der Wellingsbütteler fand sein jähes Ende , als sich Bringmann
nach einem Strafraumzweikampf mit bereits erwähntem Kayser auf dem Hosenboden
wiederfand – Strafstoß für den Spitzenreiter!
Diese Sondereinladung ließ sich Meyer-Wolters nicht entgehen und knallte das Ei
kompromisslos links unten in die Kiste. Dieses 1:0 stellte auch gleichbedeutend
das Pausenresultat.
Für den zweiten Abschnitt schienen sich die Gastgeber auf ihrem Ausweichplatz
(am Pfeilshof wird derzeit am freudig erwarteten Kunstrasenplatz gebaut)
einiges vorgenommen zu haben, denn das Team in den grünen Trikots legte gleich
los, wie die Feuerwehr. Als Daniel Schäffer das Spielgerät aus sehr aussichtsreicher
Position knapp am Tor vorbei lupfte, war der zweite Durchgang gerade einmal
zwei Minuten alt. Und keine 60 Sekunden danach legten sie den zweiten Treffer
des Spiels aufs sandige Parkett. J. Zierau bekam auf der rechten Seite alle
Freiheiten, um richtig für Schäffer querzulegen, der keine Mühe hatte, aus kurzer
Distanz einzuschieben.
Das Spiel lief weiter nur in eine Richtung, große Torchancen produzierten die
Wellingsbütteler aber nicht so riesig viele. Der Spitzenreiter gewährte sich
ein stattliches Torchancenpäuschen, ehe es eine Viertelstunde vor dem Ende zum
dritten Mal einschlug. Bringmann schloss einen schönen Angriff über die rechte
Seite mustergültig ab, wobei die SCS-Defensive zum zweiten Mal im Spiel bestens
ausgehebelt wurde.
Es hätte am Ende sogar noch schlimmer für die Gäste kommen können, denn ein
unnötiger Ballverlust am eigenen Strafraum lud Grünen erneut zum Toreschießen
ein. Schuhmacher aber verhinderte im Duell mit J. Zierau Schlimmeres und
entschärfte wenig später auch einen guten Versuch von Schäffer.
Die Gäste von der Sternschanze hoffen unter der Belagerung der Wellingsbütteler
nur noch auf den erlösenden Schlusspfiff. Drei Minuten vor Ultimo ging
Meyer-Wolters zu fahrlässig mit seiner Kopfballgelegenheit um, die ihm der
auffällige J. Zierau bestens vorbereitete.
Als Endnote knallte Schäffer noch einmal aus fünf Metern über den Kasten,
nachdem TSC-Kapitän Neitzel eine genaue Flanke in den Sechzehner brachte.
Am Ende beließen sie es also beim 3:0, welches die Exil-Pfeilshöfer weiter auf
Kurs Bezirksliga hält. Zum Thema Wiederaufstieg wollte sich der Defensivakteur,
der wie viele seiner Kollegen aus der eigenen Jugend stammt, seiner Position
gemäß, nicht offensiv äußern: „Wir haben jetzt noch zwei harte Spiele vor uns,
die wir natürlich gewinnen wollen. Was dann passiert, werden wir sehen“,
formulierte Neitzel wage. In der Tat werden das anstehende Gastspiel beim SC
Persia und das Heimduell gegen die Reserve von Eintracht Norderstedt keine
einfachen Gänge. Der Relegationsplatz sollte dagegen bereits sicher sein, denn
sechs Punkte bei noch zwei Partien sollte die Zweitvertretung des SC Sperber
dahinter wohl nicht mehr aufholen können.
Für diese Rechnung sind aber auch die Schanzenkicker von Belangen, setzt sich
das Team um Kapitän Konrad Stahlschmidt am letzten Spieltag mit dem SC Urania
auseinander. Um gegen den Tabellenzweiten Schützenhilfe leisten zu können, muss
sich die Personalsituation aber dringend bessern, wie auch Trainer Benjamin
Zickelbein, selbst verletzt, findet: „Die Niederlage heute war zu erwarten. Wir
waren nicht mit einer Rumpftruppe, sondern einer Schrumpftruppe hier. Dafür
haben wir uns aber ganz gut verkauft“, stellte der Übungsleiter fest. Als
nächstes wartet für ihn und seine Mannen das Achtelfinale des II-Ligapokals
gegen die Reserve von Holsatia Elmshorn an der Sternschanze. Um gegen Yannick
Riewesell und Co den Einzug ins Viertelfinale zu schaffen, muss neben einer
Leistungssteigerung vor allem wieder spielfähiges Personal her.
Tore: 1:0 Meyer-Wolters
(35., Strafstoßtor, Kayser an Bringmann), 2:0 Schäffer (48. J. Zierau), 3:0
Bringmann (75. J. Zierau)
beste Spieler: J. Zierau, Bringmann –
keiner
Schiedsrichter: Sven Brosius (SV
Halstenbek-Rellingen)
Zuschauer: 50