Sonntag, 23. Oktober 2011

Spielbericht HEBC - HSV Barmbek-Uhlenhorst II

Nur Frau Naujoks glänzt
Schlappes 0:0 – Schiedsrichterin beste Akteurin auf dem Platz

Strahlend blauer Himmel über der Reinmüller-Anlage – welch ein schöner Herbstmorgen.
Da erwies es sich als jammerschade Angelegenheit, dass das Aufeinandertreffen des HEBC mit der Reserve von Barmbek-Uhlenhorst zum absoluten Langeweiler verkam.

Kaum spielerischer Glanz und so gut wie keine Torraumszenen. Und so war es am Ende beileibe keine Überraschung, dass das Ligaspiel der Bezirksliga Nord keinen Sieger fand. Die ereignisreichste Situation der Begegnung hatte sich am ehesten in Minute 24 zugetragen, als „Veilchen“-Angreifer Adem Ismaili in halblinker Position zum Schuss gekommen war, doch konnte BU-Torsteher Stefan Hölscher die Kugel gerade noch zur Ecke abwehren.

Wo die Kicker sich schon nicht mit Ruhm bekleckerten, machte zumindest eine andere Person Werbung in eigener Sache: Die Unparteiische Christin Naujoks (Foto) vom 1. FFC Wilhelmsburg entpuppte sich als souveräne Spielleiterin, lag in ihrer Bewertung von Zweikämpfen fast immer richtig und bewies in vielen Situationen das nötige Fingerspitzengefühl – eine klasse Leistung.

Autoren: Dirk Becker & Björn Meyer

HEBC: Böhling – C. Papadopoulos, Sancak, Petrobella, Prostran – E. Avarello, Kopp (86. Martini) – A. Avarello (75. Dönmez), Müller, Hermes – Ismaili (64. Concilio), Trainer: Poen Alarcón

HSV Barmbek-Uhlenhorst II: Hölscher – Yeler, Kahl, Hirsch, Möller – Klaczinski, Haye – Missulis (85. Wegener), Theilig (66. Biason), Wrage – Obst (81. Haimerl), Trainer: Andreas Höhn

Tore: keine

Gelbe Karten: Ismaili, E. Avarello – Klaczinski, Biason

Schiedsrichterin: Christin Naujoks (1. FFC Wilhelmsburg, Note 1)

Zuschauer: 80

Samstag, 22. Oktober 2011

Spielbericht Vatan Gücü - DSC Hanseat

Auch ohne Training
Vatan Gücü bleibt nach gelöster Pflichtaufgabe in der Spitzengruppe der Liga

Trotz des deutlichen 5:1-Erfolges auf eigenem Platz wollte Vatan Gücüs Übungsleiter Nuri Demir nicht so recht zufrieden sein: „Wir haben heute nicht gut gespielt, das muss dringend besser werden, aber seit ich hier Trainer bin, konnten wir auch nicht einmal richtig trainieren“, erkannte der Coach, der den Club an der Veddel seit nun zwei Wochen betreut. In den letzten Wochen wurde nämlich die Decke des Grandplatzes an der Slomanstraße erneuert, sodass die dort beheimateten Teams improvisieren mussten. „Da konnten wir nur laufen gehen.“.
Nach einer Schweigeminute für die Todesopfer der neuerlichen Unruhen an der Türkisch-Irakischen Grenze hatten die Gastgeber endlich wieder die Gelegenheit, auf ihrem Platz zu zaubern, wobei sie aus dem Hasen doch eher ein Taschentuch machten, als andersherum. Hanseat schaffte es, das Spiel zunächst ruhig zu halten, aber ein nicht geklärter Standard im eigenen Strafraum ließ Tahsin Basar den Favoriten auf die Siegerstraße bringen. Ein Linksschuss in die lange Ecke und schon hieß es 1:0, dem Basar nach einer halben Stunde fast das 2:0 nachgelegt hätte, doch sein Fallrückzieher aus zentraler Strafraumposition verfehlte das Tor nur unwesentlich.
Auf der anderen Seite bekam Ahmet Kizilkaya, der wenig später angeschlagen die Segel streichen musste, die beste DSC-Chance durch einen abgefälschten Rechtsschuss, die außer einem ungenutzten Eckball keine Konsequenzen hervorbrachte. Weitaus effektiver zeigten sich dafür die Demir-Schützlinge: Basar mit der herrlichen Flanke und plötzlich hatte Kapitän Murat Güldal alle Zeit der Welt, allein vor dem Schlussmann, anspruchsvoll zu veredeln (34.).
Für den DSC war es ein gebrauchter Tag, denn während mit Michel Stobbe ein Feldspieler als Ersatz für den kurzfristig ausgefallenen Keeper (der übrigens ebenfalls Feldspieler ist) zwischen den Pfosten stand, standen auch kaum noch Feldspieler zur Verfügung, sodass der weit über 40-jährige Trainer Turgut Ceylan selbst die Knochen hinhalten musste.
Probleme, die speziell in der zweiten Halbzeit immer mehr deutlich wurden. Vatan Gücü hatte Zeit und Raum, wofür sie sich auch artig mit den Toren drei und vier bedankten. Zunächst nutzte der bewegliche Ufuk Ayvaz einen Moment der Gegenspielerlosigkeit zum platzierten Linksschuss in die untere Ecke, um sich dann von Harun Gücyeter per Hochschlag, aus der eigenen Hälfte, auf die erfolgreiche Reise zum 4:0 schicken zu lassen. Vom DSC kam dagegen fast gar nichts.
Dennoch sollte Vatan-Fänger Murat Kazanci an diesem gemütlichen Sonnabend-Nachmittag nicht zu Null spielen, denn seine Vorderleute gaben nun nicht mehr Vollgas, sodass Deniz Geygel von links ungehindert flanken und Nassirou Moussa ebenso zum Ehrentreffer einschieben konnte. Mehr brachten die Gäste dann auch nicht mehr zustande, denn man war platt. So platt, dass Defensivspieler Jens-Björn Hollinger ein Laufduell in der eigenen Hälfte gegen Gücyeter, der mit fünf Metern Rückstand gestartet war, verlor und letztgenannter problemlos für Ayvaz querlegen konnte. Den sicheren Abschluss ins leere Tor zum 5:1-Endstand gab es selbstredend gleich oben drauf. Ein verdienter Sieg für die Gastgeber, wobei sie es beim Spitzenspiel gegen Hamm United II sicherlich nicht so einfach haben werden.
Der DSC hat indes mit der Reserve des SV Altengamme einen weiteren harten Gegner vor sich und muss auf bessere Zeiten hoffen.

Vatan Gücü: Kazanci – Mustafaoglu, Erdogrul, Özkök – Basar, Gücyeter – Demirci (76. Akbulut), Ayvaz, Alas (71. Sicim) – Güldal, Dokur, Trainer: Nuri Demir

DSC Hanseat: Stobbe – D. Geygel, Mustapha, Hollinger, Kaufner – Kizilkaya (40. Ceylan), S. Geygel – Moussa, Madadi, Sarayoglu – Durmus, Trainer: Turgut Ceylan

Tore: 1:0 Basar (11.), 2:0 Güldal (34. Basar), 3:0 Ayvaz (56.), 4:0 Ayvaz (60. Gücyeter), 4:1 Moussa (73. D. Geygel), 5:1 Ayvaz (90. Gücyeter)

Schiedsrichter: Till Kunze (Note 2,5)

Zuschauer: 35

Spielbericht TuS Germania Schnelsen 1.D - FC St. Pauli 1.D

22 gegen 11
Mühsamer Arbeitssieg für St. Paulis 99er beim punktlosen Schlusslicht

Irgendwie war dieses Auswärtsmatch der D1 des FC St. Pauli ein Spiegelbild der Halbsaison. Kein Spektakel, kaum Tore und wenig Freude.
Eine Einzelaktion von Dario Kovacic rettete Braun-weiß am Ende vor einer Blamage gegen eine schnelsener Mannschaft, die sich konsequent im eigenen Sechzehner verkroch. Es entstand fast der Eindruck, Germania stünde mit der doppelten Spieleranzahl auf dem Platz.
Der erste Abschnitt am frühen Morgen (9 Uhr) ist schnell zusammengefasst. St. Pauli dominierte den Gegner nach Belieben und erdrückte ihn förmlich, doch ernsthaft gefährliche Abschlüsse kamen dabei kaum zustande.
Einen der Wenigen verzeichnete Nikola Kosanic nach einem einmal schön strukturierten Angriff, als er aussichtsreich an Germania-Schlussmann Erik Breyer scheiterte und Ivan Stanjevic im Nachschuss ähnlich viel Pech hatte.
In den zweiten 30 Minuten änderte sich nicht viel. St. Pauli kreiste weiter im Stile einer Handballmannschaft um den gegnerischen Strafraum, was aber bis auf eine vergebene Kovacic-Schusschance, ihm John Bebensee ermöglichte, ohne Ertrag blieb.
Dass es am Ende trotzdem zum dreifachen Punktgewinn auf ungeliebten Hartplatz kam, war einem wachen Moment des sonst glücklosen Kovacic zu verdanken, der das festgefahrene Offensivspiel mittels einer zielstrebigen Einzelleistung in seine Hände beziehungsweise Füße nahm, Germanias Abwehr düpierte und sicher zum erlösenden 0:1 abschloss (51.).
Der erste Bann schien gebrochen. SO geschah es eine Minute vor Ultimo, dass Kovacic regelwidrig vom langen Bein des Nico Struckmeyer zu Boden befördert wurde – Strafstoß!
Die Chance zur Entscheidung durch den vom Trainergespann auserkorenen Ardian Aslani, dem es allerdings gelang, Breyer zu überwinden. Die Schnelsener durften noch ein wenig hoffen, schlugen einen langen Ball, zwei lange Bälle, drei lange Bälle – alles umsonst! Der Zweitliganachwuchs siegte und hätte in Person von Kosanic und dessen Rechtsschuss, knapp vorbei, gar noch erhöhen können (60.+2).
Auch so langte es am Ende einer zähen Herbstrunde für Rang drei im Klassement. Aufstiegsrunde zur kommenden C-Landesliga und Weiterkommen im Kampf um die hamburger Meisterschaft sind damit zumindest erreicht. Wenngleich die gezeigten Darbietungen (ausgenommen das 4:1 zum Auftakt in Niendorf) oft Anlass zur Kritik. Vielleicht können positive Spielverläufe in der anstehenden Hallensaison wieder für Positivschlagzeilen sorgen.

TuS Germania Schnelsen 1.D: Breyer – Krüger, Tiech, Seme, Schultz – Goebel, Struckmeyer – Schiller, Eismann, Bohm – Janke, eingewechselt: Guhr, Sulejmani, Kreutziger, Trainer: k.A.

FC St. Pauli 1.D: Schmidt – Zähringer (31. Heim), von Zitzewitz, Wittkugel, Aslani – Bebensee – Erdal (48. Zähringer), Schauer, Stanjevic – Kosanic, Kovacic, Trainerteam: Tobias Oertel & Oliver Olde

Tore: 0:1 Kovacic (51.)

Schiedsrichter: Stefan Heuer (Hamburger SV, Note 3)

Zuschauer: 45

besonderes Vorkommnis: Aslani scheitert mit Foulstrafstoß an Breyer (Struckmeyer an Kovacic, 59.).

Freitag, 14. Oktober 2011

Spielbericht Hamm United FC II - TuS Hamburg II

Auf den Thron gestürmt!
TuS-Reserve stürmt dank imposanter Offensivleistung an die Spitze der KL 4

So stellt man sich ein Spitzenspiel vor! Zwei offensive Mannschaften, die sich einen packenden Fight mit vielen Torraumszenen und jeder Menge Tore liefern!
So gesehen im Topspiel der Kreisliga 4 zwischen Hamm United II und der Reserve TuS Hamburgs im Hammer Park!
Bei schöner Flutlichtkulisse wurde es sofort interessant. Vier Minuten waren gerade einmal gespielt, da rettete HUFC-Keeper Rainer Maack bereits in aller Nötigkeit gegen Arne Pätzold, was sein Gegenüber, Patrick Tabor, mit einem großartigen Reflex gegen Florian Scheer ebenso klasse machte. Da musste schon etwas mehr passieren, um diese(n) Torhüter zu schlagen.
Gesagt – getan! Daniel Diedrich mit dem Standard auf die rechte Seite und Zlatko Bezbradica mit der Flanke auf den zweiten Pfosten, wo Scheer nur noch den Kopf hinhalten musste: Fußball kann so einfach sein!
Und weil es manchmal so einfach ist, versuchten sie es erneut, doch diesmal klärte Tabor gerade noch vor Scheer, was sich zu einem brandgefährlichen Gegenangriff entwickelte, den Arne Pätzold mit dem Torjäger-Gen in der Mitte des Strafraumes kühl zum 1:1 vollendete. Die Zähler standen wieder bei Null, aber nur für nicht einmal 60 Sekunden, denn plötzlich markierte Pätzold nach einem starken Ballgewinn in der Hälfte der „Geächteten“ das 1:2.
Drei Tore in vier Minuten und der Wahnsinn ging weiter: Wieder dauerte es nur wenige Augenblicke, ehe es erneut im Kasten klingelte. Andreas Jutzi vollendete per Kopf zum zweiten Hammer Standardtor, nach einer Bezbradica-Ecke, zum verdienten Ausgleich.
Was folgte, waren fast ewige 660 Sekunden ohne Strafraumszenen, doch Schiedsrichter Lukas Maximilian Müller hatte ein Einsehen mit dem gelangweilten Publikum und entscheid nach Trikotziehen an Ali Hammoud im Hammer Strafraum auf Elfmeter für die Gäste.
Arne Pätzold übernahm – mit Erfolg; das 2:3, das gleichzeitig den Zwischenstand einer hoch interessanten ersten Hälfte bedeutete.
In den zweiten 45 Minuten ging es dann ebenso rasant weiter. Kaum verstummte der Wiederanpfiff, da hatte Pätzold die Riesenchance zum beruhigenden 2:4, doch nach perfekter Laufleistung gelang es ihm nicht, die Kugel aus spitzem Winkel ins leere Gehäuse zu befördern. Kurz darauf wurde dann überdeutlich, warum die Elf von Trainer Oliver Madejski das Maß der Dinge in der Kreisliga 4 ist. Zwar ließ die Defensive zwei sehr gute Möglichkeiten im eigenen Sechzehner zu, doch in beiden Fällen rettete Schlussmann Patrick Tabor mit sensationellen Reflexen, die seine Mitspieler zu einem schnellen Bilderbuchkonter nutzten, den Arne Pätzold im eins-gegen-eins mit HUFC-Keeper Maack glänzend zum 2:4 vergoldete. – Sein drittes Tor!
Die Hammer ließen sich dadurch aber nicht entmutigen und versuchten weiter den Weg nach vorne zu suchen. Doch weil Andre Nernheim nach einer abgewehrten Flanke um Haaresbreite scheiterte und die Gäste einmal mehr einen zielsicheren und vor allem erfolgreichen Konter fuhren, war für Spielertrainer Jasmin Huremovic und seine Mannen einfach nichts mehr zu holen. Wieder überbrückten die Gäste das Mittelfeld in Sekundenschnelle, sodass die Gegenspieler nur noch den Staub des zum Torjubel abdrehenden Ali Hammoud sehen konnten. Der Fisch schien gegessen!
Trotzdem versuchte man bei den „Geächteten“ noch einmal alles mit zwei neuen Offensiven und dem kompletten Umschalten auf „Attacke“. Frühes Stören, eng am Mann sein: das sollte sich auszahlen! Die Dunkelblauen viel zu leichtsinnig vor dem eigenen Sechzehner und schon war die Führung nur noch zwei Tore hoch. Florian Scheer verkürzte nach einem starken Ballgewinn von Zlatko Bezbradica auf 3:5.
Nun würde entscheiden, wer die größere Luft und auch mehr Konzentration in diesem rasanten Match hat. Und das waren am Ende die Jungs des Trainerteams Madejski/Tounians. Ausgerechnet ein böser Torwartfehler des sonst guten Rainer Maack besiegelte schlussendlich die Heimniederlage, als der betagte Schlussmann einen Gluhic-Freistoß aus dem rechten Halbfeld nicht richtig kontrollieren konnte und letztlich genau für den lauernden Ali Hammoud servierte. Da gerieten das 3:7 durch, wieder einmal Arne Pätzold, nach einem krassen Ballverlust in der eigenen Hälfte und eine Frust-Ampelkarte für Kapitän Andreas Jutzi fast zur Nebensache. 
Am Ende musste man aber sagen, dass das Endergebnis von 3:7 doch ein wenig zu hoch war, was auch der Siegreiche Coach Oliver Madejski bei seiner Freude über diesen dutlichen Auswärtssieg berücksichtigte: „Hamm United hat wirklich eine gute Truppe mit sehr viel Qualität, die sich am Ende aber einfach aufgegeben hat. Zudem hatten sie nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit die große Möglichkeit zum 3:3, aber unser Torhüter hatte einfach einen Welttag und wir haben einfach genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben: Schnelle, zielstrebige Konter.“.
Durch diesen Auswärtssieg ist das Team vom Gesundbrunnen nun neuer Spitzenreiter der Kreisliga 4 und will diesen Rang auch keineswegs wieder hergeben: „Wir gehören mit dieser Mannschaft klar in die Bezirksliga!“, hält sich der Übungsleiter nicht zurück.
Der Grundstein dafür ist jedenfalls gelegt und könnte mit einem weiteren Sieg gegen den FTSV Lorbeer weiter ausgebaut werden.
Hamm United II steht nun ein schwieriger Auswärtskick bei RW Wilhelmsburg bevor, indem sich zeigen wird, wie die Mannschaft mit dieser Spitzenspielniederlage umgeht. 

Hamm United FC II: Maack – Jutzi, Diedrich, T. Laszko (64. Beinling), Chrisafondis – Ulmer, Hempel (77. Zawadzki) – Nernheim, Huremovic (64. Huth) – Scheer, Bezbradica, Trainer: Sascha-Jasmin Huremovic

TuS Hamburg II: Tabor – Mohamed Ahmed, Karagöz, Gluhic, Breitung – Sahin (46. Suaidy), Garcia – Sommer, Hammoud (75. Jobe), Lucindo de Jesus (75. Kama) – Pätzold, Trainergespann: Oliver Madejski & Eddy Tounians

Tore: 1:0 Scheer (24. Bezbradica), 1:1 Hammoud (26. Pätzold), 1:2 Pätzold (27.), 2:2 Jutzi (30. Bezbradica), 2:3 Pätzold (41. Foulelfmeter, Scheer an Hammoud), 2:4 Pätzold (51.), 2:5 Hammoud (58. Sommer), 3:5 Scheer (65. Nernheim), 3:6 Hammoud (72. Gluhic), 3:7 Pätzold (82.)

gelb/rote Karte: Jutzi (88. wiederholtes Foulspiel)

beste Spieler: Bezbradica – Tabor, Pätzold, Hammoud

Schiedsrichter: Lukas Maximilian Müller

Zuschauer: 61

Sonntag, 9. Oktober 2011

Spielbericht SC Sternschanze II - Bahrenfelder SV 19

Munteres Kartenspiel
BSV 19 gewinnt kurioses Kampfspiel und fliegt weiter mit den Adlern

Nein, das war wahrlich nichts für schwache Nerven!
Mit 4:3 konnte das Spitzenteam des Bahrenfelder SV 19 die Reserve des SC Sternschanze in einem irrsinnigen Match niederringen, obwohl die Angelegenheit nach 45 Minuten bereits entschieden.
Der BSV hatte die Partie zunächst gut im Griff. Mit bedachtem Spielaufbau und einer soliden Defensive im Rücken, hätten die Gäste nach 18 bzw 21 Minuten zum Erfolg kommen können, doch Schanzes Aushilfstorhüter Benjamin Wichert aus der dritten Mannschaft leistete in Duellen mit Anwar Jaziri und Malte Piechottka ausgezeichnete Arbeit.
Es musste schon ein eigener Mitspieler her, um diesen Keeper zu schlagen. Georg Kayser war es, der einen feinen Spielzug über Tom Bartels und Gordon Oertel ins eigene Netz vollendete.
Keine 120 Sekunden später kam es noch dicker für die Gastgeber: Rote Karte für Offensivspieler Michael Guimaraes Silva, nachdem sich dieser vom deutlich älteren Filippo Callerame provozieren ließ und diesen mit beiden Händen wegstieß. Callerame sah indes die gelbe Karte...
Der Stachel saß zunächst tief bei der SCS-Reserve, was der BSV eiskalt ausnutzte. Jaziri verdoppelte die Führung, nachdem die Gastgeber einen Angriff über Rechts nicht entscheidend klären konnten, per Rechtsschuss zu einem psychologisch idealen Zeitpunkt, Sekunden vor der Pause.
Zurück aus den Kabinen, drehte sich das Geschehen plötzlich. Die Bahrenfelder beendeten ihr gutes Offensivspiel, während Johannes Jäkel und Co Immer besser in die Partie fanden, was sich nach kurzer Zeit sofort auszahlen sollte. Adrian Lehmann mit der Ecke, Jens Rebke per Kopf – nur noch 1:2! Es war der Auftakt einer höchst rasanten zweiten Halbzeit, die ihren zweiten Akt in der Einwechslung Julian Homfelds auf BSV-Seite erlebte, denn sein vorzeitiges Betreten des Spielfeldes brachte ihm eine nicht nur unnötige, sondern auch folgenschwere Verwarnung ein. Zuerst schien das Team in Grün nach gut einer Stunde nun für Ruhe gesorgt zu haben. Ein schnell ausgeführter Freistoß von Oertel zu Jaziri und dessen gescheiter Pass zum freien Piechottka, der das Leder eiskalt im Kasten einschlagen ließ, dürften eigentlich die Entscheidung gegen einen Gegner in Unterzahl gebracht haben. Ein Eindruck, der sich bestens bestätigte, denn es begann eine Phase mit vielen Fouls und wenig Spielfluss, in der Schiedsrichter Murat Tözel (Hamm United) mehr und mehr zum „Kartenspieler“ wurde, verteilte der Unparteiische einige gelbe Karten, von denen auch Callerame noch einmal eine abbekam und somit mit der Ampelkarte zum Feld musste (81.). Sekunden zuvor hätte der eingewechselte Sascha Neubert endgültig für Ruhe im Spiel sorgen können, doch SCS-Keeper Wichert lenkte Neuberts guten Freistoß aus zentraler Position großartig über die Latte.
So blieb es für die Schlussphase spannend, denn der SCS gab noch einmal Vollgas, blieb aber zunächst bei Lehmanns Lattenkracher, fünf Minuten vor dem Ende, glücklos.
Glück, das kurz darauf jedoch einkehren sollte, zeigte Tözel nach einem Handspiel von Neubert im Strafraum auf den Punkt – Elfmeter für den SCS!
Lehmann übernahm die Verantwortung und versenkte – Die Zickelbein-Elf war für die letzten Momente wieder im Spiel! Momente, die Unglücksrabe Homfeld und Nico Matthies von draußen betrachten mussten, da beide, gelb vorbelastet, nach Foulspielen die Ampelkarte sahen. Auch mit neun gegen neun ging es imposant weiter, denn wieder entschied der Spielleiter auf Elfmeter. Kayser hatte die Arme gegen Jaziri zu weit draußen, was der erfahrene Torjäger mit etwas Theatralik zu seinem Vorteil machte.
Oertel mit dem Schuss ins Glück – 2:4! „Jetzt müsste das Ding doch endlich durch sein!“, kommentierte eine BSV-Anhängerin das Elfertor in der Nachspielzeit, doch da machte sie ihre Rechnung ohne den Mann an der Pfeife, der drei Minuten später nun wieder auf der Gegenseite zum Punkt bat. Warum er dies erneut tat, wusste indes kaum einer so genau...
Flügelspieler Jäkel war das völlig egal, sodass er es zum dritten Anschlusstreffer dieses heißen Matches klingeln ließ.
„Schiri, wie lange noch?“, fragte die BSV-Bank direkt nach dem Tor. Eine Frage, die der sofortige Abpfiff entsprechend beantwortete.
Der Bahrenfelder SV holte einen unnötig mühevollen Dreier bei der zweiten Mannschaft des SC Sternschanze und hält damit den Standard des tabellarischen Spitzenteams, was Trainer Liborio Mazzagatti jedoch nicht gerne hört: „Unser Ziel ist es, eine gute Serie zu spielen und die sehr positive Entwicklung des Vereins und seines Umfeldes, die wir mit harter Arbeit erreicht haben, weiter voranzutreiben. Aufstiegsfavoriten sind in dieser Staffel ganz andere“, schmetterte der Coach entschieden ab. Mit seinem Team ging er indes hart ins Gericht: „Wir haben unsere Führungen nicht gut verwaltet, aber wenn man nach der Halbzeitpause das Fußballspielen einstellt und nicht mehr die nötige Einstellung zeigt, wird es eben eng. Zudem hat der Schiedsrichter mit seinen Entscheidungen sehr viel Unruhe ins Spiel gebracht, aber Hauptsache wir haben die drei Punkte!“, befand der siegreiche Zepterschwinger abschließend.
Beim SCS ärgerte man sich derweil über die Unbeherrschtheit des Michael G. und über die dadurch stark geförderte Niederlage: „Wir haben wirklich eine gute zweite Halbzeit gespielt und viel gemacht; da wäre ein Punkt eigentlich verdient gewesen“, haderte Spielertrainer Benjamin Zickelbein mit dem Schicksal.
Den fast sensationellen siebten Tabellenplatz hat die SCS-Reserve damit erst einmal verloren, während der BSV weiter auf einem starken zweiten Rang hinter dem souveränen Ligaprimus SC Victoria II rangiert.

SC Sternschanze II: Wichert – Kayser, Rebke, Neuroth, Blömer – Matthias, Skarka (72. Kayzer), Schwarzer, Jäkel – Lehmann, Guimaraes Silva, Spielertrainer: Benjamin Zickelbein

Bahrenfelder SV 19: Dreke – Duden (56. Homfeld), M. Hardtmann, Heinsohn, Bartels – Callerame, Oertel – Esati, Piechottka, Klütsch (69. Neubert) – Jaziri, Trainer: Liborio Mazzagatti

Tore: 0:1 Kayser (33. Eigentor, Oertel), 0:2 Jaziri (45.), 1:2 Rebke (53. Lehmann), 1:3 Piechottka (59. Jaziri), 2:3 Lehmann (87. Handstrafstoß, Homfeld), 2:4 Oertel (90.+2 Strafstoßtor, Kayser an Jaziri), 3:4 Jäkel (90.+5 Foulstrafstoß)

gelb/rote Karten: Matthies (90. wiederholtes Foulspiel) – Callerame (81. Unsportlichkeit + Foulspiel), Homfeld (89. Unsportlichkeit + Foulspiel)

rote Karte: Guimaraes Silva (35. Tätlichkeit an Callerame)

Schiedsrichter: Murat Tözel (Hamm United FC, Note 4,5)

Zuschauer: 60

Spielbericht HEBC - Glashütter SV

Warnsignale erkannt
Reinmüller-Elf dreht 1:3-Rückstand gegen einen forschen Aufsteiger

HEBC-Coach Poen Alarcon hat sicherlich schon ruhigere Vormittage mit seiner Mannschaft verlebt als die 90 Minuten gegen den Glashütter. Teils wild gestikulierend stand der Übungsleiter der Hausherren an der Seitenlinie und forderte seine Mannen zu mehr Konzentration und Cleverness auf. Wirklich Gehör bei seinen Schützlingen fand er aber erst während des Pausentees. Davor war die Darbietung seiner Farben eher fahrig als zielstrebig gewesen.
Die erste Nennenswerte Szene der Begegnung ereignete sich in Minute 18, als die bis dato besonnen und kompakt agierenden Gäste die Führung markierten. Kevin Strominski bediente von rechts kommend Tobias Wismann, und jener vollendete trocken zum 0:1.
Im Verlaufe der nächsten Minuten hätte der Goalgetter sein Team sogar mit drei Toren in Front bringen können, doch scheiterte er zunächst am Pfosten und wenig später in letzter Sekunde an der HEBC-Deckung. Etwas überraschend folglich der Ausgleich. Schiedsrichter Christian Henkel (VfL Lohbrügge) hatte eine Regelwidrigkeit geahndet und auf den Punkt gezeigt. Adem Ismajli ließ sich die Chance nicht nehmen und vollstreckte souverän (23.).
Auf der Gegenseite geschah daraufhin eine ähnliche Situation. Nikola Jovic hatte – wohl leicht außerhalb des Sechzehners – Foul gespielt. Jan Schuhmann versenkte den fälligen Strafstoß im rechten unteren Eck (30.).
Als Benjamin Rehmer ein Zuspiel von To. Wismann schließlich zum 1:3 über die Linie gebracht hatte, schien die Messe bereits gelesen zu sein, aber weil Ismajli eine Unachtsamkeit in der GSV-Defensive ausnutzte, schob Antonio Avarello noch vor der Pause zum zweiten Anschlusstreffer ein (43.).
Mit Wiederbeginn drückten die „Veilchen“ immens auf die Tube und schnürten den Aufsteiger in dessen eigenen Hälfte ein. Die Belohnung: A. Avarellos wunderschöne Bude zum 3:3 per Fallrückzieher (50.) und Jovic´ schnell ausgeführter Freistoß zum 4:3 (64.), während Glashütte noch damit beschäftigt war, seine Mauer zu stellen.
Dass die Eimsbütteler im zweiten Durchgang noch zahlreiche Gelegenheiten ungenutzt ließen, verkam am Ende zu einer Nebensächlichkeit. Der HEBC fuhr verdiente drei Punkte ein.

Autoren: Dirk Becker & Björn Meyer

Tore: 0:1 Tobias Wismann (18. Strominski), 1:1 Ismajli (23. Strafstoßtor), 1:2 J. Schuhmann (30. Strafstoßtor), 1:3 Rehmer (40. Tobias Wismann), 2:3 A. Avarello (43. Ismajli), 3:3 A. Avarello (50.), 4:3 Jovic (64. direkter Freistoß)

gelb-rote Karte: Tobias Wismann (Glashütter SV, 84., wiederholtes Foulspiel)

Schiedsrichter: Christian Henkel (VfL Lohbrügge)

Zuschauer: 100