Samstag, 22. Oktober 2011

Spielbericht Vatan Gücü - DSC Hanseat

Auch ohne Training
Vatan Gücü bleibt nach gelöster Pflichtaufgabe in der Spitzengruppe der Liga

Trotz des deutlichen 5:1-Erfolges auf eigenem Platz wollte Vatan Gücüs Übungsleiter Nuri Demir nicht so recht zufrieden sein: „Wir haben heute nicht gut gespielt, das muss dringend besser werden, aber seit ich hier Trainer bin, konnten wir auch nicht einmal richtig trainieren“, erkannte der Coach, der den Club an der Veddel seit nun zwei Wochen betreut. In den letzten Wochen wurde nämlich die Decke des Grandplatzes an der Slomanstraße erneuert, sodass die dort beheimateten Teams improvisieren mussten. „Da konnten wir nur laufen gehen.“.
Nach einer Schweigeminute für die Todesopfer der neuerlichen Unruhen an der Türkisch-Irakischen Grenze hatten die Gastgeber endlich wieder die Gelegenheit, auf ihrem Platz zu zaubern, wobei sie aus dem Hasen doch eher ein Taschentuch machten, als andersherum. Hanseat schaffte es, das Spiel zunächst ruhig zu halten, aber ein nicht geklärter Standard im eigenen Strafraum ließ Tahsin Basar den Favoriten auf die Siegerstraße bringen. Ein Linksschuss in die lange Ecke und schon hieß es 1:0, dem Basar nach einer halben Stunde fast das 2:0 nachgelegt hätte, doch sein Fallrückzieher aus zentraler Strafraumposition verfehlte das Tor nur unwesentlich.
Auf der anderen Seite bekam Ahmet Kizilkaya, der wenig später angeschlagen die Segel streichen musste, die beste DSC-Chance durch einen abgefälschten Rechtsschuss, die außer einem ungenutzten Eckball keine Konsequenzen hervorbrachte. Weitaus effektiver zeigten sich dafür die Demir-Schützlinge: Basar mit der herrlichen Flanke und plötzlich hatte Kapitän Murat Güldal alle Zeit der Welt, allein vor dem Schlussmann, anspruchsvoll zu veredeln (34.).
Für den DSC war es ein gebrauchter Tag, denn während mit Michel Stobbe ein Feldspieler als Ersatz für den kurzfristig ausgefallenen Keeper (der übrigens ebenfalls Feldspieler ist) zwischen den Pfosten stand, standen auch kaum noch Feldspieler zur Verfügung, sodass der weit über 40-jährige Trainer Turgut Ceylan selbst die Knochen hinhalten musste.
Probleme, die speziell in der zweiten Halbzeit immer mehr deutlich wurden. Vatan Gücü hatte Zeit und Raum, wofür sie sich auch artig mit den Toren drei und vier bedankten. Zunächst nutzte der bewegliche Ufuk Ayvaz einen Moment der Gegenspielerlosigkeit zum platzierten Linksschuss in die untere Ecke, um sich dann von Harun Gücyeter per Hochschlag, aus der eigenen Hälfte, auf die erfolgreiche Reise zum 4:0 schicken zu lassen. Vom DSC kam dagegen fast gar nichts.
Dennoch sollte Vatan-Fänger Murat Kazanci an diesem gemütlichen Sonnabend-Nachmittag nicht zu Null spielen, denn seine Vorderleute gaben nun nicht mehr Vollgas, sodass Deniz Geygel von links ungehindert flanken und Nassirou Moussa ebenso zum Ehrentreffer einschieben konnte. Mehr brachten die Gäste dann auch nicht mehr zustande, denn man war platt. So platt, dass Defensivspieler Jens-Björn Hollinger ein Laufduell in der eigenen Hälfte gegen Gücyeter, der mit fünf Metern Rückstand gestartet war, verlor und letztgenannter problemlos für Ayvaz querlegen konnte. Den sicheren Abschluss ins leere Tor zum 5:1-Endstand gab es selbstredend gleich oben drauf. Ein verdienter Sieg für die Gastgeber, wobei sie es beim Spitzenspiel gegen Hamm United II sicherlich nicht so einfach haben werden.
Der DSC hat indes mit der Reserve des SV Altengamme einen weiteren harten Gegner vor sich und muss auf bessere Zeiten hoffen.

Vatan Gücü: Kazanci – Mustafaoglu, Erdogrul, Özkök – Basar, Gücyeter – Demirci (76. Akbulut), Ayvaz, Alas (71. Sicim) – Güldal, Dokur, Trainer: Nuri Demir

DSC Hanseat: Stobbe – D. Geygel, Mustapha, Hollinger, Kaufner – Kizilkaya (40. Ceylan), S. Geygel – Moussa, Madadi, Sarayoglu – Durmus, Trainer: Turgut Ceylan

Tore: 1:0 Basar (11.), 2:0 Güldal (34. Basar), 3:0 Ayvaz (56.), 4:0 Ayvaz (60. Gücyeter), 4:1 Moussa (73. D. Geygel), 5:1 Ayvaz (90. Gücyeter)

Schiedsrichter: Till Kunze (Note 2,5)

Zuschauer: 35

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