Freitag, 16. September 2011

Spielbericht SC Hansa 11 - SC Sternschanze

Erfolgreicher „Eierfußball“
Unzufriedenheit beim Spitzenreiter – SCS im Tabellenkeller

Sie marschieren und marschieren: Der SC Hansa 11 hat seine weiße Weste auch im Derby gegen den SC Sternschanze weiter bewahren können und dabei auch etwas für das Torverhältnis getan.

Mit viel Einsatz und Laufbereitschaft wollten die Gäste dem Spitzenteam Paroli bieten, was sie zwar auch umsetzten, doch die besseren Torchancen gab es auf der anderen Seite. So verfehlte Bülent Karamustafaoglu das Gehäuse mit einem strammen Geschoss aus Rechtsaußenposition nur um Haaresbreite. Es sei aber gesagt, dass Hansa 11 an diesem Freitagabend wahrlich keine Doktorarbeit im attraktiven Fußballspielen ablegte. Viel mehr war es die individuelle Klasse, die sich beim 1:0 durch Mike Pegel zeigte. Ein Antritt des einstigen Bezirksligatorschützenkönigs reichte aus, um die gesamte SCS-Abwehr nach richtigem Auflegen von Dennis Wegner alt aussehen zu lassen.
Keine 120 Sekunden später genau dasselbe: Wieder Wegner mit der Ablage für Pegel, ein Antritt und die, in einer Staubwolke zurückgebliebenen Gäste lagen nun 0:2 hinten.
Der SCS brauchte ein wenig, um sich wieder zu fangen. Zehn Minuten vor der Pause dann Sergio Ramos mit der bis dato besten Gelegenheit, als er erst Faisal Malik zum Tänzchen bat, dann aber nur die Latte auf Stabilität prüfte – erfolgreich für die Latte, unglücklich für Ramos!
Auch Hansa-Schlussmann Nils Völtzke durfte sich vor dem Kabinengang noch einmal auszeichnen, als er einen gut getretenen Freistoß von Filipe Leite schön zur Ecke abwehrte.
In der zweiten Hälfte änderte sich am bisherigen Spielverlauf doch recht wenig. Hansa gehörte das Match, doch spielerische Glanzmomente blieben weiter aus. So musste ein berechtigter Foulelfmeter herhalten, die vorzeitige Entscheidung durch, abermals Mike Pegel und sein 3:0 vom Punkt herbeizuführen. Es vergingen wieder nur wenige Augenblicke und schon war der zweite Doppelschlag der Partie perfekt. Ausgerechnet der eingewechselte Nico Gleich lenkte das Ei nach schlechtem Aussehen bei der Elfmeterszene und einem Flankenversuch Dennis Wegners ins eigene Netz – 4:0!
Untypischerweise begann jetzt allerdings die beste SCS-Phase im Spiel, denn Hansa ließ die Zügel doch ordentlich schleifen. So hätte Sergio Ramos zwingend den Ehrentreffer besorgen müssen, als er nach perfektem Zuspiel Damien O´Briens allein aufs Tor zulief, doch ein schlechter Laufweg und eine dadurch schlechte Schussposition verhinderten den Torerfolg, der dem hereingenommenen Kadir Erdogan nicht verwehrt blieb.
Dank der freundlichen Unterstützung des Hansa-Keepers bei einem Pieper-Schuss von außerhalb des Strafraumes flog ihm die Kugel vor die Füße, was er sofort zum Torerfolg nutzte.
Sehr zu Freude eines neuen SCS-Fans, der die Anwesenden mit Kung-Fu-Kämpfen gegen die Eckfahne und sämtlichen anderen ungewöhnlichen Verhaltensweisen irritierte.
Auf dem Platz machte Nils Völtzke seinen Gegentor-Fauxpas indes wieder wett, indem er einen Pieper-Kopfball mit einem sensationellen Reflex entsorgte.
Zehn Minuten vor Ultimo dann noch einmal eine kleine Zugabe der Gastgeber, die ihr Hauptprogramm jedoch klein hielten. Ein schnell ausgeführter Freistoß von Manuel Henkel zu Mike Pegel und der behielt die Übersicht für den aufgerückten Jörg Spiller, der das Leder zum 5:1-Endstand in die lange Ecke bewegte.
Somit standen die Jungs aus dem Schanzenviertel auch im vierten Spiel in Serie mit leeren Händen da und müssen aufpassen, dass sie nicht zu sehr in den Abstiegsstrudel geraten.
Beim SC Hansa kann man sich dagegen bis zur nächsten Woche ein wenig zurücklehnen und den schönen Ausblick von der Tabellenspitze genießen, wenngleich die Zufriedenheit mit der eigenen Leistung nicht allzu groß ist: „Wir kommen derzeit an Leistungen in der Vorbereitung nicht heran. Wir spielen einfach zu weit unter unseren Möglichkeiten; da sind keine vernünftigen Bewegungsabläufe. Einzig die Stürmer halten im Moment die Fahne für uns hoch.“, kritisierte Trainer Holger Bichel sein Team und stellte klar: „Ich hätte lieber 2:0 mit gutem Fußball gewonnen, als 5:1 mit Eierfußball!“, so der Coach.
Eine Möglichkeit, den „Eierfußball“ ad acta zu legen, stellt das kommende Auswärtsspiel bei Benfica dar, während der SC Sternschanze mit Blick auf die Tabelle unbedingt zu Hause gegen die Reserve von Teutonia 05 punkten muss

SC Hansa 11: Völtzke – Malik, Kordts (66. Friedrich), Spiller – Haas (77. Brack), Topal – Nehmann, Henkel, Karamustafaoglu (46. Aslan) – Pegel, Wegner, Trainer: Holger Bichel

SC Sternschanze: Schmidt – Najdek, Crüger (39. Gleich), M. Mieta, Strötzel – O´Brien, Leite – Pieper, P. Mieta, Beyer –  Ramos (66. Erdogan), Trainer: Manfred Fehring (i.V.)

Tore: 1:0 Pegel (23. Wegner), 2:0 Pegel (25. Wegner), 3:0 Pegel (57. Foulstrafstoß, Gleich an Aslan), 4:0 Gleich (58. Eigentor, Wegner), 4:1 Erdogan (72. Pieper), 5:1 Spiller (80. Pegel)

beste Spieler: Wegner, Pegel – keiner

Schiedsrichter: Jörn Beuch (Harburger SC, Note 2)

Zuschauer: 46

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