Erfolgreicher „Eierfußball“
Unzufriedenheit beim
Spitzenreiter – SCS im Tabellenkeller
Sie marschieren und marschieren: Der SC Hansa 11 hat seine
weiße Weste auch im Derby gegen den SC Sternschanze weiter bewahren können und
dabei auch etwas für das Torverhältnis getan.
Mit viel Einsatz und Laufbereitschaft wollten die Gäste dem
Spitzenteam Paroli bieten, was sie zwar auch umsetzten, doch die besseren
Torchancen gab es auf der anderen Seite. So verfehlte Bülent Karamustafaoglu
das Gehäuse mit einem strammen Geschoss aus Rechtsaußenposition nur um
Haaresbreite. Es sei aber gesagt, dass Hansa 11 an diesem Freitagabend wahrlich
keine Doktorarbeit im attraktiven Fußballspielen ablegte. Viel mehr war es die
individuelle Klasse, die sich beim 1:0 durch Mike Pegel zeigte. Ein Antritt des
einstigen Bezirksligatorschützenkönigs reichte aus, um die gesamte SCS-Abwehr
nach richtigem Auflegen von Dennis Wegner alt aussehen zu lassen.
Keine 120 Sekunden später genau dasselbe: Wieder Wegner mit
der Ablage für Pegel, ein Antritt und die, in einer Staubwolke
zurückgebliebenen Gäste lagen nun 0:2 hinten.
Der SCS brauchte ein wenig, um sich wieder zu fangen. Zehn
Minuten vor der Pause dann Sergio Ramos mit der bis dato besten Gelegenheit,
als er erst Faisal Malik zum Tänzchen bat, dann aber nur die Latte auf
Stabilität prüfte – erfolgreich für die Latte, unglücklich für Ramos!
Auch Hansa-Schlussmann Nils Völtzke durfte sich vor dem
Kabinengang noch einmal auszeichnen, als er einen gut getretenen Freistoß von Filipe
Leite schön zur Ecke abwehrte.
In der zweiten Hälfte änderte sich am bisherigen
Spielverlauf doch recht wenig. Hansa gehörte das Match, doch spielerische
Glanzmomente blieben weiter aus. So musste ein berechtigter Foulelfmeter
herhalten, die vorzeitige Entscheidung durch, abermals Mike Pegel und sein 3:0
vom Punkt herbeizuführen. Es vergingen wieder nur wenige Augenblicke und schon
war der zweite Doppelschlag der Partie perfekt. Ausgerechnet der eingewechselte
Nico Gleich lenkte das Ei nach schlechtem Aussehen bei der Elfmeterszene und
einem Flankenversuch Dennis Wegners ins eigene Netz – 4:0!
Untypischerweise begann jetzt allerdings die beste SCS-Phase
im Spiel, denn Hansa ließ die Zügel doch ordentlich schleifen. So hätte Sergio
Ramos zwingend den Ehrentreffer besorgen müssen, als er nach perfektem Zuspiel Damien
O´Briens allein aufs Tor zulief, doch ein schlechter Laufweg und eine dadurch
schlechte Schussposition verhinderten den Torerfolg, der dem hereingenommenen
Kadir Erdogan nicht verwehrt blieb.
Dank der freundlichen Unterstützung des Hansa-Keepers bei
einem Pieper-Schuss von außerhalb des Strafraumes flog ihm die Kugel vor die
Füße, was er sofort zum Torerfolg nutzte.
Sehr zu Freude eines neuen SCS-Fans, der die Anwesenden mit
Kung-Fu-Kämpfen gegen die Eckfahne und sämtlichen anderen ungewöhnlichen
Verhaltensweisen irritierte.
Auf dem Platz machte Nils Völtzke seinen Gegentor-Fauxpas
indes wieder wett, indem er einen Pieper-Kopfball mit einem sensationellen
Reflex entsorgte.
Zehn Minuten vor Ultimo dann noch einmal eine kleine Zugabe
der Gastgeber, die ihr Hauptprogramm jedoch klein hielten. Ein schnell
ausgeführter Freistoß von Manuel Henkel zu Mike Pegel und der behielt die
Übersicht für den aufgerückten Jörg Spiller, der das Leder zum 5:1-Endstand in
die lange Ecke bewegte.
Somit standen die Jungs aus dem Schanzenviertel auch im
vierten Spiel in Serie mit leeren Händen da und müssen aufpassen, dass sie
nicht zu sehr in den Abstiegsstrudel geraten.
Beim SC Hansa kann man sich dagegen bis zur nächsten Woche
ein wenig zurücklehnen und den schönen Ausblick von der Tabellenspitze
genießen, wenngleich die Zufriedenheit mit der eigenen Leistung nicht allzu
groß ist: „Wir kommen derzeit an Leistungen in der Vorbereitung nicht heran.
Wir spielen einfach zu weit unter unseren Möglichkeiten; da sind keine
vernünftigen Bewegungsabläufe. Einzig die Stürmer halten im Moment die Fahne
für uns hoch.“, kritisierte Trainer Holger Bichel sein Team und stellte klar:
„Ich hätte lieber 2:0 mit gutem Fußball gewonnen, als 5:1 mit Eierfußball!“, so
der Coach.
Eine Möglichkeit, den „Eierfußball“ ad acta zu legen, stellt
das kommende Auswärtsspiel bei Benfica dar, während der SC Sternschanze mit
Blick auf die Tabelle unbedingt zu Hause gegen die Reserve von Teutonia 05
punkten muss
SC Hansa 11:
Völtzke – Malik, Kordts (66. Friedrich), Spiller – Haas (77. Brack), Topal –
Nehmann, Henkel, Karamustafaoglu (46. Aslan) – Pegel, Wegner, Trainer: Holger
Bichel
SC Sternschanze:
Schmidt – Najdek, Crüger (39. Gleich), M. Mieta, Strötzel – O´Brien, Leite –
Pieper, P. Mieta, Beyer – Ramos (66.
Erdogan), Trainer: Manfred Fehring (i.V.)
Tore: 1:0
Pegel (23. Wegner), 2:0 Pegel (25. Wegner), 3:0 Pegel (57. Foulstrafstoß,
Gleich an Aslan), 4:0 Gleich (58. Eigentor, Wegner), 4:1 Erdogan (72. Pieper),
5:1 Spiller (80. Pegel)
beste Spieler: Wegner,
Pegel – keiner
Schiedsrichter:
Jörn Beuch (Harburger SC, Note 2)
Zuschauer:
46
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