Sonntag, 5. August 2018

Spielbericht 1. FC Eimsbüttel - FC Hamburger Berg II

Ohne Nebenschauplätze zum Kantersieg
Trotz Anfangs-Schlaf: 1. FC Eimsbüttel sendet torreiches Lebenszeichen

Der 1. FC Eimsbüttel ist zurück! Nach 15 Monaten und einer zwischenzeitlichen Abmeldung vom Spielbetrieb hat der Club von der Wolfgang-Meyer-Sportanlage wieder ein Pflichtspiel gewonnen.
Nach dem anfänglichen Eindruck des Duells mit dem „Team Syrien“ des FC Hamburger Berg wirkte eine Verlängerung dieser Leidenszeit allerdings nicht unrealistisch, arbeiteten die deutlich griffigeren Gäste bereits an der Erhöhung ihrer verdienten 1:0-Führung, die Wahid Azrak im Nachschuss eines eigenen blockierten Versuches aus günstiger Stürmerdistanz herstellte.
Romano Steinbach (l) belebte das FCE-Spiel nach seiner Einwechslung
Nur gingen die Träger der orangenen Leibchen (Rot gegen Rot ist eben nicht sonderlich gut auseinanderzuhalten) höchst sträflich mit ihren Möglichkeiten um, während sich der Kreisklasse A-Absteiger bei Schlussmann Stefan Hohmann bedanken konnte, dass es bei nur einem Gegentreffer blieb.
Dabei hat´s der FCE doch durchaus drauf, wie er es beim schön über mehrere Stationen vorgetragenen und schließlich von Spielertrainer Antonio Venturini erzielten 1:1 anschaulich demonstrierte (27.).
Unsinnigen Nebenschauplätzen wie Senaid Gashis überflüssigen Disput mit Gegenspieler Salman Bou Saad (korrekterweise Gelb für beide von Ersatzschiedsrichter Christian Voegt, der trotz seiner Co-Trainertätigkeit beim FC Eimsbüttel ein umsichtiger, unparteiischer Spielleiter war) sollten sie in Zukunft lieber aus dem Weg gehen, möchte das weitgehend neu aufgestellte Team in der Kreisklasse B5 allein sportlich Schlagzeilen machen.
Nach einem Distanzschuss-Doppelpack durch den eingewechselten Romano Steinbach (36.) und Carlson Tavares (39.) sollte dies heuer auch gelingen, übte sich nun auch Gashi noch vor der Pause in seiner Kernkompetenz – dem Toreschießen.
Die Kugel erst sauber in die lange Ecke geschoben (43.), köpfte er mit dem Pausenpfiff seinen eigenen Lupfer über den gegnerischen Schlussmann zum 5:1-Halbzeitstand ein.
Beim FC Hamburger Berg halfen dagegen auch deutliche Worte zum Pausentee nichts, die verlorengegangene Haltung zum Spiel wiederzufinden.
Immer wieder taten sich den Eimsbüttelern Lücken in der Gäste-Abwehr auf, die vorerst aber nur Steinbach zentral nutzen konnte (52.).
Doppeltorschütze Timo Nowack im Offensivzweikampf
Als Tavarez die Kugel zu ballverliebt herschenkte und damit Jan-Philipp Perschels Eigentor in Rettungsabsicht heraufbeschwor (69.), hätte es ob der Vielzahl an Chancen eigentlich bereits zweistellig stehen müssen.
Als hätte sie das zweite Gegentor wieder etwas wach gerüttelt, spielten die gerne über links kommenden Hagenbeck-Kicker ihre Vorstöße wieder etwas konsequenter aus, sodass Romano Steinbach (71.), Timo Nowack (72. & 86.) und Antonio Venturini (80. & 85.) die Auflösungserscheinungen der stammtorwartlosen Bergler nun also doch noch torreich bestraften (11:2).
Wenigstens milderte Tahsin Namers Abstaubertor nach Lattentreffer Wahid Azraks (90.) die herbe Klatsche für den neuen Tabellenvorletzten noch ein wenig ab.
Der durch Spielfreiheit dieses Wochenende erst gestartete 1. FC Eimsbüttel dagegen fiebert jetzt dem Spitzenspiel gegen Joachim Dankowskis nicht unambitionierte Komet Blankenese II entgegen.

Tore: 0:1 Azrak (11.), 1:1 A. Venturini (27. Steinbach), 2:1 Steinbach (36.), 3:1 Tavares (39. Lejic), 4:1 Gashi (43. A. Venturini), 5:1 Gashi (45.+1 Nowack), 6:1 Steinbach (52. Lejic), 6:2 Perschel (69. Eigentor), 7:2 Steinbach (71. Lejic), 8:2 Nowack (72. Steinbach), 9:2 A. Venturini (80.), 10:2 A. Venturini (85. Steinbach), 11:2 Nowack (86. A. Venturini), 11:3 Namer (90. Azrak)

Gelbe Karten: Gashi – Salman Bou Saad, Salwan Bou Saad

Schiedsrichter: Christian Voegt (1. FC Eimsbüttel, ersatzweise, Note 2,5)

Zuschauer: 10

Mittwoch, 1. August 2018

Spielbericht HEBC III - FC St. Pauli IV

Vierfach-Kühne schlägt Einstandstorschützen
St. Pauli IV macht bei HEBC III früh klar Schiff

Das nennt man mal ein ungefährdetes Weiterkommen. Bereits nach einer halben Stunde hatte die klar favorisierte Viertvertretung des FC St. Pauli ihre Pflichtaufgabe bei HEBC III vorzeitig gelöst.
0:4 lautete dort bereits der Spielstand, an dem die sofort überlegenen Kiezkicker vom Anpfiff weg seriös und treffsicher arbeiteten. Vor allem Florian Kühne zeigte sich mächtig in Torlaune, die Felix Rimkus-Ebeling (4.), Christopher Herrmann (15.) und Denis Cimentag (27.) mit ihren maßgeschneiderten Vorbereitungen tatkräftig unterstützten.
Und auch der Schiedsrichter half dabei mit, war der Unparteiische vor dem 0:4 nur nach dem Regelwerk „Luft“, sodass der ballführende Simon Waack seinen „Zweikampf“ mit Jürgen Gand verlor und Denis Cimentag das frei gewordene Leder ebenso passend zu Kühne weiterleiten konnte wie er dies zwischendurch auch per Freistoß für Toni Dunkels Kopfballtor zum 0:2 tat.
Wenig später verpasste der kurz darauf etwas zur Überemotionalität gebrachte und daher gelb-rot gefährdet ausgewechselte Marcel Bock nur knapp das 0:5, das ob des fehlenden Zugriffs der Gastgeber auf die clever rochierenden Braunen auch definitiv verdient gewesen wäre.
Weiterhin mit der Spielkontrolle aber jetzt nicht mehr mit dem vollen Tempo der ersten 45 Minuten ausgestattet, begann der Bezirksligist nach dem Seitenwechsel eine Liason mit dem Aluminium, das sowohl Kopfbällen von Niklas Theilig (58.) und Florian Kühne (59.), als auch einem vielleicht zu überraschten Versuch Christopher Herrmanns aus nicht einmal zwei Metern (80.) rettend entgegenstand.
Immerhin behielt wenigstens Kühne einmal die Treffsicherheit, mit der er einen strengen Handstrafstoß sicher links unten versenkte.
Erst zum Ende der entschiedenen Partie tauchten nun auch die im zweiten Abschnitt immerhin etwas stabileren Lilanen, vor allem begünstigt durch die Hereinnahmen von Karim E-Shaikh und Luis Sauer, im vorderen Spielfelddrittel auf, wo die beiden mit neuem Schwung rasch konkret wurden. So knipste der erst 17-jährige Sauer, beide Male final durch El-Shaikh aufgelegt, mit rechts zur 1:5- und 2:5-Ergebniskosmetik. Kein schlechter Einstand für das Eigengewächs, das noch nie das Trikot eines anderen Vereins getragen hat.
Für den Heino Gerstenberg-Pokal blieb dies allerdings nur eine Randnotiz, die den über weite Strecken hoch dominanten Bezirksligisten von der Feldstraße nicht übermäßig tangieren sollte. Schließlich dürfen Viererpack-Kühne und Co kommende Woche in Runde drei einen weiteren Schritt zum Pokalsieg gehen und zwischendurch gegen Mesopotamien noch die Wogen in der nicht ideal begonnen Bezirksliga Süd glätten.

Tore: 0:1 Kühne (4. Rimkus-Ebeling), 0:2 Dunkel (7. Cimentag), 0:3 Kühne (15. Herrmann), 0:4 Kühne (27. Cimentag), 0:5 Kühne (64. Strafstoßtor, Handspiel Meyer), 1:5 Sauer (82. El-Shaikh), 2:5 Sauer (87. El-Shaikh)

Gelbe Karten: Waack – Bock, Ferber

Schiedsrichter: Jürgen Gand (Hummelsbütteler TV)

Zuschauer: 48

Dienstag, 31. Juli 2018

Spielbericht SV Barmbek - Ahrensburger TSV


Mehr Erleichterung als Freude
Heitmanns Distanzkönnen macht hievt Ahrensburger TSV in Runde 3

Bei Groundhoppern wegen seines urigen Charmes aus vielen Jahrzehnten ehrlichen Fußballs ist der Hartplatz mitsamt Umfeld an der Meister-Francke-Straße ein gerne angesteuertes Ziel. Für Gastmannschaften, vor allem dann, wenn sie moderne, sterile Kunstrasenanlagen ihr Eigen nennen, können Auswärtsspiele beim SV Barmbek dagegen schnell zu einem heißen, unangenehmen Ritt werden.
Matthias Nagel (rotes T-Shirt) hatte seinen Jungs einiges zu erzählen.
So hatte auch der zwei Klassen höhere Ahrensburger TSV im Zweirunden-Match des Oddset-Pokals so seine Mühe, der widerspenstigen Grand-Elf entsprechend Herr zu werden.
Der frühe Rückstand, entstanden aus Amir Fedais langem Diagonalfreistoß und veredelt durch den sich clever lösenden Philipp Lübars, machte es den weiß gekleideten Gästen auch nicht gerade einfacher (5.), zumal Lübars wenig später aus Rechtsaußenposition gar auf 2:0 hätte erhöhen können.
Kein Wunder, dass sich Trainer Matthias Nagel immer wieder mit Input von der Seitenlinie einschaltete und vor allem zu vermehrtem Flügelspiel mahnte.
Kaum setzte sein Team diese Anweisung um, entstand dabei der flache Freistoß, den mit Marcel Lange letztlich ein Barmbeker unglücklich in die lange Ecke schob – 1:1!
Nur warum machte der ATSV, bei dem Star-Nezugang Benedikt Neumann-Schirmbeck beruflich fehlte, nicht häufiger Gebrauch vom Spiel über die Außenpositionen? Sicherlich verloren sie nach Serkan Dedes Ausscheiden kurz vor der Pause (Oberschenkel) einen wichtigen Faktor, doch auch hinten gerieten sie nach dem Seitenwechsel gehörig ins Schwimmen.
Die Kugel frech von Lennart Thunecke geklaut, brauchte sich Abdullah Shirdel allein vor der Kiste nur noch eine Ecke aussuchen, doch das SVB-Urgestein (seit 2010 im Verein) verfehlte ebenso knapp (49.) wie Philipp Lübars wenig später.
Beim Bezirksligisten sorgte in einem mittlerweile intensiven Pokalfight (insgesamt 11 gelbe Karten) ein Distanzschuss für Abhilfe, als Lukas Heitmann aus 20 Metern den assistierenden Innenpfosten zur Rate zog. Mehr Erleichterung als Freude beim Torschützen, der mit seinen Kollegen auf die größeren Kraftreserven zurückgreifen konnte als der tapfer kämpfende Kreisklassist.
Mit dem schön erkonterten 1:3, abgeschlossen vom eingewechselten Dennis Krone (79.), war der Verbleib des Loses „Ahrensburger TSV“ in der Lostrommel des Oddset-Pokals schließlich vorzeitig gesichert.

Tore: 1:0 Lübars (5. Fedai), 1:1 Lange (30. Eigentor, Dede), 2:1 Heitmann (74.), 3:1 Krone (79. Bitez)

Schiedsrichter: Mike Schnitger (WTSV Concordia, Note 3)

Zuschauer: 60

Montag, 30. Juli 2018

Spielbericht Altona 93 II - VfL 93 Hamburg II

VfL 93 III kann es auch als zweite Herren
Verdienter Überraschungssieg bei Altonas neuer U23

Nach dem kampflosen Weiterkommen gegen Einigkeit Wilhelmsburg II im Holstenpokal hat die Zweitvertretung von Altona 93 ihren aktiven Pflichtspielauftakt verpatzt, stand gegen den Aufsteiger vom VfL 93 II am Ende eine verdiente 1:2-Heimniederlage auf der Spielnotizkarte von Schiedsrichter Claus-Dieter Köhler (SV Rugenbergen). Dieser hatte an diesem Sonnabendmittag zwischendurch eine besonders kuriose Rolle inne.
Zunächst aber quälten sich die etwa 40, teilweise stimmgewaltigen Zuschauer durch einen Kreisliga-Langeweiler, der hauptsächlich durch sich selbst suchende Altonaer und kompakte Gäste geprägt war, bis sich Sebastian Lemm das Leder mit einer überragenden Grätsche im Mittelfeld angelte, es mit dem richtigen Timing zu Manuel Krismann weiterleitete und dieser aus halbrechter Position keine Mühe hatte, zum 0:1 für die Herren im VfB Lübeck-Gedächtnistrikot in die lange Ecke einzuschieben (34.).
Da dürfte den Gastgebern eine sechsminütige Spielunterbrechung zur Ausbesserung eines Kaninchenlochs im Rasen an der Adolf-Jäger-Kampfbahn ganz gut getan haben (36.).
Zumindest folgte auf die erfolgreichen Flickarbeiten mit Heiko Knispels 22-Meter-Freistoß, knapp rechtsoben vorbei, endlich einmal etwas Gefährliches der vor der Saison quasi neu installierten AFC-U23 (41.), ehe während einer Verletzungsunterbrechung für die umgeknickte Oberligaleihgabe Philipp Körner (für den es indes kein Weitermachen mehr geben sollte) der Halbzeitpfiff ertönte (43.).
Nichts Besonderes eigentlich, wäre da nicht die Tatsache gewesen, dass der Unparteiische die verbliebenen zwei Minuten von Abschnitt eins nach der Halbzeitpause nachholen ließ, um die 22 Akteure erst danach zum Seitenwechsel zu bitten.
Gedanklich vermutlich noch nicht ganz in der zweiten Spielhälfte angekommen, vertendelte der ohnehin etwas nervös wirkende Bojan Antunovic im Heim-Tor die Kugel nach einem Rückpass im Strafraum gegen den wachsamen Christian Pechau, der dieses Geschenk danken annahm – das 0:2, genau zwölf Sekunden nach dem echten Wiederbeginn!
Erst jetzt nahm die Gorny-Elf das Heft des Handelns in die Hand und schon war der Rückstand halbiert, als eine Vahl-Flanke von links zum Schussbereiten Bennet Packheiser durchrutschte, wofür er dem Schicksal mit einem Rechtsschuss in die lange Ecke dankte (55.).
Mit stellenweise guten Ballwechseln verschafften sich Marvin Mathey und Co nun mehr Spielanteile, doch während ihnen vorne die letzte Präzision in Pass und Torschuss fehlte, drohte auf der anderen Seite die Vorentscheidung, als Pechau infolge eines individuellen Fehlers der Gastgeber allein vor der Kiste aber nur den Pfosten traf (65.).
So blieb der AFC weiter im Spiel, doch mehr als eine vergebene Einschusschance des eingewechselten Jan Niedergesäß nach gutem Gogollok-Freistoß (79.) sollten die Bemühungen nicht wirklich einbringen.
Ergo setzte der Neuling unter neuem Namen (im Vorjahr war man als dritte Herren im Gegensatz zur zweiten Mannschaft souverän in die Kreisliga aufgestiegen) um Kapitän Nicolas Pommerenke, der selbst noch einmal knapp verfehlte (85.), einen geschlossenen Mannschaftssieg im Duell der „93er“ (o-Ton eines Altona-Fans zu einem Gästespieler: „Die 93er gefällt mir – das VfL nicht!“), womit die Stadtparkkicker trotz Pokal-Aus am vergangenen Wochenende bewiesen, dass sie es auch als zweite Herren können.

Tore: 0:1 Krismann (34. S. Lemm), 0:2 Pechau (46.), 1:2 Packheiser (55. Vahl)

Gelbe Karten: Conde, Packheiser – C. Lemm

Schiedsrichter: Claus-Dieter Köhler (SV Rugenbergen, Note 4)

Zuschauer: 39