Mittwoch, 23. April 2025

Spielbericht TSV Gut Heil Heist II - SC Cosmos Wedel III

Betagte Not-Elf nicht zu bezwingen
Vierfach-Münster und Senioren-Aushilfen sichern TSV-Reserve den Dreier

Gerade einmal elf Leute bekam die Zweitvertretung des TSV Heist für den nächsten Akt ihres Nachholmarathons aus eigener Kraft gegen Cosmos Wedel III zusammen. Aushilfen aus der Ligamannschaft fielen aufgrund der Festspielregelung weg, also holte man sich gleich fünf Mann aus der Ü40 hinzu.
Der große Vorteil für die deutlich jünger aufgestellte Elf von der Schulauer Straße? Mitnichten! Schließlich hatten die Heistmer vorne drinnen einen U30-Trumpf in ausgesprochener Tor-Laune: Marcel Münster, seines Zeichens Vierfachtorschütze und damit Garant für den verdienten 4:3-Erfolg am Mittwochabend.
Begonnen hatten die fröhlichen Münster-Festspiele Mitte des ersten Durchgangs, als sein heuer mitkickender Trainer Nils Klottwig die Kugel gegen weit aufgerückte Cosmonauten in den Antritt des 26-Jährigen leitete und dieser lässig ins Gehäuse des selbst umspielten Cedric Lüdemann einschob.
Die gleiche Kombi erfreute alle, die es an der Hamburger Straße mit den Gastgebern hielten, kurz nach der Pause erneut. Wieder spielte Klottwig flach in die Spitze und wieder zog Münster am herausstürzenden Tormann vorbei, um flach zu vollenden (51.).
Vergessen waren da eine vergeigte Mega-Chance (24.) und der zu diesem Zeitpunkt arg überraschende Ausgleich, den Niklas Popall dank seines Geschwindigkeitsvorteils gegen die TSV-Hintermannschaft erlief und erlupfte (34.).
Damit die Wedeler den Tacho nicht nochmal auf null stellen konnten, legte Rot diesmal schnell nach. Den schwachen Versuch einer Abseitsfalle quittierte Münster abermals gegen den wild hervorschnellenden Lüdemann mit dem 3:1 nach einer gespielten Stunde.
Beim Versuch mit rechts noch entscheidend unter Druck gesetzt, verfehlte Kollege Ole Busch direkt im Anschluss den weiteren Führungsausbau (61.), was sich tatsächlich rächen sollte.
Ohne den erfahrenen Lukasz Kozak als Wortführer und Bälle festmachender Zielspieler fehlte den Gästen zwar ein Elementarteil, doch dafür half ihnen der Gegner unfreiwillig zurück auf die Füße. Mit diesem schoss Jacob Huber, der als Feldspieler den verletzten Sebastian Münster im Tor vertrat, mit Pierre Schreiber nämlich seinen eigenen Mann um, sodass Popall den Abpraller zur perfekten Querlage für Malte Schönstedts Anschlusstreffer nutzte (70.).
Kurz geschüttelt, beobachtete Schreiber, der übrigens als einziger aus dem Seniorenkader die volle Distanz durchspielte, wie der Fauxpas auf der anderen Seite wettgemacht wurde. Nachdem Yves Carstens unsauber gegen John Stobbe grätschte, durfte M. Münster vom Punkt den Viererpack schnüren (72.).
Vorentscheidenden Charakter hätte da wohl das 5:2 gehabt, welches der mitgeeilte Michel Bäck im Duett der Ü40-Recken mit Jose Navarro jedoch in den Armen des Torwarts vergeben sah (78.).
Stattdessen musste noch ein wenig um den Sieg gebangt werden, schmolz der Vorsprung durch Schönstedts andächtig beobachteten Lauf auf rechts mitsamt Treffer auf nur noch ein Törchen (86.).
Unterm Strich verdientermaßen ging sich das Verteidigen des 4:3 jedoch aus. Zu planlos und unkontrolliert unternahmen die Blauen ihre letzten Angriffsversuche.
Der Sprung auf Platz sechs der Kreisklasse B1 ist somit missglückt, während sich Gut Heil gemeinsam mit seinen jungen Ultras („Heistmer Hirsche“) nicht nur über den dritten Sieg in Serie, sondern auch über den nun fast fixen vierten Rang freuen darf.  

Tore: 1:0 M. Münster (22. Klottwig), 1:1 Popall (34.), 2:1 M. Münster (51. Klottwig), 3:1 M. Münster (60. Stobbe), 3:2 Schönstedt (70. Popall), 4:2 M. Münster (72., Strafstoßtor, Carstens an Stobbe), 4:3 Schönstedt (86. Koc)

gelbe Karten: Bongard – keine

Schiedsrichter: Mauritz-Dominik Waninger (SV Rugenbergen, Note 2,5)

Zuschauer: 40







Montag, 21. April 2025

Spielbericht TSV Gut Heil heist - Wedeler TSV

Mehr Sprit im Tank
Überlegener Auswärtssieg: Wedeler TSV gewinnt bei ausgelaugten Heistmern

Vier Spiele in neun Tagen; dieses Programm schlaucht. Kein Wunder also, dass der TSV Heist beim ostermontäglichen Nachholtermin gegen den Wedeler TSV diesmal nicht mehr die starken Eindrücke der letzten (klassenerhaltsbringenden) Wochen halten konnte.
0:2 hieß es am Ende gegen die in der Kreisliga 1 um sieben Plätze besser angereisten Elbestädter, deren Spielanteile rasch die höheren Ausmaße annahmen. Einzig für den gerechten Ertrag wollten diese noch nicht sorgen.
So ärgerte sich Michel Hönke beispielsweise über zwei aussichtsreich verschwendete Großchancen (5. & 9.), ehe auch die Patats (Tobias mit krummem Heber (11.) und Malte per Kopf (16.)) die Torlosigkeit nicht zu durchbrechen vermochten.
Hilfe beim Führungstor war auch von Schiedsrichter Robert Karus (SC Hansa 11) nicht zu erwarten, bewertete er Dominic Lemckes abgespreizten nicht-Stützarm beim grätschen als nicht strafstoßwürdig (36.).
Erst mit dem Wiederbeginn führte die grüne Überlegenheit doch endlich zum Erfolg, als Hönke gemeinsam mit Ben Ohm über rechts vorarbeiteten, damit T. Patat in der Mitte frei einschieben konnte – eine Erleichterung (47.)!
Die Heistmer dagegen haderten damit, die Kugel nicht konsequent aus der Gefahrenzone geschafft zu haben. Ebenso, wie in Minute 66, als der eingewechselte Mateusz Duda schön zu Kalle Woytek durchsteckte, Marvin Scholz den linken Fuß reflexartig ausfuhr und auch Marc-Lukas Kawohls Nachschuss ein Fall für die vorschnellende Extremität des Tormanns war.
Fünf Minuten später meldeten sich die Hausherren, die bereits in der ersten Hälfte Außen-Wirbelwind Lasse Kruse verletzt verloren, dann tatsächlich selbst einmal zu Wort, indem ein fix ausgeführter Smit-Freistoß bei Marius Kock für dessen Volley landete (71.). Immerhin mal etwas zu greifen, für den ansonsten beschäftigungslosen Lasse Lastella im Gehäuse des einstigen Oberligaclubs, der auf der anderen Seite beharrlich und laufstark an der Vorsprungsverdopplung arbeitete. Insbesondere Woyteks Doppelchance, die Querbalken und Rücklage vermasselten, sei da zu nennen (83.).
Nach erneutem Steckpass aus der Tiefe war es dann schließlich vollbracht: Frei vor Scholz, behielt Joker Nico Knodt die Coolness, um klassisch zum 0:2-Endstand für den neuen Tabellenvierten zu vollenden (87.).

Tore: 0:1 T. Patat (47. Ohm), 0:2 Knodt (87.)

Schiedsrichter: Robert Friedhelm Karus (SC Hansa 11)

Zuschauer: 60














Samstag, 19. April 2025

Spielbericht TSV Gut Heil Heist II - TSV Uetersen

Kopfloser Saison-Abgang
Nach Führung in Heist gestolpert: TSV Uetersen verspielt Vize-Meisterschaft (!?)

Etwas kaufen kann man sich dieses Jahr für keine Platzierung in der Kreisklasse B, doch wurmte es den TSV Uetersen schon sichtlich, dass die rechnerisch (immer)noch erreichbare Vize-Meisterschaft hinter dem SV Friedrichsgabe II am Ostersamstag freilich unnötig und selbstverschuldet wohl flöten ging.
Beim Nachholtermin in Heist, dem letzten Tanz der Saison für die Rosenstädter, war man anfangs auch durchaus mit dominanzversprühenden Spielanteilen aufgewartet, nur machte man vorne nichts daraus, während hinten teils bemerkenswerte Einladungen an den Gegner gingen.
So leitete ein Querpass vor dem eigenen Strafraum nur deswegen nicht das 1:0 ein, weil sich Daniel Schwarzer anstatt einer der beiden Ecken die Arme des Torwarts aussuchte (31.)…
Ohne doppelte Absicherung stand der Tabellenzweite wenig später in der Innenverteidigung, was diesmal zur prompten Quittung führte Jacob Witt gelang die Mitnahme durch das hohe Bein, sodass es vor dem Tor nur noch reine Formsache war (40.).
Immerhin folgte direkt die richtige Reaktion, als eine unnötig von Gut Heil per Luftloch verursachte Abdul-Rahman-Ecke nicht nur für einen Pressschlag im Sechzehner, sondern damit auch freie Schussbahn für Ivan Lysaks 1:1 hervorbrachte (42.).
Als wäre der berühmte Knoten nun geplatzt, ging das Toreschießen plötzlich wie das Brezelnbacken. Endlich mal mit verschärftem Tempo rauschte die Kugel über Lysak und Abdul-Rahman zu Beginn der dreiminütigen Nachspielzeit vors Tor, wo der eingerückte Samed Coskun goldrichtig für das 1:2 stand (45.+1).
Und es wurde noch besser: Einen hohen Freistoß von Recep Özdemir auf links köpfte der kantige Besart Gashi gar noch vor der Flucht in die trockene Halbzeitpause zum 1:3 ein (45.+3).
Der Favorit also doch im Soll, doch bereits gute zehn Minuten nach dem Seitentausch erhielt das binnen sechs Minuten auf den Weg gebrachte Unternehmen Auswärtssieg wieder ersten Schaden. Zielgenau hatte Finn Roth seine Flanke von rechts auf den zweiten Pfosten, genau zum soeben hineingebrachten John Stobbe, ziehen können. Stobbe wiederum umspielte Torwart Rustam Nizamutdinov und schon war der Anschluss gefallen (55.).
Ein echter Leberhaken für paralysierte Gäste, denen der fehlende Zugriff gleich noch einmal Saures einbrachte. Diesmal stach mit Jan Bongard im Nachsetzen ein weiterer Joker zum mittlerweile nicht unverdienten 3:3 (67.).
Immerhin trugen die Leibchenträger (beide Teams in Rot) jetzt wieder zu einem unterhaltsamen Rauf und Runter mit besten Chancen hüben wie drüben bei. Das vierte Tor sollte jedoch abermals den zu Saisonbeginn neu gemeldeten Platzherren gelingen. Diesmal erspähte Schiedsrichter Reiner Röschke (Holsatia Elmshorn), wie der Rosenstädter Ermond Veliqi Roth über den Haufen lief – kein Zweifel an der Strafstoßentscheidung!
Ebenso daran, dass Eike Schmidt, der während der ersten Hälfte den Platz des ausgeknockt heruntergenommenen Sebastian Münster zwischen den Pfosten übernahm, in alter Jörg Butt-Manier ausführen würde. Sicher wie einst der 26-fache Bundesligatorschütze, schickte Schmidt Nizamutdinov in die falsche Ecke und versenkte sicher rechtsunten zum 4:3 (74.).
Ähnlich kopflos, wie bei Mohamed Abdul-Rahmans Linksschuss vom Strafraum-Eck, begraben in den Armen von Ersatz-Tormann E. Schmidt (75.), gestaltete sich in der gesamten Schlussphase der Versuch des Tabellenzweiten, die Schlappe an der Hamburger Straße noch irgendwie abzuwenden. Die Heistmer hielten jedoch weiter rüstig dagegen und mit dem letzten Versuch, den Mohamed Ali Rezai aus gut 25 Metern mit rechts über die Stangen wuchtete, war der Ausrutscher besiegelt (90.).
Im Klassement der immer noch etwas unsortierten Kreisklasse B1 veränderte sich für den TSV Uetersen zwar erstmal nichts, doch da Spielertrainer Yannick Kouassi (ging vor einigen Jahren noch in stolzeren Landesliga-Zeiten für den TSV auf Tore-Jagt) und Co nun jetzt schon alle 18 Wertungsspiele auf dem Konto haben, braucht Verfolger FC Elmshorn II in seinen verbliebenen zwei Begegnungen nur einen einzigen Zähler, um Platz zwei in der Endabrechnung klarzumachen.
Die Reserve aus Heist grüßt derweil auf Rang vier – ein ordentliches Ergebnis für den Neuling nach kritischem Saisonstart!

Tore: 1:0 Witt (40.), 1:1 Lysak (42. Abdul-Rahman), 1:2 Coskun (45.+1, Abdul-Rahman), 1:3 Gashi (45.+3, Özdemir), 2:3 Stobbe (56. Roth), 3:3 Bongard (67.), 4:3 E. Schmidt (74., Strafstoßtor, Veliqi an Roth)

Schiedsrichter: Reiner Röschke (Holsatia Elmshorn)

Zuschauer: 45











Spielbericht TSV Gut Heil Heist - TV Haseldorf

Lastella fliegt – TVH siegt trotzdem
Nachbarschaftsduell gewonnen: Haseldorfer wieder alleine vorne

Wer bitte will eigentlich noch ernsthaft am Aufstieg des TV Haseldorf zweifeln?! Wieder riss der Spitzenreiter der Kreisliga 1 seine Anhänger nicht restlos vom Hocker, geriet selber mächtig ins Rudern, doch wie so oft in dieser Saison brachten die „Appelplücker“ den Dreier in gewohnt mannschaftlicher Geschlossenheit ins Trockene.
Wer es am Rande dieses Ostersamstagskicks nicht dorthin schaffte, konnte nur noch auf ein gutes Immunsystem hoffen. Trister Dauerregen, über den die Partie zunächst herzlich wenig hinweghalf. Engagierte Zweikämpfe und Fehlervermeidung standen zunächst beidseitig auf der Agenda. Strafraumszenen daher erstmal Mangelware. Man war dankbar für Szenen, wie Marten Fülschers spitzwinkligem Versuch, den TSV-Fänger Marvin Scholz per Fuß ins Tor-Aus navigierte (15.).
Mit dem Fangen war das bei der Nässe dagegen zehn Minuten später so ein Kreuz. Eine Niemann-Flanke rutschte dem Tormann in hohen Lüften aus den Handschuhen und schon war ein wacher Haseldorfer zum Abstauber bereit – das zum Spiel passende 0:1 durch Michel Lienau (25.).
Das war´s dann erstmal wieder, bis sich Anfang des zweiten Durchgangs die Hausherren einmal schön empor kombinierten, Marcel Münster in der Mitte aber zwei Schuhgrößen für die Hereingabe fehlten (50.). Ebenso wie Lars Rose auf der anderen Seite (64.).
Viel spannender als die Frage nach Toren entwickelte sich fortan das Kartenkonto, insbesondere dies des Haseldorfers Lastella. Bereits wegen Ballwegschlagens verwarnt (58.), lag die Ampel nicht nur bei einem harten Einsteigen gegen Kapitän Marcel Bastide in der Luft (67.). Die nächsten vier Tickets binnen zehn Minuten sahen dafür jeweils zwei andere Akteure auf beiden Seiten.
Und fußballerisch? Da probte der bereits sicher gerettete Aufsteiger auch ohne den im Zentrum gelb-rot-gesperrten Jakob Schmidt den Aufstand – vor allem mit einer Dreifachchance, die erst Lasse Kruse gegen den sich breit machenden Niklas Grote vergeigte, ehe im Nachsetzen (Flanke Jakub Wiechmann) M. Münster am Lattenkreuz und am Umstand, dass ein Fußballtor eben nur 2,44m hoch ist, scheiterte (82.).
Und nochmal bot sich dem umtriebigen Kruse dank Smits Ecke das perfekte Setting für den verdienten Ausgleich. Der Kopfballaufsetzer wollte sich aber nicht mehr rechtzeitig senken (86.).
Ob Lienau den Heistmer bei dessen Abschlusspech kurz darauf vielleicht gar nicht im Strafraum hätte abgrätschen müssen (87.)? Das Spiel mit dem Feuer/Strafstoß ging für den Haseldorfer gerade noch einmal gut.
Nicht so aber für Lastella, den es tief in der Nachspielzeit doch noch erwischte, als ihn Herr Wischer aus Rugenbergen das überharte Hineinrauschen in den Torwart gar mit glatt Rot kickte (90.+6).
Auch in Unterzahl gelang aber das Zittern um den knappen Auswärtssieg, mit dem Lienau und Co nun wieder die alleinige Tabellenführung der Kreisliga 1, drei Zähler vor dem SC Egenbüttel II, übernahmen. Genau jenem Gegner, gegen den man vor knapp 15 Jahren – am 20.05.2010, den bis dahin letzten Bezirksliga-Kick-Off (3:6 Niederlage) erlebte. Zwei Spieltage vor Schluss und noch einen weiteren Nachholer bei TuS Borstel im Köcher, dürfte angesichts des unerschütterlichen Matchglücks der Kälberloh-Elf kaum noch irgendwer begründete Zweifel daran haben, dass ausgerechnet der damalige Finalgegner und Mitabsteiger nicht mehr vorbeizieht.

Tore: 0:1 Lienau (25. Niemann)

gelbe Karten: Gill, Smit, Wörmcke (Trainer) – Lienau, Lastella, J. Lüchau, Pieper

rote Karte: Lastella (TV Haseldorf, 90.+6, grobes Foulspiel an Scholz)

Schiedsrichter: Michael Wischer (SV Rugenbergen)

Zuschauer: 75












Donnerstag, 17. April 2025

Spielbericht FC Elmshorn - VfL Pinneberg

FC Elmshorn meldet sich zurück
Schlussspurt um Platz drei eingeleitet: FCE beendet Abwärtstrend

Die Bilanz von nur einem Sieg aus acht Bezirksligapartien 2025 ließ den FC Elmshorn im Aufstiegsrennen der Weststaffel zwar längst abreißen, doch nun meldete sich die Elf von Spielertrainer Seyhmus Atug im Schlussspurt der Saison noch einmal zurück.
Hoch verdient behielt man mit einem 3:1 gegen den unten bereits geretteten VfL Pinneberg erstmals seit Anfang November wieder drei Punkte am heimischen Ramskamp.
Kaum zu glauben, bei diesem Zahlenwerk, dass der FCE damit tatsächlich ein ganz heißes Eisen auf Rang drei – und vor allem auf eine Platzierung vor der rivalisierten SV Lieth bleibt. Dass dieser Umstand den Gründonnerstag überdauern sollte, deutete sich bei hoher Luftfeuchtigkeit früh an. Die Kugel lief, den Platzverhältnissen entsprechend, teils ganz gefällig, nur fehlte zur Abrundung der ernsthafte Zug zum Tor.
Symptomatisch dafür blieb Sergen Sevinc auf S. Atug-Steckpass aussichtsreich an VfL-Schlussmann Alexej Schmidt hängen. Da war mehr drin (12.)!
Obed Gyapon war es schließlich, der Torlosigkeit per Abstauber schließlich den Garaus machte. Sehr ärgerlich für Schmidt, der den direkt vorangegangenen Aydin-Versuch nicht weit genug blockiert bekam (37.).
Der VfL beschränkte sich dagegen auf Nadelstiche, die kurz vor der Pause tatsächlich einmal voll ins Schwarze trafen, weil die Gastgeber eine Flanke von rechts in mehreren Anläufen nicht geklärt bekamen und Asan Saliev mit rechts zum 1:1-Halbzeitstand abzog (43.).
Im zweiten Abschnitt plätscherte das Geschehen dann weitgehend vor sich hin. Ein Spiel, in dem keiner dem Gegenüber so richtig etwas Böses wollte, bekam jedoch immerhin noch seinen verdienten Sieger.
Erst netzte der schön zentral freigespielte Ümit Karakaya zur erneuten Führung (53.), dann verwertete Chef Atug persönlich eine Faustabwehr des gegnerischen Fängers zum, den Kräfteverhältnissen entsprechenden, 3:1-Endstand (72.) in einer Partie, die trotz ihres fairen Charakters und der problemlosen Spielleitung von Schiedsrichter Sören Harder (SC Cosmos Wedel) noch den roten Karton erlebte. Gäste-Co-Trainer Nils Bethge echauffierte sich doch etwas zu lautstark von draußen über eine riskante Grätsche von FCE-Torsteher Alan Kado gegen Niklas Bargob und vor allem das Ausbleiben eines strengen Pfiffs. Der Schiri aber blieb naturgemäß bei seiner Einschätzung „Ball gespielt“.
Kado darf den Ball damit auch am kommenden Ostermontag wieder spielen, wenn der SC Egenbüttel in die Krückaustadt reist. Die Pinneberger können sich dagegen hachholspielfrei das ganze Osterwochenende über mit der Eiersuche Zeit lassen.

Tore: 1:0 Gyapon (37. Aydin), 1:1 Saliev (43.), 2:1 Karakaya (53.), 3:1 S. Atug (72. Ölcüm)

rote Karte: Bethge (Co-Trainer VfL Pinneberg, 90., Reklamation)

Schiedsrichter: Sören Harder (SC Cosmos Wedel, Note 2)

Zuschauer: 45


Mittwoch, 16. April 2025

Spielbericht TV Haseldorf II - Moorreger SV II

Den „Ex“ bezwungen
TVH-Reserve siegt im Nachholderby – dank ehemaliger Akteure des Gegners

Tief in der Bedeutungslosigkeit der Kreisklasse B1, wo insgesamt vier Teams um den folgenlosen sechsten Platz konkurrieren, erhielt dieses fiktive Schneckenrennen noch einmal neue Dynamik. Auslöser dafür: der Derbysieg für die Reserve des TV Haseldorf über die aus dem nahegelegenen Moorrege.
Der Importanz des Duells angemessen, begegnete einem schon vor der – man kann es vorwegnehmen – äußerst fairen Auseinandersetzung der erste TVH-Akteur im Schloßparkstadion mit fassfrischer Hopfenkaltschale.
Als prickelndes Vergnügen ging der Kick selbst am Mittwochabend dagegen eher nicht durch. Auch, wenn zu Beginn der eine oder andere Ansatz zu erkennen war. Vor allem bei den Gästen, wo Dominic Jahnke seine bis dahin reichenden Kräfte belebend über rechts einsetzte, um Tobias Klug jeweils zum Schuss kommen zu lassen – oder zu dem wie man es nennen will – wenn selbst Feldspieler Fabian Eberhardt im TVH-Gehäuse nur den Fuß zur Abwehr hinhalten muss (8.) und im zweiten Anlauf Laufweg und Abspielzeitpunkt nicht zusammenpassten (15.).
Die Gastgeber vermochten dagegen erstmal nur durch Phil Mohrdiecks freien Kopfball (ein gutes Stück vorbei nach schöner Kranz-Flanke) einen Anstrich von Gefahr zu versprühen (10.).
So plätscherte das Geschehen fortan ambitionslos vor sich hin, bis moorreger Torwartslapstick das 1:0 des frei einschiebenden Mohrdieck herausbeschwor (38.).
Hängende Köpfe bei den Gästen, die gleich ein zweites Mal zum Treffer einluden. Ohne Warnung vor dem heranrückenden Gegenspieler verlor Gian Luca Reinl das Leder im Aufbau, sodass ausgerechnet mit Thore Rommel einer der ehemaligen Moorreger im TVH-Dress letztlich keine Mühe hatte, vor der Kiste auf den 2:0-Halbzeitstand zu erhöhen (42.).
Kurz nach dem Seitentausch freuten sich auch endlich die Gäste über eine Einladung, die man nicht ausschlagen kann. Finn Karwen sagte Danke und zerstörte dem umspielten Aushilfsgoalie Eberhardt die Null (47.).
Weitere Gefahr drohte dem Ex-Moorreger, der auch dort schon mal aus Mangel an Alternativen die Handschuhe überstreifen durfte, aber nicht so wirklich.
Stattdessen quälender Leerlauf, bis in der Schlussphase die Hausherren etwas überraschend zuschlugen. Einmal griffig im Zentrum, ging es flugs nach vorne, wo Mohrdieck raus zu Max Ossenbrüggen spielte und dieser den Heber von halbrechts schön zum umjubelten 3:1-Führungsausbau traf (80.). Ein Tor gegen den langjährigen Ex-Club: das darf vom gelegenheits-Ligaspieler auch mal gefeiert werden!
Spiel entschieden, wollte man meinen, doch der MSV kam noch einmal zurück. Aus einem Einwurf des eingewechselten Etienne Hardtke entstand ein Lauf des nach Verschnaufpause wieder Tempo aufnehmenden Jahnke, inklusive flacher Hereingabe, die Kevin Klehn zum erneuten Anschluss ins verwaiste Tor einschob (88.).
Die Himmelsbargler zurück im kleinen Lokalderby, doch mit dem Abpfiff des mit seinem Bauchgefühl sicher fahrenden Reiner Röschke (Holsatia Elmshorn) blieb die Aufholjagt letztlich unvollendet.
Die geographische Nähe bildet sich somit weiter auch in der Tabelle ab. Nördlich der neuntplatzierten Haseldorfer konnten die Jungs aus Moorrege (8.) keinen weiteren Schritt voran machen.

Tore: 1:0 Mohrdieck (38.), 2:0 Rommel (41.), 2:1 Karwen (47.), 3:1 M. Ossenbrüggen (80.), 3:2 Klehn (88.)

Schiedsrichter: Reiner Röschke (Holsatia im EMTV)

Zuschauer: 50



Sonntag, 13. April 2025

Spielbericht TSV Gut Heil Heist - TuS Appen

Aufstiegstorjäger sichert die Klasse
Dank Smits Dreierpack: TSV Heist darf vorzeitig (fast) für die Kreisliga planen

Mit über 40 Buden ballerte Paul Smit seinen TSV Heist im Vorjahr zur Rückkehr in die Kreisliga – nun lieferte ein Hattrick des 27-Jährigen den wohl vorentscheidenden Schritt zum Ligaverbleib.
Daheim gegen TuS Appen war der Start in den 28. Spieltag allerdings erstmal gründlich in die Hose gegangen. Die Gäste, bei denen Henrik Oldenburg früh den verletzten Marlon Deletz ersetzte, waren nämlich durch den ungeplanten Joker und dessen Außenrist sehenswert in Führung gegangen (24.). Das kommt davon, wenn man trotz (zu) tiefer Grundhaltung nicht in die entscheidenden Zweikämpfe kommt!
Apropos Zweikämpfe: Ein solcher in regelwidriger Gestalt servierte Smit die schöne Freistoßposition, die das Edelfüßchen prompt flach an den helfenden Innenpfosten schweißte – 1:1 (39.)!
Und noch einmal kam Gut Heil regelwidrige Körperlichkeit zu Gute. Diesmal räumte Schlussmann Enrico Carl den Torschützen volle Lotte von den Beinen. Schiedsrichter Claus-Dieter Köhler (inzwischen beim Tangstedter SV untergekommen) plädierte auf „Ball gespielt“, doch die hochschnellende Fahne seines Assistenten signalisierte Gegenläufiges. Eine kurze Unterredung und der Pfeifen-Senior (78) war zum Strafstoßpfiff bewogen. Luca Pommerenke, der sich den Zeitraum der Schiri-Beratungen mit etwas gegenseitigem Trashtalk vertrieb, glänzte gegen den Torwart auch mit dem Fuß: Carl verladen und rechts die 2:1-Halbzeitführung markiert (42.).
In den letzten fünf Begegnungen war es lediglich dem Primus aus Haseldorf gelungen, die formstarken, aber heute personell dünn besetzten Appener durch drei späte Tore in die Schranken zu weisen; heute war den Almtweglern jedoch ein gebrauchter Tag angedreht worden. Vor allem ihr 39-jähriger Tormann, dem nach nur 38 Sekunden im zweiten Abschnitt ein Smit-Fernschuss zum 3:1 wie ein Stück Seife durchflutschte, verlebte freilich schon befriedigendere Fußballtage (46.).
Seine Vorderleute bestätigten allerdings ebenfalls nicht die zuletzt erbrachten Leistungen. Gegen sich immer wieder kompakt zurückziehende Heistmer fehlte es gänzlich an überraschenden Lösungen.
Der führende Gegner konzentrierte sich derweil auf sein Kerngeschäft. Die Hereinnahme von Rene Gill als gegnerzermürbendes Element tat da sein Übriges. „Schurke, benimm dich!“, schallte es bei dessen Einwechslung für den fleißigen Adriaan Banas vom Giebel des bald fertiggestellten Funktionshauses an der Spielfeldlängsseite, ehe das Betteln um das nicht erhaltene Ticket mit drei Fouls binnen nicht einmal drei Minuten begann…
Sportlich hatte das inzwischen nicht nur durch Gill äußerst physisch geführte Match nicht mehr viel zu bieten. Nur noch Smit wollte es offenbar noch so richtig wissen. Im Volltempo ging es mit der Murmel am Fuß wieder in Richtung TuS-Tor, das mit seinem dritten Streich zum 4:1 endgültig oft genug getroffen war, um Komet Blankenese auf dem Abstiegsplatz der Kreisliga 1 um nunmehr sieben Zähler zu distanzieren (82.). Das wird reichen, um auch 2025/2026 Kreisligafußball im Norden der 3.000-Einwohner-Gemeinde erleben zu dürfen!
Ebenso im angrenzenden Appen, wo der Höhenflug genauso ein Ende fand, wie die letzte Chance, vielleicht doch nochmal in den Kampf um Rang zwei eingreifen zu können.

Tore: 0:1 Oldenburg (23.), 1:1 Smit (39., direkter Freistoß), 2:1 Pommerenke (42., Strafstoßtor, Carl an Smit), 3:1 Smit (46.), 4:1 Smit (82.)

gelbe Karten: Bastide, Pommerenke – Kremer, Hippe, Carl, Koopmann, Roll

Schiedsrichter: Claus-Dieter Köhler (Tangstedter SV)

Zuschauer: 65

Hattrick zum quasi-Klassenerhalt: Paul Smit.