TSV
Hattstedt schafft halbe Aufstiegsfakten
3:0
in Horst! Nordfriesländer gehen hoch – VfR wartet auf das Sportgericht
Bizarres Szenario in der Aufstiegsrunde zur Landesliga in Schleswig-Holstein. Letzter
von drei Spieltagen, doch Klarheit über die beiden Promovierten aus der Viererkonferenz
der Verbandsliga-Zweiten wird erst in den kommenden Tagen vom Sportgericht
verkündet. Der viel diskutierte Abbruch des SV Azadi Lübeck auf neutralem Platz
in Boostedt beim Pausenstand von 0:0 gegen den VfR Horst (Anhänger des VfR
sollen sich nach Darstellung der bereits früh platzverweisgeschwächten Lübeckern
rassistisch geäußert haben) gestattete heuer nur eine mögliche Entscheidung:
den Aufstieg des TSV Hattstedt. Vier Zähler bereits auf der Habenseite, würde
ein Remis im diesmal nicht ganz so imposant gefüllten Sportzentrum an der
Heisterender Chaussee zum Aufstieg langen.
Der VfR daher in Hälfte eins die aktivere Mannschaft mit mehr Zug zum Tor. In
allerhöchster Not musste Kapitän Ruda Jaber vor der Linie gegen Simeon Duwensee
klären (12.), während es sonst vorwiegend bei hohen Bällen im TSV-Strafraum
knisterte.
Ein solcher machte allerdings auch auf der Gegenseite von sich reden, als
Niklas Ludwigs Torschussflanke von links sogar den Querbalken touchierte (19.).
Auch Kollege Rinor Ademi fehlte kurz vor dem Gang in die regengeschützte Kabine
nicht viel: mit links verfehlte er aus zentraler Position nur haarscharf (41.).
Die zweite Hälfte sollte jedoch die des 21-jährigen Angreifers werden, denn
nachdem Mitstreiter Tarek Yassine per Kopf knapp zu hoch ansetzte (58.), profitierte
Ademi vom kollektiven TSV-Pressing und dem damit erzwungenen Fehler im Aufbau
der Horster. Zudem behielt Jaber im Strafraum die Übersicht, um Ademi die Kugel
mustergültig fußfein querzulegen. Das Einschieben mit rechts war da nur noch
reine Formsache (63.).
Ein echter Wirkungstreffer, den die Horster erstmal eine Weile zu verdauen
hatten. Gerade, als man sich durch Patrick Meyers Kopfballchance wieder
zurückgemeldet hatte (75.), setzte es mit der berechtigten Ampelkarte für
Jannes Dolling den nächsten Leberhaken (77.). Zwei rüde Grätschen, jeweils
gegen Ludwig, katapultierten den im Sommer nach Hohenwestedt in die Oberliga
wechselnden Mittelfeldspieler in den vorzeitigen VfR-Abschied.
Dass dieser erstmal ohne Feierlichkeiten bleiben würde, manifestierte sich nur
wenig später mit Ademis Doppelpack, den diesmal Yassine mit dem finalen Pass
bereitete (80.). Als Zugabe beglückte der eingewechselte Oke Paulsen die
Nordfriesländer während der üppigen Nachspielzeit noch mit dem 0:3-Endstand aus
mutigem Schusswinkel (90.+2). Der TSV Hattstedt damit ganz amtlich
Landesligist!
Anfangs nicht in den Genuss der neuen Spielklasse wird indes Heißsporn Ludwig
kommen. Eine Rudelbildung mitsamt Tätlichkeit ahndete Schiedsrichter Claudius
Böhnke (SV Eichede) mit dem roten Karton (85.). Das hätte sich der Hattstedter
auch sparen können!
Der Jubel aber natürlich grenzenlos, während die enttäuschten Gastgeber nun vom
Sportrichterspruch abhängig sind. Da Azadi das Parallelspiel gegen den Wiker SV
mit 4:2 gewann und damit punktgleich, aber torbesser an den Schwarz-weißen
vorbeizog, wird die Wertung des Duells vom vergangenen Mittwoch die Entscheidung
über den letzten der 32 Landesliga-Starter bringen. Eine Farce, die niemanden
ernsthaft befriedigen kann…
Tore: 0:1 Ademi (63.
Jaber), 0:2 Ademi (80. Yassine), 0:3 Paulsen (90.+3)
gelb-rote Karte: Dolling (VfR Horst,
77., wiederholtes Foulspiel)
rote Karte: Ludwig (TSV Hattstedt,
85., Tätlichkeit)
Schiedsrichter: Claudius Böhnke (SV
Eichede)
Zuschauer: 407
Posts mit dem Label TSV Hattstedt werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label TSV Hattstedt werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Sonntag, 15. Juni 2025
Spielbericht VfR Horst - TSV Hattstedt
Abonnieren
Posts (Atom)