Samstag, 26. Juli 2025

Spielbericht TuS Krempe - TSV Heiligenstedten

Dem Favoriten gehen die Körner aus
Goalie Becker wird zum Helden: TuS Krempe haut Verbandsligisten raus!

Vielerorts im Bundesgebiet rastet der Spielbetrieb noch seine Sommer-Siesta; in Schleswig-Holsteins Kreispokal geht jedoch schon jetzt die Post ab! So auch im Kreispokal Westküste, der im Achtelfinale wieder etwas für das Phrasenschwein („ … Pokal … Gesetze …“) tat.
Kreisligist TuS Krempe bemühte sich zur klassischen Bundesligaanstoßzeit mit einer tief gestaffelten Fünferkette, keinen offensiven Raum für den Ballbesitz des Favoriten aus der eine Etage höheren Verbandsliga zu lassen, der TSV Heiligenstedten dagegen versuchte seine mehr vorhandenen Spielanteile vornehmlich über rechts ins vordere Drittel zu bringen. – ohne großen Effekt, bis ein Zweikampf Richtung Grundlinie zum Entsetzen der disziplinierten Hausherren in Marlon Boltens Strafstoßtor zum 0:1 mündete (22.). Ansonsten hatte der junge Schiedsrichter viel Körperlichkeit zugelassen, die auch TuS-Angreifer Niklas Bangert im Anschluss an seinen Versuch nach cleverem Piening-Steckpass zu spüren bekam (28.). Kein Strafstoß aber für den zunehmend mutigeren Außenseiter: vertretbar.
Absolut nicht vertretbar dagegen der Auftritt des Gegners, in Hälfte zwei. Nach vorne ohne Dampf und defensiv erschreckend passiv, lud man den Kreisligisten zum couragierten Drücken auf den inzwischen verdienten Ausgleich ein. In dankbarer Torwarthöhe konnte neu-Schlussmann Marian Rister (wechselte von der SV Lieth aus Hamburgs Bezirksliga an den Juliankadamm) diesen erstmal aufschieben (56.), ehe es wenig später geschehen war. Mit Einsatz und Kreativität initiierten die quirligen Thoma-Zwillinge, Fabian und Tobias, den schnellen Konter, den Kapitän Moritz Piening letztlich auf Zuspiel Bangert aus gut 20 Metern ins Ziel führte (60.). Keine Chance für Rister, die rechtsoben eingeschweißte Kugel noch zu kriegen!
Eine Reaktion des Verbandsligisten? Fehlanzeige! Das harte Training zuletzt und das Testspiel am Vorabend (!) gegen den SV Hemmingstedt (1:0) waren doch tief in die Muskeln gekrochen. Stattdessen taumelte man nicht nur bei Malte Oetkes Alu-Treffer, den sich Rister final auf der Linie angelte (65.), gen Rückstand. Der eingewechselte Levin Manns nach Vorteil aus der zweiten Reihe (73.), T. Thoma, gerade noch von Ben Matthiesen abgegrätscht (74.) und erneut Manns mit der abgefälschten Innenseite (83.), hätten das Ergebnispendel längst für die Blauen ausschlagen lassen können.
Entsprechend gut machte Göttin Justitia ihren Job, als einer der wenigen Gegenangriffe des TSV nicht das 1:2 in der Schlussminute herbeiführte. Taher Alous Ablage in den Rückraum schob Bolten von der Strafraumgrenze aus hauchdünn rechts vorbei. Das Elfmeterschießen ums Viertelfinale war besiegelt!
Und auch dieses sollte für die Pohlmann-Elf prompt unter einem schlechten Stern stehen, scheiterte Fabian Koopmann schwach am richtig spekulierenden Tobias Becker. Besser machten es die drei folgenden Schützen, ehe Alou das Tor verfehlte. – Doppelter Vorteil TuS Krempe, den Rister gegen T. Thoma wieder relativierte. Nachdem Maximilian Ris ausglich und auch Manus nun endlich (zum 3:2) netzte, musste der im Spiel noch rechtsunten sichere Bolten treffen. Becker aber legte sich früh auf die erneut anvisierte Ecke fest und parierte. – TuS Krempe im Viertelfinale! Gegner dort: der TSV Büsum, der sich am Folgetag mit 2:1 im Duell der West-Verbandsligisten beim TSV Friedrichskoog durchgesetzt hatte. Die Ligazugehörigkeit dürfte sicherlich als gutes Omen für abermalig feucht-fröhliche Weiterkommensfeierlichkeiten am Buggraben taugen…

Tore: 0:1 Bolten (22., Foulstrafstoß), 1:1 Piening (60. Bangert), Elfmeterschießen: Becker hält gegen Koopmann, 1:0 M. Oetke, 1:1 Müller, 2:1 Nielsen, Alou neben das Tor, Rister hält gegen T. Thoma, 2:2 Ris, 3:2 Manns, Becker hält gegen Bolten

gelbe Karten: keine – Matthiesen

Schiedsrichter: Jan-Hinrich Veit (Note 4: ließ auf beiden Seiten ein übertriebenes Maß an Fuß- und Oberkörpervergehen zu, Bolten (taktisches Foul, 78.) und Godoy Cubas (bewusste Spielverzögerung, 87.) wären zwingend zu verwarnen gewesen.)

Zuschauer: 80





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